Autor Thema: Diabetes Typ 2 und Sport  (Gelesen 12689 mal)

Offline Hexe

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Re: Diabetes Typ 2 und Sport
« Antwort #10 am: März 26, 2007, 00:48 »
Hallöchen

 also ich bin auch Typ2 mache regelmässig Sport (Aquafit/Nordic Walking), mein BZ geht regelmässig nach dem Sport hoch, wieso weiss ich nicht, ist aber besser geworden seit ich spritze, so nebenbei gesagt bin ich ganz froh das ich von den Tabletten weg bin und mein Insulin jetzt habe ( vor 1,5 Jahren häätte ich jedem der mir das prophezeit hätte , gesagt er spinnt), aber ohne die Tabletten ( Metformin) habe ich auch keine Probleme mehr mit dem Magen Darm Trakt, keinen Durchfall mehr und auch keine Bauchschmerzen und ähnliches

liebe Grüsse Vera
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Offline Willy_Wuff

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Re: Diabetes Typ 2 und Sport
« Antwort #11 am: März 26, 2007, 08:25 »
Irgendwo hatte ich hier im Forum ne Begründung dafür gelesen warum der Zucker nach dem Sport hoch geht........ Aber sorry frag mich nimmer wo und nich warum, ich hab in der letzten Zeit so viel gelesen das irgendwie fast alles das mich selber nicht betrifft irgendwie wieder weg ist :-(

Offline Joerg Moeller

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Re: Diabetes Typ 2 und Sport
« Antwort #12 am: März 26, 2007, 10:43 »
Kurz gesagt: der BZ steigt nach dem Sport an, wenn man die individuelle Belastungsgrenze zu diesem Zeitpunkt überschritten hat, weil das für den Körper Stress ist und er seine Streßhormone ausschüttet. Die sollen den Stoffwechsel ankurbeln, um unterversorgte Zellen mit ausreichend Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen, haben aber auch eine dem Insulin entgegengesetzte (=kontrainsulinäre) Wirkung. Adrenalin mobilisiert die Leberreserven und Cortisol dämpft die Insulinwirkung an den Zellen.

Eigentlich genial durchdacht: die Nervenzellen brauchen unbedingt Glucose, während die Muskelzellen auch Fettsäuren verwerten können. Also sperrt man die Zellen für die Glucoseaufnahme (durch Cortisol) um so mehr Glucose für die Nervenzellen frei zu haben.

"Zu diesem Zeitpunkt", weil der ja durch entsprechendes Training verändert werden kann. Irgendwann hat sich der Körper an diese Belastungsgrenze gewöhnt und es ist kein Stress mehr für ihn. Dann muß man schon bis zur nächsthöheren Grenze gehen, um den gleichen Effekt zu haben.
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Offline Siggi©®

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Re: Diabetes Typ 2 und Sport
« Antwort #13 am: März 26, 2007, 14:43 »
Prima Erklärung Jörg!

Meinen HA habe ich bewusst nicht danach gefragt ( er ist eher der Rezepteunterschreiber  :rotwerd: )
Habe bei mir auch das Phänomen gehabt wie von Hexe geschildert
Dachte schon mein dussliger Körper iss nu auch noch schwachsinnig geworden  :zwinker:

@ Hexe,
mit Metformin kenne ich auch diese Nebenwirkungen aber fahrbare Toilette sollte da schon gleich mit auf dem Rezept stehen ... habe mich damit eigentlich nur ein paar Tage gequält und bin dann in der Klinik auf Insulin eingestellt worden ... und mir gehts wunderprächtig  :prost:
~~~~~~~~~~~
       so long ...
 :winke:    Siggi    :winke:     
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Offline Hexe

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Re: Diabetes Typ 2 und Sport
« Antwort #14 am: März 26, 2007, 22:29 »


@ Hexe,
mit Metformin kenne ich auch diese Nebenwirkungen aber fahrbare Toilette sollte da schon gleich mit auf dem Rezept stehen ... habe mich damit eigentlich nur ein paar Tage gequält und bin dann in der Klinik auf Insulin eingestellt worden ... und mir gehts wunderprächtig  :prost:


genau ! Ich habe erst gemerkt das Metformin Schuld an meinem "Clo-Dauerlauf" Schuld war, nachdem ich anfing mit dem spritzen, erst danach habe ich gelesen das es auch anderen so geht

liebe Grüsse Vera
Typ2  zur Zeit Toujeo, Jardiance, Novorapid

Offline Joa

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Re: Diabetes Typ 2 und Sport
« Antwort #15 am: März 26, 2007, 23:02 »

Irgendwo hatte ich hier im Forum ne Begründung dafür gelesen warum der Zucker nach dem Sport hoch geht........ Aber sorry frag mich nimmer wo und nich warum, ich hab in der letzten Zeit so viel gelesen das irgendwie fast alles das mich selber nicht betrifft irgendwie wieder weg ist :-(


Ab einer bestimmten Belastungsanforderung schalten die Muskelzellen zur Energiegewinnung vom aeroben zum anaeroben Modus um, weil der im Blut vorhandene Sauerstoff nicht mehr ausreicht, um den Bedarf zu decken (hechel, hechel). War glaub ich so bei 80% Leistungsgrenze und Pulsschlag zwischen 160 und 180 zu erwarten. Dieser Punkt ist trainingsabhängig. Im anearoben Modus wird dann die Energie insbesondere aus Lactat gewonnen.

Prima Verfahren, hat für Diabetiker nur den Nachteil, dass die Folge kontrainsulinär wirkt, weil das auf Zellebene eine Insulinresistenz, soweit ich erinnere durch Übersäuerung, bewirkt.

Daher muß ein Hochleistungsdiabetiker vor der Leistung dann sogar mehr Insulin zugeben und hinterher auch noch ein Plus davon beibehalten, bis die Resistenz überwunden ist (Achtung auf Muskelauffüllefekt mit Glukose nach Sport!).

Hinsichtlich der Adrenalinwirkung gibt es Stimmen die vertreten, dass A. insbesondere die Insulinfreisetzung der Beta-Zellen blockiert, was den Typ 1 nicht juckt, den Typ 2 erst dann nicht, wenn er (fast) auf Typ 1 Niveau gelandet ist. Die Glukosenachschubproduktion dagegen werde von A. nur unwesentlich angekurbelt.

Ein bisken wat an Glukosemehr, zur Abdeckung der Startphase vielleicht.

Soweit die Theorie, die Praxis mag jeder für sich evaluieren.  :ja:

Gruß
Joa
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Offline Andreas

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Re: Diabetes Typ 2 und Sport
« Antwort #16 am: März 27, 2007, 08:35 »
Kann ich so nicht bestätigen:
Bei intensiven Intervalltraining im anaeroben Bereich (z. B. 10 x 500 m unter 1:40) - was ich gelegentlich mache, um nicht aerob auf meinen Langstrecken einzurosten - ist mein BE-Verbrauch deutlich erhöht (ich benötige ca. doppelt so viele KH verglichen mit gleicher Laufleistung im aeroben Bereich) und auch danach esse ich 1-2 BE mehr als sonst nach dem Sport (bei gleicher Basalratenreduktion von ca. 60%).
Kenne ja nun einige diabetische Sportler und die würden niemals vor intensiven Belastungen mehr Insulin geben - es sei denn, sie wollen mal ausprobieren, bis zu welchem BZ man sich noch auf den Beinen hält und ab wann der Krankenwagen den Rücktransport übernimmt. ;)

Gruß, Andreas
Eine gute Diabetes-Therapie muss einfach sein.


Offline Joa

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Re: Diabetes Typ 2 und Sport
« Antwort #17 am: März 27, 2007, 21:09 »

(z. B. 10 x 500 m unter 1:40)


Also praktisch kann ich da nicht wirklich mitschnacken, ist vielleicht auch die Frage, ob eine kurze anaerobe Belastung schon die Resistenz hochbringt.
Obwohl ich das aus der DK in Mgthm so erinnern würde.

Könnte noch ein paar Gedanken basteln, aber ohne wirkliche Basis.

Der Dorf-Doc meinte dazu, dass bei den Leistungssportlern jeder für sich seine eigenen Verhältnisse austesten müsse. Durchaus eben auch wieder abhängig von Trainingszustand und Belastung.

Das begleitet er dann wohl eher in der individuellen Beratung, call-by-call.

Gruß
Joa


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Offline Corinna

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Re: Diabetes Typ 2 und Sport
« Antwort #18 am: März 27, 2007, 23:24 »
Ich kann das schon bestätigen. Mache im Fitnessstudio immer Ausdauertraining und halte den Puls immer so um die 140. Da passiert nix nach dem Sport.
Vor nem halben Jahr hab ich aber immer so bei 150-160 mit der gleichen Dauer trainiert, da musst ich immer 2IE direkt nach dem Sport geben, auch bei niedrigen Werten, sonst hätt es mich auf 200 hochgeschossen.
Als ich vor zwei Wochen Inline-Skaten war, war mien Puls auch eher im Bereich 150-160, da konnte ich dann auch einen deutlichen Anstieg feststellen, den ich aber sofort in den Griff bekam, da ich ja wusste, dass das passieren könnte, und daher engmaschiger gemessen hab.
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Offline Joa

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Re: Diabetes Typ 2 und Sport
« Antwort #19 am: März 28, 2007, 00:41 »

Kann ich so nicht bestätigen:
...
Kenne ja nun einige diabetische Sportler und die würden niemals vor intensiven Belastungen mehr Insulin geben - es sei denn, sie wollen mal ausprobieren, bis zu welchem BZ man sich noch auf den Beinen hält und ab wann der Krankenwagen den Rücktransport übernimmt. ;)


Noch 'n Nachtrag:

Meine Aussage: "vor der Leistung Insulin geben" ist sicher mit einigen Vorbehalten zu genießen.
Das wird wohl im Zusammenhang mit der Frage zu werten sein, wie schnell Du in den anaeroben Berich startest, wie lange der durchgehalten wird und wie schnell eine Insulinwirkung nennenswert eintritt.

Aber wie schon angedeutet, individuell austesten ist wohl nicht von Übel.  :ja:

Abgesehen davon stellt sich vielleicht auch noch die Frage, ob eine 500m Strecke denn wirklich schon zur Umschaltung auf anaerob führt?
Eventuell könnte der im Blut vorhandene Sauerstoff dafür noch reichen?

Da Du zwischen den 10 x 500m sicherlich (Sauerstoff-)Auftankpausen einlegst, könnten dann auch die gegenüber den langsameren Strecken erhöhten Verbrauchswerte an KH passen.

Gruß
Joa

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