Autor Thema: nachdem der analog-zirkus vorbei ist, kommt nun bald die stäbchendebatte...  (Gelesen 15719 mal)

hjt

  • Gast
Moinmoin,

ALLES, was das IQWiG bis jetzt angefasst hat, ist auf seine Empfehlungen hin gekürzt worden, und die Teststreifen stehen eindeutig auf der Agenda.

Für Typ2 sind sie schon lange gekürzt, nämlich praktisch weggefallen für alle, die keine ICT machen. Und nun sehe ich in der Selbsthilfe statt ICT BOT und so ne Schema-ICT auf dem Vormarsch, wobei erstere keine Messungen brauchen und zweitere mit morgens nüchtern auskommen soll und grundsätzlich auch als ausreichend für Typ1 gesehen werden kann.

Wenn wir uns hier aufregen, wird das an den bevorstehenden Entscheidungen nix ändern, denn da geht es eigentlich nur noch darum, die schon beschlossenen Kürzungen wissenschaftlich und wie bei der Analogastreichung für Typ2 mit dem Patientenvertretersegen zu verbrähmen. Denn das IQWiG unterliegt keiner direkten demokratischen oder auch wissenschaftlichen Kontrolle.

Mit unseren Gedanken können wir halt auf mögliche Umgehungsstrategien kommen, also z.B. passend dokumentieren - in der Hoffnung, dass das dann berücksichtigt wird, uns selbst fragen, was wir an Messungen wirklich nützen und was nur aus Gewohnheit verpieksen, und überlegen, wie wir unseren Bedarf denn alternativ decken könnten.

Bisdann, Jürgen

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16969
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Das getrennte Aufschreiben von Korrektur- und Mahlzeitenbolus ist in der Regel eh "nur" eine Hilfe für den, der die Daten auswertet. Wenn ich vor dem Essen messe und noch Korrektur brauche, dann sehe ich das hinterher spätestens am BZ selber. (Meine Cozmo dokumentiert das eh getrennt)

Für einen Fremden kann das aber ganz hilfreich sein. Der muß nicht immer schauen/rechnen, ob da jetzt nur Mahlzeitenbolus gespritzt wurde Und hat auf einen Blick, wie häufig Korrekturen notwendig waren. Häufige Korrekturen = häufige Kontrollmessungen = höherer Teststreifenbedarf.

Im Auto kann man ja auch nicht mit verbundenen Augen fahren. Man muß ständig leichte Korrekturen vornehmen. Selbst auf absolut gerader Strecke!
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline diotmari

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 10723
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
 :kratz:
hmm, guten Morgen, verstehe die ganze Aufregung nicht so ganz. Bei den Analoga waren wir machtlos, aber wie rechnet sich das für die KK, wenn eine halbe Million insulinpflichtiger Diabeitker nur EINMAL pro Quartal einen Notarzt brauchen, nur weil sie nicht messen durften??? Kann mir vorstellen, daß da die 600 Streifen auf Dauer dann doch billiger sind......
Und ich unterstelle noch nicht mal Absicht, sondern "shit happens"!!!!!
Auch sind hier die KK nicht ganz unbeteiligt an dem Preisdilemma: Durch das Hausarzt / Hausapothekenmodell (Barmer) fühlte ich mich verpflichtet, am Ort einzukaufen. Meine Apotheke hat brutal (2006) 37 €uro für das Döschen abgerechnet. Erst nach wochenlangem Emailverkehr kam mein DMP-Ansprechpartner auf die Idee mir eine Versandapotheke zu nennen, mit der sie einen "Rabatvertrag" haben. Kosten nun knapp 26 € die Döschen. Der Vertrag bezieht sich auf die Abnahme von 100 Streifen.
Toll! Suuuper ausgehandelt. Da z.Z. ein ICTler 600 Streifen pro Quartal bekommt, wäre bei einer ernstgemeinten Verhandlung sicherlich ein Preis unter 25 € rausgekommen. Also unterstelle ich mal, daß die KK an einer ernstgemeinten Einparung ZUGUNSTEN des Patienten nicht so ganz interessiert sind....

Viele Grüße
Dietmar
Mitnichten hat Gott sich schweigend zurückgezogen oder ist gar tot!
Er lacht sich nur schlapp über uns - wenn er nicht gerade kotzen muß.
DF

Offline unknown

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 34574
  • siehe Bild
@Maulwufinchen,


Es geht keiner auf meine Aussagen ein? Warum soll ich das als Paradigm Pumpi aufschreiben? Ich brauche doch nur die diversen programmierten Faktoren aufschreiben, daher errechnet sich die Gesamtmenge. Oder gilt das jetzt nur für Typ II, weil dingo was schreibt, vonwegen "sonst brauche man keine ICT", ich habe keine ICT sondern Pumpe. Meine Kasse hat schließlich auch wegen genau dieser Pumpenfunktionen meine Pumpe bezahlt.
Ich habe auch gefragt, ob das sonst noch irgendwer von Nöten hält, jetzt alles getrennt aufzuschreiben? Warum? Wenn ich bei einem Ausgangswert von 100mg/dl am einen Tag für 6BE 9IE spritze und am nächsten Tag für bei einem Ausgangswert von 150mg/dl für 6BE 10IE, dann sieht man das doch? Wenn ich alles einzeln aufschreibe, brauche ich den tollen Bolus Expert nicht.
Woher kommt diese Behauptung denn? Nur weil irgendwer meint, ich müsse in Zukunft anders notieren, mache ich das doch nicht gleich. Mein Diabetologe hat dazu auch nichts gesagt.
Wenn Jörg auch meint, es gebe da keine "Empfehlung" des IQWIG zu? Um welchen Diabetestyp geht es überhaupt? Und, wie gesagt, wenn mein Hba1c von mit genügend Teststreifen bei 6,8 auf mit kaum Teststreifen 10,x stürzt, dann kann ich doch problemlos nachweisen, warum ich die Dinger brauche??! Oder gehts wieder um Typ II????  :mauer:


die Kasse hat Dir sicher nicht wegen der Pumenfeatures eine oder die Pumpe bezahlt.
Man sollte heute wirklich anfangen einen ausführliches Tagebuch zu führen den sonst wird es bald heissen das sich der Patienen(in) nicht therapiegerech verhält. Damit kann man dann die Leistungen der GKK kürzen (z. B. die Teststreifenmenge), Pumpe weg nehmen bzw. keine Folgepumpe genehmigen.
Und die Einsparungen bei Teststreifen kommen, sicher erst bei Typ 2 und dann bei Typ 1.

Wenn Du kein Tagebucht führst wird es leider so sein das die Folgepumpe mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht genehmigt wird. Das ist leider heute schon der Fall in Deutschland.

Grüßle

Norbert



« Letzte Änderung: September 10, 2007, 08:09 von unkown »

hjt

  • Gast
Moin Dietmar,

meine Kontakte zum Farmavertrieb sagen, dass die kranken Kassen die Teststreifen u.ä. zu gleichen Preisen abrechnen, egal, was auf der entsprechenden Verordnung oder im Angebot für den Privatverkauf steht.
Und die selben Kontakte sagen, dass ich beinahe überall in der Welt auf Privatverordnung, also ohne jede Systemsubvention, Humalog & Co zum selben oder noch kleineren Preis als dem hiesigen für Humaninsulin kaufen kann. Und niemand wird mich überzeugen, dass die Insulinhersteller nur in D auf ihre Kosten kommen und im Rest der Welt nur Nasse machen.

1. Die Kostenstelle für die Medis ist eine andere als die für die Besuche im kranken Haus.
2. In der weit überwiegenden Mehrzahl der Therapien ist sowohl Luft für Human statt Analog wie auch für weniger Messen. Nicht ein Bruchteil der Notarzt-Einsätze, die Du dir vorstellen willst, wird notwendig.
3. Während ich bei Human nicht zu Analog zuzahlen kann, kann ich zu weniger Teststreifen so viele zukaufen, wie ich haben will und mein Konto hergibt.

Bisdann, Jürgen

Offline unknown

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 34574
  • siehe Bild

meine Kontakte zum Farmavertrieb sagen, dass die kranken Kassen die Teststreifen u.ä. zu gleichen Preisen abrechnen, egal, was auf der entsprechenden Verordnung oder im Angebot für den Privatverkauf steht.


das ist doch in Deutschland schon seit Jahren so. (Auskunft bei der GKK). Der Versand ist nicht billiger als die Apotheke vor Ort.

Grüßle

Norbert

Offline diotmari

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 10723
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe


meine Kontakte zum Farmavertrieb sagen, dass die kranken Kassen die Teststreifen u.ä. zu gleichen Preisen abrechnen, egal, was auf der entsprechenden Verordnung oder im Angebot für den Privatverkauf steht.


das ist doch in Deutschland schon seit Jahren so. (Auskunft bei der GKK). Der Versand ist nicht billiger als die Apotheke vor Ort.

Grüßle

Norbert

Das habe ich aber als Beleg mit diesem Betrag in der Hand! Habe im Januar, um meine Zuzahlung bzw Befreiung zu ermitteln eine Jahresrechnung für 2006 mir geholt, mit den aktuellen Daten von Januar 2007: Da stehen auf der Rechnung 37€, also noch ÜBER der unverbindlichen Preisempfehlung. Da ich da z.Z. bei einem Versender schon mal ne Packung für 27€ bekommen hab, bin ich per mail mit dem in Kontakt getreten und habe eine Jahreverordnung rausfeilschen wollen: das Angebot lag unter 25€ !!!!! Und die Barmer hat mir bestätigt, daß auch diese 37€ bezahlt wurden. Haben die mich etwa falsch informiert?

Viele Grüße
Dietmar
Mitnichten hat Gott sich schweigend zurückgezogen oder ist gar tot!
Er lacht sich nur schlapp über uns - wenn er nicht gerade kotzen muß.
DF

hjt

  • Gast
Moin Dietmar,

was Du siehst, sind die Zahlen der Angebote. Die Geschäftstelle vor Ort weiß nicht, was wirklich abgerechnet wird, und die Abrechnungsstellen lassen nichts raus. D.h. als Außenstehende finden wir die nicht mal.

So bescheinigt mir z.B. bei Insulin Sanofi-Aventis, dass sie Apidra für Mitglieder der kranken Kassen mit entsprechenden Rabattverträgen zum Human-Preis abgeben, während die hier zuständige KV dagegen hält, dass da eine erhebliche Differenz klaffe. Nirgendwo bekomme ich jedoch eine juristisch verwertbare Abrechnung.

Ein Stück persönliche Teststreifen-Erfahrung: Als die Tabletter in großem Stil von der Teststreifen-Verordnung ausgeschlossen wurden, hab ich für die SHG mal ein bisschen telefoniert und gemailt und die 50ger Packung für < 20 Euronen aufgetan. Die Umfrage bei den 10 oder so hier im Umfeld vertretenen Gesetzlichen erbrachte übereinstimmend, dass alle Verordnungen budget- und abrechnungsmäßig gleich behandelt würden und Betroffene solche Gelegenheiten nur beim privaten Kauf nutzen könnten.

Bisdann, Jürgen

Offline Hexe

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 1601
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 2
  • Therapie: Insulin-Pen
Hallöchen

  ich glaube schon das Dietmar da recht hat, seit es keine Messstäbchen mehr für Typ2 mit Medikamenten oder mit Diät mehr gibt, ist ja schon einige Zeit her, und es tut sich da auf dem Preissektor ja einiges, ich weiss nicht wie das bei Insulin ist, aber ich weiss wie das bei meiner Fusspflege ist, wenn ich die aus eigener Tasche zahle, dann kostet mich das 18,50 Euro, wenn ich die selbe Fusspflege bei dem selben Fusspfleger machen lasse, auf Verordnung, rechnet der mit der Krankenkasse 26 Euro ab, und ich zahle ja auch noch dazu.

liebe Grüsse Vera
Typ2  zur Zeit Toujeo, Jardiance, Novorapid

Offline maulwurfinchen

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 559
  • Country: 00
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe



Wenn Du kein Tagebucht führst wird es leider so sein das die Folgepumpe mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht genehmigt wird. Das ist leider heute schon der Fall in Deutschland.

Grüßle

Norbert


habe ich jemals gesagt, ich führe kein tagebuch...??? ich führe tagebuch. und zwar so, wie mein diabetologe es haben will. da unterschieden sich meine diabetologen bisher nämlich alle nicht. keiner will bolus und korrektur aufgesplittet haben. ich fände es ziemlich albern, wenn wir jetzt anfangen müssten, unsere tagebücher so zu führen, dass sie von irgendwelchen laien gelesen werden können.

ich wiederhole meine frage auch gern nochmal. WER sagt, dass wir die tagebücher so zu führen haben? auf was bezieht sich das im endeffekt? warum fordert das dann der diabetologe nicht?
pumpi seit 11 jahren - paradigm 722 - typ 1 seit 1999 - humalog + 2x850mg metformin