Autor Thema: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht  (Gelesen 13856 mal)

Offline Llarian

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Re: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
« Antwort #20 am: Oktober 26, 2007, 14:14 »


Warum dann nicht auch Mittel und Wege finden, Piercing teurer zu machen?

naja wenn man des übertreibt dann rennen die Piercingwütigen zu Scharlatanen oder stechen sich selbst  :kreisch:

Auch wieder wahr... in Lübeck hatte ich einen HNO-Arzt, bei dem regelmäßig Mütter mit ihren Töchtern im Teenager-Alter zum Piercing anstanden... ich hatte dann mal die Sprechstundenhilfe neugierig gefragt, wie denn das zustande kommt... Es hatte angefangen mit fachgerechtem Ohrlochstechen. Und da vielen Eltern klar sei, daß sie ihre Kinder eh nciht vom Piercing abhalten können und die dann zu den Scharlatanen rennen oder Hokospokus machen, gehen sie lieber mit ihnen zum Arzt, der das sauber und ordentlich macht. Das ganze war auch nicht umsonst, aber den Betrag weiß ich jetzt nicht mehr.
Und die Geschichte "ey, das hier hab ich mir in der Garage mit ner überm Feuer desinfizierten Sicherheitsnadel selbst gestochen" können se dann ja hinterher immer noch erzählen (hier fehlt der Macho-Smiley) ;)

Grüße
Anja

Offline klausing

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Re: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
« Antwort #21 am: Oktober 26, 2007, 17:58 »
Eine ähnlich Diskussion hatten wir ja schon mal.
Es stellen sich immer 2 grundsätzlich Fragen. Wie weit darf ein einzelner durch sein eigenes unverantwortliches Handeln die Gesellschaft in Regress nehmen und wer zieht wo die Grenze?

Vom Prinzip her finde ich persönlich diese Sache nicht schlecht, nur sehe ich mich nicht in der Lage die Grenze zu ziehen:
Piercing, Tattoo, SchönheitsOP, MountainBike fahren, Fallschirm springen, Inline skate, .... wo fängt es an und wo hört es auf.

Wie sozial sind wir, wenn sich einer tätowieren lässt und das entzündet sich böse und verursacht Folgen die dieser Mensch nicht bezahlen kann? Private Insolvenz wegen der Gesundheit? Bleibt es dann nicht doch wieder bei allen auf den Schultern?

Das ganze ist schon ein schweres Thema.

Offline vreni

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Re: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
« Antwort #22 am: Oktober 26, 2007, 18:07 »
Risikosportarten sind bei uns nicht versichert, bzw. die Leistungen werden gekürzt

http://www.svv.ch/index.cfm?id=5260

Offline MaKe

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Re: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
« Antwort #23 am: Oktober 26, 2007, 18:48 »
Hallo vreni,


Risikosportarten sind bei uns nicht versichert, bzw. die Leistungen werden gekürzt
http://www.svv.ch/index.cfm?id=5260


hierbei handelt es sich jedoch um eine (zusätzliche) Unfallversicherung und nicht um die gesetzliche Krankenversicherung.

Freiwillige Unfallversicherungen schließen auch in Deutschland gewisse Leistungen aus wenn man z.B. Motorradrennen fährt.
Das ist aber wohl etwas anderes als wenn die Krankenkasse ihre Leistungen herabsetzt.

Viele Grüße
Mathias  :)
Viele Grüße
Mathias  :)


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Offline vreni

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Re: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
« Antwort #24 am: Oktober 26, 2007, 19:08 »
Mathias

Ich habe eine Kranken- und Unfallversicherung gleichzeitig + eine Unfallversicherung für Betriebsunfälle. Also für Freizeit ist die KK zuständig. Ist wohl von Land zu Land verschieden.

Offline chippy_2001

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Re: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
« Antwort #25 am: Oktober 29, 2007, 10:00 »

Es stellen sich immer 2 grundsätzlich Fragen. Wie weit darf ein einzelner durch sein eigenes unverantwortliches Handeln die Gesellschaft in Regress nehmen und wer zieht wo die Grenze?

Vom Prinzip her finde ich persönlich diese Sache nicht schlecht, nur sehe ich mich nicht in der Lage die Grenze zu ziehen:
Piercing, Tattoo, SchönheitsOP, MountainBike fahren, Fallschirm springen, Inline skate, .... wo fängt es an und wo hört es auf.


Ich stimme Dir voll und ganz zu. Auf den erstsen Blick denke ich auch, dass der Grundansatz passt. Aber im Endeffekt müsste man eine endlose Liste mit Einzelfällen erstellen und bei jedem entscheiden, ob bezahlt wird oder nicht. Den bürokratischen Aufwand will ich mir gar nicht vorstellen und damit wären die Bürokratiekosten sicher ganz schnell höher als die Einsparungen.

Was ich mir aber vorstteln kann, wäre ein Fragerecht der Krankenkasse. Wenn auf Basis der Abrechnungsdaten (Geht das überhaupt?) Indizien für ein Selbstverschulden bestehen (z.B. Probleme nach einer medizinisch nicht notwendigen Schönheits-OP), sollte die KK beim Patienten nachfragen können und dieser müsste auch wahrheitsgemäß Auskunft geben. Dann könnte ggf. im Einzelfall eine Kostenbeteiligung des Patienten in Betracht gezogen werden.

chippy

hjt

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Re: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
« Antwort #26 am: Oktober 29, 2007, 11:11 »
Moinmmoin,

ein Basiskatalog von GKV-Leistungen und dazu jede Menge Zusatzleistungen analog dem usanischen Modell der Versicherungspläne, darauf wird das Spiel doch wahrscheinlich hinaus laufen. Niemand braucht da irgend eine Grenze zu ziehen. Zwischen den eindeutigen Grundsatzleistungen, über die Konsens besteht, und den eindeutigen Zusatzleistungen, über die ebenso Konsens besteht, werden je nach Regierungsparteipräferenz und aktuellen politischen Notwendigkeiten einzelne Leistungen und vielleicht auch Leistungspäckchen verteilt und bei Bedarf verschoben.

Und der Arzt muss nicht aktiv petzen, sondern halt offenbarend belegen, warum sein Patient ggf. welche Leistung beansprucht.

Bisdann, Jürgen

Offline chippy_2001

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Re: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
« Antwort #27 am: Oktober 30, 2007, 08:14 »

ein Basiskatalog von GKV-Leistungen und dazu jede Menge Zusatzleistungen analog dem usanischen Modell der Versicherungspläne, darauf wird das Spiel doch wahrscheinlich hinaus laufen. Niemand braucht da irgend eine Grenze zu ziehen. Zwischen den eindeutigen Grundsatzleistungen, über die Konsens besteht, und den eindeutigen Zusatzleistungen, über die ebenso Konsens besteht, werden je nach Regierungsparteipräferenz und aktuellen politischen Notwendigkeiten einzelne Leistungen und vielleicht auch Leistungspäckchen verteilt und bei Bedarf verschoben.


Womit ich mir schwertue ist dennoch die Frage der Grenzziehung. Nehmen wir an, Sportverletzungen seien nicht mehr versichert. So lange ich noch selbst zum Arzt laufen / fahren kann und keinen Krankenwagen brauche, weiß doch kein Mensch, wo die Sache passiert ist. Das Bein kann ich mir nicht nur beim Kicken, sondern auch beim Spazierengehen o.ä. gebrochen haben...

Zitat Ulrich Wickert: Der Ehrliche ist der Dumme...

chippy

Offline Joerg Moeller

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Re: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
« Antwort #28 am: Oktober 30, 2007, 09:03 »
Guckst du denn nie CSI? Spätestens bei der Obduktion kommt doch eh die Wahrheit raus ;D
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hjt

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Re: Ärzte warnen vor dem Ende der Schweigepflicht
« Antwort #29 am: Oktober 30, 2007, 09:11 »
Moin chippy,

Du kannst dir sone Situation schon zu Lebzeiten sogar noch eine gute Nummer besch... vorstellen:
Die GKV und die Zusatzversicherung streiten darum, ob das jetzt ein Spaziergeh- oder ein Kick-Unfall war, und krankes Haus und Doks treiben einstweilen von Dir die Kohle ein.

Bisdann, Jürgen