Autor Thema: PCO?  (Gelesen 8643 mal)

Offline maulwurfinchen

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 559
  • Country: 00
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
PCO?
« am: November 06, 2007, 22:26 »
Hallo,
Thema wird sicher so ziemlich sofort wieder verschoben, ich packs aber erstmal hier her...
Mein Blutzucker ist seit ca. 6 Wochen völlig außer Kontrolle, sowas hatte ich noch nie. Er steigt und steigt und ignoriert gern Korrekturversuche, egal ob nüchtern oder nach dem Essen, es stimmt nichts mehr. Ich gehe mit 140mg/dl ins Bett und wache ein paar Stunden später mit 310mg/dl wieder auf. Das ungefähr täglich. Morgens habe ich immer weit über 200mg/dl, spritze dann Korrektur + Gupf, um Mittags dann wieder 210mg/dl (oder gleich 300mg/dl) zu haben. Nach dem Mittagessen, (natürlich mit DEA + Korrektur) ist der Blutzucker dann manchmal mehr oder minder genehm (so um die 150mg/dl), um bis Abends wieder auf 250mg/dl zu sein. Ich korrigiere nur noch, wobei die Korrektur oft nicht klappt. BE Faktoren scheinen plötzlich auch nicht mehr zu stimmen.

Da ich es nicht mehr hinrkriege, war ich heute als "Notfall" beim Diabetologen, der meiner Theorie zustimmte, dass es an den Hormonen liegen könnte (wobei es mich wundert, Pille im Dezember abgesetzt, Blutzucker von Juli bis September im Schnitt bei ca. 120mg/dl und jetzt katastrophal). Also zur Gynäkologin, wo leider nicht meine da war, sondern nur die aus der Praxis, die ich weniger mag. Die hat mir vor den Latz geknallt, dass sie auf PCO tippe. Mehr Infos konnte ich ihr nicht entlocken, gab nur Blutabnahme und Überweisung zum Endokrinologen.

Kennt sich jemand aus??! Hilfäh! Ich kapiere garnichts. Auf den Seiten über PCO steht viel von Übergewicht (hab ich nicht), Haarausfall (hab ich nicht), Haarwuchs an den "falschen" Stellen (hab ich nicht), Pickel (ja, hab ich momentan, seit 6Wochen), unregelmäßige Regelblutungen (ja, aber meinem Eindruck nach pendelt sich das ein) und Insulinresistenz (hm, scheint momentan auch gegeben). Kann das sein? So plötzlich??!  
Hab das durchgelesen und es klingt nach Horror. Metformin nehmen und eventuell nie Kinder haben? Ergebnisse der Blutuntersuchung dauern 8-10 Tage und ich drehe hier durch.

Insulinampulle habe ich komplett gewechselt (neue Charge), Katheter oft gewechselt, spritze Korrektur inzwischen aus dem Pen. Infekt scheine ich keinen zu haben. Tipps? Ideen? Mein Diabetologe sagt nur, Basalrate raufsetzen. Aber führt das nicht erst Recht zu einer Resistenz? Fange jetzt doch an meine BE Faktoren zu erhöhen.

Im Ernst, ich bin echt fertig und weiß nicht mehr weiter. Ich gebe mir solche Mühe und so katastrophalen Blutzucker hatte ich nur mal 2 Tage von Cortison, sonst aber noch nie. Ich verkrafte nicht noch eine Krankheit mit derartigen Ausmaßen.
pumpi seit 11 jahren - paradigm 722 - typ 1 seit 1999 - humalog + 2x850mg metformin


Offline Joa

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 3602
  • Country: aq
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: PCO?
« Antwort #1 am: November 07, 2007, 00:27 »
Hallo,


Kennt sich jemand aus??!  PCO ...


PCO  :kratz: :kratz: :kratz:

Was für eine Pumpe hast Du P 511, x12 oder gar x22?
Wegen der möglichen Strategien.

Ansonsten:

@Jörg: Hiiilfe!

Ich will hier nicht was von erheblicher Erhöhung der Insulinmengen (dann natürlich immer Bolus und Basal) sagen. Schließlich hast Du bei einer IE zum Gupf-Test schon Dein Veto eingeworfen.

@ Maulwurfinchen: Schau mal nach B-Korrektur. Vermutlich, so denke ich, hängst Du in einer deutlichen Lipolyse drin. Siehe:
http://www.chrostek.de/wb/pages/startseite/diabetesdorf/curriculum/lipolyse.php
B-Korrektur auf der Seite rechts unter Schema A,B,C.

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Adrian

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 2721
  • Country: 00
  • Diabetestyp: ---
  • Therapie: ---
Re: PCO?
« Antwort #2 am: November 07, 2007, 03:09 »
Hm, egal was der Auslöser war: Wäre es nicht sinnvoll erteinmal die Resistenz mit Insulin plattzuhaun?

Vielleicht ist es ja eine einfache Fettsäureresistenz/Lipolyse, die, da nie richtig bekämpft, schon Wochenlang andauert?
Wenn dann der BZ wieder stimmt, soll natürlich nach dem Auslöser gefahndet werden.

LG|Adrian
Cozmo mit Humalog 

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16958
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: PCO?
« Antwort #3 am: November 07, 2007, 05:23 »
Ich hab es in der Tat hierher verschoben, weil das ein persönliches Problem ist. Das Erklärbär-Board ist eher für allgemeine Fragen wie z.B. "Was bedeutet eigentlich PCO?" (und das weißt du ja bereits).

Im Grunde stimme ich Joa und Adrian zu. Jetzt geht es erstmal darum den BZ wieder zu zähmen. Das kannst du nur mit deinem Diabetologen zusammen tun, denn dafür sind erstmal ziemliche Insulinmengen nötig, um eine (sehr wahrscheinliche) Fettsäureresistenz zu durchbrechen. Macht man das nicht rigoros genug, dann kann einem das wochen- und monatelang nachhängen.

Joa, hat den Lesetip schon gebracht, sonst käme der jetzt von mir.

Lies dir das mal durch und besprech das mit deinem Diadoc. Der soll nicht einfach nur vermuten, sondern ganz klar eine Behandlungsstrategie auf den Tisch legen!
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline maulwurfinchen

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 559
  • Country: 00
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: PCO?
« Antwort #4 am: November 07, 2007, 08:56 »
So, es geht weiter... Gestern Abend hatte ich meinen BE-Faktor probehalber auf zweifach erhöht statt 1: 1,5, hatte also dann gegen 23 Uhr meine erste Hypo, hab 2 BE gegessen und bin ins Bett. Da war der BZ gegen 1 bei 99, um halb 2 (nach Dr. House...) bei 72, also hab ich ca. 1 BE gegessen, weil mein Gefühl auch sagte, dass der BZ fällt. Basalrate für heute Nacht hatte ich schon wie besprochen erhöht (über vier Stunden + 0,1 pro Stunde). Heute Morgen ein neuer Rekord: 389mg/dl  :nein:
Ich weiß echt nicht mehr weiter. Ich weiß nicht, ob ich spinne, ich habe das Gefühl, dass das Korrektur- und Bolusinsulin aus dem Pen "ankommt", das aus der Pumpe nicht. Katheter wechsel ich schon wie doof. Außerdem knackt die Pumpe wie üblich bei der Abgabe, wenn ich sie ans Ohr halte und das Insulin im Reservoir wird weniger.

Lipolyse kann sein. Aber bei den Insulinmengen noch? Ich habe Gestern im Laufe des Morgens/Vormittags ca 15IE Korrektur gespritzt. Bei Gesamtbasalrate von 17,xIE...

Mein Diabetologe brabbelt nur von Basalratenkorrektur und Ursachenforschung. Und ich laufe bald Amok, ich fühl mich durch diese Werte wie vom Auto überfahren.
pumpi seit 11 jahren - paradigm 722 - typ 1 seit 1999 - humalog + 2x850mg metformin


Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16958
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: PCO?
« Antwort #5 am: November 07, 2007, 10:16 »

Lipolyse kann sein. Aber bei den Insulinmengen noch?


Ja. Durch die Lipolyse entsteht eine Fettsäureresistenz. Das ist wie beim Musikhören: stopfst du dir da Watte in die Ohren klingt die Musik wuschig. Daran ändert sich auch nichts, wenn du die alte Watte gegen neue austauscht. Glockenklar klingt es erst, wenn du die Watte vollständig entfernt hast. Die Watte drückt aber auch den Ohrenschmalz nach innen, so daß man manchmal nicht um eine Ohrenspülung herumkommt. Die ist dann zwar unangenehm, aber ohne geht es nicht, wenn man wieder glockenklar hören will.

Und das ist bei Schema B so ähnlich. Da muß man erst ein paarmal in Hyponähe gewesen sein, bevor die Resistenz futsch ist.

Zitat
Mein Diabetologe brabbelt nur von Basalratenkorrektur und Ursachenforschung. Und ich laufe bald Amok, ich fühl mich durch diese Werte wie vom Auto überfahren.


Das glaub ich dir :trost: :knuddel:

Was ich dann mal ausprobieren würde: Die Pumpe nur noch das Basal pumpen lassen und alle (!!!) Boli mit dem Pen geben. Läuft es darunter besser würde ich die Pumpe mal durchchecken lassen
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline maulwurfinchen

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 559
  • Country: 00
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: PCO?
« Antwort #6 am: November 07, 2007, 10:29 »


Lipolyse kann sein. Aber bei den Insulinmengen noch?


Ja. Durch die Lipolyse entsteht eine Fettsäureresistenz. Das ist wie beim Musikhören: stopfst du dir da Watte in die Ohren klingt die Musik wuschig. Daran ändert sich auch nichts, wenn du die alte Watte gegen neue austauscht. Glockenklar klingt es erst, wenn du die Watte vollständig entfernt hast. Die Watte drückt aber auch den Ohrenschmalz nach innen, so daß man manchmal nicht um eine Ohrenspülung herumkommt. Die ist dann zwar unangenehm, aber ohne geht es nicht, wenn man wieder glockenklar hören will.

Und das ist bei Schema B so ähnlich. Da muß man erst ein paarmal in Hyponähe gewesen sein, bevor die Resistenz futsch ist.


So, hab mein Teupe Buch vom Antiquariat rausgekramt und verfahre nach Schema A, ich denke, ich weiß auch ohne Ketontest (den ich grad nicht finde *schäm* ), dass ich in einer Keto hänge. Nur funktioniert mein Hirn irgendwie nicht wirklich mit solchen Werten, hab mich auch in der Uni für heute krank gemeldet. Ich vermisse halt echt Unterstützung meines Diabetologen, der phasenweise Nüchternwerte von 300mg/dl für "nicht katastrophal" hält. Ich aber schon. Habe also 10IE gespritzt, werde vermutlich gleich nochmal 10IE rein hauen (eben war ich bei ca. 250mg/dl angekommen) und dann zu Schema B übergehen und immer schön messen und spritzen.

Zitat

Zitat
Mein Diabetologe brabbelt nur von Basalratenkorrektur und Ursachenforschung. Und ich laufe bald Amok, ich fühl mich durch diese Werte wie vom Auto überfahren.


Das glaub ich dir :trost: :knuddel:

Was ich dann mal ausprobieren würde: Die Pumpe nur noch das Basal pumpen lassen und alle (!!!) Boli mit dem Pen geben. Läuft es darunter besser würde ich die Pumpe mal durchchecken lassen


Ich gebe seit Gestern alle Boli mit dem Pen... den Verdacht habe ich nämlich auch. Wenn die Teupe-Schema scheinbar nichts bringen, kommt ab heute Abend Experiment 2, ich werde auch Basal mit dem Pen spritzen, hab einen Basalpen hier. Wenn das besser klappt, bekommt Medtronic einen bösen Anruf. Es wäre dann die dritte Pumpe innerhalb der 4 Jahre hinüber, das hoffe ich nicht.

Ganz lieben Dank für den Trost übrigens! Gestern Morgen hab ich nur noch geheult, heute bin ich nur resigniert und fertig und fühl mich von den Fachleuten allein gelassen. Immerhin habe ich einen Termin bei der von meiner Gyn empfohlenen Endokrinologin, die gleichzeitig auch anerkannte Diabetologin der DDG ist. Die Arzthelferin wollte mir erst einen Termin Ende Dezember geben, als ich meinte, ich würde momentan Nüchternwerte von fast 400mg/dl haben, hat sie mir einen in 10 Tagen geben können.

____________________________________________
Update: 10:30 BZ liegt bei 103mg/dl, ich beginne also in einer Stunde mit Schema B. Fühl mich immer noch erschlagen, aber schon besser
pumpi seit 11 jahren - paradigm 722 - typ 1 seit 1999 - humalog + 2x850mg metformin


Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16958
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: PCO?
« Antwort #7 am: November 07, 2007, 10:45 »

So, hab mein Teupe Buch vom Antiquariat rausgekramt und verfahre nach Schema A, ich denke, ich weiß auch ohne Ketontest (den ich grad nicht finde *schäm* ), dass ich in einer Keto hänge.


Dann sei aber bitte sehr vorsichtig und werf beim ersten Anzeichen SOFORT Not-BE ein!

Zitat
Ich vermisse halt echt Unterstützung meines Diabetologen, der phasenweise Nüchternwerte von 300mg/dl für "nicht katastrophal" hält.


Sagen wir's mal so: wenn ich die zweifelsfrei herleiten kann finde ich es auch nicht so dramatisch, wenn da mal passiert. Aber wenn es öfter vorkommt würde ich da schon versuchen zu sehen, wie man das abstellen kann.

Zitat
...und dann zu Schema B übergehen und immer schön messen und spritzen.


Ja, Und immer schön die Not-BE griffbereit haben.

Zitat
Ich gebe seit Gestern alle Boli mit dem Pen... den Verdacht habe ich nämlich auch. Wenn die Teupe-Schema scheinbar nichts bringen, kommt ab heute Abend Experiment 2, ich werde auch Basal mit dem Pen spritzen, hab einen Basalpen hier. Wenn das besser klappt, bekommt Medtronic einen bösen Anruf. Es wäre dann die dritte Pumpe innerhalb der 4 Jahre hinüber, das hoffe ich nicht.


Das wäre auch unwhrscheinlich, aber nicht unmöglich. Hast du denn schonmal alle Gründe gecheckt? (http://www.chrostek.de/wb/pages/startseite/diabetesdorf/curriculum/73-grFCnde.php)
Insulin in der Pumpe schon ausgetauscht?

Zitat
Die Arzthelferin wollte mir erst einen Termin Ende Dezember geben, als ich meinte, ich würde momentan Nüchternwerte von fast 400mg/dl haben, hat sie mir einen in 10 Tagen geben können.


Vielleicht hast du es bis dahin ja eh schon wieder im Griff.

Meld dich auf jeden Fall hier wenn was ist. Du weißt ja: irgendeiner ist immer hier, der dir antwortet!
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline maulwurfinchen

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 559
  • Country: 00
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: PCO?
« Antwort #8 am: November 07, 2007, 10:55 »


So, hab mein Teupe Buch vom Antiquariat rausgekramt und verfahre nach Schema A, ich denke, ich weiß auch ohne Ketontest (den ich grad nicht finde *schäm* ), dass ich in einer Keto hänge.


Dann sei aber bitte sehr vorsichtig und werf beim ersten Anzeichen SOFORT Not-BE ein!


Ja, klar. Ich messe ganz brav und gehe trotz bleiernder Müdigkeit nicht ins Bett, weil ich sofort weg wäre.

Zitat
Zitat
Ich vermisse halt echt Unterstützung meines Diabetologen, der phasenweise Nüchternwerte von 300mg/dl für "nicht katastrophal" hält.


Sagen wir's mal so: wenn ich die zweifelsfrei herleiten kann finde ich es auch nicht so dramatisch, wenn da mal passiert. Aber wenn es öfter vorkommt würde ich da schon versuchen zu sehen, wie man das abstellen kann.


Seit 6 Wochen... Und die werden immer schlimmer. Ich bin schon dankbar, wenn ich nüchtern "nur" 180mg/dl hab... Er weiß das.

Zitat

Insulin in der Pumpe schon ausgetauscht?

Jepp, mehrfach. Nicht nur neue Ampulle, sondern auch neue Charge frisch aus der Apotheke, Katheterwechsel liegt schon so ziemlich bei alle 24 Stunden...

Zitat

Meld dich auf jeden Fall hier wenn was ist. Du weißt ja: irgendeiner ist immer hier, der dir antwortet!


Danke! Ich drehe grade so völlig durch. Ich hasse es, wenn ich mich hilflos fühle. Alle mir bekannten Gründe für solche Werte kann ich ausschließen. Es wird auch seit Wochen immer schlimmer und seit einer Woche habe ich fast alle Werte bei über 250mg/dl und oft über 300mg/dl. Das ist nicht mehr schön.

Einzig gute Nachricht war Gestern beim Augenarzt, dass meine Augen top in Ordnung sind und meine Kontrolltermine von halbjährlich auf jährlich gesetzt werden. Vor 10 Jahren gabs mal den Verdacht (eines!) Augenarztes auf non-proliferative Rhetinopathie, wurde nie bestätigt, aber seitdem musste ich alle 6 Monate zur Kontrolle.

So, eine halbe Stunde und ich messe wieder, ich messe grade ja stündlich (und natürlich zusätzlich nach Gefühl, wenn er abfallen sollte), Saft und Gummibärchen stehen sowieso überall rum.
pumpi seit 11 jahren - paradigm 722 - typ 1 seit 1999 - humalog + 2x850mg metformin


Offline Llarian

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 2353
  • Country: 00
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: PCO?
« Antwort #9 am: November 07, 2007, 10:56 »

So, hab mein Teupe Buch vom Antiquariat rausgekramt und verfahre nach Schema A, ich denke, ich weiß auch ohne Ketontest (den ich grad nicht finde *schäm* ), dass ich in einer Keto hänge. Nur funktioniert mein Hirn irgendwie nicht wirklich mit solchen Werten, hab mich auch in der Uni für heute krank gemeldet. Ich vermisse halt echt Unterstützung meines Diabetologen, der phasenweise Nüchternwerte von 300mg/dl für "nicht katastrophal" hält. Ich aber schon. Habe also 10IE gespritzt, werde vermutlich gleich nochmal 10IE rein hauen (eben war ich bei ca. 250mg/dl angekommen) und dann zu Schema B übergehen und immer schön messen und spritzen.

Es wird keine Keto und damit kein Schema A sein. Bedingungen für Schema A sind mindestens BZ > 180mg/dl + Aceton 2fach positiv + Übelkeit. Hohe Werte sind nicht automatisch eine Keto, zumal bei Dir auch konstant Insulin lief, also kein absoluter Insulinmangel vorlag.
Wenn Du nach dem Buch vorgehst, solltest Du wissen, daß rund ums Schema B einiges aktualisiert wurde. Für Dich relevant sind die Abbruchkriterien. Sciheres Abbruchkriterium sind zwei Hypos bei aufeinanderfolgenden Schema B-Anwendungen, davon eine außerhalb der NAcht. Was im Buch zuerst steht mit Werten über einen längeren Zeitraum unter 140 ist nicht mehr aktuell.
Wichtig ist bei Schema B, den 3-Stunden-tAkt einzuhalten und auch wirklich nicht verfrüht abzubrechen, weil sonst der ganze Sch*** wieder von vorn losgeht.

Zitat
Die Arzthelferin wollte mir erst einen Termin Ende Dezember geben, als ich meinte, ich würde momentan Nüchternwerte von fast 400mg/dl haben, hat sie mir einen in 10 Tagen geben können.

Es gibt viele fähige und tolle Arzthelferinnen. Wenn die nicht erkennt, daß Du gerade am Rad drehst und akut Hilfe brauchst, gehört sie anscheinend nicht dazu.

Grüße
Anja