Autor Thema: Wiederverwendbarkeit der Reservoire  (Gelesen 17031 mal)

Offline heihild

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Wiederverwendbarkeit der Reservoire
« am: Februar 09, 2007, 16:42 »
Ich habe da mal eine Frage hinsichtlich einer möglichen Wiederverwendbarkeit der Reservoire.
Da ich meine Pens gegen eine Pumpe zu tauschen gedenke und auch schon die ersten erforderlichen Schritte dafür in die Wege geleitet habe, kommen zwangsläufig viele Fragen auf, die in den Foren bisher nur zum Teil behandelt werden.
Die Wahl der für mich wohl optimalen Pumpe ist auf die Cozmo gefallen. Die für die Pumpe erforderlichen Katheter und Reservoire sind - egal für welchen Pumpe man sich entscheidet - ganz schön teuer. Ich denke mal, dass auch deshalb die Verwendungsdauer der Katheter von vielen so weit wie möglich ausgereizt wird. Wie sieht das bei den Reservoiren aus? Wie oft kann man diese verwenden? Ohne große Vorkenntnisse würde ich sagen, dass man diese ja eigentlich auch mehrmals verwenden kann. Welcher Profi kann mir da mal auskunft geben ???
Viele Dank im voraus,
Gruß Heiner

Offline LordBritish

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Re: Wiederverwendbarkeit der Reservoire
« Antwort #1 am: Februar 09, 2007, 17:22 »
Hallo Heiner,

ich habe noch nie ein Resservoir mehrfach verwendet und würde das auch nie (Ausnahme ich hätte keine mehr) tun!
Gerade bei der Spirit habe ich schon bei einmaliger Verwendung manchmal Probleme gehabt das der Kolben
in der Pumpe stecken geblieben ist :schwitz:

Außerdem bezahlt die KK ja auch die Hilfsmittel, wenn sie die Pumpe genehmigt hat.
Bei der Zuzahlung gibt es auch Versandhändler wo keine Zuzahlung für Hilfsmittel erforderlich ist.

Katheter muss ich z.B. jeden Tag wechseln sonst schwankt der BZ noch stärker.

Ich wünsche Dir jedenfalls Viel Erfolg und Spaß mit dem neuen Begleiter

Viele Grüße

Markus

Offline unknown

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Re: Wiederverwendbarkeit der Reservoire
« Antwort #2 am: Februar 09, 2007, 17:40 »

Ich habe da mal eine Frage hinsichtlich einer möglichen Wiederverwendbarkeit der Reservoire.

Die für die Pumpe erforderlichen Katheter und Reservoire sind - egal für welchen Pumpe man sich entscheidet - ganz schön teuer. Ich denke mal, dass auch deshalb die Verwendungsdauer der Katheter von vielen so weit wie möglich ausgereizt wird. Wie sieht das bei den Reservoiren aus? Wie oft kann man diese verwenden? Ohne große Vorkenntnisse würde ich sagen, dass man diese ja eigentlich auch mehrmals verwenden kann. Welcher Profi kann mir da mal auskunft geben ???
Viele Dank im voraus,
Gruß Heiner


Katheter und Reservoire sind Einwegartikel. (Rx)

Klar kostet das Geld aber bei Mehrfachverwendung kann die Abgabegenauigkeit von Insulin nicht garantiert werden. Mann kann sich natürlich duch sparen auch Probleme machen die man nicht haben muss.

Grüßle

Norbert

Offline LordBritish

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Re: Wiederverwendbarkeit der Reservoire
« Antwort #3 am: Februar 09, 2007, 18:18 »

Klar kostet das Geld aber bei Mehrfachverwendung kann die Abgabegenauigkeit von Insulin nicht garantiert werden.


...und dann könnte das Geiz ist geil Verhalten mehr Folgekosten verursachen als die Hilfsmittel gekostet hätten.

Offline heihild

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Re: Wiederverwendbarkeit der Reservoire
« Antwort #4 am: Februar 09, 2007, 18:45 »
Hallo Markus, hallo Norbert,
der Grund meiner Frage ist, wie richtig angenommen, das Sparen. Ich nehme nicht an, dass die Hersteller, nachdem die Entwickungskosten gedeckt sind, plötzlich die Preise extrem senken werden. Aus meiner Sicht ist der Preis von ca. 120 € +- für 25 Stück recht heftig wenn man bedenkt, dass es sich von Material- und Herstellungskosten eigentlich um einen Pfennigs(Cent)artikel handeln müsste. Bei Kathetern ist es genauso. Im Grunde viel zu teuer, aber man hat im Prinzip keine Wahl und steigert somit automatisch die Chance, das die KK - egal ob gesetzlich oder privat - den Schritt in Richtung Pumpe ablehnt.
Danke für die Antworten.
Gruß Heiner

Offline LordBritish

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Re: Wiederverwendbarkeit der Reservoire
« Antwort #5 am: Februar 09, 2007, 19:42 »

Im Grunde viel zu teuer, aber man hat im Prinzip keine Wahl und steigert somit automatisch die Chance, das die KK - egal ob gesetzlich oder privat - den Schritt in Richtung Pumpe ablehnt.


Hallo Heiner,

klar ist eine Pumpenverordnung und das Zubehör auf dem ersten Blick nicht günstig.
Wenn man jetzt aber bedenkt das mit einer guten Einstellung das Risiko
von Folgeschäden gesenkt wird und/oder ggf. Folgeschäden geringfügiger
ausfallen dürften wird langfristig gespart.

Die Pumpe bekommt man sofern eine medizinische Notwendigkeit vorliegt.
Wenn alles super eingestellt ist und mit ICT erreichbar ist,
sehe ich da auch keine Notwendigkeit.
Daher gibt es ja auch die Probephase, damit nachgewiesen werden kann das mit Pumpe
bessere Ergebnisse erreicht werden können.

Was so die Preise angeht, da sind die bei der Cozmo schon teurer als bei z.B. der Spirit.
(Dafür läuft die Spirit nicht unendlich 2 Pumpenkonzept a Pumpe 2 Jahre Betriebsdauer)
Reservoire für die Spirit kosten "nur" 83,00 EUR das gleiche habe ich bei meinen Kathetern auch festgestellt.
Ich nutze den Tender und wenn ich den Pendant (gleichcer Hersteller) nur unter Smiths Label
nehmen würde wären die auch deutlich teurer.
Bei der Cozmo kannst Du jeden beliebigen Katheter mit Luer Lock nehmen,
bist also z.Zt. noch sehr flexibel in der Auswahl.
Bei Medtronic wärst Du bei der Paradigm z.B. am Hersteller gebunden (Firmeneigener Spezialanschluß).

Im übrigen glaube ich auch nicht das sich die Krankekkasse davon beeinflussen lassen würde,
wenn Du ihnen erzählen würdest ich verwende die Hilfsmittel auch x mal anstatt 1 mal.

Im Prinzip musst Du dann erstmal abwarten was die Krankekasse zu der Pumpenbehandlung sagt.

Viele Grüße

Markus

Offline maulwurfinchen

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Re: Wiederverwendbarkeit der Reservoire
« Antwort #6 am: Februar 09, 2007, 21:09 »
jaja, ich schon wieder  :rotwerd:
ich hab reservoire mal zweimal benutzt, allerdings nur 2 stueck jeweils doppelt, weil medtronic noch nicht geliefert hatte bzw. damals noch an die erstwohnsitzadresse und nicht dahin, wo ich inzwischen gewohnt habe. naja, egal. ich hatte keine probleme, habe das aber auch nur als notloesung gesehen und achte inzwischen drauf, dass ich nicht die leere packung ins regal lege und dann denke, es sei noch eine packung da.  :mauer:

wie die anderen sagen, es handelt sich um einen EINMALartikel und die sicherheit ist nur bei einmaliger verwendung gegeben. (wobei mir zumindest bei medtronic paradigm reservoiren auffaellt, dass die auch bei erster benutzung nicht optimal dicht sind, beim aufziehen ziehen sich schonmal von unten an der gummierung luftblaeschen hoch, die eindeutig von außen kommen). dauerhaft wuerde ich auf keinen fall reservoire mehrfach benutzen.
pumpi seit 11 jahren - paradigm 722 - typ 1 seit 1999 - humalog + 2x850mg metformin


Offline Llarian

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Re: Wiederverwendbarkeit der Reservoire
« Antwort #7 am: Februar 09, 2007, 21:22 »

der Grund meiner Frage ist, wie richtig angenommen, das Sparen. Ich nehme nicht an, dass die Hersteller, nachdem die Entwickungskosten gedeckt sind, plötzlich die Preise extrem senken werden. Aus meiner Sicht ist der Preis von ca. 120 € +- für 25 Stück recht heftig wenn man bedenkt, dass es sich von Material- und Herstellungskosten eigentlich um einen Pfennigs(Cent)artikel handeln müsste. Bei Kathetern ist es genauso.

Dann überleg mal, welchen Exaktheitsansprüchen die genügen müßen und wie teuer nach der Herstellung allein die Qualitätssicherung zum medizinschen Gebrauch bestimmter Artikel ist!
Zur Wiederverwertbarket von Reservoiren hat mal jeand, der beruflich die entsprechenden Gerätschaften zur Verfügung hatte, einige Testmessungen mit neuen und gebrauchten Reservoiren im Vergleich gemacht: http://www.labortechniker.de/diabetes/ampullenwiderstand.htm

Grüße
Anja

Offline Andi

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Re: Wiederverwendbarkeit der Reservoire
« Antwort #8 am: Februar 09, 2007, 21:30 »

Zur Wiederverwertbarket von Reservoiren hat mal jeand, der beruflich die entsprechenden Gerätschaften zur Verfügung hatte, ...


Ja, daran mußte ich auch denken, hatte aber auf die Schnelle den Link von Bodo nicht zur Hand ...
.                                                       ,---> SiDiary ==> Bericht ist für den DOC
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Offline unknown

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Re: Wiederverwendbarkeit der Reservoire
« Antwort #9 am: Februar 09, 2007, 21:30 »
@Heiner, @all,


Hallo Markus, hallo Norbert,
der Grund meiner Frage ist, wie richtig angenommen, das Sparen. Ich nehme nicht an, dass die Hersteller, nachdem die Entwickungskosten gedeckt sind, plötzlich die Preise extrem senken werden. Aus meiner Sicht ist der Preis von ca. 120 € +- für 25 Stück recht heftig wenn man bedenkt, dass es sich von Material- und Herstellungskosten eigentlich um einen Pfennigs(Cent)artikel handeln müsste. Bei Kathetern ist es genauso. Im Grunde viel zu teuer, aber man hat im Prinzip keine Wahl und steigert somit automatisch die Chance, das die KK - egal ob gesetzlich oder privat - den Schritt in Richtung Pumpe ablehnt.
Danke für die Antworten.
Gruß Heiner


das sind keine Pfenig bzw. Centartikel. Beides sind Medizinprodukte und die Kosten für Dokumentation, Rückstellproben und Nachtest im Rahmen der Fertigung sind nicht so billig. Das ganz muss außerdem Steriel usw. sein. Transport kostet auch noch etwas. Etwas Gewinn beim Hersteller und dann beim Vertrieb natürlich auch.

Resovoire müssen mit dem mechanischen Transportmechanismus der Pumpe sehr gut zuammenarbeiten. Wenn wir bedenken das z. B. 300 IE Insulin auf 3 cm = 30 mm im Resovoir sind und die Pumpen heute 0.1 IE pro Stunde abgeben dann bedeutet das einen Hub von 0.1 mm pro Stunde. Da aber die 0.1 IE nicht auf eimal sondern in mehreren Teilen abgeben sind die mechanischen Schritte noch kleiner. Und das muss dann mit der Reibung im Resovoir immer zuverlässig funktionieren. Bei der geforderten Fertigungsgenauigkeit sind das keine billigen Artikel in der Herstellung.

Grüßle

Norbert