Autor Thema: Neulich beim Diabetologen  (Gelesen 48954 mal)

Offline Joerg Moeller

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #120 am: August 14, 2007, 11:14 »


Sagt wer? Eine Überweisung vom Hausarzt ist nichts weiter als bei bestimmten Fragestellungen einen Fachkollegen zu Rate zu ziehen. Im Einzelfall - wenn kein Notfall vorliegt - kann dich ein Diabetologe ablehnen, aber das gilt nicht für Diabetologen generell.


Sagt der Diabetologe.


Derselbe, der dich schon mal angelogen hat?

Zitat
Er durfte mich die letzten Jahre nicht ohne Überweisung von einem Hausarzt behandeln und jetzt darf er mich eben auch nicht mehr mit Überweisung vom Hausarzt behandeln, wenn ich nicht im DMP eingeschrieben bin.


Dürfen und wollen sind zwei Paar Schuhe!

Zitat
Für welche Diabetologen gilt es denn dann, wenn nicht für alle?


Für die, die keine Kapazitäten mehr haben (trifft auf deinen zu, denn die DDG empfiehlt nicht mehr als 1000 Diabetiker pro Arzt und Quartal) oder bei denen kein Vertrauensverhältnis besteht.

Zitat
Ich will die Frage mal umdrehen: wenn es dir egal ist, dass wildfremde Leute medizinische Daten von dir kennen, warum setzt du sie nicht regelmäßig in die Tageszeitung? Name, Adresse und Geburtsdatum nicht vergessen.


Weil es:
a. Geld kostet
b. Mir zuviel Aufwand ist

Zitat
Und warum, glaubst du, gibt es eine ärztliche Schweigepflicht?


Um ein Vertrauensverhältnis zum Arzt aufbauen zu können. (Was mir bei deinem Arzt eh nicht gelingen würde)

Im übrigen hast du mir immer noch keine Antwort auf die Frage gegeben, was du befürchtest, wenn deine Daten pseudonymisiert weitergeleitet werden.

Zitat
Die Praxis (2 Ärzte) hat pro Quartal 2000 Diabetiker, angeblich alle haben sich ins DMP eingeschrieben. Damit bekommt die Praxis jedes Quartal eine Pauschale von 150.000 Euro.


Und davon müssen sie zahlen:
- Steuern
- Versicherungen
- Kreditrückzahlungen
- Beiträge an die KV
- Personal
- Praxisräume
- Einrichtung
- Verbrauchsmaterial

Zitat
Einen Job, in dem man jeden Monat mindestens 25.000 Euro verdient und an 2 Tagen in der Woche schon um 12 Uhr und jedes Wochenende frei hat, hat mein Friseur bestimmt nicht. :zwinker:


Dein Arzt sicherlich auch!

Weißt du ich kenne einige Ärzte persönlich und weiß wieviel die arbeiten. Mich wollte schon mal jemand einstellen, damit er abends mal vor 21:00 Uhr aus seiner rappelvollen Praxis kommt, konnte sich das aber leider nicht leisten.
Irgendwie hast du da ziemlich falsche Vorstellungen.
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Offline tobgrob

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #121 am: August 14, 2007, 11:47 »
@cat:

Nochmal zum Verständnis deines DMP Problems.

Mir wurde das so erklärt, dass der Hausarzt dich ins DMP einschreibt, NICHT der Diabetologe.
Meinem Dia Doc ist es schlicht wurscht, was mit dem DMP ist, der empfiehlt es nur. Er darf mich aber nicht einschreiben, das muss der überweisende (Haus)Arzt tun.
Wegen der Bräsigkeit meiner Hausarztpraxis bin ich noch nicht eingeschrieben. Werde aber ohne Nachfragen des DMPs behandelt.

Kläre das doch mal mit einem Allgemeinmediziner, der dich dann an den Dia Doc überweist.
So solltest du aus der Nummer raus sein, besonders dann, wenn der Allgemeinmediziner gar keine DMP Zulassung hat  ;D

Grüße
Frank

P.S.: Der Dia Doc darf mich ohne Überweisung auch gar nicht behandeln, selbst wenn ich bereit wäre, die 10 Euro Eintritt nochmal zu löhnen.

« Letzte Änderung: August 14, 2007, 18:32 von tobgrob »

Offline Joerg Moeller

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #122 am: August 15, 2007, 10:19 »

Mir wurde das so erklärt, dass der Hausarzt dich ins DMP einschreibt, NICHT der Diabetologe.


Möglicherweise gibt es da unterschiedliche Regelungen. Bei mir hat das der Diabetologe gemacht (was dem Hausarzt ganz recht war)
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Pia

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #123 am: August 15, 2007, 11:19 »
P.S.: Der Dia Doc darf mich ohne Überweisung auch gar nicht behandeln, selbst wenn ich bereit wäre, die 10 Euro Eintritt nochmal zu löhnen.

[/quote]


Hi Frank,
das stimmt einfach nicht, sorry.
Es schreibt dich DER Arzt ins BMP, der daran beteiligt ist. Das kann der Hausarzt oder der Diabetologe oder sonstwer sein.
Leider ist es auch nicht richtig, dass Dich der Arzt ohne Ü-Schein nicht behandeln darf.
Es ist nur für die Praxen besser, eine harte Strategie zu fahren, denn sonst rennen sie hinter den Ü-Scheinen her.
Du kannst sogar behandelt werden, wenn Du die 10 Euro nicht bezahlst UND keinen Ü-Schein hast, nur musst du dann ein Formular unterschreiben, dass du eine private Rechnung bekommst, sollte der Ü-Schein nicht bis zum Quartalsende da sein.
Ich habs ausprobiert. Mein Hausarzt war im Urlaub und es begann ein neues Quartal und auf die Rennerei mit dem 10 Euronen-Schein hatte ich keine Lust, also sagte ich, ich habe kein Geld mit...

Pia

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #124 am: August 15, 2007, 11:34 »


Ach ja, was den Adressenhandel angeht :-)
Einfach irgendwo, wo man noch nie was bestellt hat, was bestellen und den eigenen Namen gezielt falsch schreiben ;-)
Was meinst wie viel Werbung mit dem falschen Namen innerhalb eines Jahres ins Haus flattert  :lachen:



Aber lieber Willy, dass Daten verkauft werden,. ist doch ein alter Hut. Dazu genügt es, eine Gartenschippe bei Quelle zu bestellen. Und ganz ehrlich? Datenschutz gibt es real nicht. Datenschutz wurde erfunden als Trost- und Beruhigungspflästerchen für ängstliche Gemüter. Um Werbung zu vermeiden, genügt schon ein Aufkleber mt der Bitte darum am Briefkasten oder konsequentes Zurücksenden.  :unschuldig:

Liebe cat,
nix für ungut, aber glaubst Du wirklich, dass auch nur ein Einziger von uns so interressant ist, dass er seine Daten "safen" muss? Und oft ist es witzigerweise so, dass die Leute, die den größten Wirbel um Datenschutz machen,  die sind, die aber auch jedes blööde Rätsel und Preisausschreiben mitmachen.

Offline Alexandra

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #125 am: August 15, 2007, 12:56 »
Ich bin seit letztem Jahr im DMP und finde das recht bequem. Ich bekomme unaufgefordert die nötigen Überweisungen und Unterlagen für den Augenarzt in die Hand gedrückt, wenn der mal wieder fällig ist usw.

Aber eigentlich wollte ich was zum Thema, welcher Arzt einschreiben darf und ob man einen Ü-Schein braucht, was schreiben. Eingeschrieben hat mich mein Diabetologe und der kümmert sich auch um alles, schreibt brav Berichte für meine Hausärztin und kümmert sich drum, dass ich an jede Untersuchung erinnert werde. Zu ihm marschiere ich auch jedes Quartal ohne Ü-Schein.

Als ich aber im letzten Quartal an der Anmeldung mein Kärtchen rüberschob, fragte die Helferin nach der Überweisung. Ich meinte, ich hätte keine und als wir uns gerade anlegen wollten, kam eine andere und sagte, dass ich Typ 1 sei und direkt von der Praxis betreut würde, nur für die 2er bräuchten sie eine Überweisung. Ich weiss aber nicht, ob das nun nur bei meiner Praxis so ist.

Alexandra

Pia

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #126 am: August 15, 2007, 13:35 »
Ich bin seit letztem Jahr im DMP und finde das recht bequem. Ich bekomme unaufgefordert die nötigen Überweisungen und Unterlagen für den Augenarzt in die Hand gedrückt, wenn der mal wieder fällig ist usw.

Liebe Alex,
**Welche Überweisungen wären denn das? Bekommst Du auch Angebote für Schulungen o.ä.?

schreibt brav Berichte für meine Hausärztin und kümmert sich drum, dass ich an jede Untersuchung erinnert werde.  

** Auch hier die Frage, welche Untersuchungen da fällig sind? Ich hatte bei der AOK nach dem Inhalt des Programms gefragt und mir wurde gesagt, dass man als Patient unaufgefordert Berichte UND aktuelle Angebote zu Schulungen bekommt. Dass aber die Hausärztin informiert wird, ist ja schon mal praktisch. Aber mir fehlt irgendwie der Hauptaspekt des Programms. Der große Nutzen für Arzt UND Patient. Der Hausarzt sollte schon umfassend informiert sein, das erreiche ich aber theoretisch auch, indem ich die Befundkopien mitnehme. Und welche Unterlagen musst Du z.B. zum Augenarzt mitnehmen?

dass ich Typ 1 sei und direkt von der Praxis betreut würde, nur für die 2er bräuchten sie eine Überweisung. Ich weiss aber nicht, ob das nun nur bei meiner Praxis so ist.

** Das ist doch mal ne hübsche neue Variante...das habe ich auch noch nicht gehört...

Offline tobgrob

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #127 am: August 15, 2007, 14:23 »

Zitat
P.S.: Der Dia Doc darf mich ohne Überweisung auch gar nicht behandeln, selbst wenn ich bereit wäre, die 10 Euro Eintritt nochmal zu löhnen.  

Hi Frank,
das stimmt einfach nicht, sorry.
Es schreibt dich DER Arzt ins BMP, der daran beteiligt ist. Das kann der Hausarzt oder der Diabetologe oder sonstwer sein.
Leider ist es auch nicht richtig, dass Dich der Arzt ohne Ü-Schein nicht behandeln darf.
Es ist nur für die Praxen besser, eine harte Strategie zu fahren, denn sonst rennen sie hinter den Ü-Scheinen her.
Du kannst sogar behandelt werden, wenn Du die 10 Euro nicht bezahlst UND keinen Ü-Schein hast, nur musst du dann ein Formular unterschreiben, dass du eine private Rechnung bekommst, sollte der Ü-Schein nicht bis zum Quartalsende da sein.


Hallo Pia,

Hmm, scheint dann im KV Bezirk Nordrhein anders zu sein. Ich habe dem Dia Doc, den ich mir zuerst rausgesucht hatte, am Telefon klar gemacht, dass ich mit dem Allgemeinmediziner keinen "Vertrag" habe und dass ich den Überweisungszirkus unnötig finde. Und dass ich mir ihn auch als "Hausarzt" vorstellen könne. Geht nicht, war die Antwort.

Als ich dann beim Termin war, hatte ich meinen Ü-Schein zu Hause liegen lassen. Ich habe sofort angeboten, die 10 Euro erneut zu zahlen, die Behandlung wurde mir verweigert. Da sich die Damen am Empfang massiv im Ton vergriffen hatten (egal wie Ihr BZ ist, ohne Ü Schein läuft nix und es sei ja meine Unzulänglichkeit etc), habe ich mir einen anderen Dia Doc ausgesucht.

Da hat mir die Sprechstundentante, mit der ich gut kann, bestätigt, dass es für den Spezialisten unzulässig sei, Patienten, die wegen DM kommen, ohne Überweisung zu behandeln, auch dann nicht, wenn die 10 Euro erneut gezahlt werden. Den Dia Doc kann ich mir nun auch nicht mehr als Allgemeinmediziner aussuchen. Würde er mein "Hausarzt", dann dürfe er mich nicht mehr wegen DM behandeln. Das sei nur zulässig, wenn der Dia Doc schon vor der Diagnose mein Hausarzt gewesen sei. So müsse er mich, wenn er denn Hausarzt würde, an einen Dia Kollegen überweisen.

(unzulässig heißt, er könne es nicht abrechnen)

Da mir das alles sehr widersinnig vorkommt, habe ich ein paar Mal nachgefragt. Das Gespräch hat etwa eine halbe Stunde gedauert. Da wurde mir auch gesagt, dass das Einschrieben ins DMP nur vom Hausarzt vorgenommen werden könne, keinesfalls von Dia Doc.

Mag sein, dass das woanders anders geregelt ist.

Liebe Grüße
Frank

Offline cat

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #128 am: August 15, 2007, 15:07 »

Hallo Jörg!


Für die, die keine Kapazitäten mehr haben (trifft auf deinen zu, denn die DDG empfiehlt nicht mehr als 1000 Diabetiker pro Arzt und Quartal) ...


Trifft nicht auf meinen zu. Bei dem einen Beitrag hatte ich mich etwas unklar ausgedrückt :embarassed:, deswegen schrieb ich im letzten Beitrag noch mal deutlicher:
Zitat von: cat
Die Praxis (2 Ärzte) hat pro Quartal 2000 Diabetiker, angeblich alle haben sich ins DMP eingeschrieben. Damit bekommt die Praxis jedes Quartal eine Pauschale von 150.000 Euro.



Zitat

Zitat
Und warum, glaubst du, gibt es eine ärztliche Schweigepflicht?


Um ein Vertrauensverhältnis zum Arzt aufbauen zu können.


Und warum ist eine Verletzung der Schweigepflicht keine Lappalie und kann auch mit Gefängnis bestraft werden?

Ein Vertrauensverhältnis darf ja anscheinend von Seiten des Arztes auch mit fragwürdigen Begründungen jederzeit legal zerstört werden. Darauf gibt es aber keine Strafen, schon gar keine Gefängnisstrafe.

Und warum glaubst du, hält der Gesetzgeber die Schweigepflicht für so schützenswert, dass er eine eigenhändige Unterschrift und nicht nur ein Kopfnicken verlangt? :kratz:


Zitat
Im übrigen hast du mir immer noch keine Antwort auf die Frage gegeben, was du befürchtest, wenn deine Daten pseudonymisiert weitergeleitet werden.


Dass eine oder mehrere Stellen, die die Daten bekommen, den Schlüssel zur Depseudonymisierung gleich oder ohne viel Aufwand mitgeliefert bekommen und diese Daten im Klartext weiter verkaufen. Du kannst nicht bestreiten, dass es immer Firmen gibt, die Geld für solche Daten bezahlen.

Bisher konnte (wollte?) mir niemand (auch du nicht) die Antworten zu meinen Fragen bezüglich des Schlüssels geben:
Zitat von: cat
Wie sieht der Schlüssel aus, wer alles bekommt den Schlüssel und wie wird der Schlüssel vor unbefugtem Zugriff gesichert?


Ich könnte mir z.B. folgendes Szenario vorstellen:
Ein neues innovatives Privatunternehmen kauft die Daten ein und bietet Arbeitgebern gegen eine Gebühr an, Daten über ihre potentiellen neuen Arbeitnehmer abzurufen. Ähnlich wie bei der Schufa, aber hier geht es nicht um Handyverträge, sondern um Jobs.
Zurück würden sie dann vielleicht Briefe in folgender Art bekommen: „ Vielen Dank für ihr Vertrauen in unser Unternehmen. Bezüglich der Anfrage über Herrn X teilen wir Ihnen mit, dass Herr X in 2 DMPs eingeschrieben ist (Dm Typ 1 und COPD). Der Dm besteht seit 18 Jahren, die Blutzuckereinstellung ist seit Jahren nicht befriedigend, zudem hat sich vor 4 Jahren ein bis jetzt nicht zufrieden stellend einstellbarer Bluthochdruck entwickelt. Als Folge des Dm leidet Herr X seit einem Jahr an einer Polyneuropathie. Eine genaue Aufschlüsselung der Untersuchungsergebnisse finden Sie in Anlage 1.
Herr X hat sich zudem vor 6 Jahren in das DMP für COPD eingeschrieben. Seit Beginn der Aufzeichnungen ist ersichtlich, dass Herr X sich nicht an den Rat seiner Ärzte hält das Rauchen aufzugeben, siehe Anlage 2.
Aufgrund des Risikoprofils würden wir von einer Einstellung von Herrn X in Ihrem Unternehmen abraten.
Mit freundlichen Grüßen,
"

Dann beweise mal, wenn du eine Absage mit der Begründung bekommst, dass leider ein anderer Bewerber qualifizierter für den Job ist, dass die Absage in Wirklichkeit wegen deiner Gesundheit war.


Zitat
Und davon müssen sie zahlen:
- Steuern
- Versicherungen
- Kreditrückzahlungen
- Beiträge an die KV
- Personal
- Praxisräume
- Einrichtung
- Verbrauchsmaterial


Was würdest du denn schätzen, wie viel so etwas kostet? Großzügig geschätzt 200m2, 3 Azubis, 2 Helferinnen, 1 Diabetesberater? :gruebeln:

Du willst mir aber nicht wirklich damit sagen, dass der Diabetologe jeden Monat mehr als 20.000 Euro laufende Kosten hat, sodass er am Ende weniger verdient wie ein Friseur (der übrigens das alles auch bezahlen muss)?
Du willst mir doch hoffentlich auch nicht sagen, dass er so hohe laufende Kosten jeden Monat hat, dass er am Existenzminimum leben würde, wenn er auf meine „freiwilligen“ 75 Euro im Quartal verzichten würde? Dass er also kaum mehr Geld als Studenten zur Verfügung hat? Darum ging es nämlich in meiner Rechnung.



Zitat
Weißt du ich kenne einige Ärzte persönlich und weiß wieviel die arbeiten. Mich wollte schon mal jemand einstellen, damit er abends mal vor 21:00 Uhr aus seiner rappelvollen Praxis kommt, konnte sich das aber leider nicht leisten.
Irgendwie hast du da ziemlich falsche Vorstellungen.


Ich kenne auch einige Ärzte persönlich, und die meisten arbeiten wirklich viel und werden verd. schlecht bezahlt. Trotz vielen 60 Stunden-Wochen können die nur von einem Gehalt über 5.000 Euro träumen. Das heißt aber noch lange nicht, dass alle Ärzte so viel arbeiten. Und nur weil der eine Arzt es nicht schafft, seine Praxis vor 21 Uhr zu verlassen, heißt es auch noch lange nicht, dass andere Ärzte das nicht anders handhaben. Irgendwie hast du da auch ziemlich falsche Vorstellungen.



Hallo Pia!
Datenschutz mag es vielleicht nur auf dem Papier geben, aber die ärztliche Schweigepflicht wird von den Gerichten ernst genommen. Wenn man aber mal den Arzt von der Schweigepflicht entbunden hat und Firmen (die nicht an die Schweigepflicht gebunden sind) die Daten haben, befürchte ich eben, dass dann Missbrauch Tür und Tor geöffnet ist.

Übrigens, habe ich noch nie bei solchen Gewinnspielen mitgemacht. Erstens glaube ich nicht, dass jemand fremden Leuten etwas schenkt (außer vielleicht Kullis) und zweitens möchte ich nicht dass mein Briefkasten jeden Tag überquillt und ich ständig beim Lernen von Werbeanrufen gestört werde.


Viele Grüße

Pia

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #129 am: August 15, 2007, 15:23 »
Lieber Frank,

damit sprichst Du ein Phänomen an, das leider mittlerweile sehr verbreitet ist...
Sicher müssen die Vorzimmerdamen in Praxen ihren Job gut machen, den Arzt entlasten usw. ABER, was da oft abgeht, ist einfach anmaßend und unverschämt.
Da äußern sich die Damen über Diagnosen bzw. debattieren diese mit Dir. Eigentlich sollen sie nur freundlich sein, ab und zu mal lächeln. Ich habe mal eine gefragt, was sie ursprünglich werde wollte, ich vermutete sie im Bäckerhandwerk. Auf ihre Frage, wie ich auf Bäcker komme, sagte ich: den Semmeln, die sie nachts backen, ist es egal, ob sie freundlich lächeln....
Das war aber auch ne Gewitterziege..die empfing die Patienten mit der Frage: Und? Warum kommen Sie? Das ganze Wartezimmer hatte Ohren wie Elefanten...Und debattierte dann auch noch Rezeptwünsche usw.. Da konnte ich meine Klappe nicht halten...