Autor Thema: Ansteigenden BZ-Werte im Laufe des Morgens  (Gelesen 16792 mal)

Offline Adrian

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Re: Ansteigenden BZ-Werte im Laufe des Morgens
« Antwort #10 am: Februar 14, 2007, 15:09 »

 Aber ich werde mich hüten jeden Morgen mein BasalratenProfil zu wechseln, da lass ich die zwei, drei Stunden Morgens und Abends lieber im etwas unscharfen Bereich und helfe bei Bedarf manuell nach.

Manches kann ich immer noch besser als die Pumpe machende Grüße,
Peter


Dat sehe ich jenauso!
Vor allem: Wenn ich morgens ausschlafe, würde ich das gar nicht ohne Wecker schaffe, meine BR zu ändern ;-)

LG|Adrian
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Offline Joerg Moeller

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Re: Ansteigenden BZ-Werte im Laufe des Morgens
« Antwort #11 am: Februar 14, 2007, 18:02 »

Mir wurde im Krankenhaus von hochbezahlten Fachärzten gesagt, einen (manuellen) Morgengupf könnte und dürfte es mit der Pumpe nicht geben, die Pumpe müßte man so programmieren das sie das übernimmt.


Dann haben diese hochezahlten Fachärzte nicht begriffen was der Unterschied zwischen einem Dawn- (bleibt zeitlich in festem Rahmen und kann daher in die Basalraten programmiert werden) und einem Aufstehphänomen ist (Noradrenalinausschüttung zum Zeitpunkt des Aufstehens, damit das Blut nicht in den Beinen versackt).

Wenn man jeden Morgen zur selben Zeit aufsteht könnte man das in die Basalraten einfließen lassen, aber auch davon ist abzuraten. Man könnte ja auch mal krank sein oder verschlafen und dann käme eine Hypo dabei raus.

Zitat
Mir war das nie so ganz einleuchtend da ich ja nicht immer zur gleichen Zeit aufstehe und einen Morgengupf ohne überhaupt wach zu sein könnte ja wie ne Hammerkeule wirken. Trotzdem habe ich mich lange dran gehalten und beginne erst seit neustem wieder direkt nach dem Aufstehen etwas Insulin abzudrücken. Jetzt steigen auch meine BZ Werte nicht mehr in den Himmel. Ist ja eigentlich auch total logisch!

Ich kann die These der Ärzte also guten Gewissens ad acta legen, ja?


Ja, am besten nach P wie Papierkorb oder N wie "Nee, was haben wir gelacht" :teufelchen:
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Offline Duff Rose

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Re: Ansteigenden BZ-Werte im Laufe des Morgens
« Antwort #12 am: Februar 14, 2007, 18:28 »
Tachchen,

also bei mir verhält sich das so, daß ich auch morgens meistens immer ienen Gupf gebe. Ich leige meist bei 120mg/dl, da spritze ich dann zwei IE, wenn ich drüber leige drei IE. Dann lande ich vorm Frühstück meist bei ca. 110mg/dl. Habe ich allerdings am Vortag Sport gemacht wie gestern und komme mit 90mg/dl (heute) aus dem Bett gibts nichts. War dann vorm Frühstück bei 110mg/dl, das ist ok. Eine IE hätte ich vielleicht drücken können als Gupf, aber wir wollen es ja nicht übertreiben.

Anscheinend gehe ich nachts gegen drei immer ein wenig in den Keller und morgens dafür wieder etwas rauf. Ungefähr so (Ohne Sport):

22:00 Uhr -> 90mg/dl
03:00 Uhr -> 75mg/dl
06:30 Uhr -> 125mg/dl

Es gibt allerdings Tage da hauts mich mit 140mg/dl ausm Bett. Ist ärgerlich und man sucht vergeblich die Ursache, aber was letzlich einem übrigbleibt ist, einfach den Gupf etwas zu erhöhen.

Ich finde der Aufstehwert ist sehr wichtig. Habe ich einen Traumwert von 80mg/dl morgens habe ich den ganzen Tag keine Probleme mit hohen Werten, mit 140mg/dl allerdings bleibe ich den ganzen Tag erhöht, auch wenn nich vorm Essen immer korrigiere. Ist das bei euch auch so?  
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Offline Joerg Moeller

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Re: Ansteigenden BZ-Werte im Laufe des Morgens
« Antwort #13 am: Februar 14, 2007, 18:34 »

22:00 Uhr -> 90mg/dl
03:00 Uhr -> 75mg/dl
06:30 Uhr -> 125mg/dl


Von den 125 abgesehen ist das ein physiologischer Verlauf. (Deswegen soll man ja auch im Basaltest nachts um 3 und um 5 messen)

Zitat
Habe ich einen Traumwert von 80mg/dl morgens habe ich den ganzen Tag keine Probleme mit hohen Werten, mit 140mg/dl allerdings bleibe ich den ganzen Tag erhöht, auch wenn nich vorm Essen immer korrigiere. Ist das bei euch auch so?  


Nein, bei mir nicht. Ich kann morgens auch mit 280 aufstehen (wenn abends rambazamba war) und liege mittags trotzdem bei um die 100.
Ich korrigiere aber auch dementsprechend und gebe ab 160 ein bißchen mehr für die Fettsäureresistenz.

Wenn ich es mal wirklich nicht schaffe mittags bei 100 zu landen, dann ist das ein Katheterproblem.
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Offline Adrian

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Re: Ansteigenden BZ-Werte im Laufe des Morgens
« Antwort #14 am: Februar 14, 2007, 18:40 »

 (Noradrenalinausschüttung zum Zeitpunkt des Aufstehens, damit das Blut nicht in den Beinen versackt).

@Jörg
Das mit dem Noradrenalin sollten wir nochmal diskutieren ;-)
Denn das ist ja nur für die Kreislaufstabilisierung in den ersten  Minuten zuständig. Aber für nur mal kurz aufs Klo brauche ich keinen Aufstehbolus. Hattest Du nicht selber mal RAAS in den Raum geworfen?

@Alle
Das ganze tut aber nichts zur Sache Allgemein: Hormon, das den Insulinbedarf steigert, wird ausgeschüttet, wenn man Aufsteht/aufrecht ist.

LG|Adrian
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Offline Adrian

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Re: Ansteigenden BZ-Werte im Laufe des Morgens
« Antwort #15 am: Februar 14, 2007, 19:03 »

Zitat
Habe ich einen Traumwert von 80mg/dl morgens habe ich den ganzen Tag keine Probleme mit hohen Werten, mit 140mg/dl allerdings bleibe ich den ganzen Tag erhöht, auch wenn nich vorm Essen immer korrigiere. Ist das bei euch auch so?  


Nein, bei mir nicht. Ich kann morgens auch mit 280 aufstehen (wenn abends rambazamba war) und liege mittags trotzdem bei um die 100.
Ich korrigiere aber auch dementsprechend und gebe ab 160 ein bißchen mehr für die Fettsäureresistenz.


Ich glaube, da ist schon der Hake gefunden: Wenn man über 140 morgens rauskommt, und der Wert abends ok war, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass er eben durch Fettsäureresistenz entstanden ist.

LG|Adrian
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Offline siebenstein67

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Re: Ansteigenden BZ-Werte im Laufe des Morgens
« Antwort #16 am: Februar 14, 2007, 19:12 »
Lieber Adrian, lieber Jörg,
ich finde Eure Diskussion total spannend!
Verratet Ihr mich noch, was eine "Fettsäureresistenz" ist?

alles Liebe
Gabi

Offline Duff Rose

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Re: Ansteigenden BZ-Werte im Laufe des Morgens
« Antwort #17 am: Februar 14, 2007, 20:12 »
Ja genau, was ist eine Fettsäurenresistenz? Höre ich das erste mal.  :kratz:
Und was bitte ist eine  "Rambazamba"?  :lachen:
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Re: Ansteigenden BZ-Werte im Laufe des Morgens
« Antwort #18 am: Februar 14, 2007, 20:29 »
Wenn der Körper zu wenig Energie über die Schiene, die Insulin benötigt, herstellen kann, spaltet er Fett unvollständig zu Fettsäuren.

Da die Zellwände auch aus Fettsäuren bestehen, können diese Fettsäuren anch dem Billardprinzip ungehindert in die Zellen und dort verstoffwechselt werden.

Zum Glück gibt es das, sonst hätten die meisten von uns Typ1ern nicht überlebt, als sie zu wenig Insulin hatten.

Leider führen übermäßig viele Fettsäuren dazu, dass Insulin nicht so stark wirkt. Dadurch steigt der Blutzucker schon etwas an. Ein normalgesunder schüttet dann einfach Insulin aus... und gut ist.
Bei uns ist es aber so:
Insulinmangel -> mehr freie Fettsäuren -> Insulin wirkt nicht so gut -> stärkerer Insulinmangel -> noch mehr freie Fettsäuren ....
Bis:
Entweder das Blut anfängt sauer zu werden... Ketoazidose
Oder man genügend Insulin bekommt. Da aber schon das Insulin nicht mehr so gut wirkt (Resistenz), braucht man mehr zum korrigieren.

Der Auslöser ist Insulinmangel. Entweder, da Insulin nicht richtig abgegeben wurde (Basis falsch gesetzt, Kathteter gezogen, Luftblase im Katheter, undichte Koppelstelle, ...) aber viel häufiger, weil man mehr Insulin bräuchte (Basalrate beim Sport zu stark runtergesetzt, Krankheit mit Fieber, ...)

LG|Adrian
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Re: Ansteigenden BZ-Werte im Laufe des Morgens
« Antwort #19 am: Februar 14, 2007, 23:44 »

Ja genau, was ist eine Fettsäurenresistenz? Höre ich das erste mal.  :kratz:


Hat Adrian ja schon erklärt. Von mir nur zur Ergänzung: ich lege in dem Fall dann noch 1-3 IE drauf, das reicht dann bei mir, um wieder bei 100 zu landen. (Wenn alles so gut hinhauen würde wie meine Korrekturen wäre ich happy)

Zitat
Und was bitte ist eine  "Rambazamba"?  :lachen:


Das ist, wenn man mal ordentlich auf den Putz haut, die Sau rauslässt oder den Pabst im Kettenhemd boxen lässt :zwinker:
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