Autor Thema: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)  (Gelesen 10071 mal)

Offline Joerg Moeller

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Re: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)
« Antwort #10 am: Mai 30, 2006, 12:55 »
Schlußfolgerung: Die CSII sollte bei erkennbarem Beginn der diabetischen Nephropathie, spätestens jedoch im Stadium der präterminalen Niereninsuffizienz in Erwägung gezogen werden.

Ja, wenn eine normnahe BZ-Führung mit einer ICT nicht (mehr) möglich ist. Indikation für eine Pumpe wäre dann, daß sich deine BZ-Einstellung unter Pumpe gebessert hat.
Das würde ich nicht allein am HbA1c festmachen, sondern auch in einer Verringerung der BZ-Schwankungen.

Die Resorptionschwankungen sind für deine konkreten Fall irrelevant, weil die grundsätzlich für jeden insulinpflichtigen Diabetes gelten. Ist einfach physiologisch weil zum einer der First-Pass-Effekt der Leber günstiger ausfällt und zum anderen durch das geringere subcutane Reservoir der Einfluss der Insulinase (genauer gesagt der Gluthation-Insulin-Transhydrogenase) geringer ausfällt.

Die Argumentation, daß eine Insulinsubstitution mit der Pumpe günstiger ist wird dir nicht ausreichen. Du musst der Kasse schon darlegen, warum eine ICT bei dir nicht zum Erfolg führt.

Beispiel: ich hab einen Dawn und ein Dusk-Phänomen verbunden mit einer leichten Resistenz. Daraus ergibt sich ein Profil, daß ich nachgewiesenermaßen unter ICT nicht nachstellen konnte. Das allein ist bei mir der Grund für eine CSII. Bei dir muß es etwas ähnliches (durch BZ-Protokolle nachweisbar) vorliegen, sonst sehe ich schwarz für deine Pumpe :nixweiss:
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hws

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Re: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)
« Antwort #11 am: Mai 31, 2006, 15:29 »
@ Llarian
Also wenn mir ein Sachbearbeiter der KK erzählen würde, dass ich "mehr Einsatz" bringen müßte bei diesen Werten, würde ich erst einmal eine Dienstaufsichtsbeschwerde loslassen. Die verschiedenen Werte lassen erkennen, wie schwierig der Diabetes zu handeln ist. Dass ich verschiedene Langzeitinsuline von PhP bis Semilente im Laufe der Jahre durchprobiert habe, dachte ich, wäre klar.  :patsch: Ich werde das beim Widerspruch erwähnen müssen.

@ all

Ich hatte bei der Firma Roche angefragt, ob ihnen medizinischwissenschaftliche Belege für die Überlegenheit der Pumpentherapie (CS II) gegenüber der intensivierten konventionellen Insulintherapie (ICT) in der Dauerversorgung bei Typ 2 Diabetes bekannt sind.
Die Antwort zeigt mal wieder die schon vielzitierte Kundenmißachtung
Zitat
vielen Dank für Ihre E-Mail und Ihr Interesse an unseren Produkten.
Ob für Sie eine Pumpentherapie in Frage kommt und notwendig ist, entscheidet  Ihr Arzt. Er ist der einzige, der Ihnen da "unter die Arme" greifen kann, indem er mit seinem medizinischem Wissen über DiabetesTherapien und  Ihrem Krankheitsverlauf dies für den Kostenträger so be "Gutachtet", dass diesem die Kostenübernahme leichter fällt.
Es ist doch Klasse, dass es Textbausteine gibt. Hoch leben die Call-Center.
Adeus
HWS

Offline Llarian

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Re: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)
« Antwort #12 am: Mai 31, 2006, 15:46 »
Dass ich verschiedene Langzeitinsuline von PhP bis Semilente im Laufe der Jahre durchprobiert habe, dachte ich, wäre klar.   Ich werde das beim Widerspruch erwähnen müssen.
Es ist leider nicht klar... besonders dem Sachbearbeiter oder MDK nicht. Erwähne alles, auch den kleinsten Hasensch**** und setz nichts als selbstverständlich voraus... was nicht drin steht, ist für den nicht vorhanden bzw hat nicht stattgefunden. Dokumentiere es wenn möglich mit Tagebuchaufzeichnungen oder Laborbefunden... Oftmals reicht es zwar schon, die erste kategorische Ablehnung nicht zu akzeptieren und wieder auf der Matte zu stehen, aber davon würde ich nicht ausgehen. Notfalls such das persönliche Gespräch mit dem Verantwortlichen, damit er Dir ins Gesicht sagen muß, warum gerade Du keine Pumpe haben sollst. Genauso soltlest Du aber nicht mit Standardfloskeln sondern mit speziell Deinen Fakten argumentieren.  Das wichtigse: Dranbleiben!

Grüße
Anja

hws

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Re: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)
« Antwort #13 am: Mai 31, 2006, 18:55 »
Danke Anja

Adeus

HWS

hws

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Re: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2) Runde 2
« Antwort #14 am: Juni 13, 2006, 13:03 »
Nachdem ich zweimal Kopien des Gutachtens angefordert hatte, bekam ich folgenden Brief von Techniker Krankenkasse:

Zitat
Grundsätzlich werden die ärztlichen Gutachten des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) dem behandelnden Arzt zur Kenntnisnahme zugesandt, da nur der Facharzt den Widerspruch mit neuen ärztlichen Sachargumenten unterstützen kann.

Jetzt wird mir von der Krankenkasse vorgeschrieben, wer meinen Widerspruch einlegt. Das ist ja wohl ein starkes Stück.

Na ja, nicht mit mir.

Adeus

HWS

Offline Joerg Moeller

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Re: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)
« Antwort #15 am: Juni 14, 2006, 14:32 »
Finde ich gar nicht mal. Die bezahlen schließlich nur Sachen, die medizinisch notwendig sind und wer sollte das besser beurteilen können als ein (Fach)Arzt?
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hws

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Re: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)
« Antwort #16 am: Juni 14, 2006, 19:35 »
Ich denke nicht daran, mir vorschreiben zu lassen, wer meinen Einspruch/Widerspruch einlegt. Das bestimme immer noch ICH und niemand anderes. Ich finde sehr wohl, dass das ein starkes Stück ist, mir die Wahlfreiheit zu beschneiden. Mein Arzt mag zwar besser medizynisch begründen können - aber warum hat er das bei seinem ersten Gutachten nicht gemacht?
Adeus
HWS

Offline Joerg Moeller

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Re: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)
« Antwort #17 am: Juni 15, 2006, 12:00 »
Das glaube ich schon, daß du das so empfindest. Ich empfinde es auch als Witz, daß ich bei der DDG keine Fortbildung als Diabetesberater bekomme, wenn ich deren Vorgaben (Mindestens 1 Jahr Erfahrung in einem diabetologischen Team und zur Zeit schon fester Arbeitsplatz in einem solchen) nicht erfülle. Ohne Fortbildung keine Stelle und ohne Stelle keine Fortbildung.

Allerdings nützt mir das herzlich wenig, weil so nunmal die Vorgaben aussehen. Und warum dein Arzt das bisher nicht anders begründet hat musst du ihn schon fragen. Du kannst es ja versuchen, es korrekt zu begründen. Ich hatte dich jahier schon mal danach gefragt, aber keine konkrete Antwort bekommen. Ich will nicht wissen, warum die CSII allgemein besser ist, ich will wissen - und die Kasse auch - warum es bei dir nicht ohne CSII geht.
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Offline Llarian

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Re: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)
« Antwort #18 am: September 28, 2006, 20:57 »
Wie ist eigentlich der aktuelle Stand der Dinge?

Grüße
Anja

Offline Ulli

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Re: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)
« Antwort #19 am: September 29, 2006, 14:23 »
Also bei mir (da ich ja auch 2er bin) wurde die Pumpe nun ohne großes nachfragen gewährt und das auch noch wo ich die kasse vor einem Monat gewechselt habe. Die haben sich die Unterlagen der alten Kasse kommen lassen und dann hatte ich innerhalb on ein paar Tagen die Zusage (zwar erstmal 4 Monate aber das ist ja wohl anscheinend normal). Ende Oktober geht es dann mit der Schulung los und das ist das was mich eigentlich mehr wundert. Nu liegt die einen Monat rum und ich renn immer weiter mit den hohen Werten rum !

Gruß
Ulli