@Pia: Ich selbst arbeite in einer Firma die Spirituosen vertreibt. (rein am Warenwert gemessen ist es sogar die größte Deutschlands) Nun habe ich das Glück, dass die von uns geführten Produkte alle im mittleren bis hohen Preissegment sind. Das sind sehr wenige Alkoholiker, die auf unsere Produkte zurück greifen.
NIchts desto trotz gibt es diese Diskussionen auch in unserer Belegschaft. Ich gebe zu, dass dies auch immer schwierige Diskussionen sind. Man sägt ja ungern an dem Ast auf dem man sitzt.
Fazit ist aber, dass (zumindest bei uns) man erkannt hat, dass es nichts bringt wenn einem die Verwender wegsterben weil sie unsachgemäß mit Alkohol umgehen. Es macht auch den Ruf eines Unternehmens und des Produktes kaputt. Verbote und andere Maßnahmen wären dann die Folge und würden dem Unternehmen schaden.
Sorry, aber für ein Unternehmen ist es eben eher ein wirtschaftlicher Faktor der hier zählt.
Daher wurde seit Jahren die Kampagne "Don't drink and drive!" unterstützt. OK, es ist nicht so viel wie für Werbung ausgegeben wird. Wenn aber alle Firmen des Spirituosenverbandes den gleichen Anteil ausgeben würden, dann wäre das in Summe dann mehr als es für gewisse Einzelmarken an Budgets gibt.
Wir haben einen internen Verhaltenscodex, der es jedem Mitarbeiter untersagt sich an Veranstaltungen wie Flatratesaufen zu beteiligen. Es ist auch untersagt sich an Veranstaltungen zu beteiligen wo unverantwortlich mit Alkohol umgegangen wird. Sollte jemand feststellen, dass eine unserer Marken für so etwas verwendet wird, dann wird mit dem Gastronomen jegliche Kooperation abgebrochen. Wir leben in einer Marktwirtschaft un daher kann man es niemandem untersagen, aber man kann es schwerer machen in dem man nicht noch zusätzliche Unterstützung bietet.
Tatsache ist aber, dass es genügend Firmen in der Spirituosenbranche gibt denen das Wasser bis zum Halse steht und die gern in solche Lücken springen.
Ich glaube niemand hat etwas dagegen wenn man sich an den Matjes-Wochen auf Sylt, oder an einem gut gestaltetem Abend im P1 in München beteiligt.
Alkohol in geringen Mengen als Genußmittel dürfte niemanden stören.
Übrigens, wenn Du mal die Bestrebungen in der EU und in Deutschland mit den daraus erwachsenden Konsequenzen beobachtest, dann wirst Du sehen, dass es bald keine Alkoholwerbung mehr im TV etc. geben wird. Das ist auch der Grund warum die Spirituosenfirmen ihre Gastronomiemannschaften ausbauen. "Direktmarketing" in der Gastronomie wird dann unabdingbar um ein Produkt am Markt zu halten.