Moin Klausing,
den Typ2 Diabetes gibt es nur ab einer 1974 willkürlich festgesetzten und seitdem wenig modifizierten BZ-Verlaufshöhe als so definierte Krankheit. Da bricht nix aus und macht auch nix bumm, sondern die Schädigungen durch den BZ nehmen über der definierten Schwelle einfach weiter so zu, wie sie darunter bis dahin auch schon eben mit ansteigendem BZ zugenommen haben.
Nicht einmal 1974 hat jemand von den an dieser Entscheidung Beteiligten ernsthaft geglaubt, dass Verläufe unterhalb des als krank definierten Bereiches alle gesund seien. Man hatte nur damals überhaupt keine Idee, wie man den Betroffenen mit einer früheren Diagnose zu einer besseren Perspektive hätte verhelfen können. Die war damals das Todesurteil mit qualvoller Verzögerung. Und das späte Urteil erlaubte wenigstens bis dahin ein möglichst unbeschwertes Leben.
Gesund ist bis heute nicht wirklich definiert. Allerdings mehren sich seit 1974 die Anzeichen dafür, dass sich schon sehr viel niedrigere BZ-Verläufe sehr viel krankmachender als erwartet auswirken können. So gehen einige Forscher inzwischen davon aus, dass BZ-Verläufe und auch Spitzen > 140 mg/dl die Betazellen lähmen bis zerstören.
Und erste Stimmen aus der Therapie führen auf diesen Umstand und darauf, dass den Typ2 Spitzen an und über 200 als gesund erklärt werden, einen guten Teil der Progression des Typ2 zurück. Und wenn es Hinweise auf die Schädigung der Betazellen gibt, wieso sollten sie dann die einzigen sein?
Und wenn ich mir also schon die Arbeit mache, meinen BZ in einem enger und niedriger definierten Rahmen zu führen, dann macht mein flacher & niedriger Verlauf zuverlässig < 140 und 3 Stunden nach dem Essen um 80 nach der intensiven (Stichwort Verläufeaustesten) Erkundungs- und Eingewöhnungsphase tatsächlich praktisch keinen Mehraufwand mehr gegenüber der Zeit, als ich noch Schwankungen über 200 zugelassen habe.
Bisdann, Jürgen