Autor Thema: wie schaffen wir das < 6?  (Gelesen 3188 mal)

hjt

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wie schaffen wir das < 6?
« am: November 06, 2007, 19:59 »
Moinmoin,

ich nehme mal Ufuks Frage aus dem 5er-Club-Thread hier auf. Gehört vielleicht ja sogar dem Erklär-Bär und mag ggf. dahin umgesiedelt werden.

Die Antwort ist für mich ganz einfach, im Prinzip:
<140/120/100>70 mg/dl 1/2/3 Stunden nach jedem Essen.

Will sagen, der BZ verläuft im Ergebnis im basalen Leerlauf immer da, wo der Bolus ihn stehen lässt, und das ist nach Möglichkeit um 80, und beschreibt ansonsten nach jedem Futterinput max den oben skizzierten flachen Bogen.

Statt also nach Appetit normale X Nummern BE ab(?)zuspritzen und zu essen und bei optimalem SEA und passendem BE-Faktor halt den nachfolgenden BZ-Ausflug unter persönliche DM.Verschiedenheiten zu verbuchen, richte ich mich nach meiner persönlichen DM-Verschiedenheit und insulinisiere und esse jeweils nur so viele BEs, wie meine nachfolgende BZ-Bewegung im Rahmen der oben skizzierten Kurve belassen.

Dabei verzichte ich auch auf die 1c-unschädlichen Spitzen, denen ein guter Teil der Prädiabetiker und der zeitnah frisch diagnostizierten Typ2 erstaunlich häufig ihre Gefäß- und sonstigen DM-assoziierten Schäden verdanken.

Konkret heißt das für die Eingewöhnphase, dass ich praktisch nach dem BZ-Messer esse (eating to the meter). Mit immer mehr Gewöhnung und Übung reduziert sich das Messen von 3mal oder so im Zusammenhang mit einer Mahzeit auf 1mal irgendwann nach dem Essen mit dem Vorteil, dass man praktisch zu jeder Zeit nach dem Essen seinen recht genau definierten Zielbereich hat und von da recht zuverlässig die weitere BZ-Bewegung absehen und ggf. auch noch direkt beeinflussen kann.

Trotz niedrigem Leerlauf gehen Hypos auf diese Weise eigentlich nur mutwillig oder ABSOLUT schusselig zu produzieren.

Das Ganze setzt allerdings voraus, dass man u.U. den eigenen Geschmack an Stärke=Zucker zurück stellt und sich Glukose, von der man eh mit Diabetes meistens mehr als genug im Blut hat, nicht als dennoch lebenswichtig zusätzlichen Input einreden lässt. - Vielleicht fragt Ihr ja mal son DDG oder DGE-Komiker, wie etwa die Eskimos wohl vor 100 Jahren an ihren angeblich lebenswichtigen 50%-Anteil an Stärke=Zucker-KHs bei ihren Mahlzeiten gekommen sind ;-)

Bisdann, Jürgen

Offline Joa

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Re: wie schaffen wir das < 6?
« Antwort #1 am: November 06, 2007, 21:59 »

Mit immer mehr Gewöhnung und Übung reduziert sich das Messen von 3mal oder so im Zusammenhang mit einer Mahzeit auf 1mal irgendwann nach dem Essen
mit dem Vorteil, dass man praktisch zu jeder Zeit nach dem Essen seinen recht genau definierten Zielbereich hat und von da recht zuverlässig die weitere BZ-Bewegung absehen und ggf. auch noch direkt beeinflussen kann.


Ich hab zwar gesagt, dass ich es aufgebe, möchte aber doch feststellen, dass Du Dein Dogma, wenn nicht links rum, dann eben rechtsrum weiter reinzujubeln suchst? :gruebeln:

Es mag für Dich, wie auch für Diese oder Jenen angehen. Bitte lasse es aber sein, zu verallgemeinern!  :'(

Gruß
Joa

« Letzte Änderung: November 07, 2007, 02:08 von Joa »
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Adrian

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Re: wie schaffen wir das < 6?
« Antwort #2 am: November 07, 2007, 03:45 »
Sorry Jürgens,

aber wenn ihr einen zu hohen Wert nach dem Essen messt, woher wisst Ihr dann, woher der kommt?
Falsch BE geschätzt -> okay, wird korrigiert? Schon zu hoher Nüchternwert/eventuell Insulinresistenz -> Resistenzbekämpfung hätte eigentlich schon längst begonnen werden sollen, wird so aber nochmal um ein Essen verschoben? ...

Und Ufuk ist Typ1! Das bedeutet, dass eine gute Basalrate einen Wert der zu hoch ist, auch wieder korrigiert!
Denn bei Typ1ern ist die BR ja auch dafür da, vermehrte Fettspaltung etc. zu stoppen.
Da kann es schon mal vorkommen, dass durch Insulin GLUT gebildet wird, das gar nicht verwendet wird - also einfach so wieder abgebaut.
Ist der BZ jetzt höher, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Glucose auf diese normalerweise ungenutzen GLUT trifft und in die Zellen befördert wird.

Das sollte aber eigentlich bei Typ2 auch nicht anders sein. Eher noch stärker, da die BSD ja häufig noch etwas unterstützen kann.

Zitat
Will sagen, der BZ verläuft im Ergebnis im basalen Leerlauf immer da, wo der Bolus ihn stehen lässt...

Lässt darauf schließen, dass Du Deine,sorry,... dass Ihr Eure Einstellung, die zugegeben recht gut ist, noch optimieren könnt.
Dafür wäre es wichtig, stärker auf echte Nüchternwerte (vor dem Essen) zu achten.

Auch würde ich mit den 3 Stunden nach dem Essen aufpassen. 7 Einheiten Apidra haben dann nämlich noch nicht zu Ende gewirkt.

Da Du ja auch irgendetwas essen musst, werden es wohl Fett und Eiweiß sein, wenn es keine KHe sind.
Mit Apidra wirst Du diese nicht Abdecken können, da Fett und Eiweiß viel zu langsam dafür einen Blutzuckeranstieg hervorrufen.
Das Insulin dafür wird bei Dir also wahrscheinlich in der Basis stecken. Das wäre mir zu unflexibel, da ich an manchen Tagen mehr esse als an anderen.
Außerdem Achtung: Ein höherer Basisinsulinspiegel führt bei Bewegung zu einem viel schnellener BZ-Abfall. Deine Methode führt also zu einem erhöhten Unterzuckerungsrisiko.

Grüße Adrian
Cozmo mit Humalog 

Offline Joerg Moeller

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Re: wie schaffen wir das < 6?
« Antwort #3 am: November 07, 2007, 04:52 »
Ich habe Jürgen dazu was gesagt und hoffe, daß er es beherzigen wird.
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Offline Siggi©®

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Re: wie schaffen wir das < 6?
« Antwort #4 am: November 07, 2007, 09:24 »

 7 Einheiten Apidra haben dann nämlich noch nicht zu Ende gewirkt.


wie lang wirkt Apidra denn?
~~~~~~~~~~~
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Offline klausing

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Re: wie schaffen wir das < 6?
« Antwort #5 am: November 07, 2007, 09:51 »
Zitat
aber wenn ihr einen zu hohen Wert nach dem Essen messt, woher wisst Ihr dann, woher der kommt?
Das habe ich mich schon bei seinem ersten Thread gefragt.
Anosnsten schließe ich mich voll Joa an:
Zitat
Ich hab zwar gesagt, dass ich es aufgebe, möchte aber doch feststellen, dass Du Dein Dogma, wenn nicht links rum, dann eben rechtsrum weiter reinzujubeln suchst?

Offline johann

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Re: wie schaffen wir das < 6?
« Antwort #6 am: November 07, 2007, 09:58 »
Zitat
Deine Methode führt also zu einem erhöhten Unterzuckerungsrisiko.

Wer als arg insulinunempfindlicher Diabetiker diese Methode auch Diabetikern mit schwer einstellbarem Diabetes und schwacher eigener Regulationsfähigkeit, für alle uneingeschränkt und gefahrlos durchführbar, postuliert, ist in ein blinder oder fanatischer Eiferer. Als Beigabe ihrer Postulate pflegen solche Zeloten regelmäßig jegliche Fachkompetenz zu leugnen.

Zitat
Trotz niedrigem Leerlauf gehen Hypos auf diese Weise eigentlich nur mutwillig oder ABSOLUT schusselig zu produzieren.

Betroffene, Notärzte und Diabetologen wissen etwas anderes zu berichten.

Zitat
Es mag für Dich, wie auch für Diese oder Jenen angehen. Bitte lasse es aber sein, zu verallgemeinern!

Da spricht mir jemand aus der Seele! :)
Mit freundlichen Grüßen
johann