Autor Thema: Reservoir aus Kunststoff für Insulinpumpe nicht gefüllt lagern?  (Gelesen 6171 mal)

Offline Joa

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Oder ein' s kommt doch meist dabei raus,
man lernt nie aus ... ?   :super:

In der Zubehörbroschüre von Medtronic für Pumpe und Glucosemonitor ist Folgendes zu lesen:

"Reservoire nicht vorab befüllen und lagern, da die Aufbewahrung von Insulin in Kunststoffampullen über einen längeren Zeitraum zu Störungen der ordnungsgemäßen Verwendung führen kann."

Eine entsprechende Aussage anderer Hersteller ist mir bislang nicht bekannt. Die Verschlußstopfen der Reservoire für die H-Tron, Spirit und Cozmo legen ja auch eher nahe, dass die gefüllten Reservoire eine Zwischenlagerung erfahren dürfen.

Nachfrage bei der Hotline ergab eine ausführend kompetente Antwort, nämlich dass zum einen durch die in der Insulinlösung enthaltenen  Konservierungsmittel, z. B. Kresol, Bestandteile des Kunststoffes des Reservoirs ausgelöst werden und dann auch das Insulin selber beeinträchtigen.
Andererseits würde aber auch bei längerer Lagerung des Reservoirs durch diese aggressiven Substanzen der zum reibungsarmen Kolbenlauf aufgebrachte Gleitfilm der Reservoirwände gelöst, was in der Folge zu schlechterem Kolbenlauf und druckbedingten Verstopfungsalarmen führen kann.

Eine Lagerung des gefüllten Reservoirs über begrenzte Zeit hinweg, einige Wochen, sei aber nicht problematisch.

Dazu war mir auch die Erinnerung gekommen früher mal gehört zu haben, dass in alten PVC-Schläuchen von Kathetern die Weichmacher des Kunststoffes schon bei der normalen Insulinpassage ausgelöst werden und die Insulinwirkung reduzieren.

Also schließe ich für mich einfach mal, der Vorratshaltung und Mehrfachverwendung von Reservoiren etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen.  :ja:

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Joerg Moeller

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Ich hab eigentlich nie mehr als 3-4 Reservoire "auf Halde", die dann auch innerhalb von max. 2 Wochen aufgebraucht werden. (Ich zieh nämlich immer eine 10 ml Durchstechflasche komplett auf)
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Offline LordBritish

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Ich hab eigentlich nie mehr als 3-4 Reservoire "auf Halde", die dann auch innerhalb von max. 2 Wochen aufgebraucht werden. (Ich zieh nämlich immer eine 10 ml Durchstechflasche komplett auf)


:prost: ist bei mir nicht anders, nur bei mir halten 3 befüllte Reservoire ~3 Wochen.
Ich habe bisher auch noch keine Probleme festgestellt.

Ich bin mir jetzt auch nicht mehr ganz so sicher, aber ich meine wo ich die Paradigm 512 getestet habe,
hatte ich ja auch die Reservoire und waren da nicht auch Verschlußkappen dabei :gruebeln:

Viele Grüße

Markus

Offline Joerg Moeller

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Die Paradigmer können uns das sicher genauer sagen, aber ich meine schon. In begrenztem Umfang habe ich das damals sogar mit den Reservoiren für die 508 so gemacht (mit roten IN-Stopfen aus dem KH). Aber da war das riskanter, weil man da den Spritzenstempel ja nicht entfernen konnte. Und ich meine daß es das war, ws mir bei der Paradigm positiv aufgefallen ist. (Und jetzt eben bei der Cozmo)
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hws

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Bei der Spirit gibt es auch Verschlußstopfen bei den Ampullen.
Adeus
HWS

Offline Joa

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Die Paradigmer können uns das sicher genauer sagen, aber ich meine schon.


Die Paradigm-Reservoire haben bei der Lieferung die "Tankanlage" als Hut auf. Auf der einen Seite ist die Nadel die in die Insulinflasche eingestochen wird, auf der anderen Seite läuft sie stupf aus und fädelt durch den Reservoirhals in selbiges hinein. Der Adapter vom Infusionsset zu Pumpe/Reservoir hat da ebenso eine Stahlkanüle die in das Reservoir eingeht.

Ein Verschlußstopfen ist jedenfalls nicht dabei. Möglicherweise könnte es sein, dass ein Ventil oder eine Membran bei abgekoppeltem Reservoir dicht macht, das durch die Stahlkanülen mechanisch geöffnet wird.  :nixweiss:


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Offline LordBritish

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Ein Verschlußstopfen ist jedenfalls nicht dabei. Möglicherweise könnte es sein, dass ein Ventil oder eine Membran bei abgekoppeltem Reservoir dicht macht, das durch die Stahlkanülen mechanisch geöffnet wird.  :nixweiss:


Jetzt erinnere ich mich schwach, stimmt bei den Paradigm-Reservoir war so eine Membran und das Insulin lief nicht aus.
Bleibt nur die Frage wie es bei den anderen Nicht-Paradigm-Reservoiren von Medtronic ist :kratz:

Viele Grüße

Markus

Offline Basalrate

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Re: Reservoir aus Kunststoff für Insulinpumpe nicht gefüllt lagern?
« Antwort #7 am: August 05, 2007, 10:48 »
Hallo,

stimmt, Paradigm Reservoire haben keine Kappen, dort ist so ein Verschluss drin wie eben auch bei Durchstechflaschen.
Ich lagere gar keine befüllten Reservoire, ziehe also so etwa alle 3 Tage neu auf, auch aus der Flasche.. (Dank Jörg`s Tipp) mittlerweile auch Blubberblasenfrei Übung macht den Meister, der Tipp mit dem Überdruck war ja schon gut, aber es hat noch ein paar Tage gedauert bis ich das auch richtigherum gemacht habe..

Gegen Ende der Flasche mach ich übrigens 2x Überdruck, pumpe also 2x Luft in den Glaskolben der Flasche, dann kriegt man sie fast restlos leer.

BG
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Offline Matthias Widner

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Re: Reservoir aus Kunststoff für Insulinpumpe nicht gefüllt lagern?
« Antwort #8 am: August 08, 2007, 21:36 »
Bei der Animas gibt es auch Verschlussmöglichkeiten. Manchmal lager ich schon mehr vor, da ich zum einen so wenig verbrauche und zum anderen oft keine Zeit mehr hab welche aufzuziehen, da ich es vergessen hab. (ich weiß, klingt doof, ist aber so ;)

"dass zum einen durch die in der Insulinlösung enthaltenen  Konservierungsmittel, z. B. Kresol, Bestandteile des Kunststoffes des Reservoirs ausgelöst werden und dann auch das Insulin selber beeinträchtigen." halte ich persönlich für Blödsinn. Hab nur mitbekommen, dass sich bei sehr langer Lagerung Luft absetzen kann.
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Offline Joerg Moeller

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Re: Reservoir aus Kunststoff für Insulinpumpe nicht gefüllt lagern?
« Antwort #9 am: August 09, 2007, 14:22 »
Das mit der Luft kann auch bei kürzerer Lagerung vorkommen, wie ich gestern wieder festgestellt habe. Aber das sehe ich ja und kann die Luftblase vor dem Wechsel noch rausdrücken.
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