Autor Thema: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM 1: Überlegenheit ist nicht belegt  (Gelesen 3830 mal)

Offline Joerg Moeller

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Derzeit gibt es keine Belege für eine Überlegenheit kurzwirksamer Insulinanaloga gegenüber Humaninsulin bei der Behandlung von erwachsenen Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1. Die Aussagekraft und das Design bisher verfügbarer Studien sind unzureichend und lassen keine Rückschlüsse auf die meisten patientenrelevante Therapieziele wie die Verminderung von Folgekomplikationen oder die Gesamtsterblichkeit zu. Bei Kindern und Jugendlichen ist der Nutzen mangels Daten unklar. Zwar hat ein Hersteller für diese Patientengruppe vergleichende Studien über einen längeren Zeitraum durchgeführt, hält die Ergebnisse aber zum Teil unter Verschluss. Zu diesem Ergebnis kommt der Abschlussbericht des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), den die Kölner Wissenschaftler am 1. Juni 2007 veröffentlicht haben.

weiter auf http://www.innovations-report.de/html/berichte/medizin_gesundheit/bericht-85446.html

Interessant und bezeichnend finde ich folgende Absätze:
Zitat
Auch die Aussagen der neun in die Bewertung einbezogenen Studien sind nur eingeschränkt belastbar. So war keine der Studien verblindet, d. h. Patient und Arzt wussten, welche Insulinart jeweils injiziert wurde. Ohne Verblindung besteht die Gefahr, dass sich Patienten im Wissen um den Typ ihres Insulins jeweils unterschiedlich verhalten und so die Ergebnisse der Studie verzerren.


Hallo? Ob man sich wohl unter einer Bolusgabe von KIA (kurzwirkende Insulin-Analoga) ganz anders verhalten muß in Bezug auf SEA, Zwischenmahlzeiten und Sport gegenüber einer Bolusgabe von NI (Normal-Insulin)?

Zitat
In einigen Studien beurteilten mit Analoginsulinen behandelte Patienten ihre Lebensqualität besser und waren mit der Behandlung zufriedener als Patienten, die sich Humaninsulin spritzten. Als Beleg für einen Zusatznutzen wertet das IQWiG diesen Befund indes nicht, weil er nicht auf einem fairen Vergleich beruht: In der Humaninsulin-Gruppe waren die Probanden angewiesen, einen festen Spritz-Abstand vor den Mahlzeiten einzuhalten, nicht aber in der Analoga-Gruppe. Deshalb ist unklar, ob die größere Zufriedenheit durch die Substanzklasse selbst oder durch die von den Ärzten vorgegebenen unterschiedlichen Anwendungsvorschriften bedingt ist.


Wodurch belegt ist, daß das IQWIG keine Ahnung von SEA/DEA und deren Notwendigkeit hat. Offenbar hat trotz vollmundiger Ankündigungen der Punkt "Lebensqualität" immer noch keinen Einfluss auf die Bewertungen.

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Offline unknown

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Zitat
In einigen Studien beurteilten mit Analoginsulinen behandelte Patienten ihre Lebensqualität besser und waren mit der Behandlung zufriedener als Patienten, die sich Humaninsulin spritzten. Als Beleg für einen Zusatznutzen wertet das IQWiG diesen Befund indes nicht, weil er nicht auf einem fairen Vergleich beruht: In der Humaninsulin-Gruppe waren die Probanden angewiesen, einen festen Spritz-Abstand vor den Mahlzeiten einzuhalten, nicht aber in der Analoga-Gruppe. Deshalb ist unklar, ob die größere Zufriedenheit durch die Substanzklasse selbst oder durch die von den Ärzten vorgegebenen unterschiedlichen Anwendungsvorschriften bedingt ist.


Wodurch belegt ist, daß das IQWIG keine Ahnung von SEA/DEA und deren Notwendigkeit hat. Offenbar hat trotz vollmundiger Ankündigungen der Punkt "Lebensqualität" immer noch keinen Einfluss auf die Bewertungen.




Das mit dem SEA/DEA bei KIA muss sich die Pharmaindustrie selbst anlasten. Schließlich haben die ja u. a. auch im Beipackzettel einen SEA/DEA von 0 vermarktet.

Grüßle

Norbert

Offline LordBritish

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Hallo? Ob man sich wohl unter einer Bolusgabe von KIA (kurzwirkende Insulin-Analoga) ganz anders verhalten muß in Bezug auf SEA, Zwischenmahlzeiten und Sport gegenüber einer Bolusgabe von NI (Normal-Insulin)?


[Sarkasmus On]
Naja das ist einfach zu erklären bei diesem tollen Institut gibt es halt zwei Welten.
Einmal die nicht existierende Wunschwelt wo man ordentlich Geld sparen kann und durch frühzeitiges Ableben Rentengelder spart, da man die reale Welt mit Tatsachen ja ignoriert.

Und dann gibt es die Welt wie sie wirklich ist, die es bei diesem "tollen" Institut nicht gibt.  :mauer: :mauer: :moser:
[Sarkasmus Off]

Als ich das gelesen habe war ich zeimlich... musste auch erstmal alles sacken lassen, mal sehen was die sich als nächstes einfallen lassen...

Viele Grüße

Markus

Offline Joerg Moeller

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Vermutlich kommen sie darauf, daß man als ICT'ler keine BZ-Messungen braucht, weil alle 14 Tage ein Urinzucker völlig aureicht :knatschig:
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Offline LordBritish

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Vermutlich kommen sie darauf, daß man als ICT'ler keine BZ-Messungen braucht, weil alle 14 Tage ein Urinzucker völlig aureicht :knatschig:


Wahrscheinlich wozu auch das alles dient ja nur der Erhaltung eines Lebens ohne bzw. mit geringen Folgeschäden und Lebensqualität, sie sind ja selber nicht betroffen... und Mittelalterliche Methoden und Medikamente reichen ja vollkommen. :mauer: :moser:

Viele Grüße

Markus