Autor Thema: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?  (Gelesen 18460 mal)

Offline Joerg Moeller

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Re: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?
« Antwort #20 am: September 14, 2007, 22:44 »

Mal eine kleine frage was ist für euch der grüne bereich :unschuldig:


Bei mir 70-140 (Zielbereich; Korrekturwert 100 bei 20er Regel rund um die Uhr) und bis 160 2h nach der Mahlzeit.
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hjt

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Re: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?
« Antwort #21 am: September 14, 2007, 23:02 »
Moin Jörg,

fraktionieren hab ich längere Zeit probiert und bei 18 IE in einem keinen Unterschied im Wirkverlauf zu 2 oder 3 Löchern gemessen. Aber ich sag's immer als eine Möglichkeit weiter, und bei manchen funktioniert's ja auch, z.T. echt gut :-)

Bisdann, Jürgen

Offline LordBritish

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Re: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?
« Antwort #22 am: September 15, 2007, 11:52 »

Das passt vielleicht für Markus' Labormaus, aber nicht für jeden.


...und der wird das aufgezwängt, wenn die Labormaus könnte und zudem noch wüßte das es andere etwas teurer Möglichkeiten gibt wo sie das gleiche bzw. sogar bessere Ergebnis mit mehr Lebensqualität und weniger Aufwand erreichen kann, würde die bestimmt auch protestieren...


Viele Grüße

Markus

hjt

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Re: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?
« Antwort #23 am: September 15, 2007, 11:57 »
Zitat
Nochmal: für die breite Masse der erfahrenen ICT'ler ist diese Vorgehensweise längst überholt. Die setzen ein NI ein wenn es passt, ein KIA wenn es schnell gehen soll; die variieren ihre SEA und sind auch in der Lage zu fraktionieren, wenn es mal schneller gehen soll.

Nochmal: Mein Kuchenbeispiel oben war mit KIA. Zum Frühstück habe ich mit KIA 50-60 Minuten SEA und eine messbare Laufzeit des Insulins vom Spritzen bis zum Wirkauslauf von 4 bis  6 Stunden, und zwar für bescheidene 2-4 BE. Bei mir mit und ohne Fraktionieren gleich.

Ok, ich weiß von einigen Typ2, bei denen Fraktionieren die Welt verändert, aber ich weiß auch von vielen, denen es ähnlich wie mir geht.
D.h. selbst bei optimaler Insulinanwendung bleibt uns häufig noch viel Raum, unseren BZ-Verlauf mit passender Portionierung erheblich flacher & niedriger auszugleichen. Warum sollten wir ihn nicht gekonnt nutzen?

Bisdann, Jürgen

hjt

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Re: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?
« Antwort #24 am: September 15, 2007, 12:36 »
Moin Barbara,

für die meisten von uns 2ern funktioniert das Ermitteln des passenden SEA recht einfach: Wir spritzen bei Ausgang z.B. um 120 und ohne Restboluswirkung für z.B. 3 BEs und messen dann z.B. in 10-Minuten-Schritten, bis der BZ z.B. auf 100 absinkt. Erst dann wird gegessen.

Wer das Experiment noch um den Wirkverlauf des Insulins erweitern will, isst dann z.B. nur 1 1/2 BE und misst in gleicher Weise weiter, wie der BZ in den nächsten Minuten weiter bis gegen 80-70 absinkt, dann wieder wahrscheinlich bis über 100 ansteigt, und dann folgt eine halbe BE, wenn er dann wieder bis 100 absinkt. Wenn er irgendwann nach einer halben BE nur noch ansteigt, war die eben eine halbe zu viel für die Dosis.

Damit hast Du dann Deinen BE-Faktor zu der Tageszeit und weißt, in welchem Zeitraum dann nach dem Spritzen bei Dir das meiste Insulin aktiv ist. Wenn Du zu der Zeit dann einmal gerade durch den Supermarkt joggst, wird Dich nicht wundern, wenn Du Traubenzucker brauchst, den Du für das gleiche Jogging wahrscheinlich nicht brauchst, wenn Du das nach dem Wirkauslauf Deines Bolus unternimmst. Denn jede zusätzliche Bewegung kann die gerade aktive Insulinwirkung um den Faktor 2 und mehr verstärken.

Wie Du längst mitgekriegt hast, können SEAs und Wirkverläufe zu den verschiedenen Tageszeiten sehr verschieden intensiv und lang sein, und wenn Du das bei Dir mit Deinem Insulin ausgetestet hast und berücksichtigst, wird Dich so bald keine Hypo mehr überraschen :-)

Bisdann, Jürgen

Offline Joerg Moeller

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Re: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?
« Antwort #25 am: September 15, 2007, 17:12 »

Ok, ich weiß von einigen Typ2, bei denen Fraktionieren die Welt verändert, aber ich weiß auch von vielen, denen es ähnlich wie mir geht.
D.h. selbst bei optimaler Insulinanwendung bleibt uns häufig noch viel Raum, unseren BZ-Verlauf mit passender Portionierung erheblich flacher & niedriger auszugleichen. Warum sollten wir ihn nicht gekonnt nutzen?


Okay, dann hab ich dich vermutlich falsch verstanden. Ich dachte, du schlägst das als Universallösung vor. Aber wenn natürlich alles andere ausgereizt ist oder es in den persönlichen Tagesrhythmus passt ist das durchaus ein Weg. Wie schon gesagt: der erfahrene ICT'ler hat eine breite Palette an Möglichkeiten, und da gehört BE-Splitting natürlich auch dazu.
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Offline Joerg Moeller

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Re: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?
« Antwort #26 am: September 15, 2007, 17:15 »

für die meisten von uns 2ern funktioniert das Ermitteln des passenden SEA recht einfach: Wir spritzen bei Ausgang z.B. um 120 und ohne Restboluswirkung für z.B. 3 BEs und messen dann z.B. in 10-Minuten-Schritten, bis der BZ z.B. auf 100 absinkt. Erst dann wird gegessen.


Davon ist abzuraten!
Bei dem einen oder anderen wird das sicher in einer Hypo enden.

Besser ist es da, pp zu messen. Stimmt der BZ 1 (1,5) Std. nach der Mahlzeit war der SEA/DEA okay, stimmt er 2(3) Stunden nach der Mahlzeit hat die Gesamtdosis auch gepasst. (Die Klammern gelten für Normalinsulin wie Actrapid)

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hjt

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Re: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?
« Antwort #27 am: September 15, 2007, 18:00 »
Moin Jörg,

bitte lesen! Ich hab 2er geschrieben. Bei uns geht's nun mal alles ein bisschen langsamer. Die 1ner, die ich kenne, kommen alle mit 5-Minuten-Schritten klar.

Und viele 2er Fehleinstellungen resultieren daraus, dass die Gesamtdosis AI nach 2 Stunden passt, aber nach 3 Stunden in ne Hypo läuft, weil der Wirkverlauf nach 2 Stunden angenommen und nicht ausgetestet wurde.

Mit den kurzen Messschritten nach dem Essen sieht man genau, wie hoch der BZ wirklich ansteigt und wie er dann weiter verläuft und ob er nach 2 Stunden noch relativ steil absinkt oder schon flach ausläuft.

Was spricht gegen vorsichtiges gezieltes Austesten? Dass es so nicht in den Therapiestatuten steht?

Bisdann, Jürgen

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Re: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?
« Antwort #28 am: September 15, 2007, 20:17 »

Was spricht gegen vorsichtiges gezieltes Austesten? Dass es so nicht in den Therapiestatuten steht?


Nein: daß es mit Risiko behaftet ist.
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Offline unknown

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Re: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?
« Antwort #29 am: September 15, 2007, 23:23 »
Ein zu langer SEA führt im übrigen zu zu hohen PP Werten.

Grüßle

Norbert