Autor Thema: Neulich beim Diabetologen  (Gelesen 48399 mal)

Offline Joerg Moeller

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #20 am: Mai 12, 2007, 12:43 »
Ja, die Ärzte bekommen dafür schon eine Aufwandsentschädigung. Das ist ja immerhin auch mit mehr Papierkram verbunden. Ob es darüber hinaus noch Prämien gibt weiß ich nicht, aber ich halte es für wahrscheinlich.
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dingo1

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #21 am: Juni 26, 2007, 21:01 »
hi:)

*Glaskugel an*
Ich denke, dass es in der Tat ausreicht, wenn man als Chroniker lediglich eingeschrieben ist in so ein DMP,
um als schwerwiegend chronisch krank zu gelten.

Das Problem dürfte für viele bald woanders liegen.
Nämlich in dem Programm eingeschrieben zu bleiben.

Die sammeln da derzeit nur Datenwust. Das geht alles schön freiwillig und geht imho die Kasse überhaupt nichts an.
Wenn die aber erstmal genug haben, werden die §1 I SGB V ranziehen und das mal gegen den unterschriebenen, freiwilligen
Beitritt legen.

Das Ding was dann platzt wie ein beschossener Kürbis, nennt sich Mitwirkungspflicht.

Mit grünen Werten laut blauem Pass, geht es weiter wie bisher. Wehe aber dem, der abweicht, da geht dann die Belastungsgrenze
sofort von 1% auf 2%, da man einfach mal fehlende Mitwirkung unterstellt. Wird ne enge Kiste für alle Beteiligten, wenn ich
Recht behalten sollte. Mit guten Werten wird aber nichts passieren.

Trotzdem rate ich derzeit noch immer: Finger weg vom DMP. Ob das nach Juli anders wird,
entscheide ich dann.
*Glaskugel aus*

>Ja, die Ärzte bekommen dafür schon eine Aufwandsentschädigung. Das ist ja immerhin auch mit mehr Papierkram verbunden. Ob
>es darüber hinaus noch Prämien gibt weiß ich nicht, aber ich halte es für wahrscheinlich.

ja, es gibt Kleckerkram. Da der aber nicht dem Point-system unterliegt, ist er wenigstens berechenbar für den Unsinn an Bürokratie.
Und auch für die Kasse gilt, dass es da Kohle gibt. Die bekommt sie aber nicht aussschliesslich. Ohne DMP gibt es halt weniger
für DM-ler, da fliesst nur ne Differenz und nicht die Summen, die im Netz geistern. Von der Differenz bekommt halt derzeit der Doc
was und meist auch die betroffene Person. Dafür wissen die Kassen dann aber auch bald mehr als das zuständige Finanzamt. Ob
dies so klug sein wird?

Dumm wird das erneut vor allem für die Ärzte, da sie den Unsinn wieder erklären müssen. Egal, was da wie im Juli entschieden
wird.
mfG
Dingo1

Offline Ludwig II

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #22 am: Juni 26, 2007, 22:31 »
Bei meiner kasse gibt es keine Einschreibung ins DMP, mein DiaDoc hätte mich gerne eingeschrieben, wegen meiner guten Werte, aber ich kann gut ohne sowas leben. Wenn man das hier so hört komen ja rosige Zeiten auf uns zu.  
LG Ludwig

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #23 am: Juni 27, 2007, 09:44 »
HAllo Ludwig,

welche KK gehörst du denn an??? würd mich interessieren welche das noch nicht anbietet.

Mir gehts übrigends PRIMA mit dem DMP ... aber Schwarzmaler gibts ja auch überall  :patsch:
~~~~~~~~~~~
       so long ...
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Offline Ludwig II

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #24 am: Juni 27, 2007, 20:33 »
Ich bin bei der Postbeamten KK, ein echter Exot!
LG Ludwig

Offline LordBritish

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #25 am: Juni 27, 2007, 20:59 »

Das Ding was dann platzt wie ein beschossener Kürbis, nennt sich Mitwirkungspflicht.

Mit grünen Werten laut blauem Pass, geht es weiter wie bisher. Wehe aber dem, der abweicht, da geht dann die Belastungsgrenze
sofort von 1% auf 2%, da man einfach mal fehlende Mitwirkung unterstellt. Wird ne enge Kiste für alle Beteiligten, wenn ich
Recht behalten sollte. Mit guten Werten wird aber nichts passieren.

Trotzdem rate ich derzeit noch immer: Finger weg vom DMP. Ob das nach Juli anders wird,
entscheide ich dann.


Na ich glaube nicht das die einen wegen schlechten Werten gelich hoch stufen.
Im Gegenteil würde ich sagen, wenn man nicht eingeschrieben ist können sie einen vorwerfen, man macht nichts bzw. nicht genügend für seinen Diabetes, egal ob es so ist oder nicht.
Durch das DMP kann man auch ein gewichtiges Argument haben, dass man was für seine Gesundheit macht.

Wenn die Werte mal nicht passen wird wohl auch der Arzt mit im Boot sein...

Mich würde interessieren ob Du schon einen konkretten Fall kennst oder besser mehrere Fälle, wo das DMP zum Nachteil ausgelegt worden ist :kratz:

Ich halte das DMP auch nicht für das Weissheits letzer Schluß, aber es ist ein Anfang.

Viele Grüße

Markus

Offline Siggi©®

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #26 am: Juni 28, 2007, 10:32 »

Ich bin bei der Postbeamten KK, ein echter Exot!


des kann man wohl wahrlich als Exoten bezeichnen  :zwinker:


@ Markus ....
sehe ich auch so - mir ist noch nie etwas negatives zu Ohren gekommen - ausser von jenen die eh gebückt in die Zukunft gehen  :zwinker:
~~~~~~~~~~~
       so long ...
 :winke:    Siggi    :winke:     
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dingo1

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #27 am: Juni 28, 2007, 13:37 »
hi lord british:)

>Na ich glaube nicht das die einen wegen schlechten Werten gelich hoch stufen.

so war das auch nicht von mir in der Glaskugel gemeint!

>Durch das DMP kann man auch ein gewichtiges Argument haben, dass man was für seine Gesundheit macht.

jaja, nur kommt der DMP-Kram von der Politik!

Die interessiert auch weder HBA1-C oder Cholesterin, da die Wissen, dass sie davon nichts verstehen.

Die interessiert lediglich der Faktor Körpergewicht und Rauchen (Wird beides in jedem mir bekannten DMP erfasst).
Beides eindeutig Dinge, die bis auf sehr wenige Ausnahmen ausschlisslich beim Betroffenen liegen.

Man kann ja mal versuchen als Raucher oder Übergewichtiger die geforderte Mitwirkungspflicht nach obigen SGB als
ausreichend einzuklagen. Wem das gelingt, dem winkt ein sehr hoher Preis! Nochmal deutlich: die Mitwirkungspflicht erstreckt sich auf
eine gesunde Lebensweise. Nicht mehr....aber auch nicht weniger.

>Mich würde interessieren ob Du schon einen konkretten Fall kennst oder besser mehrere Fälle, wo das DMP zum Nachteil ausgelegt worden ist

Nein, gibt es auch frühestens ab 2009, da dann der derzeitige RSA geändert wird (Politik ist träge). Dafür soll ich nun zum verschobenen Termin meines
Arztes noch einige Akten mehr mitbringen (und ja, es wird wieder ein Essen;)

>Ich halte das DMP auch nicht für das Weissheits letzer Schluß, aber es ist ein Anfang

seit das was geändert wurde und der Datenschutz noch weiter ausgehebelt wurde (es dürfen auch andere Institutionen, die es nach meiner Meinung noch weniger als nichts angeht)
und quasi jedermann die Daten haben kann, sehe ich das in Verbindung mit der RSA-Änderung lediglich als obigen Unsinn auf medizinischer Minimalbasis.

den blauen Pass gab es vorher schon. Ist da was grossartig anderes enthalten?
Nein. Es ist also durchaus ausreichend, wenn man die dort enthaltenen Werte prüfen/checken lässt. Ein DMP braucht es dafür nicht, wenn da ein Arzt was gegenteiliges meint, lügt er!

mfG
Dingo1

Offline Adrian

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #28 am: Juni 28, 2007, 17:22 »

RSA-Änderung


Sorry, RSA steht bei mir für "Rivest, Shamir und Adleman" (drei berühmte Kryptographen). Hat zwar auch was mit Datensicherheit zu tun, ist hier aber wohl weniger gemeint, oder ;-)

Sorry, ich komm nicht drauf...
Cozmo mit Humalog 

Offline Llarian

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #29 am: Juni 28, 2007, 17:53 »

Mir gehts übrigends PRIMA mit dem DMP ... aber Schwarzmaler gibts ja auch überall  :patsch:

Sooo schwarz gesehen ist das nicht.
Mal ein Artikel darüber, was Kassen so anstellen:

Zitat

Der Verrat am GKV-Versicherten

Vertrauen Patienten Ihrer Krankenkasse? Man sollte meinen, ja, doch das kann sich als ein fataler Fehler herausstellen. Es gibt Fälle, in denen Kassen Patientendaten erfragen, um diese dann gegen den Versicherten zu verwenden. Datenschutz scheint bei Krankenkassen ein Fremdwort zu sein.

„Die Datensammelwut der Krankenkassen wird jetzt zunehmend zum Instrument, um Patienten berechtigte Leistungen widerrechtlich zu verweigern." Dieses Fazit zog jetzt der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.V. (DGVP) Wolfram Arnim Candidus auf Grundlage verschiedener Fälle, die der DGVP vorgetragen wurden:

Eine Krankenkasse fragte eine Patientin nach den Leistungen ab, die ihr von der Pflegekasse mitfinanzierter Pflegedienst für sie erbringe. Solche Daten werden dazu genutzt, um sich als Krankenkasse widerrechtlich vor Leistungen der häuslichen Krankenpflege zu drücken. Die Abfrage dieser Daten sei unzulässig, denn Krankenkasse und Pflegekasse seien rechtlich getrennte Einrichtungen. Es sei zumindest ein Verstoß gegen den Datenschutz, erläuterte Candidus. In der Folge der Abfrage müsse der Betroffene mit der rechtswidrigen Ablehnung von Zahlungen der häuslichen Krankenpflege durch die Krankenkassen rechnen.

In einem anderen Fall verweigerte die Krankenkasse einer allein stehenden Patientin ärztlich verordnete Leistungen der Pflege mit dem Argument, sie sei aufgrund ihrer Behinderung nicht in der Lage, einen Haushalt zu führen und lebe nicht mit Verwandten zusammen. „Diese rechtliche Begründung ist falsch; sie würde alle Alleinstehenden von Leistungen der häuslichen Pflege ausschließen. Es ist ungeheuerlich, dass eine Krankenkasse derart am Recht vorbei geht", entrüstet sich der DGVP-Präsident. Zudem würden die Daten auf unlauterem Weg erhoben: So frage die Krankenkasse nach Mietverträgen oder den Verträgen mit der Pflegekasse. Dies seien Vereinbarungen, die sie nichts angehen und die sie nicht erheben dürfe. Es gebe Fälle, in denen der Patient nach Verweigern der Aussage durch die Verweigerung von Kostenübernahmen abgestraft werde, so Candidus.

Die DGVP rät den Betroffenen, der Datensammelwut und ablehnenden Bescheide von Krankenkassen zu widersprechen. Auch sollten Patienten im Zweifelsfall rechtliche Beratung suchen. Im Falle einer widerrechtlichen Leistungsverweigerung durch die Krankenkasse muss die Kasse dann auch die Kosten der Rechtsberatung tragen.

Die DGVP bietet ihren Mitgliedern eine kostenlose Erstberatung an.

Der Hausarzt, Heft 11/07, S. 25


Grüße
Anja