Ein zu langer SEA führt im übrigen zu zu hohen PP Werten.
Warum?
Weil die Blutzucker erhöhend wirkenden Bestandteile der Nahrung erst kommen wenn die Insulinwirkung schon weg ist. Das ist dann vor allem mit kurz wirkenden Analoga ein Problem.
Mmmh, interessanter Einwand. Grundsätzlich auch bei Diabetikern ohne eigene (nennenswerte) Insulinproduktion sicher richtig.
Allerdings sind wir hier in eine Typ 2er Debatte gelandet.
Bei Typ 2 führen vermutlich insbesondere zwei Faktoren zu etwas veränderten Gesetzmäßigkeiten:
1.) Umfang der noch vorhandenen Insulinproduktion
2.) Sekretionsstarre
Zumindest bei einem Teil der Typ 2er läuft das so, dass die BSD zwar noch relevante Insulinmengen freisetzten kann, aber nicht schnell genug und mit der unschönen Nachwirkung, dass auf den physiologischen Ausschüttungsreiz, den BZ-Anstieg, ein großer Anteil von Insulin erst erheblich später freigesetzt wird.
Dann aber leider nicht mehr abhängig vom aktuellen BZ-Stand.
Bei Jürgens Vorschlag könnte ein sehr langer DEA, ggf. auch eine entsprechende Fraktionierung der Dosis, einen bedarfsgerechte Insulinspiegel zur mahlzeitabhängigen BZ-Spitze bewirken.
Den Rest mag die Eigenproduktion noch regeln?
Na ja, in der Vorlaufphase des DEA kann dann sogar die BSD auf sinkende BZ-Werte auch noch selber durch Reduktion der Eigenproduktion reagieren.
Außerdem funktioniert bei Typ 2 ja auch die Glukagon-Antwort aus den Apha-Zellen der BSD zur Ausgleichung zu niedriger BZ-Werte.
Allerdings vermute ich dass Jürgens schöne Darstellungen [Nachtrag:]
nicht auf jeden so anwendbar sind.
Einmal bekommt nicht jeder ein entsprechend diszipliniertes Therapiemanagment geregelt, zum anderen gibt es auch beim Typ 2 kein wirklich einheitliches Bedingungsgefüge der Diabetesverursachung.
Da spielen eine ganze Reihe, auch unterschiedlich genetisch bedingter Ursachen eine Geige.
Gruß
Joa
Sorry, das oben nachgetragene "nicht" war mir irgendwie entglitten!