Denn: Ein normaler Mensch hat auch Ketone im Blut, wenn er längere Zeit nüchtern ist.
Kleine Mengen Ketone - und das im Unrin, der ja noch nachhinkt, sind nicht sonderlich aussagekräftig über die Entgleisungsstufe.
Du sagst es selber, kleine Mengen Ketone. Die sind nicht weiter schlimm, und dann hat der Ketontest zumindest beruhigt. Eine Stoffwechselentgleisung produziert aber ein paar mehr Ketone, und genau das findet man mit einem Ketontest raus.
Und: Ich habe in der Schulung gelernt, und von mehreren Diabetikern bestätigen lassen: Bei einer Ketoazidose ist einem immer Übel.
Kann ich nicht bestätigen. Zu Beginn meiner CSII ist mir mehrmals wegen verstopfter bzw. abgeknickter Katheter der Stoffwechsel entgleist. Nicht immer war mir dabei übel.
Ob es bei den Malen, wo mir nicht übel war, nun schon eine Ketoazidose oder "nur" eine starke Ketose kurz vor einer KA war, ist letztlich egal, der Ketontest zeigte jedenfalls +++ an, und ich habe mit entsprechend viel Insulin reagiert.
Den Test habe ich gemacht, weil ich durch den hohen BZ misstrauisch geworden war, nicht weil ich mich seltsam gefühlt hätte. Auch hat sich das immer von normalem BZ und Stoffwechsel in Ordnung zu Ketone +++ und BZ > 250 innerhalb von 1-2 Stunden entwickelt, da war also auch kaum Gelegenheit, vorher noch eine Lipolyse festzustellen.
Es kann natürlich jeder halten wie er will, aber ich mache immer einen Ketontest, wenn ich einen hohen BZ messe, und ich mir den nicht durch Essen-Bolus-Inkongruenz erklären kann. Ich bin lieber auf der sicheren Seite, vor allem, wenn es so wenig Aufwand ist.
LG,
Anja