Autor Thema: Postpandiale Werte  (Gelesen 13539 mal)

Offline Siggi©®

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Postpandiale Werte
« am: Mai 29, 2007, 09:47 »
Hallo Ihr,

habe seit einiger Zeit das Problem, das morgends die Werte pp doch recht hoch sind ... 9,7 ... 10.5 usw usw
Komischerweise ist dies aber nur Morgends, Mittag und Abends ist alles wie gehabt.
Ich hatte Morgends einen BE-Fakator von 5 den ich dann täglich um 1 erhöhte und dies bis ich bei BE-Faktor 10 war  :-\ aber die pp Werte blieben so hoch - inzwischen hab ich mich mal auf Faktor 7 geeinigt. Das einzigste was ich damit erreichte das ich MIttags meist im Hypobereich von 2,6 angekommen war und Traubenzucker futtern musste wie nen Blöder  ???
Die Basalrate habe ich auch schon um 2 IE erhöht....

Zu meinem Hausarzt brauche ich damit nicht zu gehen, das ist eher der Typ "Rezepteunterschreiber" (ja auch wichtig  :zwinker:) und mein DiaDoc hat Urlaub.

Vielleicht hat ja jemand eine Idee was man noch versuchen könnte damit die PP WErte wieder im Normbereich liegen.....
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Offline Andi

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Re: Postpandiale Werte
« Antwort #1 am: Mai 29, 2007, 10:48 »
Kurzform:
SEA bzw. Spritz-Ess-Abstand


Langform:
Das Deine Werte vor dem Mittagessen eher zu tief ausfallen, besagt, daß die Dosierung eigentlich passt.
Der PP-Wert ist in der Regel durch den SEA zu beeinflussen.

Ich habe morgens mit meinem Humalog etwa 25-40 Minuten SEA, wenn der PP-Wert nicht unverschämt hoch werden soll.


Kuck auch mal hier: http://www.diabetesinfo.de/grundlagen/sea.php
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Offline Joerg Moeller

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Re: Postpandiale Werte
« Antwort #2 am: Mai 29, 2007, 11:00 »
Neben dem SEA könntest du auch mit den Kohlenhydraten etwas herumspielen, also z.B. nur Kohlenhydrate essen, die relativ langsam ins Blut gehen oder mit etwas mehr Fettanteil den glykämischen Index senken. Dann natürlich auch die Geschichte mit dem fraktionieren (aufteilen einer großen Dosis in mehrere kleinere Dosen)

Ich würde als erstes damit anfangen, morgens mal einen Basaltest zu machen. Also nachzusehen, was mit dem BZ passiert wenn du morgens nichts isst. Ruhig mal direkt nach dem Aufstehen messen und dann stündlich kontrollieren.

Wenn der BZ da schon von alleine steigt, dann wärst du ein Kandidat für einen Morgengupf. Das ist eine Ladung schnellwirkendes Insulin, das grundsätzlich direkt nach dem Aufstehen gegeben wird, auch wenn man nicht frühstückt.

Machen kann man da schon was. Man muß nur erstmal rausfinden, an welcher Schraube man am effektivsten drehen kann.
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Offline Siggi©®

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Re: Postpandiale Werte
« Antwort #3 am: Mai 29, 2007, 11:30 »
Mein SEA ist morgends chon bei 45 - 60 min ... länger geht nu wirklich mehr

Mit dem BAsaltest werd ich mal morgen machen. Geb dann hier mal die Werte rein
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Offline Joa

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Re: Postpandiale Werte
« Antwort #4 am: Mai 29, 2007, 20:15 »


[hohe Morgenwerte pp ... Hypos zum Mittag ... wirkungslose Erhöhung des BE-Faktors]



Hi,

das hört sich nach einer resistenzbedingten Wirkungseinschränkung des Morgeninsulins an,
sofern nicht eine grundsätzliche Erhöhung des Insulinbedarfes auch zu den übrigen Zeiten korrespondiert.

Hormonresistenzen charakterisieren sich durch kaum beherrschbare pp Explosionen und dann folgendem rasanten Wirkungseintritt des vorgehend gesetzten Bolus- oder Korrekturinsulins.

Zwei Ursachen sind aus meiner Sicht die Hauptverdächtigen.

1.  Das Aufstehphänomen (AP)
2.  Eine veränderte und nicht ausreichend abgedeckte Erhöhung oder Verschiebung der Hormonausschüttungen im Dawn.

Nr. 1 lässt sich in den Griff bekommen durch eine angemessene Insulindosis direkt beim Aufstehen. Den sogenannten Gupf oder AP-Bolus.

Nr. 2 täte eine Basalerhöhung in der Zeit des hormonellen Wellenberges erfordern.

Selbiger Hormongipfel könnte auch durch Cortison oder seine Vettern verursacht sein, wenn der Mensch an irgendwas rumlaboriert, dem der Körper entsprechend gegenhalten will.

Hast Du vielleicht in letzter Zeit Deine Einschlafzeiten verändert?

Zum AP findest Du ansonsten einiges über die Suchfunktion.

Gruß
Joa

Ähem, stelle grade fest, dass ich nicht wissen tu, was für ein Typ Du bist/hast.
Obige Annahmen gelten für Typ 1 Versionen. Bei Typ 2  mag das ein wenig anders ausschauen, auch wenn natürlich die Hormone auch da auf die Insulinwirksamkeit Einfluss haben.
« Letzte Änderung: Mai 30, 2007, 09:02 von Joa »
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Offline Siggi©®

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Re: Postpandiale Werte
« Antwort #5 am: Mai 30, 2007, 14:07 »

Ähem, stelle grade fest, dass ich nicht wissen tu, was für ein Typ Du bist/hast.


<=== steht überm Avatar  :zwinker: Typ 2



Hast Du vielleicht in letzter Zeit Deine Einschlafzeiten verändert?


nein es ist eigentlich alles so wie immer - selbst die Dinge zum Frühstück sind gleichgeblieben
Das ist ja das dumme... wenn es ne Veränderung geben würde wüßte ich ja wo ich schauen kann



Zwei Ursachen sind aus meiner Sicht die Hauptverdächtigen.

1.  Das Aufstehphänomen (AP)
2.  Eine veränderte und nicht ausreichend abgedeckte Erhöhung oder Verschiebung der Hormonausschüttungen im Dawn.

Nr. 1 lässt sich in den Griff bekommen durch eine angemessene Insulindosis direkt beim Aufstehen. Den sogenannten Gupf oder AP-Bolus.

Nr. 2 täte eine Basalerhöhung in der Zeit des hormonellen Wellenberges erfordern.

Selbiger Hormongipfel könnte auch durch Cortison oder seine Vettern verursacht sein, wenn der Mensch an irgendwas rumlaboriert, dem der Körper entsprechend gegenhalten will.


Mit dem "Gupf" kann ich garnichts anfangen ehrlich gesagt. Denn wenn ich aufsteh dann meß ich ja den BZ und spritze den Bolus - wann sollte man denn da die "Gupf-Dosis" spritzen?
Mit der Erhöhung der BAsalrate könnte es vll liegen??? ich spritze zz Abend 10IE BAsal und hab heute mal den Test gemacht. Ich denke ich werde heute Abend mal 12IE spritzen und dann schaun wie ich morgen rauskomme. Die Werte vom Test finde ich ok - auch wenn ich eigentlich immer mit weniger raus bin - meist mit 5,5 -5,8mmol
Werde das dann morgen früh mal testen wie dann der pp ist .....



Ich würde als erstes damit anfangen, morgens mal einen Basaltest zu machen. Also nachzusehen, was mit dem BZ passiert wenn du morgens nichts isst. Ruhig mal direkt nach dem Aufstehen messen und dann stündlich kontrollieren.


Ja Jörg, habe nun den Test gemacht und hier wie versprochen die Werte



03:00 ==> 6,1
06:00 ==> 7,1
07:00 ==> 6,4
08:00 ==> 6,4
09:00 ==> 6,3
10:00 ==> 6,0
11:00 ==> 5,7
12:00 ==> 5,6


Vielen Dank erstmal für eure Anregungen  :super:
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Offline diotmari

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Re: Postpandiale Werte
« Antwort #6 am: Mai 30, 2007, 15:46 »
Jetzt mal von einem blutigen Anfänger: habe ein Bekannte (Typ2) die auch an der Basalschraube wie verrückt gedreht hat und morgens auch immer völlig daneben lag! Als die dann vom Diadoc kam, sollte sie das Basal aufteilen und sich drei Löcher machen. Es ist unglaublich, aber es hat gewirkt! Und wie! Vielleicht ein Versuch wert?
@Jörg: gibt es dafür eine verstehbare Begründung, daß das funzt???
Gruß
Dietmar
Mitnichten hat Gott sich schweigend zurückgezogen oder ist gar tot!
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Re: Postpandiale Werte
« Antwort #7 am: Mai 30, 2007, 16:29 »
Beim Kurzzeitinsulin über 30 IE macht das SInn lt Schulung in der Klinik aber bei Lanwirenden Insulinen hat das wohl keinen Effekt

wiegesagt lt Dia-Schulung Klinikum
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Offline Joerg Moeller

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Re: Postpandiale Werte
« Antwort #8 am: Mai 30, 2007, 18:51 »

Mit dem "Gupf" kann ich garnichts anfangen ehrlich gesagt. Denn wenn ich aufsteh dann meß ich ja den BZ und spritze den Bolus - wann sollte man denn da die "Gupf-Dosis" spritzen?


Zur selben Zeit. Es gibt viele, die den Gupf zum Frühstücksbolus addieren. Und wenn man mal nicht frühstückt spritzt man eben nur den Gupf.

Zitat
Mit der Erhöhung der BAsalrate könnte es vll liegen??? ich spritze zz Abend 10IE BAsal und hab heute mal den Test gemacht. Ich denke ich werde heute Abend mal 12IE spritzen und dann schaun wie ich morgen rauskomme. Die Werte vom Test finde ich ok - auch wenn ich eigentlich immer mit weniger raus bin - meist mit 5,5 -5,8mmol
Werde das dann morgen früh mal testen wie dann der pp ist .....


Das wird sich darauf nicht wesentlich bis gar nicht auswirken. Nach deinem Basaltest zu urteilen kannst du nur noch versuchen die Insulindosis aufzuteilen (in 2-3 Einzelportionen) und ein Frühstück mit niedrigerem GI zu essen. Oder du teilst es generell auf in 1. und 2. Frühstück

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Offline Joerg Moeller

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Re: Postpandiale Werte
« Antwort #9 am: Mai 30, 2007, 18:55 »

@Jörg: gibt es dafür eine verstehbare Begründung, daß das funzt???


Ja: mit drei Schläuchen kriegt man einen Pool schneller gefüllt als nur mit einem. Ein Insulin wo das nichts bringen wird ist Levemir (weil das seinen Verzögerungseffekt eh erst im Blut erfüllt)
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