Autor Thema: Nach Umstellung auf Humaninsulin vorübergehend Fahrverbot?  (Gelesen 15472 mal)

Offline Joerg Moeller

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Ärzte müssen bei Umstellung aufklären
Diabetiker, die auf Humaninsulin umgestellt werden, dürfen vorübergehend nicht Auto fahren
NEU-ISENBURG (ger). Vertragsärzte, die Patienten mit Diabetes Typ 2 jetzt von kurzwirksamen Insulinanaloga auf Humaninsuline umstellen, müssen darauf hinweisen, daß die Fahrtüchtigkeit in der Umstellungsphase eingeschränkt ist. Unterbleibt die Aufklärung, könnte bei einem Unfall aufgrund einer Hypoglykämie am Ende der Arzt haften.
 
Nach einer Injektion von Humaninsulin kann es in einer Übergangsphase vermehrt zu Hypoglykämien kommen. Besonders für Autofahrer besteht dann erhöhte Unfallgefahr. Fotos: ÄZ

Seit dem 1. Oktober werden kurzwirksame Insulinanaloga nicht mehr von den Krankenkassen bezahlt, wenn die Stoffwechsellage mit Humaninsulin stabil gehalten werden kann. Wenn das nicht möglich ist, oder die Insulinanaloga nicht teurer sind als Humaninsulin - was durch Verträge zwischen Krankenkassen und Herstellern vereinbart werden kann -, werden Insulinanaloga weiterhin von den Kassen bezahlt. Erste derartige Verträge sind abgeschlossen worden (wir berichteten).

Nach Schätzungen wären von einer Umstellung auf Humaninsulin 200 000 bis 300 000 Patienten betroffen. Während der Umstellungsphase, die nach Angaben von Diabetologen ohne Komplikationen in der Regel eine Woche dauert, ist nach der Fahrerlaubnisverordnung die Fahrtüchtigkeit von Diabetikern eingeschränkt.

weiter auf http://www.aerztezeitung.de/docs/2006/10/13/183a0102.asp?cat=/politik
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Offline Llarian

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Re: Nach Umstellung auf Humaninsulin vorübergehend Fahrverbot?
« Antwort #1 am: Oktober 17, 2006, 00:02 »

Vertragsärzte, die Patienten mit Diabetes Typ 2 jetzt von kurzwirksamen Insulinanaloga auf Humaninsuline umstellen, müssen darauf hinweisen, daß die Fahrtüchtigkeit in der Umstellungsphase eingeschränkt ist. Unterbleibt die Aufklärung, könnte bei einem Unfall aufgrund einer Hypoglykämie am Ende der Arzt haften.

Hmmm, irgendwie weiß ich nicht, was ich von der Meldung halten soll. Wenn ein Diabetiker nicht ohnehin einerseiner Stoffwechsellage angepaßten Sorgfalt nachkommt, gehört ihm kein Führerschein ausgestellt bzw dieser auf Dauer entzogen. Wenn extra ein Arzt darauf hinweisen muß, dann frage ich mich, wie derjenige jemals seinen Führerschein gemacht hat.

Grüße
Anja

Offline erich49

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Re: Nach Umstellung auf Humaninsulin vorübergehend Fahrverbot?
« Antwort #2 am: Oktober 17, 2006, 07:17 »
Ich habe beispielsweise meinen Führerschein 1974 gemacht und der dm 2 wurde 1998 festgestellt. Ich habe mein Fahrzeug aber vor 2 Jahren abgemeldet, weil ich gesundheitkiche Probleme habe und dad von mir aus und nicht auf Anraten eines Arztes.

dm 2  seit 98  Spritzer seit 4 Jahren

Offline Joerg Moeller

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Re: Nach Umstellung auf Humaninsulin vorübergehend Fahrverbot?
« Antwort #3 am: Oktober 17, 2006, 12:40 »

Hmmm, irgendwie weiß ich nicht, was ich von der Meldung halten soll.


Ich denke mal es geht hauptsächlich um den Passus, daß Kraftfahrern eine AU ausgestellt werden soll. Das dann aber gleich noch abgemildert mit dem Hinweis, auf öffentliche Verkehrsmittel hinweisen.

Zwischen den Zeilen kann man dann lesen: "Ihr bürdet uns mit dieser Entscheidung Mehrarbeit auf, die nicht angemessen bezahlt wird, dann kann das jetzt teuer für euch werden"
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Offline cweyand83

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Re: Nach Umstellung auf Humaninsulin vorübergehend Fahrverbot?
« Antwort #4 am: Oktober 17, 2006, 12:53 »
Naja, ein Diabetiker der von Analoga auf Humaninsulin umgestellt wird denkt vielleicht nicht an die möglichen Konsequenzen und so kommt's zum Unfall.

Im Insuliner oder diab. Journal waren auch mehrere Berichte die man für einen schlechten Scherz halten kann.. einer Frau wurde statt Analog ein Rezept mit Humaninsulin ausgestellt, der Arzt meinte nur "das andere ist zu teuer" - aber eine Anpassung der Einstellung hielt er scheinbar nicht für nötig, dann sollte imho. der Arzt auch im Falle eines Falles haftbar sein!
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Offline chippy_2001

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Re: Nach Umstellung auf Humaninsulin vorübergehend Fahrverbot?
« Antwort #5 am: Oktober 17, 2006, 13:18 »

Zwischen den Zeilen kann man dann lesen: "Ihr bürdet uns mit dieser Entscheidung Mehrarbeit auf, die nicht angemessen bezahlt wird, dann kann das jetzt teuer für euch werden"

Hallo,

nein, es geht um ein handfestes juristisches Problem, das auch zum Verlust des Versicherungsschutzes führen kann. Im Diabetes-Journal war ein ausfürlicher Artikel dazu. Will mal schauen, ob ich heute Abend ein paar Stichworte posten kann.

Auf keinen Fall sollte man das auf die leichte Schulter nehmen, denn dafür ist der Führerschein zu wertvoll.

chippy

Schnurble

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Re: Nach Umstellung auf Humaninsulin vorübergehend Fahrverbot?
« Antwort #6 am: Oktober 17, 2006, 13:39 »
Na ja, laut Sawicki ist Human ja auch nicht anders als Analog, und es gibt leider viel zuviele Diabetiker, die machen und wissen nur, was der Arzt ihnen sagt, und machen sich nicht selber schlau.
Wenn denen der Arzt dann bei der Umstellung nicht sagt "Hey, es könnte zu vermehrten Hypos kommen, seien Sie vorsichtig, wenn Sie Auto fahren", dann würden die das auch nicht beachten, und wenn dann die Hypo beim Fahren kommt, fallen sie aus allen Wolken.

LG,
Anja

Offline Joerg Moeller

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Re: Nach Umstellung auf Humaninsulin vorübergehend Fahrverbot?
« Antwort #7 am: Oktober 17, 2006, 14:25 »

nein, es geht um ein handfestes juristisches Problem, das auch zum Verlust des Versicherungsschutzes führen kann. Im Diabetes-Journal war ein ausfürlicher Artikel dazu. Will mal schauen, ob ich heute Abend ein paar Stichworte posten kann.


Das sehe ich nicht so, denn wie Anja schon sagte: das gilt grundsätzlich, wenn man gerade Probleme mit seiner Einstellung hat und jeder DM'ler sollte das wissen.
Deswegen finde ich es schon bemerkenswert, daß gerade jetzt darauf hingewiesen wird. Mir sind jedenfalls keine solchen öffentlichen Statements bekannt, wenn es um die Umstellung von Insulin A auf Insulin B allgemein, bzw. Umstellung von Pen auf Pumpe geht. Diese Zeiträume sind aber ebenso sensibel wie von Analogon auf Human.
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Offline Llarian

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Re: Nach Umstellung auf Humaninsulin vorübergehend Fahrverbot?
« Antwort #8 am: Oktober 17, 2006, 15:27 »

Na ja, laut Sawicki ist Human ja auch nicht anders als Analog, und es gibt leider viel zuviele Diabetiker, die machen und wissen nur, was der Arzt ihnen sagt, und machen sich nicht selber schlau.
Wenn denen der Arzt dann bei der Umstellung nicht sagt "Hey, es könnte zu vermehrten Hypos kommen, seien Sie vorsichtig, wenn Sie Auto fahren", dann würden die das auch nicht beachten, und wenn dann die Hypo beim Fahren kommt, fallen sie aus allen Wolken.

Brrrr.... und wer hat denen mal irgendwann enen Führerschein gegeben? Mal ernsthaft... ein Mensch, der einen insulinpflichtigen DM hat und nicht weiß, daß er im Zustand einer Hypo am Steuer eine tödliche Gefahr darstellen kann, dem sollte man ganz bestimmt keinen Führerschein anvertrauen, weil er dann garantiert auch andere Dummheiten macht.

Grüße
Anja

Offline Joerg Moeller

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Re: Nach Umstellung auf Humaninsulin vorübergehend Fahrverbot?
« Antwort #9 am: Oktober 17, 2006, 23:53 »
Yep! :ja:
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