Autor Thema: Re: Insulinbedarf im Zyklus  (Gelesen 10234 mal)

Offline maulwurfinchen

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Re: Insulinbedarf im Zyklus
« am: September 09, 2007, 14:15 »
 :rotwerd: Eben deshalb hab ich die Pille nicht mehr...
Schade, dass Du da keine Erfahrungen hast, bzw. das freut mich natürlich für Dich, denn mir macht es meinen Schnitt teilweise schon kaputt. Vielleicht reagier ich auch zu langsam.
Meine Gynäkologin ist diabetisch nicht so versiert, aber da ich sonst mit der Praxis so zufrieden war (bin), habe ich noch nicht gewechselt. Wir sind umgezogen und die einzige Gynäkologin, die mir hier im Freundeskreis empfohlen wurde, nimmt keine Patienten mehr an. Aber Du hast da Recht, ich sollte mal in der Diabetologenpraxis fragen, ob sie mit wem gut zusammen arbeiten. Denn laut Fotowand in der Praxis haben die viele Babys erfolgreich mit auf die Welt geholfen.
pumpi seit 11 jahren - paradigm 722 - typ 1 seit 1999 - humalog + 2x850mg metformin


Offline Joa

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Re: Insulinbedarf im Zyklus
« Antwort #1 am: September 09, 2007, 15:32 »

Aber Du hast da Recht, ich sollte mal in der Diabetologenpraxis fragen, ob sie mit wem gut zusammen arbeiten. Denn laut Fotowand in der Praxis haben die viele Babys erfolgreich mit auf die Welt geholfen.

Was sagt denn Deine Dia-Praxis zum Thema Zyklus und Insulinbedarf. Die/der Gyn sind da sicher nicht der erste Ansprechpartner für solche Fragen. Eher der Zufall wenn Gyn das auf der Pfanne hat.

Grundsätzlich gibt es in Sachen Insulin-Zyklus schon grundsätzliche Regelabläufe, allerdings, was ich gehört habe, auch ganz erhebliche individuelle Abweichungen.
Na ja, und wenn bei Dir der eigene Hormonzyklus erst wieder Tritt fassen muss, befürchte ich fast, dass Du mit Dich solange auch mit gewissen Schwankungen arrangieren musst. Möglichst genaue Protokollführung ist sicher am hilfreichsten, um den Hormonen auf die Schliche zu kommen, und um die richtigen Fragen zu formulieren.

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline maulwurfinchen

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Re: Insulinbedarf im Zyklus
« Antwort #2 am: September 09, 2007, 17:14 »


Was sagt denn Deine Dia-Praxis zum Thema Zyklus und Insulinbedarf. Die/der Gyn sind da sicher nicht der erste Ansprechpartner für solche Fragen. Eher der Zufall wenn Gyn das auf der Pfanne hat.


Die sagen nur "beobachten und notieren", da aber mein Zyklus grade nicht wirklich existiert (bei über 100 Tagen würd ich jedenfalls nicht davon reden), kann ich daran überhaupt garnichts ablesen. Naja, Ende Oktober hab ich einen Termin beim Doktor.
pumpi seit 11 jahren - paradigm 722 - typ 1 seit 1999 - humalog + 2x850mg metformin


Offline Hexe

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Re: Insulinbedarf im Zyklus
« Antwort #3 am: September 10, 2007, 02:24 »
Hallöchen,

 Ich befinde mich in den Wechseljahren( von regelmässigem Zyklus also weit entfernt aber leider noch nicht durch), und kämpfe nebenher noch mit einer Schilddrüse die mehr in der Überfunktion ist,noch (Hashimoto den Nachnamen vergesse ich immer), wenn die Hormone "buntdurcheinanderschiessen" ist es schwer den BZ in den Griff zu bekommen, ich kann dann nur versuchen ihn zu zügeln, noch spielt ja meine Bauchspeicheldrüse mit zumindest manchmal, das hilft sicher , ich hoffe das sie noch zumindest solange mitspielt, bis das mit der Schilddrüse ausgestanden ist und mit den Wechseljahren

liebe Grüsse Vera
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Pia

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Re: Insulinbedarf im Zyklus
« Antwort #4 am: September 12, 2007, 07:07 »
Liebes Hexlein,

Wechseljahre? Ich glaube, da bin ich auch drin, Darf ich fragen, wie jung das Hexlein ist? Ich bin 46. Ich habe mich für einen Langzeitzyklus (die alte Frau - ich- wusste gar nicht, dass so was geht...) mit der Pille (Valette, 6 Monate, dann 1 Woche Pause, dann wieder 6 Monate) entschieden auf Anraten meines griechischen Gynäkologen. (Vorher die 3-Monatsspritze.) Wäre das eine Variante für dich gegen die Hormonschießerei  :trost:oder geht das wg. der Schilddrüse nicht? Ich war kein Pillenfetischist, aber das System bekommt mir richtig gut so.

Offline Hexe

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Re: Insulinbedarf im Zyklus
« Antwort #5 am: September 12, 2007, 08:41 »
Hallo Pia,

ich bin inzwischen 47 vor ca 3 Jahren fing das langsam an, nein Pille ist für mich keine Alternative, würde ich sofort zunehmen, habe ich mal probiert als ich Ende 20 war, was ich in den 3 Monaten zugenommen hatte, hat fast 1 Jahr gebraucht um es wieder abzunehmen,und ich denke, das eingreifen verlängert vielleicht die Phase bloss,( weiss nicht so genau wie das auf den Körper wirkt und was da ausgelöst wird) ich habe ausser Hitzewallungen keine wirklichen Beschwerden deswegen, nur halt mein BZ schiesst ab und zu quer, und ich denke das würde er auch mit irgendwelchen Mitteln oder Hormonpräperaten tun, weil der Körper sich ja doch umstellt, ich muss schon genug Pillen schlucken jeden Tag :)

liebe Grüsse Vera
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Offline Joerg Moeller

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Re: Insulinbedarf im Zyklus
« Antwort #6 am: September 12, 2007, 11:15 »
Nicht übelnehmen, aber ich hab das mal hierher verschoben, weil weitere Diskussion besser außerhalb des Erklärbär-Boards aufgehoben sind. (Sonst wird das da zu unübersichtlich; da sollen ja nur bestimmte Dinge erklärt werden.
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Offline maulwurfinchen

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Re: Insulinbedarf im Zyklus
« Antwort #7 am: November 15, 2008, 23:27 »
Ich wollte das Thema mal wieder hochschieben, also, ich weiß garnicht, inwieweit ich Euch auf den neuesten Stand gebracht habe, Kurzform: ich habe höchstwahrscheinlich auch PCOS und werde mit Metformin behandelt, was mir mein Diabetologe verschrieben hat, weil er eben meint, man könne das bei einer Diabetikerin ohnehin verschreiben (normalerweise müssen PCOS Patientinnen das selbst zahlen und kriegen ein Privatrezept), mein Hormonspiegel hat bei der letzten Untersuchung im September erstmals Normwerte ergeben  :banane: :banane: und die letzten 2 Zyklen waren relativ normal.
Allerdings kämpfe ich mit diesem normalen Zyklus ziemlich mit dem Blutzuckerspiegel, der phasenweise dann doch zu niedrig liegt. Also nochmal meine Frage, gibts hier Frauen, die Tipps und Beobachtungen schildern können, wie ihr BZ mit dem Zyklus korreliert?
Mein Messgerät gibt für die letzten 30 Tage einen Durchschnittswert von 111mg/dl an, viele Hypos und nur einige wenige Ausreisser nach oben (meistens vermutlich Gegenregulation nach 3 Hypos...), ich bastel an der Basalrate, aber irgendwie wechselt mein Insulinbedarf alle paar Tage. Bei meiner Diabetologin bin ich in 3 Wochen, diese Woche hätte ich einen Termin gehabt, aber sie war krank.

Als Beispiel von Gestern zu heute:
15:26 172mg/dl PP, Korr. 0,2IE
20:29 67mg/dl 2BE Fanta
21:38 7,5BE/7,5IE Abendessen (Sushi, Nudeln, Suppe)
23:25 57mg/dl 2BE Fanta
00:35 60mg/dl 2BE Fanta
01:22 99mg/dl
10:46 46mg/dl 2,5BE Fanta
12:32 136mg/dl 0,1IE Korr.
14:30 4,5BE/5,8IE (Panini mit Pesto + Käse, Cappuccino)
17:35 57mg/dl +2BE Fanta
18:50 73mg/dl
19:09 63mg/dl +2BE Fanta
20:17 57mg/dl +2BE Fanta
21:36 49mg/dl +2BE Fanta 6,5BE/6,5IE (Nudeln mit Ei und Sojasauce, "Amai Udon")

Das klingt alles nach Basalrate senken, klar. Vorgestern hatte ich aber das Gegenteilige Spielchen und hatte Werte zwischen 140mg/dl und 180mg/dl... Ach ja, Basalrate ist 16,00IE, Tagesgesamtmengen zwischen 30-40IE (wochentags eher 30, WE eher 40IE). Vermutlich war Gestern oder heute Eisprung (wir versuchen uns in der Babyproduktion).
Ich weiß, Ihr seht nicht alle meine Werte, mir gehts nur um Erfahrungswerte, WANN im Zyklus geht der Bedarf hoch und wann runter? Ich bin da dank PCOS unerfahren, da ich bis vor 2 Monaten im Prinzip keinen Zyklus hatte, vorher unter der Pille war der Hormonhaushalt auch stabil.
Ich möchte gern einen guten Hba1c, aber nicht mit vielen Hypos erkauft, bitte, sondern mit konstanteren Werten. Wenn ich an Ausreissern selber schuld bin, weil ich mal wieder mit der BE Menge daneben lag, okay, aber solches Chaos muss ich nicht haben. Es läuft nicht die ganze Zeit so mies, aber immer, wenn ich denke, mein Insulinbedarf ist insgesamt gesunken und ich sollte die Basalrate senken, dann kommen 1-3 hohe Tage dazwischen. Tipps?
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Offline Llarian

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Re: Insulinbedarf im Zyklus
« Antwort #8 am: November 16, 2008, 00:00 »
Zum Thema Zyklus:

Die Progesteronphase (zweite Zyklushälfte) macht zunehmend resistenter -> steigender Insulinbedarf. Mit Nachlassen des Progesterons auch Nachlassen der Resistenz -> Hyponeigung am ersten Tag der Mens bzw auch oft 1 Tag davor und danach. Danach in der Östrogenphase relativ konstant bis zum erneuten Beginn der Progesteronphase.
Zum scheinbar alle paar Tage schwankenden Insulinbedaarf: Lipolyse und Up-/Downregulation ausgeschlossen?
Bei den Tagesprofilen fällt mir auf, daß bei den Nudel- und Nudel/Käse-Geschichten kein verzögerter Bolsu eingetragen ist. Ist da keiner gewesen oder hast Du ihn nicht mit eingetragen? Berücksichtigst Du Fett/Eiweiß fürs Insulin?
Wegen der Hypo am Samstag morgen (10:46 - 46mb/dl): Hast Du den Aufstehgupf in der Basalrate oder gibst Du ihn extra? Hast Du fürs Wochenende mit Ausschlafen eine andere basalrate als in der Woche für die unterschiedliche hormonelle Wirkung für das Orthostase-Verhalten?
Und, wenn man fragen darf ;): Wie groß bist Du, wieviel wiegst Du, wie hoch ist Deine BR gesamt, wieviele BE, wieviele Kcal ißt Du, wie hoch ist Dein Gesamtinsulinverbrauch am Tag (jeweils pi mal Daumen im schnitt)?

Grüße
Anja
« Letzte Änderung: November 16, 2008, 15:45 von Llarian »

Offline maulwurfinchen

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Re: Insulinbedarf im Zyklus
« Antwort #9 am: November 16, 2008, 14:53 »
Zitat
Ach ja, Basalrate ist 16,00IE, Tagesgesamtmengen zwischen 30-40IE (wochentags eher 30, WE eher 40IE).
Also, ich merke keine Resistenz in der 2. Zyklushälfte... jedenfalls bisher, aber wie gesagt, ist es der 3. "normale" Zyklus in meinem Leben...
Up/Down-Regulation schliesse ich momentan aus, weil meine Insulinmengen diese Woche sehr konstant waren (zwischen 29,5IE und 32IE), Lipolyse wäre doch zu hoch, oder?
Gestern hatte ich übrigens noch 3 weitere Hypos...
Wegen nicht gesplittetem Bolus, dann wären die Werte doch später hoch gegangen, sind sie aber nicht? Meiner Erfahrung nach brauche ich den dualen/verzögerten Bolus nur bei Pizza/Pommes/Chips und anderen Fettigkeiten, bei kleineren Mengen Nudeln etc. nicht., bei größeren Mengen Eiweiß gebe ich einen Dualen Bolus für 4 Stunden nach dem Essen, bei Fetten verzögere ich, also: ja, ich berücksichtige Fette/Eiweiß ab bestimmten Mengen.
Aufstehgupf ist nicht programmiert, normal kommt meine Basalrate interessanterweise egal zu welcher Aufstehzeit hin, außer nach nächtlichen Hypos komme ich zwischen 80-100mg/dl Morgens raus, je nach abendlichem Wert.
Ich bin 1,73m groß, wiege 67kg und nehme dann noch Metformin(2x850mg), die BR/IE-Mengen etc. hatte ich schon geschrieben und hab mich oben nochmal zitiert.
Kcal kann ich schwer schätzen, ich denke zwischen 1600-2000kcal pro Tag.

Ich hab Gestern Abend meine Basalrate um 0,05IE/Stunde gesenkt, allerdings nur Abends bis Vormittag, habe jetzt also eine Gesamtmenge von 15,05. Ich beobachte heute weiter, habe sehr vorsichtig den Brunch abgedeckt und werde ggf. natürlich nochmal die Basalrate und den BE-Faktor anpassen.
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