Autor Thema: Postpandiale Werte  (Gelesen 13367 mal)

Offline Joerg Moeller

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Re: Postpandiale Werte
« Antwort #20 am: Juni 02, 2007, 09:39 »

Auch wenn bei Levemir die Verzögerung nicht über die langsame Aufspaltung von Molekülanhäufungen des Insulins läuft, braucht es bis zum Eintritt der Dosiswirkung auf stabilem Niveau dann wohl doch auch etwas Zeit für den Übergang aus der gespritzten Dosis in Zwischenzellwasser und Blut.


Ja, aber du übersiehst hier etwas: wenn es ins Blut übergegangen ist bindet es sich erstmal an Albumin, und zwar jedes einzelne Levemir-Molekül. Dafür ist es egal, wie schnell es ins Blut geht: es wirkt erst BZ-senkend, wenn es sich vom Albumin wieder getrennt hat.
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Offline Joa

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Re: Postpandiale Werte
« Antwort #21 am: Juni 05, 2007, 01:04 »


Ja, aber du übersiehst hier etwas: wenn es ins Blut übergegangen ist bindet es sich erstmal an Albumin, und zwar jedes einzelne Levemir-Molekül. Dafür ist es egal, wie schnell es ins Blut geht: es wirkt erst BZ-senkend, wenn es sich vom Albumin wieder getrennt hat.


Nee, nicht übsehen. Es ging mir erst mal um die Frage, wie lange es dauert, bis das Levemirdepot sich in das Zwischenzellwasser (und dann folgend den Blutkreislauf) verteilt hat. Also um die Depotauflösung selber.
MIt dem Übergang in das Zwischenzellwasser ist das Levemir-Insulinmolekül dann sofort biologische wirksam, wenn es nicht grade an eine Albuminmolekül gebunden hat.

Soweit ich zu erinnere, wird diese Bindung sowohl im Blut, als auch im ZZW (ZwischenZellWasser) eingegangen ... und auch wieder gelöst ... und neu aufgenommen. Natürlich nur solange, wie das Insulinmolekül in der eiweißfreien Zwischenexistenz nicht anderweitig abgebaut oder durch Bindung an einen Insulinrezeptor absorbiert wurde. Was ich nicht mehr erinnere ist die Frage, ob das albumingebundene Levemirinsulinmolekül von der größe her noch die Kapillarwände passieren kann.

Falls nicht, täte das Bindungsverhalten eine zusätzliche Wirkungseintrittsverzögerung des Levemir um Faktor X bedingen müssen. Denke ich jedenfalls.
Ob die nun relevant ist oder nicht, hinge wohl stark von dem Verhältnis der Konzentration Levemir/Alubumin im ZZW ab.

Gruß
Joa
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Offline Joerg Moeller

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Re: Postpandiale Werte
« Antwort #22 am: Juni 05, 2007, 11:20 »

Nee, nicht übsehen. Es ging mir erst mal um die Frage, wie lange es dauert, bis das Levemirdepot sich in das Zwischenzellwasser (und dann folgend den Blutkreislauf) verteilt hat. Also um die Depotauflösung selber.


Hat seine Maximalkonzentration im Blut nach 6-8 Stunden.

Zitat
MIt dem Übergang in das Zwischenzellwasser ist das Levemir-Insulinmolekül dann sofort biologische wirksam, wenn es nicht grade an eine Albuminmolekül gebunden hat.

Soweit ich zu erinnere, wird diese Bindung sowohl im Blut, als auch im ZZW (ZwischenZellWasser) eingegangen ... und auch wieder gelöst ... und neu aufgenommen. Natürlich nur solange, wie das Insulinmolekül in der eiweißfreien Zwischenexistenz nicht anderweitig abgebaut oder durch Bindung an einen Insulinrezeptor absorbiert wurde. Was ich nicht mehr erinnere ist die Frage, ob das albumingebundene Levemirinsulinmolekül von der größe her noch die Kapillarwände passieren kann.

Falls nicht, täte das Bindungsverhalten eine zusätzliche Wirkungseintrittsverzögerung des Levemir um Faktor X bedingen müssen. Denke ich jedenfalls.


Denke ich nicht. Zumindest wird dieser Faktor X unwesentlich sein. Wenn es nicht mehr an Albumin gebunden oder in Hexameren vorliegt, dann gelangt es ja echt rasch ins Blut und hat dort seine kleine Halbwertzeit.

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Re: Postpandiale Werte
« Antwort #23 am: Juni 05, 2007, 11:24 »
Gute Nachricht von meiner KK  :D

Hatte ebend einen Anruf von der GEK "selbstverständlich übernehmen wir die Kosten für Analoginsulin wenn Ihr Arzt das verordnet"  :super:
Ich fragte ob der DiaDoc das schriftlich bekommt .... "selbstverständlich"
Habe dann Namen und Anschrift von meinem DiaDoc gegeben und er bekommt das nun heute Nachmittag zugefaxt

Super Service der GEK nenn ich das

naja und da ich heute NAchmittag eh zum Allergiespritzen muß werde ich im Anschluß meinen DiaDoc beehren und mal sehen was er mir dann so neues sagt...
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Re: Postpandiale Werte
« Antwort #24 am: Juni 05, 2007, 23:55 »


naja und da ich heute NAchmittag eh zum Allergiespritzen muß werde ich im Anschluß meinen DiaDoc beehren und mal sehen was er mir dann so neues sagt...


 wie du lässt dir Allergien spritzen, ich wäre froh wenn ich die los wäre  :duck:

liebe Grüsse Vera
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Offline Joa

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Re: Postpandiale Werte
« Antwort #25 am: Juni 06, 2007, 00:06 »

Wenn es nicht mehr an Albumin gebunden oder in Hexameren vorliegt, dann gelangt es ja echt rasch ins Blut und hat dort seine kleine Halbwertzeit.


Moin,

ist hier im Thema etwas scholastisch, scheint mir vielleicht. Habe noch mal nachgeforscht.

Albumingebundene Levemirmoleküle sind also nicht kapillarwandpassager.

Die Levemirinsulinmoleküle lösen sich aus ihrer ersten Verzögerungsstufe der Bindung von Hexameren und kurzen Hexamerketten im lokalen Zwischenzellwasser des Depots. Wobei die Fähigkeit zur Bildung von Dihexameren der Lemirmoleküle eine zusätzliche Verzögerung bewirkt.

Freie Levemirmoleküle, die nicht an ein Albumin gebunden sind, stellen den Ausgleich der Stoffkonzentration im Sinne der Homöostase her. Das meint, sie diffundieren aus dem ZZW des lokalen Depotgewebes durch die Wände der Kapillaren in den Blutkreislauf und werden dann, auf gleichem Weg der Diffusion durch andere Kapillarwände, verteilt auf die verschiedenen örtlichen Zwischenzellwasser anderer Gewebeorte.

Die weitere spezifische Verzögerungswirkung von Levemir, die Albuminbindung, ist sowohl in den Zwischenzellwassern, als auch im Blut wirksam.
Der besondere Faktor bei dieser Verzögerung ist die reversible Albuminbindung, die vom Levmirmolekül solange eingegangen wird, bis es entweder von Enzymen abgebaut oder von Insulinrezeptoren adaptiert wurde. Das Levemirmlekül ist relativ schwach an Albumin gebunden, wird, vermutlich mechanisch, abgestreift, bindet aber neu am nächsten erreichbaren Albumin an.

Biologisch wirkt es immer in den bindungsfreien Zeiten.

Gruß
Joa
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Re: Postpandiale Werte
« Antwort #26 am: Juni 06, 2007, 09:33 »


 wie du lässt dir Allergien spritzen, ich wäre froh wenn ich die los wäre  :duck:

liebe Grüsse Vera


      :baeh:      :baeh:      :baeh:

also gut ... ich war zur Hyposensibilisierung (nachdem ich das Wort geschrieben hab weiss ich wieso ich immer nur Allergiespritzen sag         :zwinker:
*sich ma wieder die Finger entknotet und Hexe die Schuld geb*  :trost:
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Re: Postpandiale Werte
« Antwort #27 am: Juni 07, 2007, 10:46 »
Inzwischen habe ich wieder normgerechte PP-Werte  :banane:

zum Werdegang .....
Vorgestern Nachmittag habe ich das neue Insulin bekommen ==> Liprolog

gestern hatte ich den morgendlichen BE-Faktor von 7 auf 4 runtergesetzt und so einen PP-Wert von 9,4 gehabt (wie beim Normalinsulin unter Faktor 7)

heute habe ich den BE-Faktor auf 5 erhöht und einen PP-Wert von 6,9 erreicht - dementsprechend happy bin ich wieder

den Abendlichen BE-Faktor konnte ich ebenfalls von 2 auf 1 reduzieren

Mittags ist er bei 1 geblieben

Das neue Insulin brennt zwar ein wenig bei der Injektion, aber für diese wunderbaren Werte nehme ich das doch gerne in Kauf :zwinker:

Den SEA konnte ich ebenso deutlich reduzieren bzw ganz weglassen.
Morgends warte ich 15 Minuten, Mittags und Abends warte ich garnicht sondern spritze direkt vor dem Essen

Allen in allem bin ich doch sehr zufrieden mit den jetzigen Werten und außerdem bin ich froh so einen klasse DiaDoc zu haben  :super:
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Re: Postpandiale Werte
« Antwort #28 am: Juni 07, 2007, 20:04 »
Na, und der wird sich sicher auch freuen ein solchen Vorzeigepatienten zu haben :zwinker:
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