Autor Thema: Anzahl Messstreifen  (Gelesen 28064 mal)

Offline Joa

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Re: Anzahl Messstreifen
« Antwort #20 am: Oktober 27, 2007, 00:17 »
Moin Ludwig,


Meine Tochter brauch 2- 300 im Monat, als 1er. ist das zuviel?


Nee eigentlich nicht.
Kommt halt aber auch auf die Persönlichkeitsstruktur Deiner
Tochter an. Wer sehr regelmäßig lebt, kann mit weniger
auskommen.
Wer etwas chaotischer rangeht, aber die Sache kontrolliert, benötigt
schon mehr.

Und beim Alter Deiner Tochter denke ich, dass die Menge durchaus
angeht.

Jedenfalls positiv, dass Sie die Verläufe im Überblick behalten will!  :ja:

Gruß
Joa
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Offline MaKe

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Re: Anzahl Messstreifen
« Antwort #21 am: Oktober 27, 2007, 06:18 »
Hallo,

wobei sie bei 300 Messstreifen im Monat ja auch bei 900 im Quartal landet.

@Ludwig: Was sagt denn euer Arzt dazu? Bekommt sie die Menge an Streifen anstandslos verschrieben?


Viele Grüße
Mathias  :)
Viele Grüße
Mathias  :)


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hjt

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Re: Anzahl Messstreifen
« Antwort #22 am: Oktober 27, 2007, 10:11 »
Moinmoin,

Zitat
Also nochmal ganz deutlich: Bitte nicht auf das Gefühl verlassen, wenn es nicht gerade ein Hypo-Gefühl ist!

Wenn ich eine Messung deswegen auslasse, weil sie nach all meiner Erfahrung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mitten im Rahmen von plusminus 20 mg/dl liegt und damit völlig innerhalb des Bereichs, in dem die meisten von uns eh nicht korrigieren, verstehe ich nicht, was das mit Gefühl zu tun haben soll.

Bisdann, Jürgen

hjt

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Re: Anzahl Messstreifen
« Antwort #23 am: Oktober 27, 2007, 11:16 »
Moinmoin,

Zitat
Zitat
Aber die pp Werte sind die wichtigen! Gute pp Werte helfen, Folgeschäden zu verhindern!

Und deswegen soll man sie auch verhindern, und nicht wenn sie schon entstanden sind wieder runterspritzen.

Ich kenne viele prä-Messer, die bei jeder Mahlzeit korrigieren, was besagt, dass sie meistens wenigstens um 50 mg/dl zu hoch ankommen.

Ich kenne keinen post-Messer, der nach jeder Mahlzeit nachspritzt. Sondern das anfänglich häufigere Nachspritzen macht besonders sensibel für die Einflüsse die dazu führen, und so bekommen selbst Anfänger die Spritz-Abstände und Mengen schon nach 14 Tagen passender als mit jeder normalen prä-Einstellung hin.

Zudem nutzen wir post-Messer den Vorteil, dass wir bei unerwarteten Ausreißern nach oben und nach unten, die wir uns ja auch produzieren können, rechtzeitig sehen, wohin der BZ unseren Rahmen verlassen will, und seine Richtung passend ändern, z.B. BEVOR ne Hypo eintritt.

Bisdann, Jürgen

Offline Joerg Moeller

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Re: Anzahl Messstreifen
« Antwort #24 am: Oktober 27, 2007, 12:44 »

Zitat
Also nochmal ganz deutlich: Bitte nicht auf das Gefühl verlassen, wenn es nicht gerade ein Hypo-Gefühl ist!


Wenn ich eine Messung deswegen auslasse, weil sie nach all meiner Erfahrung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mitten im Rahmen von plusminus 20 mg/dl liegt und damit völlig innerhalb des Bereichs, in dem die meisten von uns eh nicht korrigieren, verstehe ich nicht, was das mit Gefühl zu tun haben soll.


Weil du ein Mensch und keine Maschine bist!

Was du mit deinem Diabetes anstellst ist ganz allein deine Entscheidung. Aber hör bitte auf das hier so zu propagieren als sei das allgemeingültig und für alle nutzbar, sonst werde ich knatschig :knatschig:
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Offline Joerg Moeller

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Re: Anzahl Messstreifen
« Antwort #25 am: Oktober 27, 2007, 12:50 »

Wie gesagt, das gilt doch alles nur für Standardsituationen und unter der Voraussetzung, dass ich gut eingestellt bin.


Ich kann dir aber aus eigener Erfahrung sagen, daß man sich damit im Laufe der Zeit in Teufels Küche bugsieren kann, weil das Gefühl mit der Zeit nachlässt, bzw. sich auf erhöhte BZs einstellt. Was meinst du wohl, warum viele 2er im Anfangsstadium keine Einschränkungen verspüren? Weil der BZ nicht hochschießt, sondern langsam aber kontinuierlich immer höher steigt.

Denk mal an eine Badewanne. Füll die mit heißem Wasser und setz dich rein. Das wirst du deutlicher spüren, als wenn du dich in eine lauwarme Wanne setzt und nach und nach heißes Wasser zufließen lässt.

Dazu kommt noch die Sache mit dem SEA/DEA, den du ohne vorheriges Messen nicht korrekt einschätzen kannst.

Babsi, es geht mir nicht darum dir deins mieszureden. Wenn du damit gute Erfahrungen gemacht hast, dann mach es wie du denkst.
Aber hier lesen auch Leute mit, die erst seit einer Woche Diabetes haben und die sollten es erstmal korrekt machen, bevor sie genug eigene Erfahrung gesammelt haben um zu variieren.
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hjt

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Re: Anzahl Messstreifen
« Antwort #26 am: Oktober 27, 2007, 13:08 »
Moin Jörg,

Zitat
Was du mit deinem Diabetes anstellst ist ganz allein deine Entscheidung. Aber hör bitte auf das hier so zu propagieren als sei das allgemeingültig und für alle nutzbar, sonst werde ich knatschig.

Du vertrittst den offiziellen Standard. Welche Form könntest Du dir vorstellen, Alternativen dazu im Rahmen Deines Forums offen und unbelastet von persönlichen Gefühlen zu diskutieren?

Bisdann, Jürgen

Offline Joa

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Re: Anzahl Messstreifen
« Antwort #27 am: Oktober 27, 2007, 13:46 »
Moin Jürgen,


Zitat
Aber hör bitte auf das hier so zu propagieren als sei das allgemeingültig und für alle nutzbar, sonst werde ich knatschig.

Welche Form könntest Du dir vorstellen, Alternativen dazu im Rahmen Deines Forums offen ... zu diskutieren?


also ich finde schon, dass Jörg da vollkommen Recht hat. Die Regel für ICT ist das Messen vor der Bolusgabe!
Eine weitere Regel ist die Korrekturdefinition, Bolus oder BE (oder vielleicht auch SEA/DEA) nach dem Messen.

Nimm mal jemand mit relevantem SEA/DEA vor dem Mittagessen (und vielleicht auch noch gestörter Hypoentwicklungswahrnehmung wg. fehlender Adrenalinatwort)!
Der landet mit seinem Essensteller von der Ausgabe in der Kantine vielleicht nicht mehr am Kantinentisch, sondern im Notarztwagen, wenn er Dein System anwendet :kratz:

Ich denke diskutieren lässt sich das vor und zurück. Aber bitte nicht, wie von Dir angeboten, als der Königsweg oder gar die bessere und richtige Strategie. :kreisch: :gruebeln:

Die Empfehlung zum prinzipiellen Verzicht auf die Messung vor dem Bolus ist unzulässig, weil tatsächlich potenziell gefährlich!

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

hjt

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Re: Anzahl Messstreifen
« Antwort #28 am: Oktober 27, 2007, 14:48 »
Moin Joa,

Zitat
Die Regel für ICT ist das Messen vor der Bolusgabe!
Eine weitere Regel ist die Korrekturdefinition, Bolus oder BE (oder vielleicht auch SEA/DEA) nach dem Messen

Basis-Bolus ist ursprünglich ohne diese Messungen gehandhabt worden und wird auch weltweit noch reichlich mit nur 1-2 Messungen pro Tag gehandhabt. Und wenn Prof. Sawicki so weiter macht, werden wir Kassenpatienten auch hier in D mit ICT noch in den Genuss von nur 2 Stäbchen pro Tag kommen.

Noch Anfang der 90ger Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde auch in D auf der Ebene der medizinischen Fachgesellschaften darüber gestritten, ob wir Betroffene überhaupt selbst unseren BZ messen dürfen sollten. Das ist immerhin ein Diagnose-Vorgang, der dann auch noch eine Therapie-Entscheidung nach sich zieht, etwa wenn der Betroffene aus dem Messergebnis eine Veränderung der Spritzmenge vornimmt.

Was Du als Regel bezeichnest, ist kein Naturgesetz, sondern hat sich im Verlauf der Jahre so entwickelt und ist offiziell nie auf tatsächlichen Nutzen und mögliche Optimierung hin hinterfragt worden.

Zitat
Nimm mal jemand mit relevantem SEA/DEA vor dem Mittagessen (und vielleicht auch noch gestörter Hypoentwicklungswahrnehmung wg. fehlender Adrenalinatwort)!
Der landet mit seinem Essensteller von der Ausgabe in der Kantine vielleicht nicht mehr am Kantinentisch, sondern im Notarztwagen, wenn er Dein System anwendet

Sonderfälle lassen sich wenigstens auf den ersten Blick immer gut zum Beweis dafür instrumentalisieren, dass ein wie auch immer gearteter Vorgangsstandard nicht funktionieren kann - in diesem Beispiel übrigens ganz bestimmt auch nicht mit den 5 Standard-ICT-Messpunkten. Der Mensch muss entweder mit einem ganz beschissenen Therapieergebnis leben, damit er zwischen den Mahlzeiten zuverlässig weit genug von jeder Hypogefahr entfernt bleibt, oder seinen BZ auch postprandial vergleichsweise engmaschig überwachen.

Bisdann, Jürgen

Offline klausing

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Re: Anzahl Messstreifen
« Antwort #29 am: Oktober 27, 2007, 15:28 »
Zitat
Die Regel für ICT ist das Messen vor der Bolusgabe!
Das sehe ich auch so. Alles andere kommt einem Lotteriespielen gleich. Ich behaupte hier ganz dreist, dass kein Diabeteker unterscheiden kann ob er 5,0 oder 8,0 hat.  Aus dem Gefühl herraus ist so etwas nicht möglich. Da hilft nur messen. Entsprechend ist dann eben mit der Dosisanpassung zu verfahren.
Wem natürlich egal ist mit welchem dieser Werte er rumläuft ... bittschön .. sein Problem.