Autor Thema: Brauche Hilfe! Serie unerklärlicher Entgleisungen  (Gelesen 17742 mal)

Offline Joa

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Re: Brauche Hilfe! Serie unerklärlicher Entgleisungen
« Antwort #20 am: Oktober 24, 2007, 20:52 »

Okay, Zeit, mal Bericht zu erstatten! Also ich zeige wirklich Nerven, das ist sicher.

Das ist auch sehr gut verständlich. Es gibt so Situationen da flutet in Wellen der Gedanke an, man könne es vielleicht nie mehr gebacken bekommen.
Scheiß-Gefühl, dass sich dann breitmacht.    :-\
Zitat

Mein Bauch sieht aber auch aus wie ein Dartboard! Irgendwie ist es seit MA mit der Wundheilung nicht weit her. ...ganz viele rote Punkte von den Einstichstellen.

Vielleicht auch mal gelegentlich einen anderen Katheter antesten?
Eine weitere Möglichkeit bei schlechter Wundheilung kann sein, die bakterielle Belastung am Stichpunkt zu verringern, indem Du um den Kathetereintrittsounkt am Pflaster einen kleinen Ring Betaisodonna-Salbe applizierst (heißer Tipp von Jörg).
Zitat
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Eigenproduktion und so... (...C-Peptid?)

Ja, das klingt zumindest absolut plausibel! Aber ich glaube nicht das sich da schonmal wer bei mir drum gekümmert hat. Bislang war das Vorhandensein der Restfunktion ja auch offensichtlich. Ob das jetzt bei 29-32 IE Basal auch noch so ist, müßte mal genauer erforscht werden.


Eine aktuelle Entzündung, oder ein Infekt kann schon mal auch die Autoimmunreaktion beflügeln. Wenn das der Fall ist muss man sich danach einfach auf neue Insulinverhältnisse einschießen. Eine nähere Untersuchung würde praktisch eigentlich nix bringen, weil es für die Handlungnotwendigkeiten ohne Konsequenz wäre.
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Kortison wird wohl auch, ganz praktisch, eine Bedarfserhöhung in der Insulinversorgung bewirken.

Das ist interessant! Bei mir sind die Dosen aber sehr viel kleiner, selbst mit Mehrbedarf kratze ich gerade mal am untersten Rand der auf dieser Seite aufgeführten Mengen!

So wie ich das verstanden habe, substituierst Du Kortison vollständig? Der Insulinbedarf für Kortison, eigenes, wie regelmäßig zugeführtes, ist erst mal in der normalen Basalrate enthalten, oder sollte jedenfalls dort sein.

Wenn Du jetzt, wie beschrieben, die Kortisondosis erhöhst wäre m. E. der Mehrbedarf für die größere Dosis nach dem verlinkten Schema zusätzlich zu insulinieren. Dabei ist aber wichtig zu beachten, welches Kortisonpräperat Du verwendest und dieses in Prednison-Äquivalente umzurechnen. Die Angaben des Insulinbedarfes gelten für mg/Prednison(-Äquivalent).

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Der finanziellen Mobilität? Grusi=Grundsicherung?

Ja, ist Grundsicherung und finanzielle Mobilität.

Ja, dann ist die Mobilität schon verdammt eingeschränkt.
Ich glaube sogar, noch einen Kick eingeschänkter als mit ALG 2?

Zitat
Die schönen Tage meiner Laissez-faire-Therapie sind wohl endgültig gezählt.

Das könnte sein.  :embarassed:
Aber Kopf oben behalten!

Es ist wohl immer eine relativ harte Phase, wenn die Insulineigenproduktion sich der untersten Grenze annähert (was ich bei Dir mal jetzt einfach so annehme, allerdings ohne Gewähr).
Vielleicht ergibt sich daraus aber auch eine ganz brauchbare Argumentation, auch unter Berücksichtigung von MA, die KK zu überzeugen, dass jetzt der Zeitpunkt eines eingehenden und grundlegenden Nach- oder Neuschulungsbedarfes besteht.

Solltest Du vielleicht mal mit Deinem Diabetologen besprechen, ob der bereit wäre, das argumentativ und mit entsprechender Verordnung zu unterstützen.
Ich habe meine Überweisungen nach Bad Mergentheim (DK-Klinik, wie Teupe) immer bei Austenat bekommen. Und diese selbst ist in der Diabetologie ja nun auch nicht unter ferner liefen zu sortieren.  :zwinker:

Dr. Teupe ist sicherlich auch bereit, wenn er sich die Zusammenhänge (Protokolle und ggf. Befunde) angesehen hat, mal mit Deinem Diabetologen telefonisch über sinnfällige weitere Schritte zu reden.

Ansonsten vielleicht noch der Gedanke, ob Du Dich schon mal nach den diabetologischen Angeboten in H erkundigt hast?
Ich glaub die dortige Uniklinik bietet auch eine ordentliche Diabetologie? Und liegt näher bei Dir dran!

Gruß
Joa
« Letzte Änderung: Oktober 24, 2007, 21:12 von Joa »
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Memnoch

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Re: Brauche Hilfe! Serie unerklärlicher Entgleisungen
« Antwort #21 am: Oktober 25, 2007, 14:13 »
Also ich brüte eindeutig immer noch was aus. Ob das die Impfung ist oder was anderes, weiß ich nicht. Merkwürdig.


Zitat
Eine weitere Möglichkeit bei schlechter Wundheilung kann sein, die bakterielle Belastung am Stichpunkt zu verringern, indem Du um den Kathetereintrittsounkt am Pflaster einen kleinen Ring Betaisodonna-Salbe applizierst (heißer Tipp von Jörg).



Also das werde ich definitiv bei erstbester Gelegenheit mal testen! Vielen Dank!  :)


Zitat
So wie ich das verstanden habe, substituierst Du Kortison vollständig? Der Insulinbedarf für Kortison, eigenes, wie regelmäßig zugeführtes, ist erst mal in der normalen Basalrate enthalten, oder sollte jedenfalls dort sein.

Wenn Du jetzt, wie beschrieben, die Kortisondosis erhöhst wäre m. E. der Mehrbedarf für die größere Dosis nach dem verlinkten Schema zusätzlich zu insulinieren. Dabei ist aber wichtig zu beachten, welches Kortisonpräperat Du verwendest und dieses in Prednison-Äquivalente umzurechnen. Die Angaben des Insulinbedarfes gelten für mg/Prednison(-Äquivalent).


Ja, es ist eine vollständige Substitution. Eigentlich müßte das abgedeckt sein, aber in der Praxis ist wie so oft eben alles ein klein wenig komplizierter! Denn der tatsächliche Bedarf ist ja unbekannt, und kann nur anhand grober Richtlinien und subjektivem Empfinden abgeschätzt werden. Dann packt man zur Sicherheit noch etwas mehr drauf. Man kann dann mit einiger Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, das man dann mehr Cortison nimmt als nötig, aber man weiß nicht wieviel. So wird eben alles zum Ratespiel.

Zitat
Ja, dann ist die Mobilität schon verdammt eingeschränkt.
Ich glaube sogar, noch einen Kick eingeschänkter als mit ALG 2?



Kommt drauf an! Die Regelsätze sind praktisch identisch. Unterschiede gibt es bei den "Spielregeln". Ich habe keinerlei Zuverdienstmöglichkeit, dafür habe ich aber auch keine "Erreichbarkeitsanordnung" oder ähnliche Schikanen. Unterschiede gibt es auch bei den Vermögensfreibeträgen. Die 150 Euro/Lebensjahr Rücklage, die im ALG II erlaubt sind, gibt es in der Grusi nicht. Da bleibt nur ein Taschengeld. Das heißt wer sich mit 50 oder so aus gesundheitlichen Gründen in die Grusi verabschieden muß, der verliert diesen letzten Behalt auch noch. Beiden gemeinsam aber ist das selbst unter idealen Bedingungen eine vernünftige und diabetesgerechte Ernährung kaum möglich ist, spätestens wenn man noch Medikamente bezahlen muß oder so ist es damit vorbei! Auf der anderen Seite erlaubt mir die Ruhe aber eine sehr straffe BZ-Einstellung, so daß ich auf Werte komme, von denen viele andere Diabetiker nicht zu träumen wagen! Nur zur Info: berentet bin ich wegen der Depressionen und nur in zweiter Linie wegen der physischen Erkrankungen. Diabetes spielte bei der Entscheidung gar keine Rolle, weil zu dem Zeitpunkt noch nicht vorhanden. Unterm Strich kann man aber festhalten das es in der Grusi nicht mal ansatzweise so kafkaesk zugeht wie im ALG II. Vor allem ist die Wahrscheinlichkeit einer existenzbedrohenden Sanktion viel geringer und wird auch durch die Rente selbst abgefedert. Dieses Polster gibt es im ALG II nicht, da ist der Entzug von Lebensunterhalt, Miete und KV als Sanktion nicht selten (und trifft nicht nur den Betroffenen, sondern immer die gesamte "Bedarfsgemeinschaft", also meistens Familie).

Zitat
Es ist wohl immer eine relativ harte Phase, wenn die Insulineigenproduktion sich der untersten Grenze annähert (was ich bei Dir mal jetzt einfach so annehme, allerdings ohne Gewähr).
Vielleicht ergibt sich daraus aber auch eine ganz brauchbare Argumentation, auch unter Berücksichtigung von MA, die KK zu überzeugen, dass jetzt der Zeitpunkt eines eingehenden und grundlegenden Nach- oder Neuschulungsbedarfes besteht.



Ich werde da mal am Ball bleiben! Habe mal nach dem fahrpreis für ein Ticket geguckt: 159 Euro regulär hin und zurück. Mit Ermäßigung die Hälfte. Mal schauen was sich machen läßt. Wie du schon sagst, ist das erste Hindernis die KK!


Zitat
Ansonsten vielleicht noch der Gedanke, ob Du Dich schon mal nach den diabetologischen Angeboten in H erkundigt hast?
Ich glaub die dortige Uniklinik bietet auch eine ordentliche Diabetologie? Und liegt näher bei Dir dran!



Ich war dort schon in der Endokrinologie. Die Diabetologie dort kenne ich nicht, ist aber gleich nebenan. Also es ist nicht per se schlecht dort (kann natürlich nur für die Endokrinologie sprechen), aber so wahnsinnig viel machen die inzwischen auch nicht mehr, und man hat fast jedesmal einen anderen Arzt vor sich sitzen, so daß man immer von vorne anfangen muß. Nach allem was ich aber beim "rüberschielen" in die Diabetologie erkennen konnte ist der Ablauf dort identisch.         




Offline Llarian

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Re: Brauche Hilfe! Serie unerklärlicher Entgleisungen
« Antwort #22 am: Oktober 25, 2007, 15:44 »

Zitat
Eine weitere Möglichkeit bei schlechter Wundheilung kann sein, die bakterielle Belastung am Stichpunkt zu verringern, indem Du um den Kathetereintrittsounkt am Pflaster einen kleinen Ring Betaisodonna-Salbe applizierst (heißer Tipp von Jörg).

Also das werde ich definitiv bei erstbester Gelegenheit mal testen! Vielen Dank!  :)

Wenn Du das machst, frag nach Braunovidon Salbe (PZN 2336939). Die 20g Tube reicht ewig und sie hat eine recht dünn ausgezogene Tülle, so daß man einen kleinen Klecks genauer dosieren kann als mit den normalen Tuben.

Zitat
Ich werde da mal am Ball bleiben! Habe mal nach dem fahrpreis für ein Ticket geguckt: 159 Euro regulär hin und zurück. Mit Ermäßigung die Hälfte. Mal schauen was sich machen läßt. Wie du schon sagst, ist das erste Hindernis die KK!

Frag nach einer Fahrtkostenübernahme. In Deiner Situation ist das mehr als angebracht. Hat die Kasse bei mir (damals noch Studentin) anstandlos gemacht.

Grüße
Anja

Memnoch

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Re: Brauche Hilfe! Serie unerklärlicher Entgleisungen
« Antwort #23 am: Oktober 25, 2007, 17:20 »
Hallo Anja!

Das ist ja schonmal gut mit den Fahrkosten. Werde ich versuchen! Was kommt denn sonst noch an Kosten (Verpflegung, etc)?

Offline Llarian

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Re: Brauche Hilfe! Serie unerklärlicher Entgleisungen
« Antwort #24 am: Oktober 25, 2007, 17:36 »

Das ist ja schonmal gut mit den Fahrkosten. Werde ich versuchen! Was kommt denn sonst noch an Kosten (Verpflegung, etc)?

In Althausen sonst nichts, wenn es die Kasse übernimmt. Es kann gut passieren, daß die erstmal ablehen, da muß man dann halt freundlich aber hartnäckig (Lächeln ist die freundlichste Art die Zähne zu zeigen) dran bleiben...
Eine Schulung in Althausen hat den Status einer ambulanten Schulung im Gegensatz zu einer stationären. Es wird also selbst gekocht, sauber gemacht und es kommt auch niemand zum Bettenmachen, Temperaturmessen und nach der Verdauung fragen... Das reduziert einerseits die Kosten, stärkt das Gemeinschaftsgefühl, bereitet aber bei einigen Kassen Probleme, die eine ambulante Schulung nicht im Leistungskatalog haben.

Grüße
Anja

Offline Joerg Moeller

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Re: Brauche Hilfe! Serie unerklärlicher Entgleisungen
« Antwort #25 am: Oktober 25, 2007, 20:28 »

Beiden gemeinsam aber ist das selbst unter idealen Bedingungen eine vernünftige und diabetesgerechte Ernährung kaum möglich ist,


Das muß man etwas relativieren: wenn man davon ausgeht, daß der DM1 sich mit Vollkost ernähren kann, dann bedeutet das im Rückschluß, daß eine vernünftige Ernährung grundsätzlich mit ALGII erschwert ist. (Und das trifft auf jeden Fall zu!)
Wie sieht es denn bei dir mit Ernährungsmehrbedarf aus? MA ist ja auch häufig mit einem erhöhten Triglyzeridspiegel verbunden. Liegt sowas bei dir vor? Dann lass dir das vom Doc bestätigen, gibt 37.- Euro mehr pro Monat

Zitat
spätestens wenn man noch Medikamente bezahlen muß oder so ist


Da sollte bei dir die Jahresgrenze bei 41,40 liegen. (Ich beziehe ja auch ALGII und da ist das so; trotz Minijob)
Ich bin bei meiner Kasse ins DMP für DM1 eingetreten, was mit 40 Euro jährlich vergütet wird. Also zahle ich effektiv 1,40 dazu und hab dann für den Rest des Jahres Ruhe davor.
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Offline Joa

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Re: Brauche Hilfe! Serie unerklärlicher Entgleisungen
« Antwort #26 am: Oktober 25, 2007, 21:19 »

Also ich brüte eindeutig immer noch was aus. Ob das die Impfung ist oder was anderes, weiß ich nicht. Merkwürdig.

Also vorstellen kann ich es mir nicht, dass der Impfzeitpunkt gut gewählt war.  :nein:


Zitat
Zitat
So wie ich das verstanden habe, substituierst Du Kortison vollständig? Der Insulinbedarf für Kortison, eigenes, wie regelmäßig zugeführtes, ist erst mal in der normalen Basalrate enthalten, oder sollte jedenfalls dort sein.

Wenn Du jetzt, wie beschrieben, die Kortisondosis erhöhst wäre m. E. der Mehrbedarf für die größere Dosis nach dem verlinkten Schema zusätzlich zu insulinieren. Dabei ist aber wichtig zu beachten, welches Kortisonpräperat Du verwendest und dieses in Prednison-Äquivalente umzurechnen. Die Angaben des Insulinbedarfes gelten für mg/Prednison(-Äquivalent).


[Kortison]
Ja, es ist eine vollständige Substitution. Eigentlich müßte das abgedeckt sein, aber in der Praxis ist wie so oft eben alles ein klein wenig komplizierter! Denn der tatsächliche Bedarf ist ja unbekannt, und kann nur anhand grober Richtlinien und subjektivem Empfinden abgeschätzt werden. Dann packt man zur Sicherheit noch etwas mehr drauf. Man kann dann mit einiger Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, das man dann mehr Cortison nimmt als nötig, aber man weiß nicht wieviel. So wird eben alles zum Ratespiel.


Ich bin mir nicht ganz sicher, ob wir hier in gleicher Logik gedacht haben.
Ich meinte, dass Du normalerweise 15 mg Kortison nimmst. Diese sollten in Deiner normalen Insulinversorgung mit abgedeckt sein, sofern der BZ bis dahin ok war.
Wenn Du nun die Dosis auf 30 mg erhöhst, wären also zusätzliche 15 mg nach dem Kortison-Schema mit Insulin zu bedienen (Frage nach Insulineigenproduktion jetzt mal außen vor gelassen). Ich denke, dass ein *gewisses Zuviel* an Kortison in der Dosis dabei keine abweichende Insulinbedarfsauswirkung ergeben sollte, solange Du die absolute Dosisgrößen kennst.

Wie eine Insulinresistenz im Stoffwechsel allerdings auf den Insulinierungsbedarf von Kortison durchschlägt, weiß ich nicht. Ich würde da mal von einem 1:1 Verhältnis ausgehen. Es mag aber auch sein, dass verschiedene Resistenzgründe auch unterschiedliche Bedarfswirkungen zeitigen. Ich konnte/musste das, mangels Kortisonzufuhr, allerdings auch noch nie bei mir selber beobachten.

Was ich noch im Ohr habe ist die Aussage, dass ein Verpassen des Zeitpunktes der Kortisoninsulinierung zu einer deftigen und ausgesprochen hartnäckigen Insulinresistenz führt, in der das Insulin ziemlich verpufft.

Insofern mögen bei Deiner eingangs geschilderten Resistenzlage mehrere Faktoren konzertant zusammengespielt haben.  :kratz:
Was eh zu vermuten stand. :ja:

Gruß
Joa
« Letzte Änderung: Oktober 26, 2007, 00:23 von Joa »
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Memnoch

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Re: Brauche Hilfe! Serie unerklärlicher Entgleisungen
« Antwort #27 am: Oktober 25, 2007, 22:02 »


Das ist ja schonmal gut mit den Fahrkosten. Werde ich versuchen! Was kommt denn sonst noch an Kosten (Verpflegung, etc)?

In Althausen sonst nichts, wenn es die Kasse übernimmt. Es kann gut passieren, daß die erstmal ablehen, da muß man dann halt freundlich aber hartnäckig (Lächeln ist die freundlichste Art die Zähne zu zeigen) dran bleiben...
Eine Schulung in Althausen hat den Status einer ambulanten Schulung im Gegensatz zu einer stationären. Es wird also selbst gekocht, sauber gemacht und es kommt auch niemand zum Bettenmachen, Temperaturmessen und nach der Verdauung fragen... Das reduziert einerseits die Kosten, stärkt das Gemeinschaftsgefühl, bereitet aber bei einigen Kassen Probleme, die eine ambulante Schulung nicht im Leistungskatalog haben.

Grüße
Anja


Das wird ja immer besser! Langsam sehe ich meine Chancen wieder steigen! :) Ich werde mich mal umgehend dort melden, mal sehen was bei rauskommt! Jetzt muß nur noch die KK mitspielen. Also ich meine, das ist doch merkwürdig: vor allem wegen MA (war zumindest die offizielle Begründung, aber nicht der einzige Grund) bewilligen die ne sauteure und saunützliche Pumpe, aber die nützt nur eingeschränkt ohne entsprechende Schulung. Und diese oberflächliche Einweisung zählt ja wohl nicht. Wenn die das jetzt nicht bewilligen, dann weiß ich auch nicht!

Memnoch

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Re: Brauche Hilfe! Serie unerklärlicher Entgleisungen
« Antwort #28 am: Oktober 25, 2007, 22:14 »

Das muß man etwas relativieren: wenn man davon ausgeht, daß der DM1 sich mit Vollkost ernähren kann, dann bedeutet das im Rückschluß, daß eine vernünftige Ernährung grundsätzlich mit ALGII erschwert ist. (Und das trifft auf jeden Fall zu!)


Da hast du absolut recht! Von diesen 3,76 EUR am Tag für 1 Erwachsenen oder was das ist (für Kinder und Jugendliche deutlich weniger) kann man all das ach-so gesunde und empfohlene frische Obst und Gemüse nicht zahlen. Egal ob mit oder ohne Diabetes. Nur das mit der Vollkost sehe ich etwas eingeschränkt: von Pizza und ähnlichen Killern halte ich mich erstmal fern!  ;)



Wie sieht es denn bei dir mit Ernährungsmehrbedarf aus? MA ist ja auch häufig mit einem erhöhten Triglyzeridspiegel verbunden. Liegt sowas bei dir vor? Dann lass dir das vom Doc bestätigen, gibt 37.- Euro mehr pro Monat
Da sollte bei dir die Jahresgrenze bei 41,40 liegen. (Ich beziehe ja auch ALGII und da ist das so; trotz Minijob)
Ich bin bei meiner Kasse ins DMP für DM1 eingetreten, was mit 40 Euro jährlich vergütet wird. Also zahle ich effektiv 1,40 dazu und hab dann für den Rest des Jahres Ruhe davor.


Das mit dem Triglyzerid kann ich jetzt so gar nicht sagen. Allerdings sind die Bestimmungen für die Bewilligung von Mehrbedarfen vor nicht langer Zeit ja erst wieder deutlich verschärft worden. Werde das trotzdem mal checken. Bei den Kosten für Medis habe ich mich in erster Linie auf die vielen kleinen (und manchmal größeren) Dinge bezogen, die man selber zahlen muß. Das läppert sich manchmal ganz schön. Richtig schlimm ist es aber bei Leuten mit Neurodermitis oder Schuppenflechte, nach allem was ich gehört habe. Bei MA betrifft das in erster Linie die Leute, die DHEA nehmen (ick nicht - gibt ne lange Debatte darüber im MA Forum).  

Memnoch

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Re: Brauche Hilfe! Serie unerklärlicher Entgleisungen
« Antwort #29 am: Oktober 25, 2007, 22:31 »

Also vorstellen kann ich es mir nicht, dass der Impfzeitpunkt gut gewählt war.  :nein:


Ich hatte auch gleich ein echt mieses Gefühl! Der Zucker benimmt sich immer noch ziemlich merkwürdig. Offensichtlich habe ich immer noch einen erhöhten Insulinbedarf. Will ich jedenfalls mal glauben (das Pfeifen im Walde ;)). Bin jedenfalls dabei, die Basalrate anzupassen. Erstmal nur grob. Der Korrekturfaktor ist jedenfalls immer noch absurd niedrig!    



Ich bin mir nicht ganz sicher, ob wir hier in gleicher Logik gedacht haben.
Ich meinte, dass Du normalerweise 15 mg Kortison nimmst. Diese sollten in Deiner normalen Insulinversorgung mit abgedeckt sein, sofern der BZ bis dahin ok war.


So ist es! 15 mg-0-0 Hydrocortison.


Wenn Du nun die Dosis auf 30 mg erhöhst, wären also zusätzliche 15 mg nach dem Kortison-Schema mit Insulin zu bedienen (Frage nach Insulineigenproduktion jetzt mal außen vor gelassen). Ich denke, dass ein *gewisses Zuviel* an Kortison in der Dosis dabei keine abweichende Insulinbedarfsauswirkung ergeben sollte, solange Du die absolute Dosisgrößen kennst.


Und genau da liegt ja das Problem! Der körpereigene Cortisonbedarf ist ja keine feste Größe. Bei Belastungen aller Art steigt er an und muß durch eine erhöhte Dosis abgedeckt werden. Also im Prinzip wäre das ja ebenfalls abgedeckt. Aber ich denke ich weiß schon worauf du hinaus willst: du meinst, das Cortison muß in jedem Fall beim Insulin berücksichtigt werden, Bedarf hin oder her! Richtig? Ich habe es eher so betrachtet, das der Teil des Cortisons, der tatsächlich benötigt wird, nicht relevant für die Insulinmenge ist. Tscha.....drauf wetten würde ich allerdings nicht! Im Zweifel ist es sicher ratsamer, das Cortison immer zu berücksichtigen, wie du es vorschlägst.    


Wie eine Insulinresistenz im Stoffwechsel allerdings auf den Insulinierungsbedarf von Kortison durchschlägt, weiß ich nicht. Ich würde da mal von einem 1:1 Verhältnis ausgehen. Es mag aber auch sein, dass verschiedene Resistenzgründe auch unterschiedliche Bedarfswirkungen zeitigen. Ich konnte/musste das, mangels Kortisonzufuhr, allerdings auch noch nie bei mir selber beobachten.

Was ich noch im Ohr habe ist die Aussage, dass ein Verpassen des Zeitpunktes der Kortisoninsulinierung zu einer deftigen und ausgesprochen hartnäckigen Insulinresistenz führt, in der das Insulin ziemlich verpufft.


Diese Beschreibung klingt vertaut!  ;)


Insofern mögen bei Deiner eingangs geschilderten Resistenzlage mehrere Faktoren konzertant zusammengespielt haben.  :kratz:
Was eh zu vermuten stand. :ja:

Gruß
Joa



Davon gehe ich stark aus! Ist kein schönes Gefühl zu wissen das einem kaum jemand richtig helfen kann. Oder wie es mein Diab mal formulierte: "Also einen normalen Wald-und-Wiesen-Diabetes haben Sie ganz sicher nicht!"