Autor Thema: PCO?  (Gelesen 8954 mal)

Offline maulwurfinchen

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Re: PCO?
« Antwort #10 am: November 07, 2007, 11:08 »

Es wird keine Keto und damit kein Schema A sein. Bedingungen für Schema A sind mindestens BZ > 180mg/dl + Aceton 2fach positiv + Übelkeit. Hohe Werte sind nicht automatisch eine Keto, zumal bei Dir auch konstant Insulin lief, also kein absoluter Insulinmangel vorlag.

bei nüchtern 380mg/dl? Ich glaube schon, übel ist mir sowieso bei solchen Werten, aber nicht extrem. Mir schlagen Dinge weniger auf den Magen. Ich neige sehr schnell zu positiven Ketonen, hatte auch schon +++ bei einem BZ von 180, damals in der Praxis der Diabetologin. Ich räume grade auf und hoffe, ich finde meine Ketontests.

Zitat

Wenn Du nach dem Buch vorgehst, solltest Du wissen, daß rund ums Schema B einiges aktualisiert wurde. Für Dich relevant sind die Abbruchkriterien. Sciheres Abbruchkriterium sind zwei Hypos bei aufeinanderfolgenden Schema B-Anwendungen, davon eine außerhalb der NAcht. Was im Buch zuerst steht mit Werten über einen längeren Zeitraum unter 140 ist nicht mehr aktuell.


Das steht bei mir aber so drin wie Du sagst, also mind. 3 Korrekturen, dann nach 2 Hypos abbrechen, wenn ich Dich richtig verstehe, oder? Entschuldige, ich kann grade nicht wirklich gut denken.

Zitat

Wichtig ist bei Schema B, den 3-Stunden-tAkt einzuhalten und auch wirklich nicht verfrüht abzubrechen, weil sonst der ganze Sch*** wieder von vorn losgeht.

werd ich bis mindestens 18 Uhr (9 Stunden) so machen. Zur Not futtere ich unsere ganzen Hypo-Vorräte. Ich werd schonmal Zucker in Tee lösen für später.

Zitat

Es gibt viele fähige und tolle Arzthelferinnen. Wenn die nicht erkennt, daß Du gerade am Rad drehst und akut Hilfe brauchst, gehört sie anscheinend nicht dazu.


Naja, die beim Diabetologen hatten mich Gestern dazwischen geschoben, aber da wurde eben nichts gemacht und auch nicht wirklich geholfen. Mich wundert es, dass er das auch für relativ harmlos hielt. Ich kam mir schon hysterisch vor, dass ich mit solchen Werten Panik kriege und Hilfe haben will. Ist es denn so schlimm, den Ergeiz zu haben, tolle Werte zu erreichen. Oder zumindest Werte, die irgendwie mit der Mühe korrelieren. Wenn ich pi mal Daumen Insulin mit dem Pen in den Bauch jagen würde, könnten meine Werte auch nicht schlechter sein als jetzt.

So, gleich ist wieder Zeit zur Kontrollmessung.
pumpi seit 11 jahren - paradigm 722 - typ 1 seit 1999 - humalog + 2x850mg metformin


Offline Llarian

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Re: PCO?
« Antwort #11 am: November 07, 2007, 11:47 »


Es wird keine Keto und damit kein Schema A sein. Bedingungen für Schema A sind mindestens BZ > 180mg/dl + Aceton 2fach positiv + Übelkeit. Hohe Werte sind nicht automatisch eine Keto, zumal bei Dir auch konstant Insulin lief, also kein absoluter Insulinmangel vorlag.

bei nüchtern 380mg/dl? Ich glaube schon, übel ist mir sowieso bei solchen Werten, aber nicht extrem. Mir schlagen Dinge weniger auf den Magen. Ich neige sehr schnell zu positiven Ketonen, hatte auch schon +++ bei einem BZ von 180, damals in der Praxis der Diabetologin. Ich räume grade auf und hoffe, ich finde meine Ketontests.

Wenn Du sicher gehen willst, hol neue aus der Apo und reich das Rezept später nach. Wenn man Dich da kennt, werden die das machen.
Auch bei 180 kann es eine Keto sein. Das hängt nciht primär vom Wert ab, sondern davon, ob absoluter Insulinmangel vorlag oder nicht. Du kannst dann mit 180 eine Keto haben oder auch mit 500 keine... wenn das Basal läuft und der Wert durch eine nicht bolisierte Mahlzeit zustande kam.
Wenn Du jetzt aber schon so lange mit so hohen Werten rumläufst, besteht schon länger ein relativer Insulinmangel... also auf jeden Fall eine Fettsäureresistenz.

Zitat
Zitat

Wenn Du nach dem Buch vorgehst, solltest Du wissen, daß rund ums Schema B einiges aktualisiert wurde. Für Dich relevant sind die Abbruchkriterien. Sciheres Abbruchkriterium sind zwei Hypos bei aufeinanderfolgenden Schema B-Anwendungen, davon eine außerhalb der NAcht. Was im Buch zuerst steht mit Werten über einen längeren Zeitraum unter 140 ist nicht mehr aktuell.


Das steht bei mir aber so drin wie Du sagst, also mind. 3 Korrekturen, dann nach 2 Hypos abbrechen, wenn ich Dich richtig verstehe, oder? Entschuldige, ich kann grade nicht wirklich gut denken.

Davor steht noch etwas von nach 9-15h, wenn BZ ständig unter 140mg/dl, das wird inzwischen als "unsicheres Abbruchkriterium" gewertet, weil man da nicht sicher sein kann, daß es wirklich vorbei ist.

Zitat
Zitat
Wichtig ist bei Schema B, den 3-Stunden-tAkt einzuhalten und auch wirklich nicht verfrüht abzubrechen, weil sonst der ganze Sch*** wieder von vorn losgeht.

werd ich bis mindestens 18 Uhr (9 Stunden) so machen. Zur Not futtere ich unsere ganzen Hypo-Vorräte. Ich werd schonmal Zucker in Tee lösen für später.

Für die Nacht gibt es das Konzept der Stütz-BEs, damits da keine Probleme gibt. Du wirst Schema B vermutlich deutlich länger als 3 Anwendungen brauchen.

Noch so ein Gedanke... Du hast geschrieben, daß Du 19,x IE Basal hast, nicht übergewichtig bist und Dir ~irgendwie schon übel ist, aber auch nicht richtig.
Hattest Du schon mal eine KEto? Ist das Gefühl vielleicht so, wie im Vorfeld der Keto? Ich frage, weil wir vom Insulinbedarf recht ähnlich liegen und ich zu denen gehöre, die eine Lipolyse/Fettsäureresistenz körperlich merken. Es ist keine Übelkeit, aber das Körpergefühl stimmt nicht, es ist nicht zu warm, aber man schwitzt leicht... und es ist schwer in Worte zu fassen ;) Ich hatte das auch einmal in Althausen während der Schulung und hatte nachgefragt, was das sein kann, ob es einen Zusammenhang mit den Werten geben kann (waren zu dem Zeitpunkt normal bis leicht erhöht).  Mir wurde dann bestätigt, daß es Leute gibt, die eine Lipolyse bemerken... das war auch gerade eine Phase, wo geguckt worden war, wieviel Insulin man aus der Therapie rausnehmen kann... und der Punkt war offensichtlich erreicht.
Fazit: Merk Dir dieses Körpergefühl. Wenns das ist, was ich glaube, kannst Du das später zur Einschätzung Deiner Stoffwechsellage nutzen.

Zitat
Mich wundert es, dass er das auch für relativ harmlos hielt. Ich kam mir schon hysterisch vor, dass ich mit solchen Werten Panik kriege und Hilfe haben will. Ist es denn so schlimm, den Ergeiz zu haben, tolle Werte zu erreichen.

Über ein paar Wochen sind solche Werte zwar nicht schön, aber eben doch nciht sehr gefährlich. Schlimmer ist da das, was man (Du) nervlich durchmacht, weil man mit der situation nicht klarkommt, sie sich nciht erklären kann und auch nicht herauskommt.
Versuch, einen ruhigen Kopf zu behalten, laß Dir (von Deinem Mann?) noch Hypostoff mitbringen...  das wird wieder ;)

Grüße
Anja

Offline maulwurfinchen

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Re: PCO?
« Antwort #12 am: November 07, 2007, 12:13 »
Liebe Anja,
danke für Deinen Beitrag, Du baust mich echt grade total auf!!!  :knuddel: (Das gilt natürlich für alle hier!)

Ketontest habe ich gefunden. Er war natürlich genau da, wo ich ihn nicht vermutet habe, nämlich aufgeräumt, also in meiner Schublade im Bad  :mauer: Er zeigte "+" an, allerdings ist mein Blutzucker schon runter, ich hatte schon die erste Hypo mit 69mg/dl, hab natürlich gegen gegessen (vermutlich zuviel, aber mein Gefühl sagte, BZ fällt rapide) und trotzdem 2 IE gespritzt. Das werd ich dann alle 3 Stunden wiederholen. Nur die Frage ist, bis wann? Bis ich nur noch Hypos habe? Aber gibt es dann keine Gegenregulation? Entschuldigt, ich bin so überfordert.  :embarassed:

Eine "richtige" erkannte Keto hatte ich noch nie, aber ich kenn Deine Symptome, mir ist momentan bei hohen Werten irgendwie warm, ich fühle mich unruhig, richtig schlecht ist mir nicht, aber so "ungut".

Mein Mann bietet schon seit Gestern an, sich frei zu nehmen, aber ich hoffe, ich komm alleine klar (gut, hab ihn heute schon 4 mal angerufen...), zu der Endokrinologin kommt er dann mit. Wenn ich die besser finde als meinen Diabetologen, wechsel ich vielleicht schon wieder. Allerdings finde ich die Fahrerei nach Wuppertal zermürbend, andererseits denke ich dann, gute Ärzte sollten einem das Wert sein.

Sicher, ein paar Wochen schlechte Werte sind kein Drama. Aber wie Du sagst, ist da die psychische Belastung und immer die Frage "was mache ich falsch?!" und ich denke dann natürlich auch an Folgeschäden und was es heißt, wenn ich dieses PCO auch noch habe. Sonst war da eben eine Korrelation zwischen der Investition von Zeit und Mühe für den Diabetes und den daraus resultierenden Werten. Meistens kann ich mir schlechte Werte auch nach der Liste mit den 73 Punkten erklären. Aber diesen Dauerzustand nicht, weil ich schon alles ausgetestet hab, neue Insulinampulle, neue Insulincharge, verschiedene Messgeräte.

Die Ärztin, die mich Gestern Grippe geimpft hat (den Termin hatte ich sowieso), fragte nach (komplizierte Geschichte... meine Tante arbeitet da und daher sind dort natürlich alle über alles informiert) und als ich von meinen Werten erzählte, meinte sie, man könne auch eine Resistenz auf ein Insulin entwickeln. Aber ich denke, das passt nicht, auf Pen-Insulin spreche ich ja doch an. Oder kennt Ihr sowas?

Auf diesen PCO Seiten finde ich immer nur was zu PCoO + Typ 2 Diabetes.
Bin echt überfordert.  :'(
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Offline Corinna

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Re: PCO?
« Antwort #13 am: November 07, 2007, 21:32 »
Hey Inga!
Das tut mir ja echt voll leid. Kann mir vorstellen, wie ärgerlich und frustrierend das ist...
Ich habe jetzt gerade nicht allzu viel Zeit, sonst würde ich vielleicht mehr schreiben, aber mir fiel grad bei folgendem Zitat ein:


Zitat

Wichtig ist bei Schema B, den 3-Stunden-tAkt einzuhalten und auch wirklich nicht verfrüht abzubrechen, weil sonst der ganze Sch*** wieder von vorn losgeht.

werd ich bis mindestens 18 Uhr (9 Stunden) so machen.


Also bei Schema B kann es durchaus sein, dass man das 2-3 Tage machen muss. Da muss man dann etwas geduldig sein und genau schauen, ob die Abbruchkriterien auch wirklich erfüllt sind. Sonst geht, wie Anja schon sagte, alles wieder von vorne los. Und wie sie auch schon sagte, ist es halt wichtig diesen 3-Stunden-Takt einzuhalten, und das auch nachts.
Nicht, dass du halt heute abend oder morgen denkst "Na, toll, hat ja gar nichts gebracht..." ... man muss da jetzt sehr geduldig sein, was natürlich sehr schwer fällt, kann ich mir vorstellen! Aber halte das durch, du schaffst das!!  :knuddel:
Kann mir auch vorstellen, dass es eventuell auch noch länger dauert, wenn das jetzt schon so lange anhält... aber genau weiß ichs nicht...
Na ja... ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg!

Liebe Grüße,
Corinna
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Offline maulwurfinchen

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Re: PCO?
« Antwort #14 am: November 07, 2007, 23:29 »
Verstehe ich das jetzt richtig, dass 2 Hypos nacheinander das einzige Abbruchkriterium sind? Und was ist dann mit Gegenregulation?
Insgesamt hatte ich heute schon zwei Hypos, allerdings nicht nacheinander, sondern nur nach den 10IE und den zweiten 2 IE.
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Offline Joa

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Re: PCO?
« Antwort #15 am: November 08, 2007, 00:36 »

Verstehe ich das jetzt richtig, dass 2 Hypos nacheinander das einzige Abbruchkriterium sind? Und was ist dann mit Gegenregulation?
Insgesamt hatte ich heute schon zwei Hypos, allerdings nicht nacheinander, sondern nur nach den 10IE und den zweiten 2 IE.


Wenn der BZ nicht zu tief rauscht, ist die Gegenregulation meist nicht sooo wesentlich wirksam.

Die zwei Hypos sollten im gleichen Schema liegen und nicht begründet sein, dass Du statt der Cola vorher die Cola-light genommen hast.

Gruß
Joa
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Offline maulwurfinchen

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Re: PCO?
« Antwort #16 am: November 08, 2007, 09:00 »
Nüchternwert: 106mg/dl  :zwitscher: :banane:
Ich danke Euch! Die Hypos Gestern am späten Abend (Abstand eine Stunde um 0:30 und 1:30) waren dann mein "Signal" und ich hatte um 0:20 den letzten Korrektur-Gupf gespritzt. Ich hoffe, dass ich aus der Lipolyse raus bin und meine Werte jetzt wieder in den Griff bekomme. Heute Morgen hat mich der Wert jedenfalls gefreut. Heute Nacht um 3 Uhr lag ich zwar bei 160mg/dl, ergo muss ich die Basalrate wieder anpassen, aber ich hoffe, ich bekomme das hin.

Dankeschön!  :knuddel:
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Offline Andi

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Re: PCO?
« Antwort #17 am: November 08, 2007, 09:05 »
 :super: :knuddel:
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Offline maulwurfinchen

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Re: PCO?
« Antwort #18 am: November 08, 2007, 13:29 »
Heute Mittag trotz Gupfs 199mg/dl... (nüchtern), naja, ich hoffe, dass es reicht, die Basalrate zu erhöhen. Irgendwie ist da immer noch der Wurm drin. Aber immerhin nicht über 250mg/dl :ja: [wofür man nach 6 Wochen so dankbar ist... ;)]
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Offline Joerg Moeller

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Re: PCO?
« Antwort #19 am: November 08, 2007, 13:37 »
Halte uns bitte weiter auf dem laufenden.  :ja:
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