Moin Barbara,
für die meisten von uns 2ern funktioniert das Ermitteln des passenden SEA recht einfach: Wir spritzen bei Ausgang z.B. um 120 und ohne Restboluswirkung für z.B. 3 BEs und messen dann z.B. in 10-Minuten-Schritten, bis der BZ z.B. auf 100 absinkt. Erst dann wird gegessen.
Wer das Experiment noch um den Wirkverlauf des Insulins erweitern will, isst dann z.B. nur 1 1/2 BE und misst in gleicher Weise weiter, wie der BZ in den nächsten Minuten weiter bis gegen 80-70 absinkt, dann wieder wahrscheinlich bis über 100 ansteigt, und dann folgt eine halbe BE, wenn er dann wieder bis 100 absinkt. Wenn er irgendwann nach einer halben BE nur noch ansteigt, war die eben eine halbe zu viel für die Dosis.
Damit hast Du dann Deinen BE-Faktor zu der Tageszeit und weißt, in welchem Zeitraum dann nach dem Spritzen bei Dir das meiste Insulin aktiv ist. Wenn Du zu der Zeit dann einmal gerade durch den Supermarkt joggst, wird Dich nicht wundern, wenn Du Traubenzucker brauchst, den Du für das gleiche Jogging wahrscheinlich nicht brauchst, wenn Du das nach dem Wirkauslauf Deines Bolus unternimmst. Denn jede zusätzliche Bewegung kann die gerade aktive Insulinwirkung um den Faktor 2 und mehr verstärken.
Wie Du längst mitgekriegt hast, können SEAs und Wirkverläufe zu den verschiedenen Tageszeiten sehr verschieden intensiv und lang sein, und wenn Du das bei Dir mit Deinem Insulin ausgetestet hast und berücksichtigst, wird Dich so bald keine Hypo mehr überraschen :-)
Bisdann, Jürgen