Autor Thema: C-Peptid und andere Sauereien.  (Gelesen 2247 mal)

Offline Freiherr

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C-Peptid und andere Sauereien.
« am: Juli 24, 2007, 17:32 »
T'ach Gemeinde.

Auch wenn ich nicht oft was schreibe, mitlesen tue ich regelmässig und in letzter Zeit hab ich auch einiges gefunden.

Deswegen, DANKE dass es dieses Forum gibt. . .
Am liebsten würde ich etwas von der schönen Torte für Euch  dalassen, die meine Liebste für ne Freundin macht, aber ich weiss was da alles drinnen ist.
;-)

Nun, ich hätt da ne Frage und da ich grade den Wald voller Bäume nicht seh, stosst mich Bitte drauf.

Das C-Peptid urteilt darüber ob man Typ 1 oder 2 ist, denn es teilt dem Wissenden mit, wieviel Insulin die Bauchspeicheldrüse noch produziert.
Ist dass soweit richtig?

OK, auf meinem Befund schreiben die MedizinFrauen/Männer, einen Wert von 0,63 [pmol/ml] - Bei Grenzwerten von 0,59 - 1,56. Was sagt uns dass, ausser dass ich Typ 2 sein soll und nicht Typ1 sein KANN.
Mir gehts darum, wie schätze ich diesen Wert ein, werkt da meine Bauspeicheldrüse noch halbwegs normal, oder nicht?
BTW.: Letzter erhobener Wert vom 16.08.2005 von 0,69 [pmol/ml] - Bei Grenzwerten von 0,37 - 1,47.
Wieso sind hier am Befund andere Grenzwerte und wie muss ich dass zur heutigen Messung sehen. . .


LG aus Tirol
Mike
DRACO DORMIENS NUNQUAM TITILLANDUS

Offline Joa

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Re: C-Peptid und andere Sauereien.
« Antwort #1 am: Juli 25, 2007, 02:13 »
Tach Mike,


Das C-Peptid urteilt darüber ob man Typ 1 oder 2 ist, denn es teilt dem Wissenden mit, wieviel Insulin die Bauchspeicheldrüse noch produziert.
Ist dass soweit richtig?


Jein.

Das C-Peptid ist die klammernde Brücke zwischen den von der BSD hergestellten Insulinmolekülen in einem Vorstadium (Proinsulin).
Hast Du C-Peptid, produziert die BSD noch Insulin.

Liegt Dein Wert für das C-Peptid im untersten Referenzberich Deines Labors, hast Du vermutlich einen Typ 1 der langsam ausprägenden Variante, LADA oder sowas.
MODY weiß ich jetzt nicht,

Oder Du hast, schon vernutlich länger, einen manifesten Typ 2 mit ziemlich erschöpfter Eigenproduktion.

Weitere Gedanken bedürfen weiterer Infos Deinerseits, z. B. Alter Größe, Gewicht, seit wann Dabetes festgestellt.

Zitat

OK, auf meinem Befund schreiben die MedizinFrauen/Männer, einen Wert von 0,63 [pmol/ml] - Bei Grenzwerten von 0,59 - 1,56. Was sagt uns dass, ausser dass ich Typ 2 sein soll und nicht Typ1 sein KANN.

siehe oben.

Zitat

Mir gehts darum, wie schätze ich diesen Wert ein, werkt da meine Bauspeicheldrüse noch halbwegs normal, oder nicht?

Nö, ich tät sagen, die tut nur noch humpeln.

Zitat

Wieso sind hier am Befund andere Grenzwerte und wie muss ich dass zur heutigen Messung sehen. . .

Je nach Methode hat jedes Labor seine eigenen Grenzwerte. Anderer Arzt, anderes Labor, andere Refernzbereiche (Normwerte von ... bis)

Die von Dir übermittelten Werte sprechen erst mal für eine tendenziell abgesunkene Leistung der Insulinproduktion, sind aber für sich nicht tatsächlich aussagekräftig.

Im Grunde sind sie auch egal, weil es darauf ankommt, dass Du es schaffen kannst, mit Deiner Therapie einen möglichst normnahen Verlauf der Blutzuckerwerte zu erzielen.  :zwinker:

Viele Grüße
Joa


LG aus Tirol
Mike

[/quote]
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Joerg Moeller

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Re: C-Peptid und andere Sauereien.
« Antwort #2 am: Juli 25, 2007, 09:22 »

Das C-Peptid urteilt darüber ob man Typ 1 oder 2 ist, denn es teilt dem Wissenden mit, wieviel Insulin die Bauchspeicheldrüse noch produziert.
Ist dass soweit richtig?


Ja. Bei der Insulinbildung gibt es u.a. die Vorstufe "Proinsulin". Das besteht aus dem A-, B- und C-Peptid. Wenn das C-Peptid abgespalten wird ist es nicht mehr Proinsulin sondern Insulin, das aus einer A- und einer B-Kette besteht.
C-Peptid hält sich länger im Blut, daher kann man es besser nachweisen als Insulin. Und weil für jedes C-Peptid auch ein Insulinmolekül existieren/existiert haben muß kann man von da auf die Menge der Insulinproduktion schließen. Auch dann, wenn man schon als Diabetiker Insulin spritzt, weil im gespritzten Insulin kein C-Peptid enthalten ist.

Zitat

OK, auf meinem Befund schreiben die MedizinFrauen/Männer, einen Wert von 0,63 [pmol/ml] - Bei Grenzwerten von 0,59 - 1,56. Was sagt uns dass, ausser dass ich Typ 2 sein soll und nicht Typ1 sein KANN.


Du kannst immer noch ein Typ 1 sein, wie Joa schon sagte. (MODY ist übrigens eine Form von Typ 3)

Zitat
Mir gehts darum, wie schätze ich diesen Wert ein, werkt da meine Bauspeicheldrüse noch halbwegs normal, oder nicht?


Ja. Aber um da genaueres sagen zu können müsste man schon mehr Infos haben: Diabetesdauer, BMI, Antikörper-Status, BZ-Werte und wie bisher behandelt wird.

Zitat

BTW.: Letzter erhobener Wert vom 16.08.2005 von 0,69 [pmol/ml] - Bei Grenzwerten von 0,37 - 1,47.
Wieso sind hier am Befund andere Grenzwerte und wie muss ich dass zur heutigen Messung sehen. . .


Daß da eine andere Bestimmungsmethode verwendet wurde.
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
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dingo1

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Re: C-Peptid und andere Sauereien.
« Antwort #3 am: Juli 28, 2007, 00:19 »
hi:)


> Das C-Peptid urteilt darüber ob man Typ 1 oder 2 ist, denn es teilt dem Wissenden mit, wieviel Insulin die Bauchspeicheldrüse noch produziert.
> Ist dass soweit richtig?

ja und nein. Ja, weil solange was da ist, was messbar ist, die tolle Chance besteht 1-er zu sein/werden bis nichts mehr da ist (die Bachblütengesellschaft
mal ausgeschlossen). Zur Diagnose isoliert taugt der Wert hingegen nicht, da sich lediglich ein absoluter Insulinmangel feststellen lässt.

> OK, auf meinem Befund schreiben die MedizinFrauen/Männer, einen Wert von 0,63 [pmol/ml] - Bei Grenzwerten von 0,59 - 1,56. Was sagt uns dass, ausser dass ich Typ 2 sein soll und nicht Typ1 sein KANN.

Der Wert sagt nichts über den DM-Typ (naja, ausser bei 0 und bei relativ kurz bekanntem DM evtl.)

>Mir gehts darum, wie schätze ich diesen Wert ein, werkt da meine Bauspeicheldrüse noch halbwegs normal, oder nicht?

bezogen auf die Zeitdauer (2005-heute) geben die Messwerte mal nen Anhaltspunkt, dass Nüchtern (sofern Nüchternwerte) alles O.K. ist.
Klüger wäre es allerdings, denselben Wert unter Nahrung im Verlauf zu testen (der springt dann von Nüchtern normal ZEITVERSETZT zum Blutzucker hoch)

> BTW.: Letzter erhobener Wert vom 16.08.2005 von 0,69 [pmol/ml] - Bei Grenzwerten von 0,37 - 1,47.
> Wieso sind hier am Befund andere Grenzwerte und wie muss ich dass zur heutigen Messung sehen. . .

Zur heutigen Messung heisst dies: Nüchtern (falls Nüchtern gemessen) geht die ganze Kiste noch. Mit Diagnose Typ-2 wäre aber der Verlauf klüger,
um den betroffenen Menschen mal was über Sekretionsstarre zeigen zu können.

zu den anderen Grenzwerten siehe Jörg / Joa und: Diagnosen stellen darf in unserem Land nur ein Arzt. Über Laborwerte hingegen dürfen wir noch reden.
Nur, einer reicht meist leider nicht aus:(

alles Gute nach Tirol
mfG
dingo1