Autor Thema: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)  (Gelesen 10070 mal)

hws

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Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)
« am: Mai 26, 2006, 19:07 »
So, nun ist es so weit. Die Techniker Krankenkasse hat den Pumpenantrag abgelehnt.
Wer weiß etwas über die medizinischwissenschaftliche Belege? Wer kann mir einen wirklich kompetenten Anwalt empfehlen?

Die Begründung:

Die Gutachterin stellte dabei fest, dass nach Auswertung der vorliegenden Unterlagen eine Leistungsgewährung nicht empfohlen wird, da bei Typ 2 Diabetes medizinischwissenschaftliche Belege für die Überlegenheit der Pumpentherapie (CS II) gegenüber der intensivierten konventionellen Insulintherapie (ICT) in der Dauerversorgung fehlen. Des weiteren sind die Möglichkeiten der ICT nicht nachvollziehbar ausgeschöpft worden. Eine Kopie der gutachterlichen Stellungnahme geht Herrn Dr. Hammer zur Kenntisnahme zu.
Sehr geehrter Herr Schneider, bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir die Kosten für eine Insuinpumpe aus den genannten Gründen nicht übernehmen können.

Adeus

HWS

Offline Süsser

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Re: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)
« Antwort #1 am: Mai 28, 2006, 20:44 »
Hallo hws,

sag mal, deinen Namen und dein Gesicht kenne ich doch.
Genau die selben Fragen hast du doch bei diabetes-friends auch gestellt.
War da nicht mal ein Streit mit einem Mitglied, das sich für eine Pumpe interessierte und du dann auf die Notwendigkeit der Kostenübernahme ziemlich d.... angemacht hast?
Wenn das so sein sollte hast du aber selber das auch nicht besser auf die Reihe gebracht.
Gruß

hws

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Re: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)
« Antwort #2 am: Mai 29, 2006, 12:12 »
Hallo Süsser,
ich wüßte nicht, dass es da einen Streit gab. Der Knabe wollte eine Pumpe haben mit der Begründung, dass ihm die Spritzerei zu lästig war. Ich schrieb daraufhin, dass dies als Begründung nicht ausreichte.
Da wurde der Typ recht grantig und verbat sich jegliche Kritik an seiner Begründung. Daraufhin wurde er von einigen anderen Usern zurechtgewiesen.
Nachdem nun von allen Seiten verbale Schläge kamen, verabschiedete er sich mit den Worten:
Zitat
da mir das echt zu blöd wird werde ich mein Profil löschen.
Mit einem Haufen frustrierter I... möchte ich nichts zu tun haben.

Mir drängt sich der Verdacht auf, dass Du es warst.
Damit sich jeder in diesem Forum ein Bild von meinem angeblichen
Zitat
ziemlich d.... angemacht
machen kann, hier der Link zu dem Thread
http://www.diabetes-friend.de/index.php?action=forum&page=1&seite=1&themaID=1&id=6569&PHPSESSID=c347c2ddba205c8a7b6bd9b41d56f058

Also verschone mich bitte mit weiteren Beleidigungen.

HWS

Offline Llarian

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Re: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)
« Antwort #3 am: Mai 29, 2006, 12:21 »
So, nun ist es so weit. Die Techniker Krankenkasse hat den Pumpenantrag abgelehnt.
In Deiner Signatur steht Spirit... war es demnach ein Antrag auf eine Folgverordnung?

Zitat
Die Begründung:

Die Gutachterin stellte dabei fest, dass nach Auswertung der vorliegenden Unterlagen eine Leistungsgewährung nicht empfohlen wird, da bei Typ 2 Diabetes medizinischwissenschaftliche Belege für die Überlegenheit der Pumpentherapie (CS II) gegenüber der intensivierten konventionellen Insulintherapie (ICT) in der Dauerversorgung fehlen. Des weiteren sind die Möglichkeiten der ICT nicht nachvollziehbar ausgeschöpft worden.
Spricht sie jetzt von Dir speziell oder allgemein?
Was hast Du an ICT versucht und mit jeweils welchem Ergebnis?
Wenn es um eine Folgeverordnung geht, mit welcher Begründung/Indikation wurde die erste Pumpe verordnet und wie waren die Resultate gegenüber der ICT?

Grüße
Anja

Offline Joerg Moeller

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Re: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)
« Antwort #4 am: Mai 29, 2006, 12:50 »
Also verschone mich bitte mit weiteren Beleidigungen.

Die wird es hier nicht geben! (Danke übrigens für die Links, hab mir den Thread dort gerade angesehen).

Der Einwand von HWS war völlig korrekt, sachlich und zum Thema passend. Hier wäre er von mir auch gekommen (ist er in einem ähnlich gelagerten Fall auch schon).

Ich kann schon verstehen, daß einen die Spritzerei nervt, aber das reicht eben nicht aus. Wir können dir, lieber Gerald, aber sicher helfen dafür Gründe zu finden, die auch von den Kassen akzeptiert werden.
Nur versuch du dann bitte auch nicht jeden Einwand hier gleich als Angriff gegen deine Person anzusehen. Im Grunde sind wir hier nämlich ziemlich ähnliche 'frustrierte I...' wie in dem anderen Forum :zwinker:

Ich bin auch ziemlich angenervt von der dämlichen Messerei täglich. Leider wird mir die Kasse deswegen aber keinen Guardian RT oder ein anderes Gerät zur kontinuierlichen Messung spendieren :moser:

Also an alle beide: keep cool, ihr hattet dort einen schlechten Start und hier könnt ihr jetzt einen Neuanfang machen, okay? :prost:
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Offline Joerg Moeller

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Re: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)
« Antwort #5 am: Mai 29, 2006, 12:52 »
Des weiteren sind die Möglichkeiten der ICT nicht nachvollziehbar ausgeschöpft worden.

Wie könnte das gemeint sein? Hast du unter ICT denn auch schon andere Insuline probiert? Und was war damals deine Indikation für eine Pumpe?
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hws

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Re: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)
« Antwort #6 am: Mai 29, 2006, 19:41 »
Also so --------  Ende vorigen Jahres stellte ich (und auch mein Diabetologe) einen Antrag auf Kostenübernahme einer Insulinpumpe  Aufgrund der Stellungnahme des Medizynischen Dienstes der Krankenkasse (MDK) wurde mir nach Überlassung meiner Tagebuchaufzeichnungen eine solche probeweise für drei Monate genehmigt. Danach wurde mein HbA1c und die Tagebuchaufzeichnungen gefordert. (HbA1c 6,2 trotz Hüft OP und Reha) .
Danach wurde der Antrag abgelehnt - mit den im Anfangsbeitrag genannten Begründungen.

Zitat
Also an alle beide: keep cool, ihr hattet dort einen schlechten Start und hier könnt ihr jetzt einen Neuanfang machen, okay?
An mir soll es absolut nicht liegen - ich wollte auch zuerst nicht darauf eingehen aber dann dachte ich mir, dass die anderen ein falsches Bild von mir bekommen.

Llarian

Ich finde die Ausdrucksweise der Gutachterin auch etwas seltsam. Laut den beigebrachten Unterelagen fehlen bei Typ 2 Diabetes medizinischwissenschaftliche Belege für die Überlegenheit der Pumpentherapie (CS II) gegenüber der intensivierten konventionellen Insulintherapie (ICT) in der Dauerversorgung. Entweder sie fehlen grundsätzlich oder fehlen nicht.


Meine HbA1c-Werte vore der Pumpenprobe
20.09.2004      7,5
06.05.2005      8,3
31.05.2005      7,3
14.07.2005      6,6
03.08.2005      6,4
03.10.2005      7,4
Nach der Pumpenprobe 6,2

Bevor die Insulinpumpe zum Einsatz kam, wurden täglich durchschnittlich 120,2 iE Insulin benötigt – danch nur noch 83 iE

Vor Pumpe Insulin 60,2 Bolus plus 60 Basal = insgesamt 120,2 iE/Tag
mit Pumpe Insulin 53,6 Bolus plus 29,4 Basal = insgesamt 83 iE/Tag
Fazit: 31% weniger Insulin

Adeus

HWS


Offline Joerg Moeller

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Re: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)
« Antwort #7 am: Mai 30, 2006, 03:32 »
An mir soll es absolut nicht liegen - ich wollte auch zuerst nicht darauf eingehen aber dann dachte ich mir, dass die anderen ein falsches Bild von mir bekommen.

Das war ja auch völlig korrekt von dir, das direkt mal richtigzustellen.

Zu deiner Pumpe: mir ist immer noch nicht so ganz klar, warum du eine Pumpe statt einer ICT brauchst. Dein 1c ist nicht unbedingt besorgniserregend. Zudem hattest du den ja auch schon unter ICT ganz gut im Griff.
Also wo würdest du die medizinische Indikation sehen?
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hws

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Re: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)
« Antwort #8 am: Mai 30, 2006, 10:52 »
HbA1c vor der Pumpe im Durchschnitt 7,25 nach der Pumpe 6,2
31% weniger Insulin
Die für die basale Insulinversorgung verwendeten Verzögerungsinsuline ergeben von Tag zu Tag Resorptionsschwankungen von 10 bis 50%, wodurch es zu ‘unerklärlichen’ Blutzuckerschwankungen und Unterzuckerungen kommen kann. Bei der Pumpe, die ständig die Basalrate in kleinsten Mengen mit kurzwirksamem Insulin bzw. -analogon abgibt, liegen die Resorptionsschwankungen unter 2 bis 3%. Die Basalrate wird den individuellen Bedürfnissen angepasst und kann bei Bedarf gesenkt (körperliche Aktivität) oder angehoben (Krankheit) werden.
Meine Kreatininwerte lagen vor der Pumpe bei 1,9 danach 1,2 (was immer noch zu hoch ist).
Das Nephropathierisiko reduziert sich auf zirka ein Drittel (OR 0,33), wenn die Diabetestherapie mit einer Insulinpumpe (CSII) erfolgt.
Wenngleich der günstige Einfluß von intensivierten Insulintherapieformen allgemein auf diabetische Spätfolgen bereits bekannt ist, so existieren bislang kaum Daten zur Insulinpumpentherapie (CSII) bei diabetischer Nephropathie. Schlußfolgerung: Die CSII sollte bei erkennbarem Beginn der diabetischen Nephropathie, spätestens jedoch im Stadium der präterminalen Niereninsuffizienz in Erwägung gezogen werden.
Adeus
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Offline Llarian

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Re: Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)
« Antwort #9 am: Mai 30, 2006, 11:28 »
Meine Kreatininwerte lagen vor der Pumpe bei 1,9 danach 1,2 (was immer noch zu hoch ist).
Der Verlauf ist beim Kreatinin, wenn es durch eine diab. Nephropathie ansteigt, eigentlich nicht rückläufig, sondern hört normalerweise allenfalls auf, anzusteigen. Wie hat sich Deine Kreatinin-Clearance in dieser Zeit verhalten? Gibt es andere Möglichkeiten zur Erklärung des damals erhöhten Wertes (Muekslstoffwechsel)? Wie hoch ist Deine Eiweißausscheidung, wie ist der Kaliumwert? Was tust Du medikamentös gegen die Nephropathie?

Zitat
Das Nephropathierisiko reduziert sich auf zirka ein Drittel (OR 0,33), wenn die Diabetestherapie mit einer Insulinpumpe (CSII) erfolgt.
Aber nicht per se, sondern durch die dann meist bessere Einstellung. Die Pumpe allein ist kein Garant.

Zitat
so existieren bislang kaum Daten zur Insulinpumpentherapie (CSII) bei diabetischer Nephropathie.
Weil eben nicht die Pumpe der ausschlaggebende faktor ist, sondern das, was mit ihr gemacht wird. Es gibt auch mit Pumpe Leute, die einen HbA1c >10 haben und ebenso solche, die mit ICT einen <5 erreichen.

Zitat
Resorptionsschwankungen von 10 bis 50%, wodurch es zu ‘unerklärlichen’ Blutzuckerschwankungen und Unterzuckerungen kommen kann.
Korrekt. Das  klingt aber jetzt nach einem Satz aus einem Prospekt eines Pumpenherstellers, nicht nach Deinen Gründen für eine Pumpe.

Zitat
HbA1c vor der Pumpe im Durchschnitt 7,25 nach der Pumpe 6,2
31% weniger Insulin
Wär ich jetzt der Sachbearbeiter (bin ich nichct, aber mit der Argumentation muß Du rechnen), würd ich sagen, daß vor der Pumpe ja auch schon ein HbA1c von 6,4 dabei war und du halt einfach mehr Eisnatz bringen und auch die verschiedenen Insuline (Langzeitanaloga, Semilente) durchprobieren mußt.
Die sache mit dem verringerten Insulinbedarf ist natürlich angenehm, dürfte aber zur Argumentation nicht ausreichen.

Grüße
Anja