Mir wurde im Krankenhaus von hochbezahlten Fachärzten gesagt, einen (manuellen) Morgengupf könnte und dürfte es mit der Pumpe nicht geben, die Pumpe müßte man so programmieren das sie das übernimmt.
Mir war das nie so ganz einleuchtend da ich ja nicht immer zur gleichen Zeit aufstehe und einen Morgengupf ohne überhaupt wach zu sein könnte ja wie ne Hammerkeule wirken. Trotzdem habe ich mich lange dran gehalten und beginne erst seit neustem wieder direkt nach dem Aufstehen etwas Insulin abzudrücken. Jetzt steigen auch meine BZ Werte nicht mehr in den Himmel. Ist ja eigentlich auch total logisch!
Ich kann die These der Ärzte also guten Gewissens ad acta legen, ja?
Ja, es gibt thoeretisch mehr oder weniger 2 Basalraten! Eine im Liegen und eine im Stehen/Sitzen. Denn immer, wenn der Kopf über Herzhöhe ist, wird ein kreislaufstabilisierendes Hormon (Aldosteron, Adlosteron o.ä.) ausgeschüttet, dass den Insulinbedarf steigen lässt.
Die reale Basalrate besteht also tagsüber aus der "aufrechten" Basalrate und nachts aus der "liegenden".
Klar, mit der Pumpe kann man das fix einprogrammieren. Aber, wie Du schon richtig gesagt hast: Wenn man dann mal länger schläft oder gar verschläft, hat man im liegen eine zu hohe Basaldosis -> man Unterzuckert.
Daher wird häufig morgens die Basalrate bewusst länger auf "liegend" programmiert. Wenn man dann Aufsteht muss man halt die fehlende Dosis noch (als Bolus) nachgeben.
Dass das morgens so stark auffällt (besonders bei Nichtpumpis), liegt daran, dass es sich zudem noch mit dem dawn-Phänomen, das eigentlich fast jeder, wenn auch nur schwach, hat, überlagert.
Aber auch abends merke ich es. Wenn ich abends zu lange mache (meist vor dem Rechner/lernend, nicht in Disco tanzend ;-)), dann steigt mein Blutzucker an, da ja, obwohl ich aufrecht sitze, meine "Liegendbasalrate" abgegeben wird.
LG|Adrian