Autor Thema: Neulich beim Diabetologen  (Gelesen 46519 mal)

dingo1

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #60 am: Juli 14, 2007, 07:40 »
hi:)

>Was die Eigenverantwortung angeht ... kein Thema, jeder is für sich selbst verantwortlich.
>Nur..........

Halt. Bei der oben genannten Darstellung (die auch schon vereinfacht ist) sind drei Gruppen vorhanden. Der Betrtoffene, der Arzt und der Leistungserbringer.

>Wenn man mal schaut wie gut die Ärzte, die ja von ihren Patienten teilweise uneingeschränktes Vertrauen genießen, ihre Patienten Informieren..........
>Wie soll ein Patient eigenverantwortlich reagieren, wenn der Arzt aus faulheit, bequemlichkeit, monetären Gründen, oder eigener dummheit ( Sorry, aber wenn ein Arzt den Eindruck erweckt nicht mal die Grundlagen an einen Chronischen Kranken weiter zu geben ist es für mich Dummheit ) ?

Nichts für ungut...aber: wie oft haben Menschen gesagt bekommen, dass sie einfach gesünder leben sollten?
Gesund nach dem SGB ist so ziemlich deckungsgleich mit der derzeitigen Regierungsauffassung. Nicht dick und nicht Rauchen. Entspricht sogar ziemlich genau der WHO, da man für nicht dick auch Bewegung zwingend benötigt.

Als Betroffener hat man dann halt im Fall DM einen Faktor mehr. Neben Gewicht und Nichtraucherstatus sollte halt der Blutzuckerspiegel noch in irgendeinen Rahmen passen.
Aus politischer, menschlicher und sopnstiger Sicht hat man halt mit der Diagnose DM den Malus-Joker verspielt, da er derzeit nicht heilbar ist. In den übrigen Disziplinen sollte man dann tunlichst bald an 100% rankommen (Naja, ein Lottogewinn kann den Zeitraum, nicht aber das
Resultat verändern).

Oder hab ich das Posting etwas falsch verstanden ?

Das kann ich nicht sagen. Ich kann aber sagen, dass man, wenn man DM hat und kein Übergewicht und nicht raucht und nicht drogenabhängig ist.....dann kann man beherzt klagen bis der Doktor kommt. Man wird immer Recht bekommen. Die Risikogruppenmitglieder zahlen und schimpfen halt lieber.

Ich bleibe aber weiterhin dabei, dass der blaue Pass eine durchaus brauchbare Alternative für jederman zum DMP ist (Wenn Ärzte da rumlügen, dass irgendwas nur mit DMP geht, kann ich auch nichts machen, da noch Frieden und kein Verteidigungsfall angesagt ist:)

mfg
Dingo1

Offline vreni

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #61 am: Juli 14, 2007, 09:03 »


Ich bleibe aber weiterhin dabei, dass der blaue Pass eine durchaus brauchbare Alternative für jederman zum DMP ist (Wenn Ärzte da rumlügen, dass irgendwas nur mit DMP geht, kann ich auch nichts machen, da noch Frieden und kein Verteidigungsfall angesagt ist:)


In der Schweiz gibt es weder einen blauen Pass noch DMP und nun............. glaubst Du wirklich, dass es ohne nicht geht    :kratz:

Offline Joerg Moeller

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #62 am: Juli 14, 2007, 10:53 »

Ich bleibe aber weiterhin dabei, dass der blaue Pass eine durchaus brauchbare Alternative für jederman zum DMP ist


Dann hast du nicht verstanden, worum es da geht
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dingo1

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #63 am: Juli 15, 2007, 06:02 »


hi:)

>In der Schweiz gibt es weder einen blauen Pass noch DMP und nun............. glaubst Du wirklich, dass es ohne nicht geht

Ich bin sogar der Meinung, dass der ganze Zirkus (sehr lange) ohne Diabetologen funktioniert! Ein Minimum an Regeln halte aber auch ich nicht
für völlig unzweckmässig, da sonst der Fortschritt auf der Strecke bleibt. Vom Gesundheitssystem der Schweiz verstehe ich allerdings nur die Basis, da ich
für einen Wechsel noch mindestens acht Jahre benötigen würde (Eure Bedingungen sind hammerhart, wenn man nicht gerade mal rote Autos sinnlos im Kreis rumfährt).

>Dann hast du nicht verstanden, worum es da geht

Das ist der blaue Pass:

http://www.diabetesnetz.de/gp_diabetes.htm

Einen DMP-Fragebogen erspare ich mir. Wo liegt nun der Vorteil bzw. eine Mehrleistung beim DMP, die man sich in meinen Augen recht teuer erkauft?
Am blauen Pass häbe ich als wichtigsten Kritikpunkt lediglich, dass dort nirgendwo mal Werte eines Gesunden stehen. Die hat es im DMP aber
auch nicht. Ein wesentlicher Unterschied beim blauen Pass wäre, dass man als Betroffener mal die Chance bekommt aktiv (wie ja nun überall propagiert wird)
am Geschehen teilzunehmen. Beim DMP hingegen ist das ganze deutlich passiver, da man zum Beispiel DMP-Daten erst auf Verlangen bekommt (von der Aufklärung  über den Datenwust, die eh meist unterbleibt (obwohl gesetzlich vorgeschrieben!) rede ich lieber nicht).

mfg
Dingo1

Offline Willy_Wuff

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #64 am: Juli 15, 2007, 09:16 »
Ich muß ganz ehrlich gestehen, ich verstehe diese ganze Aufregung um die Zettel nicht.
Ok, in so weit schon eingetragene Diabeteker Kostenausgleichszahlung für die Kasse. ( Hatte schon mal einer den Eindruck das sich eine der "Gesudheitskassen" für die Kranken interessiert ? ;-) )

Aber immer noch nicht so ganz was nen Diabeteker davon nun hat wenn er sonen tollen blauen Zettel hat.
Zielvereinbarungen mach ich, wenn ich sie mit meinem Arzt mache im eigenen Interesse, da brauch ich auch keinen Zettel um nachzuschlagen was ich denn vereinbart habe.
Wenn ich am Anfang nich weiß wie ich dieses Ziel erreichen kann, oder ich es für unerreichbar halte, dann is Gespräch mit dem Arzt angesagt wie es denn in den Bereich des Möglichen zu rücken ist. Dann versuch ichs zu erreichen ..... wenn ichs nich schaffe ... naja, das nächste Quartal kommt bestimmt und dann wird wieder versucht ne Lösung zu finden, gemeinsam, is kla.
Und wenn mein Arzt nen Handzettel braucht um zu wissen wie meine "Krankheit" ( Diabetes betrachte ich selber schon lange nicht mehr als Krankheit, ne Einschränkung nach dem Motto irgendwas is ja immer ... aber keine Krankheit, solange er eingestellt ist ) zu behandeln ist ...... sorry aber dann hab ich den falschen Arzt und such mir einen anderen.

Aber vielleicht kann mir noch mal einer von den wehementen Verfechtern dieser Zettel oder Programmen, einmal in wenigen Sätzen sagen, was denn ICH davon habe.

Ich muß bei sowas immer an den Tollen Pass vom Zahnarzt denken..... Jahrelang gehst Pünktlich hin, läßt es auch in den Coolen Zettel eintragen..... ein Jahr überziehst leider um einen ganzen Monat.... brauchst mal Zahnersatz ..... schickst das Teil dann auch brav an die Krankenkasse, weil sie scheinbar nicht in der Lage sind selbst in ihre EDV zu gucken wann sie welche Bahndlungen bei einem bezahlt haben ....... und kriegst weniger Zuzahlung, weil dich ja nicht an die Zeitlichen Intervalle gehalten hast.

Also was habe ich persönlich, so als Mensch davon, wenn ich mir im Land der vielen Zettel auch son tollen Zettel zulege, ich mein außer das Wissen meinen Betrag dazu geleistet zu haben das irgendwelche Bürokraten ihren Arbeitsplatz erhalten ?


Offline Joerg Moeller

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #65 am: Juli 15, 2007, 11:37 »

Ich bin sogar der Meinung, dass der ganze Zirkus (sehr lange) ohne Diabetologen funktioniert!


Nicht solange es noch mehr als genug Hausärzte gibt, die eine Schulung für überflüssig halten und BZs von 200 als akzeptabel ansehen. (Sag mal, kann es sein, daß du hier nur rumtrollen willst?)

Zitat
Wo liegt nun der Vorteil bzw. eine Mehrleistung beim DMP, die man sich in meinen Augen recht teuer erkauft?


1. Definiere bitte "teuer erkauft". Ich halte das für Polemik, die durch nichts belegbar ist.

2. Hausärzte, die am DMP teilnehmen wollen müssen entsprechende Fortbildungen nachweisen. Es interessiert dabei wenig, was die glauben noch aus ihrem Studium von vor 20 Jahren zu wissen.

3. Im DMP sind bestimmte diagnostische Verfahren vorgeschrieben. Die Gefahr, daß da mal was "übersehen" wird ist geringer

4. Teilnehmer an DMP haben das verbriefte Recht auf Schulungen

5. In DMP ist festgelegt, ab welchem Zeitpunkt ein Facharzt hinzuzuziehen ist.

Zitat
Am blauen Pass häbe ich als wichtigsten Kritikpunkt lediglich, dass dort nirgendwo mal Werte eines Gesunden stehen. Die hat es im DMP aber auch nicht.


Wozu auch? Mich interessieren nicht die Werte eines Gesunden, mich interessieren meine eigenen.

Zitat
Ein wesentlicher Unterschied beim blauen Pass wäre, dass man als Betroffener mal die Chance bekommt aktiv (wie ja nun überall propagiert wird) am Geschehen teilzunehmen.


Du stellst das hier dar, als wäre es ein "Entweder/Oder". Ich kann dir versichern: dein "blauer Pass" wird dir nicht aberkannt, wenn du dich ins DMP einschreibst.

Zitat
Beim DMP hingegen ist das ganze deutlich passiver, da man zum Beispiel DMP-Daten erst auf Verlangen bekommt (von der Aufklärung  über den Datenwust, die eh meist unterbleibt (obwohl gesetzlich vorgeschrieben!) rede ich lieber nicht).


Das halte ich für begrüßenswert, weil du eh nicht weißt, wovon du da redest. Wenn ich beim DMP-Check war, dann bekomme ich jedesmal eine Kopie der erhobenen Daten mit; das ist so vorgesehen.
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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #66 am: Juli 16, 2007, 10:14 »

[(Sag mal, kann es sein, daß du hier nur rumtrollen willst?)


das Gefühl habe ich schon eine ganze Weile    ...  selten soviel Unsinn lesen müßen wie von Dingo  :kotz:
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Offline Adrian

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #67 am: Juli 19, 2007, 16:03 »


1. Definiere bitte "teuer erkauft". Ich halte das für Polemik, die durch nichts belegbar ist.



Ich denke das ist vor allem das "evidence based". Denn wenn man das sehr streng durch zieht bedeutet das Stillstand. Denn ohne, dass neues Ausprobiert wird, kann es nie "evidence based" werden. Selbst wenn im Labor schon alles "bewiesen" wurde.

Naja, momentan mag das noch ein Vorteil sein, da Mindeststandards definiert werden. Und neues holt man sich dann halt aus anderen Ländern.
Aber über Kurz oder Lang werden alle Diabeteskliniken zu machen, das zeichnet sich ja jetzt schon ab. Und dann frage ich mich, wo das gebündelte Praxiswissen herkommen soll.

Und auch ein Herr T. hat das nicht in seinem Dorf gelernt, sondern von anderen in einem Diabeteszentrum - und vor allem von tausenden Typ1-Diabetikern. Und zwar nicht nur von "besonders schweren Fällen",  sondern bei solchen, die momentan beim Hausarzt hängen bleiben würden.

LG|Adrian
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Offline diotmari

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #68 am: Juli 20, 2007, 09:12 »
Ich muß an dieser Stelle mal was positives berichten!
Letzte Woche waren die entzündeten Stellen an meinem Fuß recht heftig. Werde da ja auf Neurodermitis behandelt. Da mein Hautarzt z.Z. im Urlaub ist, hab ich bei meiner KK angerufen und gefragt, ob die jemanden kennen, der auch Ahnung von Diabetes hat. Mir wurde die Adresse eines Dialysezentrums gegeben, die auf Diabetes spezialisiert sind. Habe da angerufen und sofort für den nächsten Tag einen Termin bekommen. (Im Wartezimmer sah es aus wie in einer Versandapotheke, da haben wohl viele Vertreter "bluten" müssen, soviel verschiede Meßgeräte auf einen Schlag hab ich noch nie gesehen, ich dachte immer, die 50-60, die mein HA sammelt wären schon viel)
Nach 20 min warten, wurde ich von einer !Krankenschwester! in ein Behandlungszimmer gebeten. Die fragte nach meinen Beschwerden, nahm erst mal alles auf, schaute sich meinen Fuß an, und sagte, das könne jetzt noch was dauern, sie müsse jetzt erst mal die Ärztin einfangen. Die kam dann nach knapp 10 min, mußte ihr meine Vorgeschichte erzählen, dann schaute sie mir in die !Augen! und sagte, sie glaube kaum, daß ich Neurodermitis habe (Die hätten eine charakteristische Augenfalte?!).
Dann hat sie sehr gründlich meinen Fuß untersucht, wenn das Neurodermitis sei, hätte sie Form noch nie gesehen. Es wurde ein !Abstrich! gemacht - wieso hat das mein Hautarzt noch nie gemacht? - ich bekam eine Salbe (Dermatop), die solle ich mal testen. Insgesamt hat die sich über 20 min Zeit für mich genommen! Mein Hautarzt war in 3 min fertig... Anschließend machte die Krankenschwester das volle diabetische Fußprogramm... Hat nochmals ne halbe Stunde gedauert! Soviel Zeit hat noch nie jemand für meine Füße aufgebracht! Nächste Woche erfahre ich das Ergebnis des Abstrichs. Und die Salbe zeigte schon nach einem Tag !deutliche! Verbesserung. Also, ich muß sagen, die haben mich schwer beeindruckt!!!!! Und das gerade, weil ich ja nur aus der Not dahin gegangen bin!
Viele Grüße
Dietmar
Mitnichten hat Gott sich schweigend zurückgezogen oder ist gar tot!
Er lacht sich nur schlapp über uns - wenn er nicht gerade kotzen muß.
DF

Offline Siggi©®

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #69 am: Juli 20, 2007, 09:25 »
Zeigt einmal mehr wie wichtig es ist bei der Wahl seines Arztes genau abzuwägen  :ja:

Und wenn dein HAutarzt nur 3 min für dich über hat .... dann ist es wohl nur das Quantitative was ihn interessiert .... nicht aber der Patient an sich
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