Hi,
es gibt sicher jede Menge Beispiele, wo es mit prä-prandial messen gut läuft, und wo es mit post-prandial messen gut läuft. Und es gibt auch genug Beispiele, wo es mit beiden Vorgehensweisen nicht klappt.
Ich finde es gut, wenn die Vor- und Nachteile beider Methoden beleuchtet werden, so dass man sich Anregungen holen und seine eigenen Gedanken dazu machen kann, aber direkt zu empfehlen, etwas so oder so zu machen ist gefährlich. Aussagen wie post-prandial ist besser als prä-prandial (oder auch andersrum) sollten grundsätzlich unterlassen werden. Und das gilt m.E. auch für Formulierungen, die vielleicht gar nicht so krass gemeint sind, aber so rüberkommen. Das ist halt der Nachteil eines Forums, man sieht nur was geschrieben steht und nicht, was sich der Schreibende evtl. noch dabei gedacht hat, kann noch nichtmal am Tonfall oder am Gesichtsausdruck etwas ablesen...
Ich habe mir auch schon öfter vorgenommen, mal wieder den pp-Wert meines Mittagessens zu kontrollieren (2h pp vom Frühstück ist praktischerweise = vor dem Mittagessen, und 3h nach dem Abendbrot = vor dem Zubettgehen), aber ich krieg es einfach nicht auf die Reihe, weil die Arbeit immer dazwischen kommt. Ich bin zu beschäftigt um 2 h nach dem Mittagessen noch dran zu denken, meinen BZ zu messen. Damit kriege ich zwar keinen 5er HbA1c hin, aber regelmäßig < 6,5 mit vielleicht 1-3 leichten Hypos im Monat... (Und das gilt nur für mich, das ist keine Empfehlung für andere!)
Ich denke, viele Leute (besonders jüngere, meist Typ 1er) haben auch keinen Tagesablauf, wo sie davon ausgehen können, dass sich der BZ nicht ändert in der Zeit, wo Bolus nicht wirkt. Und dann kann der PP-Wert noch so gut sein, zur nächsten Mahlzeit ist er evtl. anders und muss deshalb trotzdem überprüft werden...
Um noch mal zur Ursprungsfrage zurückzukommen, mein Diabetologe verschreibt mir 500 Streifen im Monat, und damit komme ich auch aus. Aber wenn ich mehr bräuchte, würde ich die auch bekommen.
LG,
Anja