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breschdlingsgsaelz:

--- Zitat von: Thomas am Juli 20, 2008, 21:03 ---
Sich vorher bei derTourleitung als Diabetiker anzumelden finde ich nicht besonders gut. Ich finde wenn ich als Diabetiker an so einer Veranstaltung teilnehme muss ich entsprechend vorbereitet sein, mir wäre es unangenem wenn die einen besonderen Plan aufstellen. Ja es könnte sogar passieren das die dann Diabetiker nicht mitfahren lassen.
Wenn das Messgerät so wichtig ist, ja dann nehme ich auch ein Ersatzgerät mit.


--- Ende Zitat ---
Ehrlich gesagt, ich habe das bisher auch nicht für nötig gehalten, weil ich dachte, ich kann für alles selbst sorgen. Aber man kann eben nicht immer für alle Eventualitäten vorsorgen. Könnte ja z.B. auch sein, man hat sich verrechnet und bekommt ne fette Hypo. Da wärs doch schon gut, wenn die Sanis gleich wüssten, was zu tun ist. Für ein zweites Messgerät hätte ich weder Platz in den Trikotaschen gehabt, noch glaube ich, dass es was genützt hätte: Wenn ein Gerät nen Wasserschaden hat, wäre das zweite sicher genauso kaputt.

Dass der Veranstalter einen nicht teilnehmen lassen will, wäre theoretisch möglich. Aber erstens finde ich es nicht so sehr wahrscheinlich, da Typ1er auch bei ganz anderen Veranstaltungen regelmässig mitmachen. Beim Ironman Frankfurt z.B. haben vor zwei Jahre acht Typ1 Diabetiker mitgemacht, die haben dem Veranstalter auch Bescheid gesagt und der hat sich wohl sehr bemüht, das auch für die alles passt. Und zweitens mal, wenn einem einzelnen Veranstalter meine Nase nicht passt, geh ich halt woanders hin. So wichtig ist mir das dann auch nicht.

klausing:
Also ich kann nur sagen, dass ich immer eine Info dem Veranstalter zukommen lasse.
Dabei habe ich schon alles erlebt. Angefangen von einer Antwort wie: "na sie haben dann doch sicher ein Zuckerdöschen voll Traubenzucker dabei und wissen was sie tun!" bis zu "Danke, wir werden die Sanis auf eine solche Situation gesondert hinweisen weil sie bei derartigen sportlichen Veranstaltungen kaum mit Diabetikern rechnen" war alles dabei. Bisher habe ich noch nie etwas negatives gehört. Eher ungläubiges staunen geerntet, dass ich als Diabetiker das mit machen will und doch gar nicht wie "ein Diabetiker" aussehe.
Da ist wohl immer noch das Bild von alten dicken Menschen in den Köpfen verhaftet.

Andreas:
Es gibt solche und solche Reaktionen: Wie ich in einem anderem Thread berichtet habe (vgl. http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,3692.msg83242.html#msg83242), will der Berlin Marathon seit der Medical Partner Bayer heißt keine Diabetiker mehr am Start sehen - zumindest hat er die von der IDAA organisierte Betreuung verboten ... Sehr unschön das Ganze (werde jedenfalls keine Diabetes-Produkte von Bayer mehr verwenden!).
Von daher: Ich teile es den Veranstaltern nicht mit (wer weiß, wie die reagieren?), schreibe es aber auf meine Startnummer, damit diese wichtige Info im Fall der Fälle gefunden wird - zudem spricht meine Pumpe Bände ...

Viele Grüße, Andreas

breschdlingsgsaelz:
Das ist ja der Hammer, Andreas! Ich habe dieses Jahr meinen langjährigen Boykott des Berlin-Marathons beendet, weil ich endlich mal wieder in meiner Wahlheimat Marathon laufen wollte. Die Massenveranstaltung und die Preisentwicklung der Startgelder, bei denen einem die aktuellen Spritpreise wie geschenkt vorkommen hatten mich in den letzten Jahren doch abgeschreckt. Aber wenn ich sowas lese - gibts da irgendwelche offiziellen Verlautbarungen oder gabs da hinter den Kulissen Reibereien? In Berlin muss ichs ja niemand sagen, da könnte ich selbst genügend Leute an der Strecke postieren.

Andreas:
Nun ja, die Entscheidung fiel ohne die IDAA, im inneren Zirkel der Organisatoren. Es gab wohl vor etwa einem Jahr eine Sitzung des Medical Teams, auf der diese Entscheidung mitgeteilt worden ist (und in der Diskussion diese hässlichen Äußerungen gefallen sind).
Die IDAA wurde von der Entscheidung in Kenntnis gesetzt - zu einem Zeitpunkt, als alles bereits organisiert war (eine Diabetesassistentin, die an der Strecke betreuen wollte, hatte sogar schon Flüge gebucht ...). Offiziel ist es - angeblich - natürlich ein "juristisches Problem": Die Therapieeinstellung der Diabetiker sei nicht bekannt und könnten nicht entsprechend verantwortlich betreut werden. Inoffiziell wollen die Veranstalter aus Rücksicht auf ihre Sponsoren keine "Kranken" ...
Dennoch: Ich bin letztes Jahr gelaufen und werde dieses Jahr wieder laufen (bin also mit meinem Boykott sehr inkosequent ...).

Gruß, Andreas

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