Autor Thema: Behindertenausweis  (Gelesen 13961 mal)

Offline Michaela V.

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Behindertenausweis
« am: Juli 12, 2007, 16:32 »
Hallo,

meine Hausärztin (bin aber auch beim Diadoc) hat mir jetzt schon 2 mal vorgeschlagen einen Behindertenausweis zu beantragen. Bin seit Januar Typ 1 und spritze sehr wenig.

Sie meinte es kann nur Vorteile haben und man muss es ja nirgends angeben. So steht es auch im neuesten Diabetikerratgeber.

Was meint Ihr? Ich sehe da bis jetzt keine Vorteile und wüsste auch nicht warum ich sowas brauchen sollte! :kratz:

LG Michaela

Offline klausdn

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Re: Behindertenausweis
« Antwort #1 am: Juli 12, 2007, 17:42 »
hallo michaela,
es gibt von oliver ebert(rechtanwalt) das büchlein - diabetes ihr recht im alltag -
von berln chemie hab ich es kostenlos bekommen.
darin steht eindeutig, ein ausweis(den bekommt man nur ab 50%) muß vor einstellung angegeben werden, denn er hat folgen für den ag, mehr urlaub, erschwerte kündigung usw.
mfg klaus

Offline Gela

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Re: Behindertenausweis
« Antwort #2 am: Juli 12, 2007, 18:18 »
Sofern du bereits in einem festen Arbeitsverhältnis stehts, würde ich den Ausweis auf jeden Fall beantragen. Ansonsten könnte es bei der Arbeitssuche Probleme geben.
Alles Liebe
GelA

Offline nuetzele

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Offline Duff Rose

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Re: Behindertenausweis
« Antwort #4 am: Juli 13, 2007, 22:32 »
Ich habs nicht gemacht. Normalerweise würde ich glaube auch nur 40% bekommen. Kann zwar einen Gelichstellungsantrag stellen, aber falls ich mal die Arbeitsstelle wechseln möchte könnte ich Probleme bekommen. Die meisten Arbeitgeber zahlen lieber Strafe als Schwerbehinderte einzustellen. Ist leider so.
Es sei denn man bewirbt sich als Beamter, das könnte sogar Vorteile haben. Aber Beamter will ich nicht sein.  ;)
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Offline Michaela V.

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Re: Behindertenausweis
« Antwort #5 am: Juli 13, 2007, 22:37 »
Ich mache gerade nochmal Schule, bin also nicht am arbeiten. Meine Ärztin meinte allerdings es wäre einfacher wieder einen Job zu bekommen.Das kann ich aber auch nicht so richtig glauben. Denke ich werde erstmal nix beantragen. Mal davon abgesehen das ich bis jetzt eh nur 2 mal am Tag Insulin spritze.

Danke für eure Antworten.

Lieben Gruß
Michaela  

Offline Hexe

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Re: Behindertenausweis
« Antwort #6 am: Juli 14, 2007, 07:50 »
Hallo Michaela

 leider ist es nicht leichter sondern schwerer einen Job zu finden, mit dem Ausweis, sicher kannst du bei der Einstellung verschweigen das du einen hast, und dann nach einiger Zeit nachreichen, ist dann recht schwierig für die Firma dich wieder loszuwerden, aber das Vetrauensverhältnis zwischen Arbeitgeber und dir wäre dann futsch, und wer hat schon Lust unter solchen Bedingungen zu arbeiten?

liebe Grüsse Vera
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Offline Siggi©®

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Re: Behindertenausweis
« Antwort #7 am: Juli 14, 2007, 09:23 »
Lohnen tut sich meiner Ansicht nach der Ausweis erst wenn man wirklich die Vorteile durch ihn spürt - sprich keine GEZ-Gebühren und befreiung für den Nahverkehr ... aber bis man die Punkte hat , da trägt man den Kopf schon unterm Arm  :zwinker:

Ich hatte mich auch schon damit beschäftig - für mich überwiegen die sich dadurch entstehenden NAchteile wie beispielsweise bei der Jobsuche
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       so long ...
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Offline Joerg Moeller

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Re: Behindertenausweis
« Antwort #8 am: Juli 14, 2007, 10:49 »
Ich denke es kommt auch ein bißchen auf die Arbeit an, die man machen will. Im öffentlichen Dienst kann das tatsächlich Vorteile mit sich bringen; vor allem, wenn man noch jung ist. Die Dienstgeber wissen ja mittlerweile auch, daß ein Diabetiker zwar einen solchen Ausweis haben kann, aber deswegen nicht sonderlich eingeschränkt ist. Und da die ihre Behindertenquote erfüllen müssen besetzen sie die evtl lieber mit solchen Ausweisinhabern, die sie trotzdem ohne großen Aufwand beschäftigen können.
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Offline Duff Rose

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Re: Behindertenausweis
« Antwort #9 am: Juli 14, 2007, 14:17 »

Die Dienstgeber wissen ja mittlerweile auch, daß ein Diabetiker zwar einen solchen Ausweis haben kann, aber deswegen nicht sonderlich eingeschränkt ist.


Das wissen aber leider nur die Einrichtungen, welche Krankenhäuser oder sonstige gesundheitsorientierten Einrichtungen sind. Auf dem Bauamt oder z.B. weiß das wiederum keiner. Den Umgang und die Eigenschaften von Diabetis kennen nur die welche selbst betroffen sind oder ein enger Verwanter sowie Ärzte und Krankenpfleger.

Ich würde da aufpassen. Es kommt auch sehr darauf an als was man arbeiten will. Die Firmen die ich kenne (Industrie) zahlen lieber die Strafe als Behinderte einzustellen. Heutzutage sind flexible und tüchtige (Überstunden) Arbeiter gefragt, da ist es jedem Chef ein Dorn im Auge, wenn er den Ausweis sieht, unabhängig davon welche Art von Behinderung denn überhaupt vorliegt. Mein Opa war auch GF bei einer mittelständigen idustriellen Firma und hat mir von dem Antrag abgeraten.

Wenn du allerdings jung bist und Schüler, wo liegen dann deine Vorteile? Ich könnte mir vorstellen, daß du im öffentlichen Dienst wiederum leichter an einen Ausbildungsplatz kommst. Wichtig wäre aber erstmal zu wissen als was du mal arbeiten willst.

Gruß
David  
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