Unter einer breiten Hypo würde ich mir assoziativ eher sowas wie ein Dauerschleichhypo denken, die zwar irgendwann Kopfschmerzen macht, aber keine schweren Symptome bereitet.
Ja, ich denke so in etwa kann man das beschreiben. Hin und wieder macht sie sich bemerkbar, weil sich das Interstitium (Zwischenzellraum) Glucose aus dem Blut fischt, um seinen Glucosemangel auszugleichen (ganz simple Diffusion). Der BZ-Mangel wird als Hypo wahrgenommen und mit 1-2 BE behoben. Damit behebt man aber nur den Mangel an Blut-Glucose, nicht den im Interstitium.
Auch so eine schleichende Hypo sollte ja eine Ursache im Zusammenhang von Insulinwirkung finden. Denn verbraucht wird Glukose ja interstitiell, also an den Zellen. Nicht im Blutstrom.
Die Folge: die nächste Hypo steht schon vor der Tür und lässt nicht lange auf sich warten.
Solange die Insulinwirkung so groß ist, dass die Gegenregulation das nicht ausreichend kompensieren kann, der Abfall des BZ aber auch nicht voll drastisch ist.
Ursachen kann sein, dass aktuell etwas zu viel Insulin wirkt, oder auch etwas zu viel körperliche Action angesagt ist. (Weitere Ideen?)
Und es kommt bei zu viel Insulinwirkung ja noch der Faktor hinzu, dass schnelle Hypo-BE's zwar zu einer Erhöhung der Glukosekonzentration führen, jedoch wird diese Plus an Glukose dann sofort wieder verbraten, weil bei erhöhtem Glukosespiegel
und ausreichendem oder gar zu viel aktivem Insulin dann auch der Verbrauch der Glukose ansteigt.
Abhilfe: so lange Glucose reinpowern, bis ein Konzentrationsausgleich zwischen Blut und Interstitium erreicht ist. Also im wesentlichen das, was Anja beschrieben hat.
Ja, entweder, oder erst mal einen dosierten Haps scheller Glukose. Und dann noch einen Anteil langsamerer KH, die nicht so schlagartig im Blut erscheinen, so dass die arterielle Blutglukose einen permanenteren Nachschub bekommt.
Dann wird der Hypo-Sensor, nämlich das Gehirn, erst mal ausreichend versorgt, und die Glut-Transporter der Zellen müssen halt länger nach Glukose angeln und es ziehen sich mehr davon am Ende ihrer Liftime wieder ohne Erfolg zurück.
Ich persönlich könnte da aber auch nur symptomatisch vorgehen. Vielleicht haben die Teupianer hier noch eine bessere Idee?
Das vorstehend beschriebene Herangehen würde ich erst mal auf eigene Beobachtung und Schlussfolgerung zurück führen wollen. Allerdings ist die von der Mergentheimer Logik schon seit 1987 infiziert worden.
Gruß
Joa
Nachtrag:
Deftig schnelle BE hau ich drauf, wenn hinter der Hypo deutlich Insulinpower steckt. Also eher viel Insulinwirkung runterdrückt. Und je nach dem, wird denn auch ein Teil der Hypo-BE`s gleich mal insuliniert, um den nachfolgenden BZ-Berg abzufangen.