Wenn du einen Bolus vergessen hast: deckt der Körper den dadurch ansteigenden BZ dann nicht mit dem Basalinsulin ab, weil das ja nur für den Basalbedarf ist?
Also um es mal so zu sagen:
Jein.
Natürlich deckt der Körper bei versäumtem Bolus den Blutzuckeranstieg mittels Basalinsulin ab.
Aber er verbraucht dafür kein Fitzelchen davon mehr, als sonst auch. Er braucht nur länger.
Die für die Glukoseverwertung verwendete Insulinmenge wird doch von der Anzahl der atkuell insulinempfänglichen Insulinrezeptoren der Zellen bestimmt und von der Menge des aktuell im Kreislauf herumwandernden Insulins.
Da zählt allleine die Wahrscheinlichkeit, wie oft ein herumfließendes Insulinmolekül in den Bereich der Anbindungsfähigkeit zum Rezeptor kommt. Purer Zufall sozusagen.
Mit der Glukose ist es da ganz genau gleich. Es zählt halt die Frage, wie oft ein Glukosemolekül in den Einschleusungsbereich der Glukoseeinschleusungsöffnung der Zelle kommt, die zuvor von einem Insulinmolekül aufgeschlossen wurde.
Und da schon ein paar Glukosemoleküle in die gleiche Öffnung passen, vorausgesetzt sie kommen während der Öffnungszeit in entsprechende Nähe, sind es bei höherer Glukosekonzentration auch mehr, die es tatsächlich tun.
Im Grunde das Gleiche, wie das Reduzieren oder Weglassen des Bolus bei der Sportanpassung. Da kommt dann allerdings noch dazu, dass unter Muskelarbeit die einzelnen Einschleusungsöffnungen noch effektiver, und wohl auch länger, nach Glukosemolekülen (Bild in Anlehnung an Koralle oder Süßwasserpolyp auf Planktonjagd:) "rumfächern" können.
Und die FSR, die dadurch entsteht: ist das immer noch eine Basallücke?
Und woran unterscheidet der Körper zwischen Basalinsulin (jetzt darf ich FSR werden) und Bolusinsulin (jetzt darf ich nicht FSR werden)?
Aus der normalen Nahrungsverwertung resultieren zwar auch einige FFS (freie Fettsäuren) jedoch kommt von normalem Nahrungsfettmengen keine wesentlich Fettsäureresistenz in den Zellen selber, noch eine relevante Verschiebung des PH-Wertes von Körperflüssigkeiten zustande.
Ich hätte das ja auch eher erwartet. Doch Dr. T. meinte nee.
Wie das aber jetzt bei sehr großen Fettmengen aussieht?
Vermutlich hat es da auch irgendwo eine Grenze.
Jedenfalls scheint mir, als wenn im diabetischen Stoffwechsel eine der Grundvoraussetzungen für eine gesteigert abgehende Lipolyse die gestörte Glukoseausnutzung durch die Zellen selber ist. Gestört ist die, wenn ein Insulinmangel besteht, der den Grundumsatz der Zellen nicht mehr deckt, so dass dann die untere Grenzbedingung einer funktionierenden Basalrate nicht mehr erfüllen ist.
Da ist dann auch der Punkt des Startschusses für eine gesteigerte Lipolyse, fettzellintern abgehend, weil für die Fettzellen dann auch die Insulinbremse fehlt. In den Fettzellen bewirkt viel Insulin viel Fetteinspeicherung, wenig Insulin dagegen mehr Fettabbau (Lipolyse). Zu wenig Insulin bewirkt die gesteigerte oder überschießende Lise.
Aber das geht nun auch schon wieder in die Frage des Abnehmens und die da zu beachtende untere Basalratengrenze. Welche ja auch die hier diskutierte sein muss.
Ansonsten sind wir auch wieder bei der Theorie und Praxis der erwähnten f-BR gelandet.
Oder hab ich jetzt was falsch gesehen?
Gruß
Joa