Autor Thema: Alkohol und Insulin  (Gelesen 29741 mal)

Offline manwe

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Re: Alkohol und Insulin
« Antwort #20 am: August 10, 2007, 12:07 »

Whisk(e)y kann durchaus Zucker enthalten. Whisky hat nach der Lagerung durchaus unterschiedliche Farbmuster. In der Vergangenheit wurde dies mit Farbstoffen ausgeglichen. Da der bevorzugt benutzte Farbstoff seit 2 Jahren kennzeichnungspflichtig ist, hatten die Hersteller ein Problem. Wer wollte denn auf seinen Whisky eine E-Nummer hinten drauf schreiben? Man suchte nach einem Ersatzstoff den man nicht aufführen muss. Die Lösung war Zuckercoleur. (übrigens auch zu empfehlen wenn eure Bratensoße mal nicht richtig braun sein will :D )
Dieser Stoff wird nun beigesetzt um dem Whisky eine einheitliche Farbe zu geben. Ich gebe zu, die Mengen sind sehr gering, aber wir haben hier ja auch Leute die unterschiedlich auf gewisse Mengen reagieren.



Ist zwar jetzt Off-Topic, aber das interessiert mich einfach zusehr: Das kann aber wohl nur Blended Whisk(e)y betreffen und nicht Single Malts, oder? Bei meinem umfangreichen Recherchen in Schottland und unzähligen Besuchen von Brennereien ist mir das nicht untergekommen oder hat man mir da was verschwiegen ...  :gruebeln:
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Offline Kalo

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Re: Alkohol und Insulin
« Antwort #21 am: August 10, 2007, 14:14 »
Interessant, das mit dem Zucker bei Whisky und Gin.

Wahrscheinlich handelt es sich dabei um jeden Marken-Whisky, egal ob Blended oder Single, denn beide leben ja davon, dass jede neu verkaufte Flasche genauso aussieht und schmeckt wie die vorherige Flasche. Auch der Single-Malt kommt ja aus mehreren Fässern, Single bedeutet ja nur, dass nicht Whisky aus unterschiedlichen Brennereien und kein Grain-Whisky zusammengemischt werden. Um immer den gleichen Geschmack und die gleiche Farbe zu treffen, kann ich mir schon vorstellen, dass einiges hinzugepanscht wird, was wir als Verbraucher eigentlich gar nicht wollen.

Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich meinen Whisky bei einem Whisky-Händler beziehe, der mir "cask-strength", also Fassabfüllungen anbietet. Der kauft seine Fässer in Schottland ein und lässt selbst abfüllen. Da ist nichts mit panschen!!!!

Offline Duff Rose

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Re: Alkohol und Insulin
« Antwort #22 am: August 10, 2007, 14:42 »
Ich denke die original-Ablagerungen z.B. aus Schottland haben nicht den geringsten Zusatz von Zucker. Habe vor zwei Wochen erst in Edinburgh einen 60%igen Schornstein-Whiskey getrunken, da überlebt kein Zucker drin... :lachen:
Die "Billigwhiskys" aus Lidl & Co. könnten allerdings mit Zucker "gewürzt" sein. Wobei das so wenig ist, da kommt mit ziemlicher Sicherheit auf eine ganze Flasche kein ganzes BE. Und trink erstmal die ganze Flasche.... :P

Finde das Thema auch sehr interessant. Morgen ist bei uns im Dorf Brunnenfest. Da gehen wieder einige Körbe über den Tisch. Ich bin gespannt wie mein BZ das hinnimmt. Ich hoffe gut, den den armen kranken spielen und bis zum Kammerflimmern Cola-Light trinken tu ich nicht. Nicht mit mir.  :boese:

 
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Offline klausing

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Re: Alkohol und Insulin
« Antwort #23 am: August 10, 2007, 21:12 »
jupp, die einzige Chance so etwas zu umgehen sind Direktimporteure welche das ganze in Fässern importieren.
Diese verkaufen dann aber den guten Stoff meist in Faßstärke. Das hat dann aber auch beträchtliche steuerliche Folgen, da für jeden Liter reiner Alkohol 7,30 Euro Brantweinsteuer + MwSt abgeführt werden muss.
Direktabfüllungen aus Fässern werden in der Regel nicht Farbstoffen versehen. Aber auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel. Nicht jedes alte Sherryfass gibt dem Whisky die gleiche Farbe ab. Wir haben schon Whisky bei uns in der Firma gehabt, 45 Jahre alt und hell wie ein heller Bernstein. Jeder Käufer erwartet aber eine tief rotbraune Farbe. Ratet mal was dann gemacht wurde...

Bei Bourbon ist es ähnlich. Wobei dort ein Teil des Zuckers sogar aus den Eichenfässern stammen kann. Ja, auch in Holz ist Zucker auch wenn ihr es nicht glaubt.

Bei Weinbrand, Brandy, Cognac sieht es übrigens genauso aus.
Generell kann man sagen, wie Kalo es schon richtig bemerkte:
Alles was in den normalen Geschäften landet, also in größeren Mengen verkauft wird, wird angeglichen. Der Verbraucher erwartet ja, dass eine Flasche wie die andere aussieht.

Nur um mal ne Hausnummer zu nennen. Die Firma in der ich arbeite hat den Alleinvertrieb in Deutschland für Marken wie Jim Beam, Makers Mark, Tullamore Dew, The Macallan, The Famous Crouse, Absolut Vodka die gesamten Bols Liköre, Remy Martin, Kuemmerling und viele andere Marken. Ihr könnt mir also glauben ich weiß wovon ich spreche.


Offline Joa

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Re: Alkohol und Insulin
« Antwort #24 am: August 10, 2007, 21:49 »


Ich weiß, dass es sich auf KH bezieht. Aber man kann es missverstehen. Vor allem Spirituosen senken den BZ sehr stark. Tw. sogar noch nach 6h. Daher ist bei Wodka etc. Vorsicht angesagt.

Widerspruch! Spirituosen senken bei mir den BZ überhaupt nicht!!! Vielleicht darf man das nicht verallgemeinern, wie so vieles beim Diabetes nicht.


Na ja, es ist halt nicht "der" Diabetes, eher "die" Diabetisse.

Beim Typ 2, der noch eine gewisse Eigenproduktion sein eigen nennt, und nicht mit Sekretagoga ( Insulinausschüttung provozierende Medikamente) behandelt, kann die BSD durch Rücknahme der Insulinfreisetzung einen reduzierten Glucosenachschub aus der Leber durch Reduktion des Insulins kompensieren.

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

hws

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Re: Alkohol und Insulin
« Antwort #25 am: August 11, 2007, 01:29 »
Ein Bisschen bin ich ja Stocksauer, wenn ich solche Statement höre
Zitat
Direktimporteure welche das ganze in Fässern importieren.
Wenn ich meinen schwarzgebrannten Medronho
(siehe: http://www.schnapsbrennen.at/rezepte/20040930133032-01.html) in Flaschen mit Naturkorken lagere, hat er ein anderes Aroma, als in der Fasslagerung...........und dass bei der Fasslagerung Kohlehydrate frei werden, halte ich für ein Fantasy-Märchen.
Adeus
HWS

Offline klausing

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Re: Alkohol und Insulin
« Antwort #26 am: August 11, 2007, 10:09 »
Zitat
und dass bei der Fasslagerung Kohlehydrate frei werden, halte ich für ein Fantasy-Märchen.
Das ist definitv kein Märchen. Sie werden eigentlich nicht frei, sondern aus dem Holz gelöst.
Bei Scotch ist das schon von Haus aus gegeben, weil die ja alte Sherry-Fässer nehmen. Sherry hat durch die Lagerung auch Zucker an das Holz abgegeben.
Bei Bourbon ist es so, dass die Fässer von innen angekohlt oder besser gesagt ausgebrannt werden. Daher ist Bourbon auch dunkler als Scotch. Das liegt daran, da die verwendeten Eichenholzfässer sonst nichts haben was Farbe abgibt. Der Bourbon würde sonst fast klar bleiben. Es gibt da auch eine schöne Geschichte wie es dazu überhaupt gekommen ist, dass Fässer mit Holzkohleschicht verwendet werden. Die ersten Bourbon waren nämlich ziemlich klar wie ein Korn mit leicht gelblichen Ton.
Die dünne Holzkohleschicht im inneren hat aber neben der Farbabgabe noch andere positive Eigenschaften. Sie wirkt wie eine Art Aktivkohle und filtert unerwünschte Stoffe. Deshalb braucht Bourbon vor der Lagerung auch nicht so sauber destiliert werden. Wenn man den direkt nach der Destilation trinken würde, könnte man gleich einen Werksvertrag mit Bayer abschließen .... oder sich nach größeren Mengen einen Blindenhund zulegen  ;).
In dieser Kohleschicht lässt sich karamelisierter Zucker nachweisen. Stärke ist ja auch Zucker... und was meinst Du was Holz ist? Zum Teil eben nichts anderes als sehr langkettige Stärke mit diversen Mineralien.

Ich gebe Dir aber Recht, dass die Mengen eigentlich vernachlässigbar klein sind.

Selber brennen ... ein echt schönes Hobby! Da würd ich gern mal zu kosten vorbei kommen ... Gerade solche Eigenproduktionen haben immer was ganz besonderes ...

Offline diotmari

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Re: Alkohol und Insulin
« Antwort #27 am: August 11, 2007, 10:58 »

Selber brennen ... ein echt schönes Hobby! Da würd ich gern mal zu kosten vorbei kommen ... Gerade solche Eigenproduktionen haben immer was ganz besonderes ...

Dann sollte ich Dich mal mit meinem Freund in Frankreich in Kontakt bringen! Der hat nämlich private Brennrechte. Und was der aus Obstsorten rausholt, stellt alles käufliche in den Schatten! Ne Pflaume mit 80% kann man nicht wirklich so trinken, aber der GERUCH!!!!!
 :super:
 :prost:
Viele Grüße
Dietmar
Mitnichten hat Gott sich schweigend zurückgezogen oder ist gar tot!
Er lacht sich nur schlapp über uns - wenn er nicht gerade kotzen muß.
DF

Offline Andi

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Re: Alkohol und Insulin
« Antwort #28 am: August 11, 2007, 20:17 »

Dann sollte ich Dich mal mit meinem Freund in Frankreich in Kontakt bringen! Der hat nämlich private Brennrechte.


Warum in die Ferne schweifen  :zwinker:

Hier kaufe ich gerne ein: http://www.kapaurer.com/
Ist nicht weit weg von Meran.
Mein Lieblingsschnaps dort ist der "Ultener Zirmler" :mahl:

Übrinx kommt der der Besitzer (wie heißt eigentlich der "Hersteller/Brenner" anstelle von Brauer?) auch nach Deutschland. => http://www.kapaurer.com/events2007.htm bzw. http://www.kapaurer.com/events2006.htm

Nur hier in München darf er nicht verkaufen :balla:
.                                                       ,---> SiDiary ==> Bericht ist für den DOC
FSL3 ---> JugGluco ---> xDrip ---{
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Offline klausing

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Re: Alkohol und Insulin
« Antwort #29 am: August 11, 2007, 23:04 »
hmmm seinen Marillenbrand tät ich schon gern mal probieren... so was bekommt man hier gar nicht ;(