Autor Thema: Extremes Dawn-Phänomen  (Gelesen 13488 mal)

Offline meli

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Re: Extremes Dawn-Phänomen
« Antwort #20 am: Mai 16, 2006, 13:24 »
Hallo Andi

Ich spritze mich direkt nach dem Aufstehen für's Frühstück. Aber was bei mir am meisten gewirkt hat war, dass Semilente so spät wie möglich zu spritzen.

Also:  :super: !!!
LG Meli
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Offline Joerg Moeller

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Re: Extremes Dawn-Phänomen
« Antwort #21 am: Mai 16, 2006, 18:28 »
Das werde ich machen. Am Mittwoch hab ich da eh wieder einen Termin, werde das aber morgen mal ausprobieren. Ich dachte, da der Wert auf ca. 200 ansteigt, probiere ich mal 2 IE.

Richtig gedacht. Es könnte sogar mehr sein, weil es schwerer ist einen "entlaufenen BZ" wieder einzufangen, als ihn am Entlaufen zu hindern. Ich fänd es aber trotzdem besser, wenn du das erst mit deinem Dia-Team durchkaust, weil das auch so ein bißchen auf deine Resistenzlage und das verwendete Bolus-Insulin ankommt. Und das können die vor Ort - die auch deine sonstigen Befunde kennen - besser beurteilen als irgendwer im Web :zwinker:

Zitat
Gleichzeitig werde ich den BE-Faktor von 4.1 auf 3.5 runtersetzen. Vielleicht reguliert das die Unterzuckerung gegen Mittag auch etwas.

Das wäre ein Versuch wert. Mach da aber am besten auch mal einen PP-BZ, also so ca. 90 Minuten nach dem Essen. Auch da sollte der BZ schön unter 160 bleiben. Tut er es nicht, dann passt da was mit deinem SEA nicht so ganz (Lesetips: http://www.diabetesinfo.de/therapie/mahlzeitenbolus.php und http://www.diabetesinfo.de/grundlagen/sea.php ; am besten ausdrucken und mal mit deinem Dia-Team durchsprechen)

Zitat
Vielleicht sind die Werte auch zu niedrig, aber da ich arbeite (übrigens bin ich Programmierer, also keine körperlich anstrengende Arbeit), möchte ich zunächst mal sicher gehen, dass ich nicht die Unterzuckergefahr verschärfe.

Unterschätz die geistige Arbeit nicht, die kann auch den BZ senken: Mehr Aktivität im Gehirn -> höherer Energiebedarf ->Energie kann kurzfristig nur aus Glucose bezogen werden (wegen der Blut-Hirn-Schranke) ->der Glucosespiegel im Blut sinkt.


Zitat
Ich spritze NovoRapid, im Schnitt ca. 24 Einheiten, berechnet mit einem BE-Faktor von 4.1. Die Spritzstellen wechsle ich ständig. Ich habe früher rechts und links unterhalb des Bachnabels gespritzt und da wurden dann auch die Lipome entfernt. Jetzt verwende ich mit Ausnahme des Bauchnabels und er näheren Umgebung den gesamten Bauch. Ist ja auch genug da  :mahl:

Siehst, das dachte ich mir; das kann man nämlich auch noch optimieren. 24 IE ist für eine Einzeldosis Bolus etwas viel. Besser wäre 2x12, bzw. würde es mich nicht wundern, wenn man dann auch auf 2x11 absenken könnte.

Du stellst es ja schon fest: das Insulin wird immer noch ins Blut resorbiert, wenn die KH schon längst drin sind. Die logische Folge: Hypo!
Ergo müsste man entweder die KH verlangsamen (durch einen niedrigeren Glykämischen Index) oder den Bolus beschleunigen, damit möglichst beide zur selben Zeit fertig sind.

Und jetzt stell dir mal zwei Wassereimer vor: der eine hat ein Loch, der andere hat zwei Löcher. Welcher ist schneller leergelaufen?
So ähnlich wird das auch, wenn du aus 1x24 eben 2x12 machst. Aaaber: wenn es schneller im Blut ist, dann wird es auch schneller biologisch aktiv und kann nicht mehr im selben Umfang von Enzymen unwirksam gemacht werden. Daher meine Vermutung, daß dann auch 2x11 reichen könnten.

Zitat
z.B. sagt mir meine Diabetologin, dass das Levemir gegen Ende seiner Wirksamkeit noch einen Wirkungshügel hat, also erhöht Wirksamkeit. Ein Arzt hat mir aber auch schon gesagt, dass es eine ganz normale Glockenkurvenwirkung hat. Was stimmt denn nun? Das sind die Informationen, die mir die Berechnung etwas erleichter würden.

Das vergiß einfach mal. Bezüglich der Wirkdauer solltest du nur wissen, daß es nicht so lange und gleichmässig wirkt - jedenfalls nicht bei jedem - wie die Pharmahersteller uns glauben machen wollen. Für dich ist es nur wichtig zu wissen, daß du in einen laufenden NovoRapid-Bolus frühestens nach 2 Stunden korrigieren solltest (Notfälle wie Ketoazidose mal ausgenommen).

Alles andere: beobachte, protokolliere und zieh deine Schlüsse daraus, wie es für dich ist. DU bist das Maß der Dinge, keine bunten Bildchen :zwinker:

Zitat
...aber ich hatte ja meine Bedenken schon mitgeteilt (Lipome, nächtliches rumgewurschtel, Duschen).

Ist rein faktisch kein Problem. Ich hatte unter ICT auch schon diverse Lipodystrophien (Fettgewebsveränderungen - Verhärtungen), die sich unter Pumpe wieder zurückgebildet haben. Ich schlafe in Boxershorts und befestige die Pumpe mit dem Gürtelclip nachts unter dem Bauchnabel (weil ich eh nie so ganz auf dem Bauch schlafe). Und Duschen/Baden ist auch möglich. Es kann schon mal sein, daß die Pflasterrondelle danach nicht mehr so stark hält, aber dann klebe ich einfach noch ein Pflaster (Fixomull, zugeschnitten auf 6x6cm) drüber und dann hält das wieder bombig.

Zitat
Da fällt mir auch noch ein, dass ich ausserdem eine Allergie gegen Pflaster habe. Wie besfestigt man den Katheder dann?

Die Pflasterrondellen bestehen auch in der Regel aus einem Fixomull-ähnlichem Material und das ist hypoallergen, sollte also in den meisten Fällen auch von Allergikern vertragen werden. Falls nicht, dann kann man sich auch mit einem Folienverband (z.B. Tegaderm) behelfen, den man auf die Haut klebt. Und die Pflasterrundelle dann darauf, dann kommt es auch nicht mit der Haut in Kontakt.
Wenn ich mich recht entsinne gibt es auch schon so ein Sprühpflaster, daß man dann auch als Untergrund nehmen kann.
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Re: Extremes Dawn-Phänomen
« Antwort #22 am: Mai 16, 2006, 23:04 »
Auch wenn sich dein Problem jetzt mehr oder weniger gelöst hat, also ich dusche auch jeden morgen, du brauchst den Katheter dann aber nicht neuzulegen, man kann die alle abkoppeln. Bei mir haben sich die Spritzstellen mit der Pumpe nur gebessert... naja aber wenn es auch so klappt ;-)

Offline Adrian

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Re: Extremes Dawn-Phänomen
« Antwort #23 am: Mai 17, 2006, 01:40 »
Nur nochmal für den langsamen Adrian:

Gibt es Tage an denen Du doch mal länger schläfst? Wenn Du einfach liegen bleibst, steigt der BZ dann auch.
Ich hatte ähnliches Problem, es war dann aber das von Jörg beschriebene Aufstehphänomen. (Ich brauche 25 min SEA bei 3 Spritzstellen, wenn ich direkt (haha, 25 min später) nach dem Aufstehen essen möchte, oder 1,5 IE ohne Frühstück) Als ich das noch nicht erkannt hatte, und nur die Dosis erhöht hatte, da die Werte nach 2h immer noch nicht IO waren, hatte ich am frühen Mittag auch Unterzuckerungen.
Geholfen hat mir, wie oben beschrieben: SEA und splitten, splitten, splitten.

LG|Adrian
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Offline zreptil

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Re: Extremes Dawn-Phänomen
« Antwort #24 am: Mai 17, 2006, 07:28 »
Nur nochmal für den langsamen Adrian:

Gibt es Tage an denen Du doch mal länger schläfst? Wenn Du einfach liegen bleibst, steigt der BZ dann auch.

Hallo langsamer Adrian  ;D

Der BZ steigt auch an, wenn ich einfach liegen bleibe. Ich habe dann gegen 8:00 Uhr immer Werte über 200. Das mit dem SEA und dem splitten werde ich heute mal mit meinem Diabetesteam besprechen. Ich könnte mir vorstellen, dass das wirklich was bringt. Allerdings bin ich durch die Diskussion hier inzwischen fast schon zu einer Pumpe überredet. Ich werde auch da heute mal Infos von meinem Team einholen. Wenn das komplett ambulant machbar ist, könnte es sein, dass ich demnächst auch zum Pumpenclub gehöre. Wenn da irgendwas stationär gemacht werden muss, dann zur Zeit eher nicht. Aber ich werde das mal mit denen durchsprechen und schreib dann einfach hier wieder rein, was dabei rausgekommen ist.

LG Andi
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Offline zreptil

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Re: Extremes Dawn-Phänomen
« Antwort #25 am: Mai 17, 2006, 12:59 »
Hallo Leute,

jetzt bin ich von meiner Diabetologin zurück. Der Arzt hat gemeint, dass eine Aufteilung des Bolus bei meiner Menge nicht ins Gewicht fällt. Aber er hat mir geraten, die BE etwas aufzuteilen. Also esse ich einen Teil unmittelbar nach der Injektion und einen weiteren Teil ca. 1 Stunde danach. Mal schauen, wie der Verlauf sich dann darstellt.

Allerdings habe ich mich inzwischen doch zu einer Pumpe entschlossen. Nach allem, was ich hier und im Internet so gelesen habe, ist das der einzige Weg, der bei meinen Schwankungen noch Abhilfe bringen kann. Dummerweise muss ich dazu 5 Tage stationär ins KH, was mir zwar nicht gefällt, sich aber wohl nicht vermeiden lässt. Unglücklicherdings sind die Argumente, die dafür sprechen ziemlich überzeugend. Aber leider kann ich das derzeit nicht machen, werde das wohl erst in einem Monat auf die Reihe bringen. Bis dahin schraub ich weiter an meiner Kurve rum.

Ich danke nochmals allen hier, ihr habt mir wirklich weitergeholfen. Und auch meine Bedenken wegen der Pumpe zerstreut. Ich freue mich wirklich, dass ich über dieses Forum gestolpert bin.

LG Andi
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Offline Joerg Moeller

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Re: Extremes Dawn-Phänomen
« Antwort #26 am: Mai 17, 2006, 18:40 »
Der Arzt hat gemeint, dass eine Aufteilung des Bolus bei meiner Menge nicht ins Gewicht fällt.

Bei 24 IE?
Da hab ich aber gänzlich andere Erfahrungen gemacht, die im übrigen auch zu den gegebenen pharmazeutischen Grundlagen passen...
Gespritztes Insulin - auch Analoga - muss erst disssozieren, bevor es ins Blut resorbiert werden kann. Die erfolgt durch den osmotischen Einstrom von Gewebswasser in den Injektionsort, bis die dazu notwendige Verdünnung erreicht ist. Und je geringer die Inuslinkonzentration, desto weniger Lösungsmittel wird gebraucht und umso schneller ist die notwendige Konzentration erreicht.

Zitat
Aber er hat mir geraten, die BE etwas aufzuteilen. Also esse ich einen Teil unmittelbar nach der Injektion und einen weiteren Teil ca. 1 Stunde danach. Mal schauen, wie der Verlauf sich dann darstellt.

Achte vor allem auch mal auf den pp-BZ. Daß du morgens mit deinem Dawn keinen SEA brauchst - also direkt nach Injektion essen kannst - glaube ich nicht so recht.
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