Alles in allem:
Es war sehr interessant!(Ich war aber nur vormittags da)
Prof. Matthei informierte über den Einsatz von Tabletten zur DM-Therapie, insbesondere über die Glitazone. Relativ neu waren die Erkenntnisse, daß die sich nicht nur in einer Verbesserung der Insulinresistenz auswirken, sondern auch einen günstigen Einfluß auf die Entstehung von Erkrankungen der Herz-Kranz-Gefäße haben. Zudem zeigte er Laborfotos die belegen, daß Glitazone sich auch auf die Beta-Zellen selbst auswirken und es damit zu einer Zunahme der zuvor abgeschwächten Insulinproduktion kommt.
Prof. Göke sprach dann einen neuen Wirkstoff an, der noch in der Erprobung ist. Er betrifft (ausschließlich?) Typ 2 Diabetiker, bei denen in einem dreimonatigem Test das HbA1c von durchschnittlich 9,2 auf 7,9 gesenkt werden konnte. (Wenn die Betazellen noch Insulin produzieren!). Er meinte, daß man damit bei einigen in einem längeren Zeitraum das HbA1c normalisieren könne.
Außerdem wirken diese Mittel (es gibt da verschiedene Firmen, die alle ihr eigenes Süppchen kochen) auf das Sättigungsgefühl ein, sodaß es in einer 12-monatigen Studie zu einem Gewichtsverlust von durchchnittlich über 7 Kg kam.
Aber für Typ 2er könnten diese Mittel (für Profis: GLP-1-Analoga/DPP-4-Antagonisten) mal sehr interessant werden.
Dr. Kulzer sprach über psychische Auswirkungen bei Diabetikern, bei denen zwischen HbA1c und Depressionen anscheinend eine Wechselbeziehung besteht. Die Ursachen können vieler Art sein, auch eine Hormonelle Wirkung wird nicht ganz ausgeschlossen.
Dr. Ruhnau sprach über Insulintherapien. Zum einen konnte er belegen (mit Daten von ein paar hundert Patienten), daß die vielzitierte "Gefährlichkeit" von Insulinanaloga maßlos übertrieben ist. Er meinte auch, daß die Berichte über Verschlechterung von Retinopathien unter Lantus wohl eher daher stammen, daß der BZ zu schnell abgesenkt wurde. (Was man grundsätzlich nicht machen soll!)
Und er sprach sich dafür aus, daß man den Patienten nicht mit Insulin "drohen" soll ("Wenn das nicht besser wird, dann müssen sie spritzen..."), sondern daß man sie langsam an die Therapie mit Insulin heranführen sollte. Und das z.B. mit einem Konzept, daß sich BOT nennt (siehe
Basalunterstütze Orale Therapie).
Prof. Völker sprach dann über die Notwendigkeit von körperlicher Aktivität. Zwar kann man den BZ mit starker Aktivität auch stärker beeinflussen, nur halten dann nicht so viele lange genug durch. Er sprach sich auch für ein moderates Training aus und fand z.B. Nordic Walking bestens geeignet.
Also wie ich schon sagte: b]Es war sehr interessant![/b]