Autor Thema: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?  (Gelesen 18256 mal)

Offline LordBritish

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Re: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?
« Antwort #10 am: September 14, 2007, 16:59 »
Hallo Jürgen,

mag ja sein das man als Labormaus einen wunderbaren gleichbleibenden Tagesablauf über Wochen und Monate hinbekommt.
Doch ein Mensch mit Diabetes der im Berufsleben steht hat da schon seine Probleme...

Ich bin keine Labormaus die einen gleichbleibenden Tagesablauf hat und immer gleichviel essen kann/möchte.
Auch die Zwischenmahlzeiten fand ich ein grauß, besonders diese besch... Spätmahlzeit ist mir heute noch in Erinnerung.

Ich geben mal zu bedenken was ist wenn Du schon gespritzt hast wegen dem erforderlichen  SEA/DEA bei Humaninsulin und es kommt was dazwischen und Du kannst nicht essen... will man dann schonmal 112 auf die Schnellruftaste legen  :kratz:


Viele Grüße

Markus

hjt

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Re: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?
« Antwort #11 am: September 14, 2007, 17:04 »
Moin Siggi,

Du hast also auch noch die Zwischenmahlzeit als zusätzliche BE(s) gelernt
Zitat
aber im allgemeinen ist das schon prima wenn man nich futtern muss damit man nicht in ner Hypo landet --- nix anderes bewirkt ja die zwischenmahlzeit

Aber genau das meine ich nicht mit dem Portionieren, also nicht noch ne vierte hinterherschieben,  sondern ich meine die 3 Frühstücksbeispiel-BEs, die Du eh essen würdest, in 2 Portionen aufteilen und mit dem passenden zeitlichen Abstand inputten, wenn die Insulinmenge passt und trotz maximal möglichem SEA eine unerwünscht hohe pp Spitze beobachtet wird. Bei gleichbleibender BE- und Insulinmenge muss wohl kaum jemand extra zunehmen.

Je flacher und länger die Wirkung des Insulins verläuft, das wir für unser Futter zur Verfügung haben, auf desto kleinere und mehr Portionen müssen wir unser jeweiliges Mahlzeiten-Budget zeitlich entsprechend weit auseinander verteilen, wenn wir unser gutes Therapieergebnis erhalten bzw. erreichen wollen. Das geht schließlich extrem auch mit Levemir und Lantus.

Allerdings wird auf diese Weise unser real möglicher Verhaltensspielraum immer enger. Und diese Einschränkung unseres Verhaltensspielraumes macht den Unterschied zwischen den Insulinen aus und nicht die von Prof. Sawicki abartig künstlich beschworene verschiedene Therapieergebniswirksamkeit - die ja dann auch wunschgemäß nirgendwie in Doppelblindstudien wirklich nachzuweisen ist.

Bisdann, Jürgen

Offline Siggi©®

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Re: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?
« Antwort #12 am: September 14, 2007, 17:20 »


Je flacher und länger die Wirkung des Insulins verläuft, das wir für unser Futter zur Verfügung haben, auf desto kleinere und mehr Portionen müssen wir unser jeweiliges Mahlzeiten-Budget zeitlich entsprechend weit auseinander verteilen, wenn wir unser gutes Therapieergebnis erhalten bzw. erreichen wollen.

Allerdings wird auf diese Weise unser real möglicher Verhaltensspielraum immer enger.



Jo Jürgen,

das ist das Problem dabei - das entspräche dann einem Leben nach Diabetes einrichten und nicht den an unsere Bedürfnisse angepassten DM
Ich denke das in unserer heutigen modernen Zeit wo es ja bessere Möglichkeiten der individuellen Gestaltung gibt sollte jeder so gut wie möglich behandelt werden - auf seine eigenen Bedürfnisse - nicht auf die von Herrn Saw....
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       so long ...
 :winke:    Siggi    :winke:     
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Offline maulwurfinchen

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Re: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?
« Antwort #13 am: September 14, 2007, 18:01 »

Hallo Jürgen,

mag ja sein das man als Labormaus einen wunderbaren gleichbleibenden Tagesablauf über Wochen und Monate hinbekommt.
Doch ein Mensch mit Diabetes der im Berufsleben steht hat da schon seine Probleme...

Ich bin keine Labormaus die einen gleichbleibenden Tagesablauf hat und immer gleichviel essen kann/möchte.
Auch die Zwischenmahlzeiten fand ich ein grauß, besonders diese besch... Spätmahlzeit ist mir heute noch in Erinnerung.

Ich geben mal zu bedenken was ist wenn Du schon gespritzt hast wegen dem erforderlichen  SEA/DEA bei Humaninsulin und es kommt was dazwischen und Du kannst nicht essen... will man dann schonmal 112 auf die Schnellruftaste legen  :kratz:


ich bin ja "nur" studentin, aber sehe das absolut genauso. ich versuche zuhause inzwischen einen dea einzuhalten (trotz humalog), aber das geht auch nur begrenzt. bei meinem mann weiß ich nur pi mal daumen, wann er zuhause ist, und da wir gern zusammen essen, ist das schonmal blöd, wenn er dann 20 minuten später da ist und ich schon insulin abgegeben hab. in mensa und kantine hab ich mir das schon komplett abgewöhnt, erstmal sind verabredete essenszeiten unzuverlässig, beim einen geht noch das telefon, der andere rennt noch aufs klo, man trifft jemanden etc. ich hab das mehrfach erlebt, dass ich die übelsten hypos hatte und mich kaum mehr auf den beinen halten konnte, nur weil ich das besonders gut machen wollte...  >:(
zwischenmahlzeiten kann ich zuhause einplanen. in der uni sieht das anders aus, einige dozenten reagieren sehr allergisch auf essen in ihren veranstaltungen, offiziell ist essen und trinken in den seminarräumen sowieso verboten. ich hab auch keine lust, jedem dozenten meine krankengeschichte zu erzählen, wobei ich das auch nicht extra geheim halte.

wie ich vielleicht schonmal geschrieben hab, merke ich bei mir auch, dass ich unter humaninsulin schlimmere hypos habe, also mehr und stärkere symptome, unter humalog fällt der bz "schneller" und ich merke es früh genug bzw. kann den wirkzeitraum einigermaßen abschätzen. unter huminsulin bin ich während einer hypo echt zu nichts mehr fähig, zittere und bin desorientiert. unter einer "normalen" hypo könnte ich vermutlich noch autofahren bzw. hätte es noch unter kontrolle und könnte anhalten. (ist mir dank regelmäßigem messen bisher nicht passiert).
pumpi seit 11 jahren - paradigm 722 - typ 1 seit 1999 - humalog + 2x850mg metformin


hjt

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Re: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?
« Antwort #14 am: September 14, 2007, 18:57 »
moin ...finchen,

vorhin hab ich mir 18 IE Apidra gegönnt und dann das Stück Kuchen in Vanillesoße, was ich meiner Frau nicht gegönnt hab.
Während meiner Human-Testwochen vor nem Jahr hätte ich auf den BE-Teller komplett verzichtet, denn an 18 IE Human um 16 Uhr hätte ich noch um 24 Uhr messbaren Spaß gehabt, und vor allem hätten die sich erst gegen 17 Uhr messbar auf meinen BZ ausgewirkt, und ich hätte den BE-Teller trotzdem noch in 2 Portionen mit ner Stunde dazwischen aufteilen müssen, um einigermaßen in meinem grünen BZ-Bereich zu bleiben.
Ok, die 18 IE Apidra haben dafür gesorgt, dass mein BZ danach in meinem grünen Bereich < 140 geblieben ist, aber damit haben die selbstverständlich noch nicht ausgewirkt, sondern sind bei Gelegenheit noch gut für ne Scheibe Brot. Alternativ hätte ich entsprechend weniger spritzen und ne pp Spitze > 200 und nen relativ langen hohen Bogen in Kauf nehmen müssen. -

Ich muss also jetzt bei Gelegenheit noch mal so um 2 BEs essen, und wenn ich nicht sicher gewesen wäre, dass ich jetzt noch zuhause sitze, sondern nen Ausflug vorgehabt hätte, hätte ich deswegen wahrscheinlich auf den Genuss verzichtet und bei Hunger irgendwas mit weniger IE-Bedarf gewählt, denn das Bewachen von einem guten Teil von 18 Apidra IE mit etwas Bewegung um den Faktor 2 oder mehr verstärkt, muss ich mir nicht antun, wenn ich Gesellschaft genießen oder ernsthaft verhandeln will. Deswegen bin ich auch in jeder Pizzeria Standardabnehmer von nem großen Salatteller. Und wo der Salat eher nicht meinem Geschmack entspricht, kommt beim Ausessen nur von meinem Teller, was kein bis wenig Insulin braucht.

In ner Veranstaltung Mampfen, finde ich auch nicht gut. Aber ich hab noch nie erlebt, dass jemand überhaupt mitgekriegt hätte, wenn ich mir mal son Dextro oder 2 eingeschoben hab. Selbstverständlich ist sowas auch, wenn man das denn so nennen will, ne Zwischenmahlzeit :-)

Bisdann, Jürgen

Offline dieter50

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Re: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?
« Antwort #15 am: September 14, 2007, 21:01 »
Mal eine kleine frage was ist für euch der grüne bereich :unschuldig:

Offline dieter50

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Re: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?
« Antwort #16 am: September 14, 2007, 22:09 »
 :lachen: Die alte Frage was war zuerst das Huhn oder Ei  :lachen:
Ich bestimme  mein BZ Verlauf mit Hilfe meines Insulins und es liegt an mir wie ich damit umgehe  :super:

hjt

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Re: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?
« Antwort #17 am: September 14, 2007, 22:17 »
Moin Dieter,

mein grüner Bereich spielt im Leerlauf zwischen 70 und 90 und max 140/120/100 mg/dl 1/2/3 Stunden nach dem Essen :-)

Bisdann, Jürgen

super, dass Du mit Deinem Diapen gut zurecht kommst :-)

Offline Joerg Moeller

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Re: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?
« Antwort #18 am: September 14, 2007, 22:36 »

Wenn in so einer Situation kein ausreichend schnelles Insulin für den instantan passenden Schuss zur Verfügung steht - bei Typ2 häufige Erfahrung auch mit schnellem Analog - ziehe ich als Folgerung aus so einer Erfahrung z.B. das passende Aufteilen der Gesamt-BE-Menge auf zwei oder drei dem Wirkverlauf des Insulins angepasste Portionen dem Dulden des höheren Anstiegs als eindeutig gekonnter vor.


Das ist eine Möglichkeit. Die andere wäre es, in diesem Fall mal zu versuchen zu fraktionieren.
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Offline Joerg Moeller

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Re: wer oder was bestimmt meinen BZ-Verlauf, mein Insulin oder ich?
« Antwort #19 am: September 14, 2007, 22:43 »

Aber genau das meine ich nicht mit dem Portionieren, also nicht noch ne vierte hinterherschieben,  sondern ich meine die 3 Frühstücksbeispiel-BEs, die Du eh essen würdest, in 2 Portionen aufteilen und mit dem passenden zeitlichen Abstand inputten,


Das passt vielleicht für Markus' Labormaus, aber nicht für jeden. Zu meiner Zeit auf Intensiv wäre mir das vollkommen unmöglich gewesen, weil ich nie so genau sagen konnte, wann ich mal Zeit zum Frühstücken hatte. Deswegen wurde es auch wesentlich einfacher, als ich mit Humalog an den Start gehen konnte.

Nochmal: für die breite Masse der erfahrenen ICT'ler ist diese Vorgehensweise längst überholt. Die setzen ein NI ein wenn es passt, ein KIA wenn es schnell gehen soll; die variieren ihre SEA und sind auch in der Lage zu fraktionieren, wenn es mal schneller gehen soll.
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