Autor Thema: Schlimme Unterzuckerungen...  (Gelesen 24078 mal)

Offline Milchstraße

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Schlimme Unterzuckerungen...
« am: Oktober 03, 2006, 12:58 »
...hattet Ihr die schon mal? So mit Notarzt oder Fremdhilfe? Wie ist es dazu gekommen und wie habt Ihr Euch dabei gefühlt (wenn Ihr das noch mitbekommen habt)....?

Ich selbst hatte eine fiese Unterzuckerung in der Schwangerschaft. Der Insulinbedarf war ja bis zum Schluß auf das dreifache angestiegen. An einem Abend hatten wir Mädelsabend mit Pizzaessen. Dabei hatte ich mich zunächst verschätzt und mein BZ war zwei Stunden nach dem Essen auf etwas über 300 angestiegen. Ich hab' mit ner ordentlichen Dosis (pi mal Daumen) korrigiert und der BZ war dann ab 0.00 Uhr wieder im Normbereich. Vor dem Schlafengehen um 2.30 Uhr (jaaaa, so lange können Mädels tratschen  ;D) hab' ich nochmal getestet und auch was gegessen, weil der Wert nicht eben gerade hoch war. Dann bin ich ins Bett und morgens gegen 7.00 Uhr falsch rum im Bett aufgewacht. Die Bettdecke lag schon draußen und ich konnte mich gar nicht mehr richtig bewegen -geschweige denn nach der Colaflasche greifen, die neben dem Bett stand. Mein Mann war leider zur Nachtschicht und kam erst gegen 7.30 Uhr nach Haus.

Das war ganz böse .... irgendwie hab' ich alles noch mitbekommen, aber so richtig auch wieder nicht und der Körper hat gar nicht mehr gemacht, was ich wollte. Auch nicht sprechen  :staun2:. Und dann dieses Warten, bis er endlich nach Hause kam  :hilfe:

Als mein Mann kam, hat er mir Cola gegeben. Ich konnte noch alleine schlucken, wenn auch nicht mehr so gut. Danach bin ich dann erstmal in die Badewanne, weil ich fürchterlich gefroren und während der Unterzuckerung auch mit fiesen Krämpfen zu tun hatte.

Nochmal gut gegangen....

Und bei Euch?

Gruselig, gruslig .... und das alles mit dickem Bauch

Viele Grüßlis von der Milchstraße
aus dem Lummerland :-)

Pumpi seit 1998 -htron / Insuman Infusat

Offline LordBritish

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Re: Schlimme Unterzuckerungen...
« Antwort #1 am: Oktober 03, 2006, 14:14 »
Habe ich auch schon gehabt, waren unterschiedliche Erfahrungen von dem totalen Horror den ich lange verarbeiten
musste und eben naja kann man nichts machen passiert ist passiert.
Der absolute Horror war halt mal in der Arbeit kurz vorher noch gemerkt und dann ruck zuck am Boden und ich
lag da konnte nicht sprechen und habe alles um mich herrum so ziemlich mitbekommen würde das so zwischen 95 und 98% festlegen.
Jedenfalls habe ich das so richtig abschecken müssen Traum, Wirklichkeit - Arbeit, zu Hause, Tod also
nach und nach abgecheckt bis ich dann zu der Erkenntnis kam Wirklichkeit > Arbeit > Hypo
Ist halt der Horror gewesen ich habe alles mitbekommen und konnte absolut nichts machen nicht sprechen und mich nicht bewegen nur
das nachdenken ging noch erstaunlich gut.

Wenn Du magst können wir uns gerne noch ein wenig per PM unterhalten.

Viele Grüße

Markus

Offline hildegard30

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Re: Schlimme Unterzuckerungen...
« Antwort #2 am: Oktober 03, 2006, 14:27 »
Ich hatte heute frühmorgens eine schlimme Unterzuckerung (45) wurde schweissnass wach und rief meine Frau, die mir Traubenzucker
reichte. Nach drei Teelöffell ging es wieder bergauf und ich hatte nach 15 Min. 95 mg. Aber die Spätfolge waren starke Magemal nschmerzen
durch den konzentrierten Traubenzucker. Aber daran siieht man, lieber nachts zur Sicherheit nochmal messen.
Liebe Grüsse,
Franz :patsch:
Ich denke niemals an die Zukunft,sie kommt früh geenug!

Offline sonrisa

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« Antwort #3 am: Oktober 03, 2006, 14:46 »
Also, ich hatte zu Beginn meiner "Diabeteskarriere" einige schlimme Unterzuckerungen. Einmal war ich mit meinem Vater beim Einkaufen und wollte hinterher nicht mit ins Auto steigen. Mein Vater dachte: naja, in dem Alter (15) sind die Mädels ja manchmal komisch und ist dann alleine weggefahren. Ich bin dann durch den Ort geirrt. War u.a. in einem Reformhaus, weil ich irgendwie noch wusste, daß ich was zu essen brauche. Hab es aber nicht geschafft, was zu kaufen. Ich konnte kaum noch laufen und hab mein Bein immer hinterher gezogen (so kam es mir zumindestens vor). Irgendwann bin ich dann bei ner Freundin gelandet (weiß nicht mehr wie), bin dort in Tränenv ebrochen und hab wohl nur noch gesagt: ich brauch was zu essen.
Sowas ist mir damals häufiger passiert. Einmal hat meine Mutter mich in meinem Zimmer gefunden. Ich hab wohl nur noch die Augen verdreht und sonst nicht mehr reagiert, sie konnte mir aber noch Apfelsaft einflößen. Nach einem 1/2 l Apfelsaft, haben wir einen BZ von 20 gemessen! Bin dann auch ins Krankenhaus gekommen.

Zum Glück ist mir seit damals nie wieder sowas passiert (kopf auf Holz) Ichmerke zwar einige Unterzuckerung erst recht spät, schaffe es aber immer noch selber, etwas zu essen! :ja:
LG Hella

Offline Duff Rose

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Re: Schlimme Unterzuckerungen...
« Antwort #4 am: Oktober 03, 2006, 14:53 »
Also ich hatte sowas noch nicht. Mein bisher niedrigster, gemessener Wert war beim Indiaka spielen 40mg/dl. Mir ging es zwar recht kacke, aber ich konnte immer noch messen, in Ruhe Traubenzucker einschieben und ohne schlechtem Gewissen ein Stück Kuchen essen!  :mahl: Weiterhin traten unter Humaninsulin ab und an 40er Werte auf, die ich immer von alleine wieder hinbiegen konnte. Seit ich nun jetzt ca. drei Monate Analoginsulin penne sind die niedrigsten Werte auf den 50er Bereich zurückgegangen und wesentlich seltener geworden. Grobe, nächtliche Unterzuckerungen kommen für mich sowieso unter Analoga nicht in Frage, da ich nach 20:00 nichts mehr esse, bzw. spritze (außer kleinste Korrekturen).
Irgendiwe merke ich Unterzuckerungen in letzter Zeit schon bei <70mg/dl, also genau richtig. Sonst, also am Anfang meiner DM-Karriere habe ich das ganze erst später gemerkt, wie gesagt machmal erst bei 40er Werten.

Und bei dem Glück das ich habe darf ich ja bald vielleicht wieder mit Humaninsulin pennen und öftere Unterzuckerungen werden ins Lande ziehen. Na, was tut man nicht alles um für den Vater Staat drei Euro pro Ampulle zu sparen.... :mauer:  :boese:

@milchstraße: Mit welchem Insulin hattets du korrigiert, und um wieviel Uhr? Ach so, und wieviel?  :zwinker:

Gruß
David
DM1 seit 02.2006, ICT, Fiasp und Lantus

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Offline Angela

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Re: Schlimme Unterzuckerungen...
« Antwort #5 am: Oktober 03, 2006, 15:02 »
Also ich hatte nur zweimal Probleme. Das war in meinen Anfangsjahren. Da hat sich anfang des Jahre mein Freund von mir getrennt und Ende des Jahres zu Weihnachten hab ich ihn angerufen und ihn und seine Freundin zu Weihnachten zu mir eingeladen.  ::) Ich hab lauter Schwachsinn geredet und er wußte sofort was los war und hat mir 5 Minuten eingeredet, ich hab einen Hypo und ich soll meinen BZ messen. Dann wäre ich fast über den Zeitungeständer geflogen weil ich in der Wohnung herumgelaufen bin. Und irgendwann kam das dann in meinem Kopf auch an, was mir mein Ex damals immer eingeredet hat und hab dann gemessen. War mir peinlich, aber er hatte es verstanden, weil er ja sofort kapiert hat was mit mir los war.
Ein 2x war das dann viele Jahre später. Ich hatte gerade Martin kennen gelernt und wollte ihm das Feuerwerk zeigen, das bei uns immer Ende des Sommers ist. Damals hatte ich auch einen schlimmen Hypo und ich bin da gesessen und hab ihn furchtbar angeschrien, weil ich so verdammt sauer war. Ich wollte ihm das ja zeigen, weil das ist so super. Er war so schockiert, und er hat mir gesagt er wäre fast aufgestanden und nach Hause gefahren. Hat dann aber richtig gedacht und ist bei mir geblieben.
Sonst fallen mir aber keine schlimmen ein. Aber das war nicht so schlimm wie die anderen Erzählungen.
**************
 :unschuldig: LGAngela :unschuldig:

Offline sonrisa

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Re: Schlimme Unterzuckerungen...
« Antwort #6 am: Oktober 03, 2006, 15:08 »
@Angela

 :lachen:  sorry  :rotwerd:

Das nennst du nicht schlimm? Ich stell mir grad vor, dein ex-freund hätte nichts gemerkt und wäre dann tatsächlich weihnachten bei dir aufgekreuzt...
LG Hella

Offline haku

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Re: Schlimme Unterzuckerungen...
« Antwort #7 am: Oktober 03, 2006, 15:30 »
Meine schlimmste Hypo liegt zwar schon ein paar Jährchen zurück und ich wachte erst im KH wieder auf. Kurz vor unserer Heirat hatte ich unsere Wohnung renoviert, tapeziert und Rauhfasertapete angestrichen. Ich arbeitete bis 22 Uhr und ging danach schlafen. Am nächsten Tag fuhr ich ins Büro und habe mit der Arbeit angefangen. Im laufe des Vormittags kam dann der Filmriß und wacht erst im KH wieder auf. Habe leider nicht die Fahrt mit tatütata im Rettungswagen mitbekommen  :moser:. Man schrieb das Jahr 1977 und an BZ-Messungen war noch nicht zu denken  :nein:.
Dieses Jahr passierte mir es im Geschäft wieder jedoch war es nicht so schlimm und bevor die Orangenen Männlein mich mitnehmen konnten war ich wieder auf dem steigenden Ast  :D.

Gruß

haku
Typ 1 seit 1967
seit 12.07.2006 CSII mit Paradigm 712, seit 07.07.2010 mit Veo 754, jetzt mit MiniMed 640G

Offline maulwurfinchen

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Re: Schlimme Unterzuckerungen...
« Antwort #8 am: Oktober 03, 2006, 15:39 »
schwere hypos mit bewusstlosigkeit hatte ich in den 7 jahren noch nie *fingerscrossed*
meine minusrekorde liegen (laut den diversen bz-messgeraeten) bei 12-15mg/dl, das erste mal nach 6 wochen diabetesdauer im urlaub nach einer wasserschlacht im pool so 17mg/dl, dann spaeter mal eine, da habe ich schon halluziniert, dass ich gemessen haette, aber weil ich mich so komisch gefuehlt hab, hab ich einen saft getrunken und dann gemessen, kam so 19mg/dl raus oder so und dann auch spaeter ab und zu mal 20er werte und wenige male wurden werte im 10er bereich angezeigt. meistens nach viel bewegung oder wenn ich nachmittags geschlafen hab. allerdings immer ohne aussetzer und ich bin immer ohne fremde hilfe wieder klar gekommen. bisher habe ich doch noch ein ausgepraegtes hypogefuehl, ich wache auch nachts auf, entweder weil ich zittere oder durch einen alptraum, ich weiss inzwischen alptraum=hypo.

schlimm find ich auch so lang anhaltende hypos, die kommen bei mir alle jubeljahre mal vor, so mit richtigem zittern und fressanfaellen und wenn der blutzucker nicht mehr hoch geht. einmal brauchte ich ueber 1l cola (danach war mir dann doch schlecht) und vor ein paar monaten in der uni ging mein blutzucker auch nicht mehr hoch, nach 5 be, die ich dabei hatte, bin ich nur noch zum colaautomaten geirrt, denn irgendwie wollte ich weder prof noch kommilitonen um hilfe bitten, in dem seminar kannte ich keinen, der prof schien aber zu merken, was los ist, der weiss, dass ich diabetikerin bin, der guckte schon pruefend, der haette wenigstens gewusst, was los ist, wenn ich weggekippt waere.
pumpi seit 11 jahren - paradigm 722 - typ 1 seit 1999 - humalog + 2x850mg metformin


Offline Ufuk

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Re: Schlimme Unterzuckerungen...
« Antwort #9 am: Oktober 03, 2006, 16:21 »
Ich hatte Im April beim Einkaufen im Plus Markt ein Hypo.Mir war schon ein komisches Gefühl dabei gehabt.
Als ob ich in der Luft schwäben würde  :kratz:  :gruebeln: Nahm mir 2 Plätchen Dextronen V-Power Diesel  :heilig:  :unschuldig:
War dann alles noch mehr sternig grün.Als hätte ich übers Wand gehen können. Rest kann ich mich nicht mehr erinnern.
Ich kam zu mir neben der Plus Markt Kasse wieder. Sah neben mir mein Chefärztin und sah mich an. Ich dachte ich tick wohl nicht richtig.
Was suchte die Chefärztin neben mir die mich im Jahr 2004/11 im Krankenhaus einstellte.
Sie drückte mir 4 Plätchen auf die Wange jeweils links und rechts an das kann ich mich noch erinnern und ihre schönen hell grünen augen  :zunge2:  :unschuldig:
ich konnte meine füsse bewegen sie merkte es sie setzte sich ebenfalls ins boden anstatt ihre schönen kleidung.   :trost: noch mal gut gegangen .
Wo ich ganz zu mir kam fragte ich sie danach wie sie mich hier gefunden hat. Sie hatte an dem moment feierabend und wollte etwas einkaufen und sah mich beim eingang und erkennte mich noch und half mir. Sie sagte mir wie kann ich einen Typ1'er wie sie nicht mehr errinnern der im Kranken zustand mit BZ-Werte über 600mg/dl seine späßchen fröhlich durch zog und dabei lacht.
jaa so war es bei mir. Sie besorgte mir einen Intensiv termin für 2 Wochen bei ihr ins schulung. Seit dem habe ich unterzuckerung nur bis 45mg/dl nicht mehr und selten. Sie sagte mir mein BZ-Wert war bei meinem Messgerät wo sie messte mit 18mg/dl sie dachte sie glaubt ihre augen nicht.
Wie kann ein Mensch das überleben sagte sie mir.

Mir ging danach 3 Tage lang beschissen und obwohl ich meist 150mg/dl 3 Tage lang so um die dreh herum hatte fühlte ich den Hypo noch.
Als ob ich barfuss beim dach herumlaufen würde.   :knatschig:

grüsse

ufuk