Autor Thema: Was sollte in einer Schulung drin sein?  (Gelesen 4978 mal)

Offline Matthias Widner

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Was sollte in einer Schulung drin sein?
« am: Juni 06, 2006, 10:36 »
Klar gibt es Richtlinien. Doch allzuoft passiert es, dass man in einer Schulung sitzt, die einem nichts neues bringt. Was sollte in einer Zweit- oder Aufbauschulung drin sein? Wie sollten sie aufgebaut sein (Typ-1 und Typ-2 gemischt, Anteil Ernährungsschulung...)
Was hat euch bei einer Schulung mal am meisten genervt, was hat euch besonders gut gefallen?
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Offline Joerg Moeller

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Re: Was sollte in einer Schulung drin sein?
« Antwort #1 am: Juni 08, 2006, 12:14 »
Auf alle Fälle sollte für insulinpflichtige Diabetiker drin sein, wie man die verschiedenen Faktoren/Regeln/Abstände austesten kann.

Und man sollte den Leuten beibringen, daß Werbeaussagen wie "Mit diesem neuen Mittel braucht man keinen SEA mehr einzuhalten" mit der gebührenden Skepsis betrachtet werden sollen.

Kurzum: weniger konkrete Vorgaben als vielmehr die Fähigkeit vermitteln, seinen eigenen Weg zu finden.
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Offline Corinna

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Re: Was sollte in einer Schulung drin sein?
« Antwort #2 am: Juni 08, 2006, 13:50 »
ja, das stimme ich dir zu, jörg.

ich habe in meiner letzten schulung nicht einmal was von einem SEA bei analog insulin gehört. und dann wunder ich mich über total überhöhte pp-werte, vergrößere die dosis etc nichts passiert, da man ja "keinen SEA braucht".. naja, denk dem forum hier, hab ichs ja gelernt...
oder auch aussagen "man muss genau 2 BE bei ner hypo essen" (oder waren es 3?) kann man ja nicht so einfach übernehmen... es ist ja bei jedem ein bisschen anders.

ich würde mir wirklich wünschen, dass einem mehr der weg zu guten BZ-werten gezeigt wird. z.b. auch das austesten des SEA (ob er nun zu kurz oder zu lang war) habe ich in noch keiner schulung gelernt...
vielleicht sollte man nicht nur typ 1 und typ 2 trennen, sondern auch eine einsteiger und eine fortgeschrittene schulung anbieten... nur wer dann entscheidet wo welcher patient reinkommt, ist wieder die andere sache...
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Offline Matthias Widner

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Re: Was sollte in einer Schulung drin sein?
« Antwort #3 am: Juni 08, 2006, 15:01 »
Ich stimme Dir vollkommend zu. Vor allem sollte auch in Schulungen drin sein, wie man mit alltäglichen Situationen umgeht, die nicht der Nomenklatura der Medizin entsprechen. Beispielsweis (dummes Beispiel, aber um es überspritzt auszudrücken): Nicht: Sie sollten nicht rauchen, sondern: Sie wissen, dass Rauchen gefährlich ist, aber wenn Sie es trotzdem machen, hat es folgende Auswirkungen:.... (bspw. dass rauchen die Glukagonausschüttung hemmt und somit nach Hypos sehr gefährlich ist...
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Offline pfaelzer

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Re: Was sollte in einer Schulung drin sein?
« Antwort #4 am: Juni 08, 2006, 17:54 »
Ich habe mich nach fast 10 Jahren Diabetes Typ 2 entschlossen am DMP-Programm teilzunehmen und letzte Woche meinen letzten "Schultag" gehabt. (Waren, glaube ich, 10 oder 11 Doppelstunden.) Bin jetzt auf ICT umgestellt.
Vorher am Morgen und am Abend je 1 Metformin und zus. Abends 16 IE Basal-Insulin, bei ganz brauchbaren Werten.

Auf meine Frage welchen Umfang die "Schulung" im folgenden Jahr (soll alle 1-2 Jahre eine solche machen) war sich die Diab.Ass. selbst nicht klar, da sie das auch erst seit kurzem macht.

Deshalb hänge ich mich mit meiner Frage mal dran: Wie läuft so eine "Wiederholungs- bzw. Auffrischungsschule" ab.
Obwohl bei der Schulung, (ich hatte auch 2 längere Gespräche mit dem Diabetologen) einiges rübergekommen ist, verspüre ich ehrlich keine allzugroße Lust auf eine Wiederholungsschulung mit den gleichen Themen und in diesem Umfang. (Evtl. 2 Doppelstunden???) Ich meine so viel ändert sich auch normalerweise nicht jedes Jahr. Wie sind Eure Erfahrungen?

Danke für Eure Erfahrungsberichte.

pfaelzer
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Offline meli

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Re: Was sollte in einer Schulung drin sein?
« Antwort #5 am: Juni 08, 2006, 22:55 »
ich habe in meiner letzten schulung nicht einmal was von einem SEA bei analog insulin gehört.
Jo, war bei mir genauso. Leider...

Deshalb hänge ich mich mit meiner Frage mal dran: Wie läuft so eine "Wiederholungs- bzw. Auffrischungsschule" ab.
Recht gleich, darum ziemlich langweilig. Kann man aber nicht verallgemeinern- hoffentlich ist’s bei dir "mitreißender" als bei mir.

(dummes Beispiel...

Ähm, hast du aufgehört?

LG, Meli
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Offline Telefonjoker

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Re: Was sollte in einer Schulung drin sein?
« Antwort #6 am: Juni 08, 2006, 23:26 »
Ganz düster war bei mir die Schulung, die ich im Rahmen meines frischen, tablettenbehandelten DM2 im Rahmen des DMP absitzen musste.
Teilnehmer: Ich, 42, gut medizinisch halbgebildet, und ein älterer Herr, ca. 75, keine Ahnung von gar nichts. Sonst niemand. Es waren wohl noch ein paar andere Leute eingeladen, die hatten aber wohl keine Lust.
Naja, die Inhalte der 4 Doppelstunden hätte man für mich locker auf 30 Minuten kürzen können, aber der Kollege konnte es wohl gebrauchen. Dazu kam dann noch strafverschärfend, dass die Dame, die die Schulung gemacht hat (weitergebildete Arzthelferin, die Diab.-Beraterin hatte keine Zeit) die Hälfte der Zeit Halbwahrheiten oder schlichten Unfug von sich gegeben hat (wie z.B. Schokolade sei zur akuten Behandlung einer Hypo prima geeignet).

Auf jeden Fall bin ich froh, dass es Sites wie die hier gibt, und ich somit nicht auf DIESE Schulungen angewiesen bin, um mich aufzuschlauen.

So kann man sich das echt sparen...naja, vielleicht ist die nächste ergiebiger  ;)

Meine Wünsche wären gewesen: Wenn schon Schulung, dann homogene Gruppen von etwa 5 Leuten. Vielleicht dazu auch mal mit mehreren Praxen zusammentun, wenn´s sonst nicht reicht.
Die vorgenommene Trennung nach Therapieform fand ich allerdings gut, und auch, dass man als Tabletti mal n Pen und n Glukagonset in die Hand gedrückt bekam, damit man mal mitkriegt, wie sowas überhaupt funktioniert.
Ansonsten waren die Inhalte sehr dünn...bei nur zwei Teilnehmern kann man vielleicht auch mal auf die Wirkungsweise und Besonderheiten der Medikamente eingehen, statt zum zehnten Mal die gleichen Ernährungsgrundsätze zu wiederholen.
:biker: Viele Grüße...Frank :biker:

Offline Joerg Moeller

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Re: Was sollte in einer Schulung drin sein?
« Antwort #7 am: Juni 09, 2006, 11:19 »
vielleicht sollte man nicht nur typ 1 und typ 2 trennen, sondern auch eine einsteiger und eine fortgeschrittene schulung anbieten...

Ja, das fänd ich gut. Vielleicht erst so eine Art "Diabetes-Grundschule", in der die reinen Grundlagen zu DM, Ernährung, Bewegung, Hypos usw. vermittelt werden und danach Aufbaustufen, unterteilt in OAD (orale Antidiabetika), CT und ICT. (CSII nehme ich da raus in eine Sonderschulung, weil ich dafür erst eine ICT voraussetzen würde)

Auch nicht schlecht wären Auffrischungskurse á la "Was hat sich neues getan" oder "BE-Training".
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Wolfgang

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Re: Was sollte in einer Schulung drin sein?
« Antwort #8 am: Juni 09, 2006, 23:33 »
Hallo,

ich habe zu Beginn meines süßen Daseins 10 Stunden Einzelschulung erhalten. Dabei ist jedesmal auch der "Chef" kurz dazu gekommen. Das war für mich sehr wichtig, da ich unheimliche Augenprobleme hatte (ist wohl normal, wusste ich als neuer aber nicht).

Jetzt habe ich 1 Stunde Nachschulung mit "Chef" gemacht und wir haben meine Aufzeichnungen kommentiert, den SEA und den BE-Faktor geändert.

Meine Werte scheinen besser zu werden.

Offline Matthias Widner

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Re: Was sollte in einer Schulung drin sein?
« Antwort #9 am: Juni 10, 2006, 15:44 »
(dummes Beispiel...
Ähm, hast du aufgehört?
Ehrlich gesagt nicht. Aber spätestens am Ende meines Studiums arbeite ich dran.
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