ch studiere selbst Medizin und bin sattelfest in der Theorie... in der Praxis sieht das schon ganz anders aus.
Ich frage mich, wieviel Betreuung sie wirklich braucht, wie informiert sie überhaupt über Ihre Krankheit ist (am Telefon heißts "ich hab halt bissl Zucker... ja mei... ich bin a Süße"), wie sehr ich bei der Planung des Besuchs auf ihre besonderen Bedürfnisse Rücksicht nehmen muss, wie ich zu kochen habe... etc. Ich möchte sie ja weder zu sehr beglucken oder noch sie überfordern
"sattelfest in der Theorie"
Welches Semester bist Du denn? Hattest Du schon auf Station mit Diabetikern zu tun?
Wenn sie seit kurzem Insulin nimmt und einen verheirateten Sohn hat, ist sie wohl Typ2... sie hat vermutlich einen Diätplan und Dosierungsangaben fürs Insulin. Hängt etwas von der Therapie ab (CT oder ICT). Unsicherheiten wird es geben, wenn sie nicht weiß, wie sie das Essen vor sich berechnen soll oder wenn das Essen einen recht hohen glykämischen Index hat (Nachtisch, Kuchen, Kartoffelpü...). Diese Unsicherheit kannst Du nehmen, wenn Du ihr ermöglichst zu wissen, was ihr Essen enthält... kleine Küchenwaage bereithalten, vielleicht auch eine Lebensmitteltabelle (wenn sie noch keine hat, macht sich das vielleicht auch gut als schwiegertöchterliches Geschenk?
) sehr gut und praxisorientiert ist "Kalorien mundgerecht"... vor allem, weil die nicht nur nach Gewicht, sondern auch nach Portionen einteilen (nicht "pro 100g", sondern "1 mittelgroße Kartoffel"). Wenn Ihr irgendwie Spaziergänge macht (Bewegung) oder außer Haus seid: selbst auch noch mal Traubenzucker einpacken zur Sicherheit... und vielleicht einfach mal am Telefon fragen, obs irgendwas gibt, was sie gern geregelt hätte. Ist sie denn vor dem Diabetes eher ein selbstständiger Mensch gewesen? Ist sie ein Typ Mensch, der sich problemlos "an die Hand nehmen" läßt oder ist ihr das eher peinlich? Würde sie unwirsch reagieren, wenn Du sie z.B. darauf aufmerksam machst, daß sie nicht drei, sondern fünf BE Kartoffeln auf dem Teller hat?
Signalisiere halt, daß Du Hilfe bietest, wenn sie gebraucht wird... kauf Lebensmittel mit Nährwertangaben, bei Getränken zuckerfreie oder nicht den süßen Wein etc
...fällt mir jetzt spontan ein.
Grüße
Anja