Autor Thema: Wer hat Erfahrungen mit Levemir????  (Gelesen 21022 mal)

Offline moewe

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Re: Wer hat Erfahrungen mit Levemir????
« Antwort #20 am: März 16, 2006, 11:47 »
die Pumpe ersetzt doch das spritzen nicht- man hat mir abgeraten!!! Ausserdem ist es aufwendig u. man muss alle 2-3 Tage die pumpe säubern, kontrollieren etc!!?? Sie stört am Körper u. ist ein Unsicherheitsfaktor( Bescädigung, Störungen , keine variable Einstellung) Also für einen 1/3 Diabetiker der eh immer spritzen muss- absulut keine Hilfe- wenn jemand anders denkt- lass mich gerne belehren - Gruss  WALDIMANN :mauer: :mauer: :baeh: :trost:

Hallo allerseits,

nun muß ich mich doch auch mal wieder in eine Diskussion einklinken, ich kanns halt nicht lassen  ;D

Also: ich habe jetzt seit 32 Jahren DM1. Da ich keine Pumpe wollte (Argumente siehe bei AxTRIM  ;) ), habe ich mich mit ICT versucht. Nachdem ich fast alle Basalinsuline, die es gibt, durchprobiert habe und wirklich keins davon meine Blutzuckerwerte auch nur annähernd konstant halten konnte, habe ich vor einem halben Jahr angefangen, mich ernsthaft mit dem Thema Pumpe zu beschäftigen.

Zuerst habe ich mal nach Foren im Internet gesucht, in denen Anwender ihre Erfahrungen beschreiben. Und was soll ich sagen? Ich habe nur gaaaanz selten welche gefunden, die ihre Pumpe nach dem Probetragen zurückgeben wollten. Auf diese Art bin ich übrigens auch in diesem Forum hier gelandet  ;)

Nun habe ich seit 31. Januar die Pumpe. Ihr könnt euch sicher denken, daß ich nun Himmel und Hölle in Bewegung setzen werde, um sie auch behalten zu können ;D

Mal in Kurzform meine Erfahrungen:
Zunächst: wer vorher mit ICT und Basalinsulinen gespritzt hat: vergeßt alles, was ihr über BE-Faktoren und Korrektur gelernt habt. Mit der Pumpe fängt man ganz von vorn an. Dann schonmal viel Spaß mit den BE-Experimenten, Peter  :baeh:
Man glaubt gar nicht, wie anders sich der Stoffwechsel verhält, wenn man nur noch eine Sorte Insulin spritzt.

Nach meiner Erfahrung sollte man einen Diabetologen haben, der sich wirklich mit Pumpe auskennt und VOR dem Beginn eine ordentliche Schulung machen. (ich hatte das alles nicht, entsprechend länger dauerte es bei mir, bis ich die Sache einigermaßen im Griff hatte) Oder man läßt sich in einer Klinik schulen, die damit Erfahrung hat. Gibt ja überall Pumpenzentren. (leider wollte mich meine Ärztin nicht dahin überweisen, dummerweise habe ich auf sie gehört)

Die erste Basalrate wird ja meistens nach dem sogenannten Renner-Schema aus der bisher gespritzten Basal-Insulin-Menge berechnet und dann angepaßt. Das kann man auch nach ein paar Tagen mit Mahlzeit-Auslaßversuchen überprüfen. (ist ja nicht wie früher, wo sie einen für nen Basalratentest 24 Stunden fasten ließen  ;) )

Zur Technik: Die Katheter bestehen heute aus doppelwandigem Teflonschlauch. Nach Meinung der Pumpen-Spezis von Smith-Medical (Cozmo Deltec-Pumpe) bzw. Florian Müller (Diabetesversand) kann man da sogar einen festen Knoten reinmachen, und es geht immernoch Insulin durch. (ich nehme die Comfort von Unimedical)
Die moderneren Katheter haben am Kanülenende eine Kleberondelle. Das Ding sitzt so fest, daß man es nicht mal merkt, wenn die komplette Pumpe nur noch daran hängt. (ist mir passiert, als die Pumpe mir mal aus der Hosentasche gerutscht ist)

Nachts ist auch kein Problem. Entweder kann man sich die Pumpe mit einem Bauchgurt am Körper anbinden (habe ich aber nur 2 Nächte durchgehalten ;D ) oder ich hab sie einfach mit dem Clip am Slip festgemacht. (Die Herren können ja den Bund der Pyjamahose nehmen)
Wer nackt schläft, für den bleibt immernoch der Bauchgurt (für Ängstliche) bzw. man legt sie einfach neben sich. Ihr werdet es nicht glauben, aber nach ein paar Nächten nimmt man die Pumpe ganz automatisch mit, wenn man sich umdreht.  :D Versehentlich kann  man durch drauf liegen auch keine Funktionen in Gang setzen, weil bei den Pumpen irgendwelche Aktionen nur mit Druck auf verschiedene Knöpfe nacheinander funktionieren.
Bei meiner Cozmo sind die Knöpfe auch noch zusätzlich etwas tiefergelegt, so daß die Gefahr versehentlicher Drücke noch geringer ist. (vielleicht, wenn man auf nem Nagelbett schläft?  :zunge2:

Tagsüber habe ich die Pumpe meist am Hosenbund oder in der Hosentasche. Da ich Angst um die 3600 Euro am Gürtel hatte, habe ich mir aus nem Handy-Anhänger und nem zugehörigen Handyband eine Halterung gebastelt, mit der ich sie - natürlich abclippbar - in einer Gürtelschlaufe eingehakt habe. Da ich sowieso meist Tshirts oder Jeanshemden darüber trage, fällt das überhaupt nicht auf. Andere Trageorte kann man hier im Pumpenforum nachlesen. Angeblich gibt es Damen, die trotz hautenger Kleidung und bauchfreien Shirts ihre Pumpe von außen nicht sichtbar tragen....

Ich finde es seeehr angenehm, daß ich statt 5mal täglich stechen nur noch einmal alle 2 Tage einen Katheter setzen muß. Allerdings muß man dazu sagen, daß da auch etwas Übung dazu gehört, denn man muß beachten, daß das Ding halt 48 Stunden an der eingestochenen Stelle sitzt. Jeder hat sich wohl schonmal beim Spritzen einen Nerv oder ein Blutgefäß erwischt und weiß wie das wehtut. Aber in den jetzt 6 Wochen ist mir nur einmal passiert, daß ich den Katheter wieder rausmachen mußte. Und da war ich auch noch selber schuld, weil ich ne ungünstige Stelle erwischt habe, wo bei der nachfolgenden längeren Autofahrt der Hosenbund draufgedrückt hat und sich dadurch ein großer blauer Fleck bildete. Also beim Stechen schonmal dran denken, wo nachher der Hosenbund, Reißverschluß oder ähnlich drückendes draufkommt. Finde ich jetzt aber nicht soo schlimm.

Wenn man die Pumpe nicht in den Dreck schmeißt und mit dem Anbauen von Katheter und dem Einlegen der Patronen sauber arbeitet, kann da auch nix verdrecken und muß nix gereinigt werden. In die Pumpe kann auch nix reinlaufen, denn sonst wäre sie ja auch nicht wasserdicht  ;D
Zum Duschen lege ich sie aber ab, das ist mit den abkoppelbaren Kathetern kein Problem.

Absolut besser als vorher ist die Steuerung der Basalmenge. Das habe ich vorher mit keinem Insulin so gut hinbekommen. Klar, es gibt (grad für mich als Frau ;D ) Tage, in denen der Basalbedarf vom normalen abweicht. Da muß man dann halt nachregeln. Auch bei Sport, Hausputz oder Krankheit, um nur einige Beispiele zu nennen, kann man die Basalrate völlig einfach anpassen. Versucht das mal mit nem Basalinsulin! Das geht einfach nicht!

Was richtig ist: Die Pumpe ersetzt nicht die Pflicht zu regelmäßigen BZ-Kontrollen!!!! Aber bei ICT mußt du ja auch messen, um festzustellen, wieviel du fürs Essen spritzen mußt je nach Ausgangswert. In der Hinsicht würde sich nichts für dich ändern.

Aber das Spritzen ersetzt sie völlig! Meine ganzen Vorurteile haben sich bisher nicht bestätigt. Ich erwische mich öfter, daß ich hinfasse, um zu gucken, ob die Pumpe noch da ist oder der Katheter noch dran ist, weil ich so normal nichts, aber auch gar nichts davon spüre.

So, nun habe ich versucht, Euch ein wenig von meiner positiven Wandlung zu berichten, Woodman und Peter. Ich kann nur wiederholen, was hier andere gesagt haben: nehmt euch so eine Pumpe auf Probe und versucht es selbst. Nicht von den Ärzten abraten lassen (hat meine ja auch versucht ;D) Die meisten haben einfach keine Ahnung oder keine Lust, entsprechende Schulungen zu besuchen, denn das müßten sie ja tun, um einen Patienten ordentlich zu beraten.

Liebe Grüße

Ulrike



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Offline Woodmann

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Re: Wer hat Erfahrungen mit Levemir????
« Antwort #21 am: März 16, 2006, 12:29 »
Hallo Ulrike ,das war ja absulut geil Deine Messi-Ich kann dir versichern ,dass ich meinen" Berater" in Sachen Pumpen nicht wiedertreffe u. demzufolge auch nicht in die Wüste schicken kann -- lolol :baeh:Ich werd' mir sofort so eine Pumpe kümmern u. natürlich Bericht erstatten . :kratz: Wie ist das denn beim SEX.......lacht nicht ,wir sind erwachsen :knuddel: :hilfe:
Woodmann
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Offline moewe

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Re: Wer hat Erfahrungen mit Levemir????
« Antwort #22 am: März 16, 2006, 12:40 »
Hi Woody,

wie beim Duschen: du koppelst Pumpe samt Schlauch ab.... Dann haste nur noch das kleine Kleberondelle am Bauch und das sollte nicht stören!

warum sollte ich lachen? Meinste, ich habe mir diese Frage vorher nicht gestellt? Sooo alt bin ich ja nun auch noch net  :lachen:

Gruß Ulrike
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Offline diotmari

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Re: Wer hat Erfahrungen mit Levemir????
« Antwort #23 am: Juni 05, 2007, 17:19 »
Hallo Leute,

muß diesen alten Beitrag nochmal aufmachen, da ich übermorgen von Prota auf Levemir wechseln werde. (Grund ist, daß ich es nicht schaffe abzunehmen, habe bei allem schon kräftig reduziert und hoffe, daß das mit Levimir leichter wird) Habe die Beiträge hier nochmal gelesen und mir bleiben 2 Fragen:
1. Nehme zur Zeit 24 i.E. abends. Mein Doc meinte, Levemir würde länger wirken und ich sollte mal 20 i.E. antesten. Bin da etwas unsicher.
2. Wieso sind bei vielen 2 Basalorgien pro Tag nötig, ich kam ja schon mit einer Protaladung aus!??? Da bin ich sehr verunsichert.

Gruß
Dietmar
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Offline Joerg Moeller

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Re: Wer hat Erfahrungen mit Levemir????
« Antwort #24 am: Juni 05, 2007, 21:07 »

1. Nehme zur Zeit 24 i.E. abends. Mein Doc meinte, Levemir würde länger wirken und ich sollte mal 20 i.E. antesten. Bin da etwas unsicher.


Ich sehe das genauso wie dein Doc. Erstmal vorsichtig herantasten; ändern kann man die Dosis hinterher immer noch.

Zitat

2. Wieso sind bei vielen 2 Basalorgien pro Tag nötig, ich kam ja schon mit einer Protaladung aus!??? Da bin ich sehr verunsichert.


Du bist aber auch DM2 und wirst da sicher noch eine Restsekretion haben, die zumindest tagsüber reicht.
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Offline Angela

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Re: Wer hat Erfahrungen mit Levemir????
« Antwort #25 am: Juni 06, 2007, 09:22 »

2. Wieso sind bei vielen 2 Basalorgien pro Tag nötig, ich kam ja schon mit einer Protaladung aus!??? Da bin ich sehr verunsichert.

Weil Levemir leider nur 20 Stunden wirkt und dadurch eine Lücke entstehen würde. Ich kenne aber auch jemanden, die spritzt es nur einmal, aber die spritzt sehr wenig. Das gilt aber wieder hauptsächlich für Typ 1. Ich nehme auch Levemir und ich bin nicht so 100 pro zufrieden. Und ich überlege auch schon ewig auf Lantus umzusteigen. Aber bis jetzt hab ich es noch nicht gemacht.
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Offline diotmari

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Re: Wer hat Erfahrungen mit Levemir????
« Antwort #26 am: Juni 06, 2007, 11:24 »
Danke erst mal für Eure Antworten.
Bin z.Z. Typ2 aber mein Doc meint, da wäre ein Wert am mucken, der mich zum Typ1 machen würde. Restsekretion ist wohl auch nicht mehr viel, meint der Doc. Tja mit Rohkost und Obst habe ich leider keine guten Verträge, mußte davon zuviel in meiner Kindheit vertilgen. Wurde ja nichts weggeworfen und wer mal einen Herbst mit 3 Zentnern Pflaumen und ebensoviel Äpfeln erlebt hat, weiß, wovon ich rede  :nein: Versuche mit Radfahren meinem Diab davon zu fahren. Bringe aber wegen meines Gewichtes es nicht zu wirklicher Leistung. (Letztes Jahr mochte niemand mehr mitfahren, jetzt hechel ich anderen hinterher) Die Nadel hat mir schon 14 Kilo in den 10 Monaten gebracht  :mauer: .
Beschränke jetzt meine KHE, <3 morgens, ~4-5 mittags und 4 feste und 8 flüssige abends. Und da habe ich jetzt wirklich nicht mehr viel Spielraum. Komme im Schnitt auf 1500 Kalorien. Adieu geliebte Brödels, bleibt fern vom mir oh Pasta!
Ist die Wirkung von Levemir ähnlich der des Prota? Ich finde 20 i.E. schon recht viel, habe mal mit 14 angefangen und durfte mit jedem Pfund mehr die Dosis nach oben erhöhen?!
Danke nochmal und liebe Grüße
Dietmar
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Re: Wer hat Erfahrungen mit Levemir????
« Antwort #27 am: Juni 06, 2007, 11:38 »

Ist die Wirkung von Levemir ähnlich der des Prota?


Nein, kann man nicht miteinander vergleichen. Es gibt auch Leute, bei denen wirkt das so gut wie gar nicht. Vom Wirkprofil her ist Levemir wesentlich flacher, ohne diese ausgeprägten Wirkgipfel wie beim Protaphan.

Zitat
Ich finde 20 i.E. schon recht viel, habe mal mit 14 angefangen und durfte mit jedem Pfund mehr die Dosis nach oben erhöhen?!


Klar: der Insulinbedarf ist ja pro Kilo und nicht pro Diabetes  :zwinker:
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