Melde mich zurück von der Salzkammergut Trophy. Diesmal lief in verschiedenerlei Hinsicht einiges schief, glücklicherweise ging (auch Diabetestechnisch) zum Schluss doch alles gut.
Zunächst mal habe ich mich unvernünftigerweise wieder nicht auf die kürzere Strecke umgemeldet, obwohl ich seit Polen kaum zum Trainieren Zeit gefunden habe. So waren 110km und ca. 3500hm zu überwinden. Der Wetterbericht hat Regen versprochen und eigentlich hätte mich alleine das schon abhalten müssen. Morgens um 7 habe ich mein Basal auf 1/3 reduziert und nur zwei Einheiten Bolus gespritzt, damit das Frühstück irgendwie verarbeitet werden kann. Nach dem Frühstück war ich mir auf einmal nicht mehr sicher, ob die die 2 IE nun injiziert hatte, oder ob es beim Vorhaben blieb. Ich konnte mich beim besten Willen nicht mehr erinnern. Was tun? Nochmal 2 Einheiten würden mich ziemlich sicher in eine Hypo treiben, aus der ich schwer wieder rauskomme. Ich entschliesse mich, 1 Einheit nachzulegen. 3 IE wären hoffentlich noch tolerabel und 1 sollte auch reichen. Um 8 sind wir dann zu sechst mit dem Rad die 15km von Gosau nach Bad Goisern gefahren. Noch war es trocken. Dort angekommen habe ich 76 gemessen - das ging grade nochmal gut. Ich habe dann eine Banane nachgelegt.
Pünktlich 10 Minuten vor Start (9:00 Uhr) setzte der Regen ein. Messgerät und Teststreifen habe ich in eine verschliessbare Tüte gelegt, damit sie nicht nass werden, dann zog ich mir die Regenjacke an. Nach dem Start ging es praktisch direkt in eine 900hm-Steigung, für die ich etwa 1:20h brauchte. Etwa um die Zeit wollte ich meinen BZ messen, was allerdings mein Freestyle Lite mit "Err 3" quittierte. Zweiter Teststreifen "Err 3". Na super. Es regnete immer noch und meine Hände waren genauso nass, wie mittlerweile auch das Messgerät. War es etwa abgesoffen? Ich habe trotzdem ein Gel (2BE) gegessen. Um 11 war das Messgerät noch immer zu keine Messung zu bewegen und ich hatte keinen Plan, wo ich BZ-mässig stehe. Unterwegs fragte ich mehrere Sanitäter, ob sie denn ein BZ-Messgerät da hätten, keiner hatte eins.
Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen, aber ich hatte keine trockenen Fetzen am Leib. Ich habe etwa alle halbe Stunde 2BE zu mir genommen, was bei solcherlei Unternehmungen ungefähr so mein Verbrauch ist. Ganz ohne Kontrolle war mir aber etwas unwohl und ich hatte mir als Strategie zurechtgelegt, solange weniger zu essen, bis ich leichte Hypo-Symptome verspüre, damit ich wenigsten wieder weiss wie es weitergeht. Wäre vermutlich keine gute Idee gewesen, aber glücklicherweise musst ich es nicht probieren. Denn gegen 12 Uhr war es schon recht heiss und wenigstens meine Finger waren trocken - ich hatte vermutet, dass der Fehler evtl. daher kam, dass ich mit den nassen Fingern die Teststreifen angefasst hatte und sie dadurch unbrauchbar wurden. Tatsächlich muss das das Problem gewesen sein: denn auf einmal spielte das Gerät wieder mit. 101 war doch durchaus ein brauchbarer Wert.
Fortan konnte ich wieder stündlich messen und blieb dabei recht gut im Rahmen (zwischen 84 und 139). So ab der vierten Stunde fiel mir das Fahren mangels langer Trainingseinheiten zunehmend schwer und ich an mir fuhren wirklich hunderte von Teilnehmern vorbei. Aber das gehört wohl nicht hierher... Festhalten muss ich, dass die Strecke bei der Trophy super ausgesucht war, die hat mir sehr gut gefallen - kann ich nur weiterempfehlen. Ich hatte letzten Endes ca. 8h reine Fahrzeit auf der Uhr und ca. eine dreiviertelstunde zusätzlich für Pausen aller Art verbraten (ganz schön viel, ich weiss). Am Ende hatte ich ohne Frühstück 30 BE verbraucht und kam mit 93mg/dl ins Ziel.
Nur für die Messtechnik muss ich mir noch was einfallen lassen. Ein Handtuch mitzunehmen hilft ja nix, wenn man bis auf die Knochen durchnässt ist. Hat jemand ne Idee?