So, jetzt habe ich grad mal ein wenig Zeit, dass ich mal meine abschließenden Gedanken aufschreiben kann...
Also, im Großen und Ganzen hat es mir auf jeden Fall was gebracht, nach Althausen zu fahren. Denn man lernt wirklich verdammt viele Sachen und lernt auch endlich mal die Hintergründe kennen, die den BZ beeinflussen. Außerdem hat man nun ein Regelwerk, das einem helfen kann. Für mich waren viele Sachen zwar nicht mehr ganz neu, da ich hier im Forum ja schon einige Theorien kennengelernt habe... für viele waren die ganzen Dinge wahrscheinlich "schockierender" (z.B. DEA bei Analog-Insulin oder so), aber endlich hab ich mal ein fundierteres Wissen und kann mir viele Dinge jetzt besser erklären.
Andrerseits musste/muss man sich nun auch (wieder) intensiv, oder vielleicht noch intensiver als jemals zuvor, mit der ganzen Krankheit beschäftigen und muss erst mal einsehen, dass man doch sehr viel falsch gemacht hat in der Vergangenheit, und dass das Leben doch etwas komplizierter ist als das "normaler" Menschen. Man kann sich z.B. nicht mal eben nachmittags hinlegen (man kann natürlich schon, aber man löst dann eventuell einen neuen Biorhythmus aus, und entweder man stellt die Pumpenuhr um, oder man lebt mit den Werten, die dadurch entstehen, man weiß ja immerhin woher es kommt)... oder man kann nicht mal eben irgendwas essen, da muss man sich dann immer überlegen, wie viel BE, Fett, Eiweiß es nun hat usw. das war natürlich schon immer so, also auch schon vor Althausen, aber im Moment bin ich in so einer Phase, in der es mich tierisch nervt, dass ich das alles berechnen muss und alle anderen um mich herum leben einfach ihr Leben ohne groß über solche Dinge nachzudenken... Finde das im Moment total ungerecht... (ich denke, ich versteht so ungefähr, was ich meine)...
Na ja, solche Phasen hat man ja schon mal... hatte ich vor ca. einem Jahr auch schon mal... das geht natürlich wieder vorbei, aber ich nehme an, dass das durch die Konzentration auf den Diabetes im Dorf mitausgelöst wurde...
Na ja... aber ich bin auf jeden Fall trotzdem sehr froh, dass ich da war, denn seitdem verstehe ich fast alles, was in meinem Protokoll passiert... natürlich nicht alles, aber ich weiß, dass ich im Moment ne relativ gute Basiseinstellung habe (die aber noch nicht ganz fertig ist, das dauert laut Teupe noch so 3-7 Monate, bis man dann Basalratentests gemacht hat, die Korrekturfaktoren exakt passen usw), und falls ich mal n hohen Wert habe, weiß ich genau wie ich den zu korrigieren habe und falls das nicht so gut klappt, wie ich das dann wiederum in den Griff bekomme und so weiter...
Insofern finde ich es auf jeden Fall gut, dass ich da war! Es lohnt sich auf jeden Fall, und die 3 Wochen gehen - im Nachhinein betrachtet - eigentlich auch recht schnell rum... wenn man gerade da ist, ist es schon eine lange Zeit, die man da ist, vor allem, weil halt jeden Tag fast das gleiche passiert. Die Schulungen sind zwar thematisch sehr interessant, und der Teupe bringt das auch echt gut rüber, viel mit Bespielen gespickt, aber manchmal ist es natürlich schon ermüdend, wenn man jeden Tag das gleiche tut, auf den gleichen Plätzen sitz, die gleichen Leute sieht und jede Nacht um 3 Uhr messen muss... na ja, aber - wie gesagt - im Nachhinein war es doch eigentlich keine wirklich lange Zeit und es hat mir persönlich auch viel gebracht, so dass ich das auf jeden Fall wieder machen würde und auch jedem, der überlegt dort hinzugehen, raten würde es zu tun!
So... das wars erst mal...
Falls noch irgendwelche Fragen da sind, fragt einfach!
Liebe Grüße,
Corinna