Autor Thema: Schlimme Unterzuckerungen...  (Gelesen 23907 mal)

Offline Ludwig

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Re: Schlimme Unterzuckerungen...
« Antwort #30 am: Oktober 04, 2006, 18:06 »
>Trotzdem würde ich eine UZ jederzeit einem hohem BZ Wert vorziehen.

Halte ich für eine gefährliche Einstellung. Eine krasse UZ während der Autofahrt kann z.B. schnell das Ende bedeuten. Zu viele "leichte" UZ sind auch nicht gut - der Gewöhnungseffekt tritt ein - die strke UZ bemerkt man nicht rechtzeitig - wieder ist das Risiko der Sekundarschäden hoch.

Am besten ist es im Zielbereich zu landen ;) Und wenn es mal kritisch ist und man nicht weiß wie viele BEs ein Essen jetzt hat lieber einen Wert >200 riskieren als einen <50.

Just my two Cents in die Schale werfende Grüße,
Peter

 :super: :super:
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Als ich ein Bursche von 14 war, verhielt sich mein Vater so überheblich, daß ich es kaum aushalten konnte, mit ihm zusammen zu sein. Als ich 21 wurde, war ich doch erstaunt, was der alte Mann in sieben Jahren dazugelernt hatte! M. Twain

Offline nuetzele

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Re: Schlimme Unterzuckerungen...
« Antwort #31 am: Oktober 04, 2006, 21:08 »
Hallo,

heute Abend hat´s mich richtig erwischt.  :kreisch:
Bisher war mein niedrigster Wert 26 mg/dl, aber heute 21 mg/dl.  :kreisch:   :o  Der absolute Hammer.
Ich dachte, so, jetzt holen sie dich ab. (Das erlebte ich schon einmal, da war ich aber noch "unwissend!"

Aber ich hab´s doch noch rechtzeitig erwischt.
Meine ersten Anzeichen waren Schwindel, verschwommenes Sehen und Zittern.  :mauer:
Ich habe natürlich sofort Fruchtsaft getrunken, TZ eingenommen. Als dann meine Hände wieder etwas ruhiger waren, habe ich 2 Brote gegessen.  :mahl:
Das war leider etwas zuviel, mein Wert nach 1 1/2 Stunden= 182 mg/dl.  :kreisch:  Scheibenhonig!
Aber ich habe bei einer Hypo immer eine riesen Gier zu essen.  :kratz:

Viele Grüße Rainer

Offline Der bllaue Klaus

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Re: Schlimme Unterzuckerungen...
« Antwort #32 am: Oktober 04, 2006, 22:34 »
Zitat
Das war leider etwas zuviel, mein Wert nach 1 1/2 Stunden= 182 mg/dl.  Kreisch  Scheibenhonig!
Aber ich habe bei einer Hypo immer eine riesen Gier zu essen.  Am Kopf kratzen

Hehe das kenne ich auch. Ich korrigiere dann immer wenns es mich mal wieder überkam wie gestern Abend.

Offline Adrian

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Re: Schlimme Unterzuckerungen...
« Antwort #33 am: Oktober 04, 2006, 22:40 »
So ein Tiefer Wert ist natürlich §$%§$% !

Aber 182 danach ist doch noch nicht schlimm, wenn es mal passiert. Ist doch schnell wieder korrigiert. Aber ich würde 1,5h Stunden nach der Hypo noch nicht korrigieren um nicht wieder zu Unterzuckern.

LG|Adrian
Cozmo mit Humalog 

Offline Der bllaue Klaus

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Re: Schlimme Unterzuckerungen...
« Antwort #34 am: Oktober 04, 2006, 22:59 »
Zitat
ber ich würde 1,5h Stunden nach der Hypo noch nicht korrigieren um nicht wieder zu Unterzuckern

Naja, bei meinen Fressflashs schon.  ;D Adrian, ich meine Fressflashs....so richtige wo so 10 BE verschwinden.  :burger: :burger:
Wenn ich davon 5 nicht korrigiere dann habe ich 300+. :kreisch:

Offline Llarian

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Re: Schlimme Unterzuckerungen...
« Antwort #35 am: Oktober 04, 2006, 23:06 »
Na dann auch mal meine gesammelten Werke...

Als Kind hatte ich mehrere etwas schwerere Hypos... bei 1 Spritze Monotard am Tag war man als quirlige 6jährige meist lebhafter, als es das Insulin erlauben wollte ;) Das haben dann meist meine Eltern in den Griff bekommen müssen, weil es fast immer nur nachts vorkam.

Dann... laaaaaange Zeit keine großen Probleme...

Vor mittlerweise drei Jahren an der Uni gab es dann aber eine Glanzleistung. Ich hatte im Lernstreß sowieso einiges anders gemacht als sonst, weniger gegessen (inziwschen weiß ich, daß ich ziemlich in der up-Regulation gewesen sein muß), den Nachmittag noch an der Uni gelernt... und schon eine leichte Hypo gehabt, dextro gegessen... und weitergemacht. Als mir dann wieder schumerig wurde, waren natürlich die Hypo-BEs alle... also erstmal alle Präparate wegräumen, Tasche packen, Kittel reinstopfen und zum Zentralklinikum, wo einmal der Kiosk und zum anderen die Bushaltestelle war. Das ging schon nicht mehr so ganz astrein. Am Kiosk habe ich dann Dextro, Rosinenbrötchen und ein Mars gekauft, micch zwei Meter weiter auf eine Bank fallen lassen und gemümmelt. Noch ein Weilchen gewartet und irgendwann beschlossen, die 10 Meter nach drau0en und zum Bus zu gehen.... durch die Glastüren bin ich noch irgendwie gekommen und dann wohl draußen, direkt vor den Türen vom ZK zusammengesackt. Weil da nun pro Minute etwa 20 Mediziner, Ärzte, Medizinstudenten, Krankenschwestern, -pfleger durchkommen, hat irgendwer recht schnell geschaltet, von der Info einen Rollstuhl geholt und mich mit dem in die Notaufnahme gekarrt... das habe ich etappenweise mitbekommen. In der Notaufnahme konnte ich dann auf einige Fragen zu Ort/Zeit/Person klar antworten, aber nicht zu allen... als ich dann wieder "durch" war, habe ich auch gemerkt, daß ich einmal komplett durchgeschwitzt war... die Jeanshose hat getropft, das TShirt ebenso....  und man wollte mich einen Tag dabehalten, weil ich sowas nun offensichtlich überhaupt nicht kannte.  Auf der Station wurde ich dann erstmal begrüßt mit einem "ach Sie sind das, die da draußen vorm Eingang zusammengesackt ist?".... außerdem wollte mich der Stationsarzt zum CT schicken, weil ich Schürfwunden an Händen und Kinn hatte und nicht klar war, was mit dem Kiefer ist. Unten in der Röntgenabteilung hat man einmal müde gelächelt, am Kiefer gerüttelt und mich ohne CT oder Röntgen wieder hochgeschickt... "jaja, die Internisten".


Grüße
Anja

Offline AirJordan

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Re: Schlimme Unterzuckerungen...
« Antwort #36 am: Oktober 18, 2006, 16:40 »
Kurz meine Story. Da ich ja grundsätzlich immer etwas tiefer durch die BZ Gegend fliege, sind für mich Werte um die 45-50 mg/dl. noch nicht weiter schwierig auszuhalten. Ich habe es zwar noch nicht probiert, aber ich bin mir sicher das man mir in einer solchen Situation noch normale Matheaufgaben stellen könnte und ich beantworte sie richtig und normal schnell.

Allerdings gibt es solche und solche <45er Situationen.

Damit meine ich, das ich mich ganz unterschiedlich in solchen Situationen fühlen kann und das es unterschiedlich schnell weiter nach unten geht. Und es geht weiter nach unten...  :knatschig: Jedenfalls nenne ich diese Situationen für mich "Mad man calling" Ich höre Dinge die gar nicht gesagt werden, meistens über mich, wahrscheinlich weil es mir peinlich ist, in einer solchen Situation zu geraten. Zum Glück erkenne ich sie und sauge die Cola Flasche fast ohne abzusetzen durch den Hals, aber was ist, wenn ich mal darauf reagiere und zb Leute beschimpfe die gar nicht über mich reden bzw überhaupt nicht mit mir reden (in der Situation).  ???

In meiner Jugendzeit bin ich einmal zuhause am Frühstückstisch zusammen gesackt und der Notarzt, 2 Sani´s, eine ehemalige Krankenschwester und mein Vater hatte es nicht geschafft, mich so ruhig zu stellen, das der Notarzt die Spritze setzen konnte um mir ein entsprechendes Mittel zu spritzen. Ich bin dann in das örtlichen Krankenhaus gekommen und habe fast den ganzen Tag a) viel zu hohe Werte gehabt und b) alles rausgeholt, was in mir drin war.  :staun: Damals war ich aber noch mit der konventionellen Methode eingestellt.  :patsch:
Viele Grüße
Holger

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Offline Llarian

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Re: Schlimme Unterzuckerungen...
« Antwort #37 am: Oktober 18, 2006, 17:20 »

Kurz meine Story. Da ich ja grundsätzlich immer etwas tiefer durch die BZ Gegend fliege, sind für mich Werte um die 45-50 mg/dl. noch nicht weiter schwierig auszuhalten. Ich habe es zwar noch nicht probiert, aber ich bin mir sicher das man mir in einer solchen Situation noch normale Matheaufgaben stellen könnte und ich beantworte sie richtig und normal schnell.

Die Reaktionsfähigkeit ist nachweislich <70mg/dl eingeschränkt. Auch, wenn Deine persönliche Wahrnehmung solcher Werte signalisiert "alles okay", ist Deine Reaktion, beispielsweise im Straßenverkehr, nicht mehr dieselbe. Die individuelle Wahrnehmungsschwelle hat nichts mit der faktisch ausgeübten Gehirnleistung zutun.

Grüße
Anja

Offline Adrian

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Re: Schlimme Unterzuckerungen...
« Antwort #38 am: Oktober 18, 2006, 17:24 »

Die Reaktionsfähigkeit ist nachweislich <70mg/dl eingeschränkt. Auch, wenn Deine persönliche Wahrnehmung solcher Werte signalisiert "alles okay", ist Deine Reaktion, beispielsweise im Straßenverkehr, nicht mehr dieselbe. Die individuelle Wahrnehmungsschwelle hat nichts mit der faktisch ausgeübten Gehirnleistung zutun.

Grüße
Anja


Ähm, woher hast Du das?
Ich habe in meiner Schulung gelernt, dass 70 gerade die Schwelle ist, bei der die Nebenniere(-nhanhangsdrüse???) gerade anfängt Adrenalin auszuschütten. Daher sollte man nicht drunter kommen, damit man nicht verlernt oder wieder lernt Hypos zu spüren.

LG|Adrian
Cozmo mit Humalog 

Offline Llarian

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Re: Schlimme Unterzuckerungen...
« Antwort #39 am: Oktober 18, 2006, 17:41 »


Die Reaktionsfähigkeit ist nachweislich <70mg/dl eingeschränkt. Auch, wenn Deine persönliche Wahrnehmung solcher Werte signalisiert "alles okay", ist Deine Reaktion, beispielsweise im Straßenverkehr, nicht mehr dieselbe. Die individuelle Wahrnehmungsschwelle hat nichts mit der faktisch ausgeübten Gehirnleistung zutun.


Ähm, woher hast Du das?

Aus einer Studie zu kognitiven Leistungen bei verschiedenen Glucoseniveaus, IIRC beim DDG-Kongress in Hannover gehört, von Prof. Peters (ein Lübecker), ich habe noch irgendwo die Abstracts-CD. Auf Wunsch such ich mal.

Zitat
Ich habe in meiner Schulung gelernt, dass 70 gerade die Schwelle ist, bei der die Nebenniere(-nhanhangsdrüse???) gerade anfängt Adrenalin auszuschütten. Daher sollte man nicht drunter kommen, damit man nicht verlernt oder wieder lernt Hypos zu spüren.

Schon Nebenniere. Aber die reagiert abhängig vom gewohnten Niveau. Neudiagnostizierte Diabetiker können auch schon mal bei 100mg/dl adrenerge Hyposymptome zeigen, wenn sie vorher entspechend hoch lagen. Entsprechend liegen einige Hyposchwellen auch unter 30mg/dl. Die Nebenniere ist variabel, ihre Reaktion ein Indikator und Warnsignal. Glucosemangelleistungen des Gehirns können bei Ausbleiben der Nebennierenreaktion zwar auch als Indikator funktionieren, sind aber das Zeichen einer bereits existenten Mangelleistung.

Grüße
Anja