Autor Thema: Wer führt ein Diabetiker-Tagebuch ?  (Gelesen 29733 mal)

Offline Janine

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Re: Wer führt ein Diabetiker-Tagebuch ?
« Antwort #50 am: Februar 22, 2007, 22:01 »
Hallo!

Ich habe nun seit 1 1/2 Jahren Diabetes. Und habe das Tagebuch schon seit einem jahr aufgegeben. Mir ist das durch den Alltags bzw. berufsstreß zu lästig und kein Arzt will es bei mir sehen. Ich habe mir damals ein Datenkabel für mein BZ Gerät gekauft, habe vor meinem ersten besuch beim Diabetelogen alles schön ausgedruckt und was war? Das brauch ich nicht unbedingt. Und wenn jemand meine Werte sehen will druck ich es aus und gut is.

Im übrigen bekomme ich meine Teststreifen als Dauerverordnung. 7 Stück pro Tag für ein jahr lang!

Offline Archchancellor

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Re: Wer führt ein Diabetiker-Tagebuch ?
« Antwort #51 am: Februar 23, 2007, 08:14 »

Und habe das Tagebuch schon seit einem jahr aufgegeben.

Schade :'(


Mir ist das durch den Alltags bzw. berufsstreß zu lästig

Grade dann. Aufgrund der wechselnden Belastung und daraus resultierenden Wechselwirkungen



und kein Arzt will es bei mir sehen.

Schade und eigentlich sollte dies einen Arztwechsel nach sich ziehen



Ich habe mir damals ein Datenkabel für mein BZ Gerät gekauft, habe vor meinem ersten besuch beim Diabetelogen alles schön ausgedruckt und was war? Das brauch ich nicht unbedingt.

Grade der (die ) diabetologe (Diabetologin) sollten doch die Werte sehen.


Und wenn jemand meine Werte sehen will druck ich es aus und gut is.

Also doch ein Tagebuch - oder sehe nur ich hierin einen widerspruch zur ersten Aussage :kratz:


Archchancellor
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Offline Joerg Moeller

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Re: Wer führt ein Diabetiker-Tagebuch ?
« Antwort #52 am: Februar 26, 2007, 16:24 »


und kein Arzt will es bei mir sehen.

Schade und eigentlich sollte dies einen Arztwechsel nach sich ziehen


Kommt drauf an, was man sich vom Diabetologen erwartet. Ich bin bei meinem im Rahmen des DMP, und der wollte auch noch nie ein Tagebuch sehen. Stört mich persönlich aber nicht weiter, weil sich dadurch für mich eh nichts ändern würde.

Bei manchen wirkt es aber schon motivationsfördernd, wenn sich einer für das interessiert was man da verzapft. Und dann würde ich das auch eher als "Kunstfehler" ansehen.
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Offline diabetestroll

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Re: Wer führt ein Diabetiker-Tagebuch ?
« Antwort #53 am: März 08, 2007, 17:32 »
Hallo zusammen,
mein jetziger Diabetologe interessiert sich sehr wohl für ein Tagebuch. Aber er ist über computergestützte Tagebücher erstaunt und hat mir als PC Freak jetzt ein OTUS geschenkt. Würde er sonst keinem geben, da zu kompliziert in der Bedienung. Jetzt brauche ich nur noch ein Datenkabel. Ich denke, er hat erkannt, das für mich solch technische Spielereien durchaus motivationsfördernd sind, mich mit meinem Diabetes zu beschäftigen. Also führe ich jetzt wieder schön brav mein Tagebuch.

LG,
Thomas

Offline *ZuckerSchnute*

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Re: Wer führt ein Diabetiker-Tagebuch ?
« Antwort #54 am: Dezember 15, 2007, 09:07 »
Ich führe schon ein Tagebuch. Früher war ich auch schlampig und habe es gelassen, aber in meiner letzten Schulung bekamen wir eingeleut, dass unsere notierten Werte ja die Basis sind, auf denen wir bzw. der Diabetologe arbeitet.
Man kann schlecht den Insulinbedarf ermitteln wenn man nichts schriftliches hat, und dann wird die Therapie schnell eine Art Glücksspiel.  ;)
Eine kluge Frau wird manches übersehen, aber alles überschauen. ;)

Offline Joerg Moeller

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Re: Wer führt ein Diabetiker-Tagebuch ?
« Antwort #55 am: Dezember 15, 2007, 11:42 »
Man kann schlecht den Insulinbedarf ermitteln wenn man nichts schriftliches hat, und dann wird die Therapie schnell eine Art Glücksspiel.  ;)

Richtig. Und dazu kann man sagen: je umfangreicher, desto hilfreicher.

Das reine Auslesen der BZ-Geräte bringt meist nicht viel. Da hat man Datum/Uhrzeit/BZ und das wars dann. Ich schalte beim Fernsehen ja auch nicht den Ton Stumm, denn ich will nicht nur sehen daß sich etwas bewegt sondern auch warum!.

(Und falls jetzt jemand mit Stummfilmen kommt: selbst da gibt es fast immer an manchen Stellen erklärende Texteinblendungen)

Man könnte jetzt sagen, wenn alles gut läuft braucht man auch nicht andere Facts dazuschreiben. Das ist richtig: wenn es um die reine Doku geht.
Hilfreich wird es aber an den Tagen, an denen es nicht so gut läuft. Da kann man dann zu den guten Tagen zurückblättern und schauen, wie man es da gemacht hat, oder ob da irgendwas anders war.

Und was soll man jetzt alles festhalten?
Minimum ist BZ, Kohlenhydrate und Medikamentendosis. Das würde ich immer protokollieren.

Bei unbekannten Gerichten, wo man schätzen muss vielleicht noch in Stichpunkten, was man da probiert hat. Wenn es gut läuft kann man beim nächsten Mal darauf zurückgreifen und wenn es nicht so gut läuft erst recht. Dann kann man nämlich sehen, an welcher Schraube man am besten etwas dreht.

Gerade am Anfang oder bei unbekannten Gerichten würde ich auch SEA/DEA protokollieren. Es ist nämlich nicht immer einfach den richtigen glykämischen Index zu schätzen. Und wenn ich weiß, welchen SEA ich beim letzten Mal angewendet habe kann ich beim erneuten Versuch beurteilen, ob ich den so lasse oder ein bißchen verändere.

Auch äußere Einflüsse können von Interesse sein: was man gemacht hat, wie man sich gefühlt hat, ob es eher warm oder kalt war, ob man vielleicht krank war. Alles das kann Einflüsse auf den BZ haben. (Die Temperatur beeinflusst z.B. die Durchblutung der Haut und somit die Geschwindigkeit, mit der das gespritzte Insulin ins Blut gelangt)


Das hört sich jetzt alles wahnsinnig kompliziert und arbeitsintensiv an. Aber soooo genau braucht man es in der Regel nur am Anfang. Je genauer man da beobachtet und (ganz wichtig!) aus dem Beobachtetem seine Rückschlüsse zieht, desto schneller lernt man die Reaktionen seines Körpers kennen.
Und da kann man manchmal irre Dinge beobachten: wenn ich dies und jenes mache reagiert mein BZ so und so. Manches kann man sich nicht immer erklären (und selbst die Fachleute nicht). Ist aber auch nicht so wichtig. Ich weiß auch nicht in alle Details, warum ein Auto fährt. Hauptsache ich weiß wie man es fahren sollte.

Mit der Zeit schreibt man dann immer weniger auf. Oder nur in besonderen Situationen (um einen Referenzpunkt zu haben). Dann wird die ganze Dosisbestimmerei weniger ein Rechnen, als vielmehr ein Wissen.
Ich habe z.B. eine 20er Korrekturregel (1 IE senkt den BZ um 20 mg/dl). Trotzdem spritze ich manmal etwas mehr und manchmal etwas weniger, um in meinen Zielbereich zu kommen. Das ist das "Bauchgefühl", das sich durch lange Jahre Beobachten entwickelt hat. Ich berechne dann schon noch die normale Dosis, aber ich weiß ganz einfach, daß ich diesmal etwas mehr/weniger brauche. Und in 99& der Fälle liege ich damit auch goldrichtig.
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Offline Andi

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Re: Wer führt ein Diabetiker-Tagebuch ?
« Antwort #56 am: Dezember 15, 2007, 11:55 »
Bei unbekannten Gerichten, wo man schätzen muss vielleicht noch in Stichpunkten, was man da probiert hat. Wenn es gut läuft kann man beim nächsten Mal darauf zurückgreifen und wenn es nicht so gut läuft erst recht. Dann kann man nämlich sehen, an welcher Schraube man am besten etwas dreht.

Selbst nach nun über 8 Jahren schreib ich auf, wenn ich "Nudeln" oder "chinesisch" gegessen habe. Das geht bei mir leicht "in die Hose".
Zwar nicht wirklich schlimm, aber mein "Zuckerdoc" will schon immer wissen, warum ich da so einen Wert drin hab, der so garnicht in mein Schema passt.
Und wenn ich dran denke, schreibe ich auch auf, das es im Urlaub war. Da hab ich wirklich keinen Bock, irgendwo ne Waage zu besorgen :nein:
Da nehm' ich quasie Urlaub vom DM und mach das halt so gut, wie es sich irgendwie schätzen läßt. Punkt! :rotwerd:
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Offline Joerg Moeller

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Re: Wer führt ein Diabetiker-Tagebuch ?
« Antwort #57 am: Dezember 15, 2007, 11:59 »
Selbst nach nun über 8 Jahren schreib ich auf, wenn ich "Nudeln" oder "chinesisch" gegessen habe. Das geht bei mir leicht "in die Hose".
Zwar nicht wirklich schlimm, aber mein "Zuckerdoc" will schon immer wissen, warum ich da so einen Wert drin hab, der so garnicht in mein Schema passt.
Und wenn ich dran denke, schreibe ich auch auf, das es im Urlaub war. Da hab ich wirklich keinen Bock, irgendwo ne Waage zu besorgen :nein:
Da nehm' ich quasie Urlaub vom DM und mach das halt so gut, wie es sich irgendwie schätzen läßt. Punkt! :rotwerd:

Danke daß du das noch erwähnt hast, hatte ich vergessen: Es kann grundsätzlich immer interessant sein zumindest im Nachhinein dazuzuschreiben, warum ein BZ nicht da liegt wo er liegen sollte.
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Offline s54_de

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Re: Wer führt ein Diabetiker-Tagebuch ?
« Antwort #58 am: Dezember 15, 2007, 16:05 »
Ich führe men Tagebuch (SiDiary) seit ich Insulin spritze. Meine Diabethologin/Nephrologin, sowie mein Hausarzt sind ganz begeistert davon. Durch diese tägliche Kontrolle und Statistik habe ich meinen HbA1c immerhin in 7 Monaten von 13,8 auf 5,8 heruntergebracht.
Also ich würde es jeden an´s Herz legen eines zu führen.

Viele Grüße

Siegi
Grüße an Alle,  Siegi