Hallo Ulli,
ich bin auch ein neuer Pumpi (seit 3 Wochen) und hatte vorher meine Bedenken wegen des Teils. Bei mir waren es Bedenken wegen des Schlafens (was passiert mit der Pumpe nachts, reiss ich mir das aus Versehen den Katheder raus, fliegt mir das Teil um die Ohren wenn ich mich rumdreh) und des Duschens. Ich dusche jeden Morgen und dachte die Pumpe wäre da hinderlich. Aber ich habe festgestellt, dass beide Sorgen unbegründet waren.
Nachts mache ich das gleiche, was mir jemand hier geraten hat: ich klipse mir die Pumpe mit einem Clip an der Schlafanzughose fest, direkt vorne am Bauch. Da dieser nicht ganz unerheblich ist, ist es auch kein Problem für mich auf demselben zu schlafen, habe ich inzwischen festgestellt. Die Pumpe stört nicht im mindesten. Ich verwende auch die Katheder FlexLink von Accu-Chek. Die kann man direkt an der Einstichstelle abkoppeln. War also auch kein Problem beim Duschen. Die Katheder halten bombenfest. Ich habe mal aus Versehen einen Verntilator mit dem Schlauch vom Tisch gezogen. Das Teil wiegt ca. 5 kg und baumelte dann am Schlauch über dem Boden. Der hatte sich am Gehäuse verhakt. Sowohl der Katheder als auch die Pumpe haben das ausgehalten. Und der Zug, den ich dann auf dem Katheder hatte, den habe ich zwar gespürt (klar, 5 kg die ziehen ganz schön), aber es hat absolut nicht weh getan. Das war völlig schmerzfei.Also auch kein Problem, wenn Du mal am Katheder rumdrückst oder -zerrst.
Zu den Befürchtungen Deiner Frau:
Ich empfinde es eigentlich nicht so, dass die Pumpe der nächste Schritt der Verschlechterung des Diabetes ist. Es ist eher ein Fortschritt in der Behandlung. Der Blutzucker lässt sich damit wesentlich besser einstellen und die Insulinversorgung ist näher an der natürlichen Versorgung als mit Langzeitinsulin wie Lantus oder Levemir. Die Betazellen sorgen auch für einen ständigen Insulinspiegel im Blut. Sie verwenden keine zwei Insuline, wie es bei der ICT der Fall ist, sondern es gibt nur eine Art, so wie bei der Pumpe auch.
Ist es schlimm, wenn man die Pumpe sieht? Mir ist und war es schon immer egal, ob man mir anmerkt, dass ich Diabetiker bin. Ich bin eher froh, wenn das die Leute in meiner Umgebung wissen, da sie dann schon mal eine wichtige Information haben, wenn ich mal umfallen sollte. Aber auch meine Diabetologin hat mir immer wieder gesagt, dass ich mir keine Sorge wegen Pumpe machen muss, die sieht man nicht, die kann man in der Hosentasche tragen, das geht total unauffällig.
Und sie hat Recht damit. Im Zweifelsfall kann man sie immer noch als Handy tarnen. Ich trage meine Pumpe in einer Handytasche am Gürtel und trage eh immer T-Shirts (oder Sweatshirts im Winter), die ich einfach drüber hängen lasse.
Es gibt einen Schlauch, der von der Pumpe zum Katheder läuft. Den kann man aber unter der Kleidung gut verbergen. Du kannst die Pumpe beim Anzug auch zum Beispiel in die Innentasche des Jackets stecken. Nur so als Möglichkeit.
Und noch was: Gratulation dazu, dass Du den Diabetologen gewechselt hast. Ein Diabetologe, der Dir von einer Pumpe abrät arbeitet vermutlich nur darauf hin, seine Patienten so billig wie möglich zu versorgen. Es gibt soweit ich weiss für Typ I Diabetiker keinen Grund, keine Insulinpumpe zu verwenden (ausser persönlichen Vorlieben oder Abneigungen).
Das wollte ich Dir nur mal aus Sicht eines anderen Frischlings mit Pumpe sagen.
LG Andi
PS:
Ich bin übrigens bei der Barmer. Die haben noch nie Probleme wegen irgendwelcher Zahlungen gemacht. Meine Pumpe haben sie auch einfach so genehmigt. Allerdings hatte ich meiner Diabetologin auch 2 Monate detaillierte Aufzeichnungen zur Verfügung gestellt. Ob das ohne sowas geht, weiss ich nicht.