Autor Thema: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht  (Gelesen 14020 mal)

Offline Siggi©®

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Re: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
« Antwort #10 am: Oktober 26, 2007, 11:02 »
Also piercen und einkaufen würde ich ja nicht wirklich miteinander vergleichen wollen

piercen ist absolut nicht notwendig, es sei es erregt einen sexuell wenns am Flughafen bimmelt und man abgetastet wird

einkaufen gehen ist ja lebensnotwendig

ausserdem lässt man sich beim piercen, tätowieren, implantieren ja bewusst auf etwas ein was ja im normalen leben vermeidbar wäre und man ist schon selbst für verantwortlich
bei einem Unfall kann ich ja nix für die fahrweise der Autofahrer

Also warum sollten die Ärzte bei den Folgekosten nicht drauf hinweisen?

Herr/Frau sowieso hat auf Grund ihres Piercings ne eingerissne Brustwarze

Klar muss den Leute geholfen geholfen werden, aber bezahlen sollten sie dies alleine
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Offline diotmari

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Re: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
« Antwort #11 am: Oktober 26, 2007, 11:05 »
Ihr Lieben,

macht Euch doch nicht was vor. Diese Bundesregierung ist massiv dabei, das Grundgesetz auszuhöhlen. Die Beteiligung an "sebstverschuldeten" Krankheiten ist für mich nur ein "Nebenkriegsschauplatz". Da kommt noch viel mehr auf uns zu....

Viele Grüße
Dietmar
Mitnichten hat Gott sich schweigend zurückgezogen oder ist gar tot!
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DF

Offline vreni

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Re: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
« Antwort #12 am: Oktober 26, 2007, 11:14 »
Das Gesetz bei uns ist auch auf dem Solidaritätsprinzip aufgebaut. Solange es allen gut ging kümmerte sich niemand darum, aber jetzt geht dies alles den Bach hinunter. Es wird auf allen Ebenen immer mehr das Verursacherprinzip angewandt.
Nur das Lebensklima untereinander verschlechtert sich............  
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Offline MaKe

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Re: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
« Antwort #13 am: Oktober 26, 2007, 11:34 »
Hi Siggi,


das ist der falsche Ansatz finde ich, denn
du hast entschlossen die zu piercen (für mich eine Körperverletzung die nicht not tut[unser pieks tut ja not])
ergo musst du auch für die Kosten aufkommen die durch eine Entzündung entstehen.


Ok... Mal angenommen du bist Single. Beim nächsten Sex fängst du dir nen Tripper ein. Da der Sex ja auch nicht zur Fortpflanzung diente, sondern eher zu deinem Vergnügen: Zahlst du die Behandlung dann demnächst auch selber?

Anderes Beispiel: Skilaufen (Abfahrt). Dienst ja nicht in der erster Linie zur sportlichen Betüchtigung. Du legst dich aber auf die Nase und hast das Knie kaputt. Viel Spaß beim selber zahlen dann zukünftig....


Den Diabetes dafür verantwortlich machen zu wollen finde ich schon etwas dreist  :zwinker:


Habe dein Zwinkern gesehen, aber scheinbar wurde nicht klar was ich damit aussagen wollte (das Beispiel mit dem Diabetes kam nur weil mir gerade nichts anderes eingefallen ist).
Ich halte es jedenfalls für fast unmöglich dass ein Arzt entscheiden kann ob nun die zur Diskussion stehenden Folgeerkrankungen wirklich ursächlich selbst verschuldet sind, oder ob nicht doch andere Umstände mit dazu geführt haben dass nun eine Folgeerkrankung entstanden ist.

Zweifelsfrei ist sicherlich dass man sich nicht hätte piercen/tätowieren lassen müssen. Aber war wirklich das piercen Schuld an der Entzündung, wo es doch in den meisten Fällen nicht zu Komplikationen führt?

Wenn man da zukünftig, ohne weitere Nachforschungen (z.B. Hygienestand des Studios) einfach behaupten kann dass der Patient da selber dran schuld ist, dann sehe ich ein Problem auf uns zukommen. Denn das werden die Kassen ganz schnell als Schlupfloch sehen auch an anderen Stellen (z.B. Risikosportarten) ihre Leistung zu verweigern.
Ob uns das dann noch so gefallen wird.... ???

Viele Grüße
Mathias  :)

wenn jemand krank wird, so kann er im allgemeinen nix dafür aber wer sich bewusst entscheidet seinen Körper zu verletzen oder fremde Bauteile einsetzen zu lassen der soll bitte auch für die Folgekosten aufkommen müssen
Ist doch auch so bei den Damen die sich ne neue große Brust machen lassen, versaut der erste Doc das ganze dann müßen die sehen wie sie klar kommen, ab zum nächsten Doc und der stellt die Rechnung dann aber an die Dame und nicht an die Solidargemeinschaft
[/quote]
Viele Grüße
Mathias  :)


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Offline Siggi©®

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Re: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
« Antwort #14 am: Oktober 26, 2007, 11:45 »
das Problem ist doch nur die Festellung .... er/sie hätte dies oder jenes nicht wenn sie sich nicht selbst dazu geamcht hätte

die Betonung sollte auf selbst liegen

Wenn zb bei einer Frau aus irgendwelchen Gründen die Brust abgenommen werden soll und die Ärzte sagen wir machen ihr nu eine aus SIlikon, und dann ist irgendwas mit Brust das das dann die KK zahlt ist doch klar
Aber nur um paar Körbchengrößen mehr zu haben sollte die KK nicht zahlen müßen - da die Frau es Selbst so wollte und es keine Notwendigkeit dafür gab

Zitat
Ok... Mal angenommen du bist Single. Beim nächsten Sex fängst du dir nen Tripper ein. Da der Sex ja auch nicht zur Fortpflanzung diente, sondern eher zu deinem Vergnügen: Zahlst du die Behandlung dann demnächst auch selber?


ich bin SIngle, aber .... wenn es dazu kommt, kommt auch die Lümmeltüte zum Einsatz und von daher kann mich der Tripper mal kreuzweise


Zitat
Anderes Beispiel: Skilaufen (Abfahrt). Dienst ja nicht in der erster Linie zur sportlichen Betüchtigung. Du legst dich aber auf die Nase und hast das Knie kaputt. Viel Spaß beim selber zahlen dann zukünftig....


Sport soll man treiben, das zu bestrafen wäre ......

Zitat
Habe dein Zwinkern gesehen, aber scheinbar wurde nicht klar was ich damit aussagen wollte (das Beispiel mit dem Diabetes kam nur weil mir gerade nichts anderes eingefallen ist).


Wurde schon klar, nur die Ursache ist immer das man selbst dafür verantwortlich ist denn man selbst hat sich entschlossen seinem Körper dies anzutun (Piercing, Tattoo usw)
wieso soll dann die Solidargemeinschaft dafür einstehen wenn es doch nie hätte dazu kommen bräucht?
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Offline MaKe

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Re: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
« Antwort #15 am: Oktober 26, 2007, 11:58 »
Hi Siggi,


Zitat
Anderes Beispiel: Skilaufen (Abfahrt). Dienst ja nicht in der erster Linie zur sportlichen Betüchtigung. Du legst dich aber auf die Nase und hast das Knie kaputt. Viel Spaß beim selber zahlen dann zukünftig....


Sport soll man treiben, das zu bestrafen wäre ......


Gerade hier sehe ich nicht ein dies als Sport zu bezeichnen. Langlauf ja, aber nicht Abfahrt. Hier überwiegt doch wohl eindeutig der Spaß- bzw. Risiko-Faktor.


Wurde schon klar, nur die Ursache ist immer das man selbst dafür verantwortlich ist denn man selbst hat sich entschlossen seinem Körper dies anzutun (Piercing, Tattoo usw)
wieso soll dann die Solidargemeinschaft dafür einstehen wenn es doch nie hätte dazu kommen bräucht?


Ich bekomme auch immer nen Haß wenn ich mitbekomme wie einige Leute Solidargemeinschaften absichtlich ausnutzen, aber in diesem Fall sehe ich es nicht so bzw. könnte für mich keine eindeutige Grenze ziehen wo mit dem Ausklammern von Leistungen Schluß sein sollte.

Ich entscheide auch selbst das ich zum Eislaufen gehe. Wenn dabei etwas selbstverschuldet passiert, bin ich da auch selbst dran schuld. Wenn ich es nicht nur zum Spaß gemacht habe, sondern um mich sportlich zu bestätigen, hätte ich SELBST auch auch ne andere Sportart aussuchen können.

Viele Grüße
Mathias  :)
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Offline Joerg Moeller

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Re: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
« Antwort #16 am: Oktober 26, 2007, 11:59 »
Das Problem bei dieser Geschichte ist: es hört sich erstmal schlüssig an. Klar, der hat sich selbst verletzt (verletzen lassen), also soll er auch für die Folgen geradestehen. Aber selbst bei so scheinbar offensichtlichen Sachen wie Piercings oder Schönheits-OPs: beziehen wir da doch mal die Psyche mit ein. Was ist mit so Sachen wie Gruppendynamik ("Alle meine Kumpels sind gepierct und ich will dazugehören"). Oder Leidensdruck ("Ich fühle mich nicht als vollwertiger Mensch weil meine Nase so groß ist")

Wie weit kann das bewußte Selbst etwas verhindern, wozu einen das Unterbewußtsein drängt?

Was ist mit Leuten, die sich selbst in die Arme/Beine/Wohinauchimmer schneiden (Selbstverletzendes Verhalten). Sollen die dann auch selbst zahlen müssen? Drogenabhängigkeit ist dann keine "gute" Krankheit mehr (die die Solidargemeinschaft auffängt), sondern eine "böse" (die einen für den Rest des Lebens in den Ruin treibt)?

Und was ist mit all den Krankheiten, die durch einen "ungesunden" Lebensstil ausgelöst/katalysiert werden: Manche Formen von Bluthochdruck, DM2?

Es gibt sicher auch Einzelfälle, wo so etwas gerechtfertigt wäre. Aber wer will sich dann anmaßen darüber zu entscheiden? Jede Münze hat ihre zwei Seiten, und ohne die, die uns weniger gefällt ist auch die gute Seite nicht zu bekommen.
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Re: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
« Antwort #17 am: Oktober 26, 2007, 12:23 »

Aber wer will sich dann anmaßen darüber zu entscheiden?


das ist wohl das wirlklich wichtigere dabei ...

ich persönlich habe auch 11 Tattoos, betrifft mich also auch selber, aber damit muss man halt klarkommen dann, es war ja niemand da der sagt du musst das machen
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Offline Llarian

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Re: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
« Antwort #18 am: Oktober 26, 2007, 13:27 »

generell finde ich, sollte die ärztliche Schweigepflicht unter keinen Umständen beeinträchtigt werden.
Wenn überhaupt, dann sollte höchstens den Kassen mitgeteilt werden, dass Patient xy die folgende Behandlung zum Teil selbstverschuldet herbeigeführt hat. Hier sollte aber nicht erwähnt werden, was genau denn dazu geführt hat (geht die Kasse ja nichts an ob ich nun tätowiert oder gepierct bin).

Diesen Ansatz finde ich einigermaßen schlüssig. Es gibt ja auch andere Bereiche, wo die Schweigepflicht nicht absolut gehandhabt wird, z.B. bei meldepflichtigen Infektionskrankheiten, Schußverletzungen oder wenn es um direkte Aufklärung eines Kapitalverbrechens geht. Bei diesen genannten Fällen steht aber irgendwo ein gerechtfertigtes höheres Interesse dahinter. Diesen Eindruck hat man beim aktuellen Vorhaben nicht, man könnte es auf ein "wir brauchen die Kohle, also sch*** auf einen der ältesten und grundlegendsten ethisch-moralischen Grundsätze" reduzieren. Es stecken keine Sorge um Leben und Sicherheit anderer dahinter, sondern der Wunsch, aus politischem Unvermögen entstandene Kosten abzuwälzen. Unser Gesundheitssystem ist auf einer Solidargemeinschaft aufgebaut und dazu gehört, daß es sowohl die gibt, die außer zum jährlichen Zahnarztstempelabholen nie einen Arzt in ihrem Leben gesehen haben, als auch solche, die ohne massive Intervention nciht überleben würden.... und eben auch die, denen man gelegentlich ihre eigene Dummheit bezahlen muß.
Und wie hier schon angesprochen wurde: Wer zieht die Grenze? Und vor allem wo? Ist ein Beinbruch im Winter selbstverschuldet? Wär der Unglücksvogel halt nicht bei Glatteis aus dem Haus gegangen. Wie, der mußte zur Arbeit?
Warum will man mit Strafe arbeiten, wenn man es doch genauso mit Belohnung könnte? Oder die Kosten anderweitig auferlegen? Zuschläge bei Alco-Pops haben wir schon und in Skandinavien kostet die Zigarettenschachtel irgendwas um die 20 EUR. Warum dann nicht auch Mittel und Wege finden, Piercing teurer zu machen?

Grüße
Anja

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Re: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
« Antwort #19 am: Oktober 26, 2007, 13:53 »

Warum dann nicht auch Mittel und Wege finden, Piercing teurer zu machen?


naja wenn man des übertreibt dann rennen die Piercingwütigen zu Scharlatanen oder stechen sich selbst  :kreisch:
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