Autor Thema: Anpassung der Basalrate  (Gelesen 19395 mal)

Offline maulwurfinchen

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Re: Anpassung der Basalrate
« Antwort #30 am: April 12, 2007, 16:26 »


So wie Du das darstellst, täte ich nicht von einer BuT-Bahn sprechen. Das folgt eher der Physiologie des Biorhytmus und könnte darauf hindeuten, dass Du da schon recht gut am Ball bist, nur das vielleicht die Feinheiten noch verbesserungsfähig sind.


mir wurde mal gesagt, dass bei mir schon relativ viel auf und ab sei und "rundere" kurven ueblicher seien... aber keine ahnung, woran man sich am besten orientiert. tagsueber kommt es auch ganz gut hin
Zitat




Hier fehlen wieder einige Bezugsinformationen, z. B., wann Du in die Falle gehst.
Grundsätzlich sollte das aber dahingehend interpretierbar sein, dass Du eine Basallücke im Vorfeld von 1 bis 2 Uhr eingebaut hast, die eine gewisse Resistens produziert. Die wird dann wohl irgendwo im Spätabendbereich liegen.
Aber auch hier fehlen Infos zur Bed-Time. Machst Du bis 1 bis 2 Uhr durch? Stellst Du einen Wecker zum Messen oder was?

Jedenfalls scheint mir der Ansatz Deines bisherigen  Diabetologen erst mal ok, erstmal sacht an spätabendlich/frühnächtlichen BR nach oben zu schrauben.

ich gehe im normalfall gegen 1 ins bett. ab und zu auch mal spaeter oder frueher, aber generell schlafen wir meistens zwischen mitternacht und zwei uhr ein.
ich hab vor ziemlich genau einem jahr zweimal, in kurzem abstand abends basalratentest gemacht, einmal kams ziemlich gut hin und an einem anderen abend stieg der bz rapide an.
ich find meinen blutzucker manchmal einfach unverstaendlich. letzte nacht z.b. ich hatte um 21h 108mg/dl, hab dann etwas eis gegessen (3be = 4,5ie) und um halb 1 war mein bz 138mg/dl. ich dachte, okay, bolus wirkt sowieso noch nach, nicht korrigieren. heute morgen um 10 250mg/dl. naechtliche hypo?? hatte aber keine anzeichen und normalerweise werde ich wach. abendessen, das noch nachwirkte? (20h 8be spaghetti mit carbonara sauce  & bionade 12ie)

Zitat
Zitat

ich unterzuckere auch 5-6 stunden nach einem bolus.


Kann man wieder mehrere Gedanken zu machen.
1.) Die Dauer der Insulinwirkung hängt von der Bolusgröße ab.

auch bei kleineren boli unter 5ie habe ich bis zu 6 stunden nach dem essen hypos. natuerlich nicht regelmäßig, aber es kommt vor.
Zitat

2.) Wenn Du mit einem Bolus zur Spätmahlzeit eine spätabendliche BR-Lücke stopfen tust, ist Dein Insulinbedarf nachgehend ggf. drastisch niedriger.
werd ich mal testen

Zitat

3.) Umso mehr, wenn Du dann auch noch zeitnah in die Waagerechte, also ins Bett gehst.

zwischen essen-bolus und schlafen liegen im normalfall 2-3 stunden, wenn ich nicht niedrigen blutzucker mit essen ausgleiche


Zitat

Hauptsache, die kleinen Schritte sind die richtigen. Das dauert dann etwas länger, hat aber auch eine gute Aussicht auf Erfolg.  :ja:

Zitat

aber mal sehen, was mein neuer diabetologe freitag sagt  :gruebeln:


Vielleicht sagt der: " Also Mädelinchen, mach das jetzt so und so, und dann passt das! Und zwar immer!  :super:  
:gruebeln: :gruebeln:

Gruß
Joa


ich hasse ironie... genau so etwas wuensche ich mir. einen generalstabsmäßigen plan, damit immer alles klappt. oder eigentlich wuerde mir so ein dauerndes messgeraet mit warnsignalen ausreichen. das ist immer noch mein traum, dass es sowas mal (in bezahlbar) gibt.
ich will meine bloeden blutzuckerspitzen einfach loswerden oder wenigstens eindeutig feststellen koennen, wann es woran liegt...
pumpi seit 11 jahren - paradigm 722 - typ 1 seit 1999 - humalog + 2x850mg metformin


Offline Llarian

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Re: Anpassung der Basalrate
« Antwort #31 am: April 12, 2007, 17:53 »
letzte nacht z.b. ich hatte um 21h 108mg/dl, hab dann etwas eis gegessen (3be = 4,5ie) und um halb 1 war mein bz 138mg/dl. ich dachte, okay, bolus wirkt sowieso noch nach, nicht korrigieren. heute morgen um 10 250mg/dl. naechtliche hypo?? hatte aber keine anzeichen und normalerweise werde ich wach. abendessen, das noch nachwirkte? (20h 8be spaghetti mit carbonara sauce  & bionade 12ie)

Vom Fett hast Du bis zu 9 Stunden etwas. Und wenn es nicht gerade Eis-Sorbet mit hohem Wasseranteil war, hat Eis recht viel Fett.

Zitat
ich find meinen blutzucker manchmal einfach unverstaendlich.


Zitat
ich hasse ironie... genau so etwas wuensche ich mir. einen generalstabsmäßigen plan, damit immer alles klappt. oder eigentlich wuerde mir so ein dauerndes messgeraet mit warnsignalen ausreichen. das ist immer noch mein traum, dass es sowas mal (in bezahlbar) gibt.
ich will meine bloeden blutzuckerspitzen einfach loswerden oder wenigstens eindeutig feststellen koennen, wann es woran liegt...

Du bist die ideale Kandidatin für eine schulung bei Dr. Teupe ;)
Diese ganzen "meine Zucker macht, was er will" und "iwieso ist der WErt jetzt so und nicht anders" werden sich dann mit einem Paukenschlag in Luft auflösen... und einem genervten "warum hat mir das früher keiner gesagt"...

Grüße
Anja

Offline Joa

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Re: Anpassung der Basalrate
« Antwort #32 am: April 12, 2007, 21:14 »

Austesten, wie weit man eine BR-Erhöhung vorverlegen kann: okay. (Und klar, daß man dann Not-BEs bereithält)


So war' s gemeint, zum Austesten, nicht zum dauerhaften Einbau.
Die durch Puffer BE' s ein Stück angehobene BZ-Testkurve lässt sich hinsichlich des wirkenden Basalinsulins genauso auswerten, wie die Anzahl der nachgehend nötigen Hypo-BE's.
In Althausen gibt es da die nette Bezeichnung "Schiß-BE' s".

Steigt die Kurve nachgehend hoch, ist klar, dass die Basis zu niedrig ist. Bleibt sie auf erhöhtem Niveau hängen, fehlt es auch noch an Basalinsulin, weil eine stimmige Basalrate auch einen erhöhten BZ-Wert auf den Normwert zu korrigieren hat. Bei dem hat es dann aber auch zu bleiben. Dazu das Bild von durchfallenden Blutzuckerkörnchen in einem geschüttelten Sieb mit basalinsulingeöffneten Rezeptorlöchern. Haste mehr Zucker im Schüttelsieb, fällt im Zeitraum X auch mehr durch die vorhandenen Löcher durch.

Das Thema hatte wir aber schon mal konsensfrei diskutiert.  :zwinker:

Gruß
Joa
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Offline Joerg Moeller

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Re: Anpassung der Basalrate
« Antwort #33 am: April 14, 2007, 10:04 »

mir wurde mal gesagt, dass bei mir schon relativ viel auf und ab sei und "rundere" kurven ueblicher seien... aber keine ahnung, woran man sich am besten orientiert.


An dem was funktioniert! Vergleich dich nicht so sehr mit dem, was andere als 'üblich' darstellen sondern mehr mit dir selbst. (Wie war es vorher, wie ist es jetzt)

Zitat
ich find meinen blutzucker manchmal einfach unverstaendlich. letzte nacht z.b. ich hatte um 21h 108mg/dl, hab dann etwas eis gegessen (3be = 4,5ie) und um halb 1 war mein bz 138mg/dl. ich dachte, okay, bolus wirkt sowieso noch nach, nicht korrigieren. heute morgen um 10 250mg/dl. naechtliche hypo?? hatte aber keine anzeichen und normalerweise werde ich wach. abendessen, das noch nachwirkte? (20h 8be spaghetti mit carbonara sauce  & bionade 12ie)


Das kannst du ganz einfach überprüfen, indem du abends mal gar nichts oder einen leichten Salat (ohne Öl!) isst und dann mal deinen BZ beobachtest. (Nebenbei: ich denke schon, daß es an einer Nachwirkung des Abendessens lag)

Zitat
genau so etwas wuensche ich mir. einen generalstabsmäßigen plan, damit immer alles klappt.


Wünschen wir uns alle. Dazu müssten wir aber eine Maschine werden.

Zitat
ich will meine bloeden blutzuckerspitzen einfach loswerden oder wenigstens eindeutig feststellen koennen, wann es woran liegt...


Dazu könntest du mal ein sehr genaues Tagebuch führen. Also nicht einfach nur BZ/BE/IE sondern auch außergewöhnliche körperliche Belastungen, Menses (nur bei Frauen; versteht sich), Art und Umfang der Mahlzeiten, SEA. Dann kannst du Situationen miteinander vergleichen und auch feststellen, wie du auf bestimmte Mahlzeiten reagierst. Wie du in einer ähnlichen Situation schon mal gehandelt hast, mit welchem Ergebniss und wie man das Handeln diesmal modifizieren könnte.
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Offline maulwurfinchen

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Re: Anpassung der Basalrate
« Antwort #34 am: April 14, 2007, 13:15 »
so, gestern war ich beim neuen diabetologen, es war sehr positiv (bis darauf, ueber 1 stunde wartezeit zu haben und dass alle vor mir dran kamen, die nach mir angekommen waren...), der arzt hat sich richtig zeit genommen, dinge, die vorher die diabetesassistentinnen immer gemacht haben, macht er dort teilweise selber.

er haelt es fuer sehr wahrscheinlich, dass ich einen morgengupf brauche (gestern mit 79mg/dl aufgewacht, 2 stunden spaeter in der praxis 219mg/dl. one touch ultra easy und laborwert passten zusammen. meine fueße sind supi okay  :super: (hat er selber untersucht), dann gings drum, was ich erwarte (besserer hba1c, weniger spitzen). mein hba1c liegt bei 7,3, was seiner meinung nach zu meinen gemessenen werten passt. in einem monat soll ich zur diabetesassistentin zur beratung und anfang juni wieder zu ihm. bis dahin soll ich den morgengupf austesten, abendlichen basalratentest machen und austesten, wieviel ie ich fuer eiweiß spritzen muss, er sagte, bei der haelfte der diabetiker habe eiweiß keine auswirkung auf den bz und die andere haelfte muesste spritzen. (soviel zu spaghetti carbonara und tofu und verspaetet hohem blutzucker). naja, ziel ist jetzt ein hba1c von unter 7,0.

uebrigens, das mit dem genauer tagebuch fuehren, sagte er auch, sprich, vermerken, wo im zyklus und ob ich eiweiß gegessen habe und welche art eiweiß. und ich schreibe wieder brav blutzuckertagebuch  :heilig:

wegen schwangerschaft meinte er, 7,3 sei nicht optimal, aber er wuerde wetten, wenn ich erstmal schwanger waere, waere ich innerhalb von wochen bei 6,5, weil ich dann "sowieso ununterbrochen messen" wuerde. also soll ich mir keinen stress machen und einfach oft messen. er hat auch anstandslos direkt 500 teststreifen noch fuer dieses quartal aufgeschrieben.
ich warte jetzt mal ab  :zwitscher: :zwitscher: :zwitscher:

ach so, basalrate an sich hielt er fuer nicht ungewoehnlich. aber wir testen sie trotzdem aus, weil auffallend ist, dass ich im verhaeltnis extrem wenig basal, aber viel bolus brauche. dass sie vormittags stimmt, ist aber sicher, weil ich (fast) immer morgens mit dem abendlichen wert rauskomme (+/- 20mg/dl), egal, wann ich aufstehe, ob 8 oder 12, bz bleibt konstant.
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dingo1

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Re: Anpassung der Basalrate
« Antwort #35 am: April 15, 2007, 07:22 »
hi:)

> naja, ziel ist jetzt ein hba1c von unter 7,0.

dafür braucht es zwingend nen Morgenwert von <= 120 bis 130 mg/dl.
Ohne den Start spritzt (pumpt) man nur hinterher:(

> aber er wuerde wetten, wenn ich erstmal schwanger waere, waere ich innerhalb von wochen
> bei 6,5, weil ich dann "sowieso ununterbrochen messen" wuerde.

tja, vom messen alleine sinkt der Blutzucker allerdings nicht.

> also soll ich mir keinen stress machen und einfach oft messen.

nene, Du sollst da schon lernen und nicht nur messen;)

Überleg Dir mal ne Standardmahllzeit mit 4-5 BE, kalt. Die nimmst Du am Morgen. Der Kappes wird aus-
gemessen. Wenn das drei Tage auf funktionierendem Startwert passt (also nach vier Stunden wieder im
Zielbereich), dann gibt es Frühstück halt mal am Abend.

Wichtig für das medizinische Ziel ist in erster Linie der Startwert (vor allem am Morgen) und,
dass man bei halbwegs geplanter Nahrung nach vier Stunden wieder im Ziel landet. Nüchternwerte
sind allerdings höher zu gewichten als der pp-Kram.

Basalratentest ist OK, ich würde das aber versetzt mit bekannten Mahlzeiten testen, wobei der Startwert
jeweils passen sollte (also nix korrekturbedürftiges).

ab ca. 160 mg/dl Startwert hast Du verloren, da dann andere Faktoren hinzukommen und das ganze
Verfahren ist für die Tonne.

Viel Erfolg, egal, welche Methode Du wählst.

mfG
Dingo1

Offline LordBritish

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Re: Anpassung der Basalrate
« Antwort #36 am: April 15, 2007, 09:21 »

so, gestern war ich beim neuen diabetologen, es war sehr positiv (bis darauf, ueber 1 stunde wartezeit zu haben und dass alle vor mir dran kamen, die nach mir angekommen waren...),


Das kenne ich irgendwie vom Zahnarzt, Leute ohneTermin (hatte ich zufällig mitbekommen) kommen vorher dran obwohl Sie nach mir kamen und ich hatte einen Termin  :moser:
Schau erstmal wie es das nächste mal läuft danach kannst Du ja mal nett nachfragen wie das kommt :zwinker:


der arzt hat sich richtig zeit genommen, dinge, die vorher die diabetesassistentinnen immer gemacht haben, macht er dort teilweise selber.


Das hört sich gut an und das er sich das erstemal richtig Zeit nimmt um Dich und Dein DM kennenzulernen spricht meiner Ansicht nach für Ihn.


er haelt es fuer sehr wahrscheinlich, dass ich einen morgengupf brauche (gestern mit 79mg/dl aufgewacht, 2 stunden spaeter in der praxis 219mg/dl. one touch ultra easy und laborwert passten zusammen.


Das sieht ganz danach aus, vorsichtshalber aber ncohmal gegentesten nicht das es was anderes an dem Tag war sprich z.B. die Aufregung.
Bei mir wirkt sich z.B. Stress zeimlich auf die Werte aus...


wegen schwangerschaft meinte er, 7,3 sei nicht optimal, aber er wuerde wetten, wenn ich erstmal schwanger waere, waere ich innerhalb von wochen bei 6,5, weil ich dann "sowieso ununterbrochen messen" wuerde. also soll ich mir keinen stress machen und einfach oft messen. er hat auch anstandslos direkt 500 teststreifen noch fuer dieses quartal aufgeschrieben.


Also da muss ich meinen Vorredner Recht geben vom messen alleine wird der nicht besser.
Aber ich denke Dein Doc hatte im Hinterkopf den Gedanken, wenn Du mehr misst reagierst Du natürlich auch entsprechend und analysierst um die Situation beim nächstenmal zu vermeiden :zwinker:


> naja, ziel ist jetzt ein hba1c von unter 7,0.

dafür braucht es zwingend nen Morgenwert von <= 120 bis 130 mg/dl.
Ohne den Start spritzt (pumpt) man nur hinterher:(


Das würde ich ein wenig anders sehen, natürlich spritz (pumpt) man den hoehen Wert hinterher.
Der Morgenwert ist also schon ein ausschlaggebener Wert wie der Rest des Tag läuft.
Allerdings würde ich nicht generell sagen ein Wert von xy am Morgen ist für einen HbA1c von z notwendig.

Der hohe Wert am Morgen kann ja z.B. erst eine Stunde vor dem aufstehen entstanden sein und dann
lässt der sich meistens auch ziemlich schnell wieder auf Normal runterbringen...

Bei den Basalratentest würde ich empfehlen mit den Nachttest zu beginnen.
Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen wenn die Nacht nicht passt und man die nachher anpasst, dann stimmt der Rest des Tages wieder nicht so gut...

Viele Grüße

Markus

Offline maulwurfinchen

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Re: Anpassung der Basalrate
« Antwort #37 am: April 15, 2007, 10:42 »
aeh?? ich hab einen nuechternwert morgens von 79mg/dl gehabt... meine morgenwerte liegen fast immer bei 80-120mg/dl, ausser, ich gehe abends mit schlechterem wert ins bett, dann komme ich morgens mit demselben wert raus. die morgenwerte davor waren auch fast alle gut.

ich denke auch, dass er mit haeufig messen natuerlich meint, dass man dann schnell korrigiert. ausserdem habe ich selber grade von der studie gelesen, dass der hba1c wert sich wirklich mit der zahl der messungen vergleichen laesst, dass die leute, die haeufiger messen, fast immer einen besseren hba1c haben, stand neulich im diabetesjournal oder irgendeinem anderen heft, das ich in der praxis gelesen habe.

das mit der aufregung und den 219mg/dl kann gut sein, allerdings war mein blutdruck ueberraschend normal. aber ich kenn das auch, wenn ich aufgeregt bin, schiesst der blutzucker ins unermessliche. ich bin aber auch noch damit beschaeftigt, den morgengupf auszutesten, wieviel ich brauche, um nicht unermesslich hoch zu landen, ich vermute irgendwas zwischen 1-1,5 ie je nach startwert. aber darum geht es ja grade, das rauszufinden. denn dass die basalrate morgens hin kommt, zeigt, meiner meinung nach, ja schon, dass ich fast immer (ausser bei spaeter korrektur oder sehr spaetem essen) mit meinem abendwert raus komme, egal wann ich aufstehe.

naja, gestern war ein komischer tag, ich hab es geschafft, eine hypo nach der anderen hinzulegen, obwohl ich bei den be sehr sicher war. aber lag vermutlich an der hitze. mal abwarten.

ich fands auch positiv, dass der arzt sich viel zeit genommen hat und meiner ansicht nach auch wirklich kompetent war. mal sehen, wie's naechste monat bei frau r. wird, die kenne ich noch von meinem allerersten diabetologen. der doc meinte, wenn sie irgendwas besonderes feststellen wuerde oder beschliessen wuerde, kaeme er dann auch noch kurz dazu. ich habe den eindruck, die arbeiten da alle sehr gut zusammen.

basalratentest mache ich bei gelegenheit abends, wie vom arzt angeordnet. klar, wenn sich da einiges verschiebt, hat das auch auswirkungen auf nacht/morgen, aber momentan vermutet sowohl der arzt als auch ich, dass es abends nicht optimal stimmt.
drueck-ess-abstand wollte ich mir auch mal angewoehnen, aber das klappt im alltag leider nicht immer, jedenfalls nicht in der uni, sondern nur zuhause, wenn wir selber essen kochen.
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Offline Joerg Moeller

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Re: Anpassung der Basalrate
« Antwort #38 am: April 18, 2007, 10:14 »

aeh?? ich hab einen nuechternwert morgens von 79mg/dl gehabt... meine morgenwerte liegen fast immer bei 80-120mg/dl, ausser, ich gehe abends mit schlechterem wert ins bett, dann komme ich morgens mit demselben wert raus. die morgenwerte davor waren auch fast alle gut.


Oder: du hast abends eine Mahlzeit, die sich erst viel später auf den BZ auswirkt. Manche reagieren da ziemlich extrem drauf. Ich hatte gestern abend um 23:00 z.B. 116, hab noch ein Schinkenbrot gegessen (Schinken mit 3% Fett), hab für 3 BE gespritzt und bin heute morgen mit 263 angekommen. Heute gibt es nach 20:00 bestenfalls noch einen Apfel; mal sehen wie es morgen früh aussieht. Für die 263 hat meine Cozmo gemäß meiner 20er Regel 8,15 IE vorgeschlagen; ich habe auf 10 erhöht. Um 12 ist die nächste Messung, ich werd das Ergebnis hier nachtragen.
Nachtrag: BZ um 12 war 136. Könnte besser sein, liegt aber im Zielbereich (70-140)

Zitat
ich denke auch, dass er mit haeufig messen natuerlich meint, dass man dann schnell korrigiert.


Natürlich! Wer misst schon 3 Stunden nach dem Essen eine 180 und korrigiert dann nicht? Man kann nur dann richtig korrigieren, wenn man gemessen hat. Steigt also die Zahl der Messungen verringert sich die Dauer einer BZ-Spitze und es wird daher weniger ins 1c übergehen = 1c sinkt.

Zitat
naja, gestern war ein komischer tag, ich hab es geschafft, eine hypo nach der anderen hinzulegen, obwohl ich bei den be sehr sicher war. aber lag vermutlich an der hitze. mal abwarten.


Ja, das halte ich für sehr wahrscheinlich. Bei Hitze ist die Haut besser durchblutet (weil der Körper seine innere Wärme ja nach außen abgeben will) und somit wird auch das Insulin besser ins Blut aufgenommen. (und es geht nicht soviel durch insulinzersetzende Enzyme verloren) = Insulin wirkt stärker.

Es kann auch der entgegengesetze Effekt eintreten: Die Hitze wird zum Streß, es werden mehr Streßhormone ausgeschüttet, die dämpfen die Inuslinwirkung = Insulin wirkt schwächer.

Man muß sich also vor Augen halten, daß es nicht eine Wirkung für alle gibt, sondern daß jeder Körper ganz individuell reagiert. Erst wenn man seine persönliche Reaktion kennt kann man vorsorgen.

Zitat
ich fands auch positiv, dass der arzt sich viel zeit genommen hat und meiner ansicht nach auch wirklich kompetent war. mal sehen, wie's naechste monat bei frau r. wird, die kenne ich noch von meinem allerersten diabetologen. der doc meinte, wenn sie irgendwas besonderes feststellen wuerde oder beschliessen wuerde, kaeme er dann auch noch kurz dazu. ich habe den eindruck, die arbeiten da alle sehr gut zusammen.


Für mich klingt das alles auch nach einem wirklich kompetenten Diabetesteam :ja: :super:
« Letzte Änderung: April 18, 2007, 12:37 von Jörg Möller »
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Offline LordBritish

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Re: Anpassung der Basalrate
« Antwort #39 am: April 18, 2007, 18:56 »

Man muß sich also vor Augen halten, daß es nicht eine Wirkung für alle gibt, sondern daß jeder Körper ganz individuell reagiert. Erst wenn man seine persönliche Reaktion kennt kann man vorsorgen.


Ich beneide die Leute die einen Körper haben der i.d.R. gleich reagiert, ich kenne das anders das der Körper bei mir sozusagen eine Münze wirft und sich denkt ach ich mach das jetzt mal so...