Autor Thema: Krankenhaushorror Rostock  (Gelesen 15434 mal)

DerSüdSüdDäne

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Re: Krankenhaushorror Rostock
« Antwort #20 am: März 12, 2006, 09:40 »
Zudem habe ich manchmal den Eindruck, dass das Vorhandensein einer "Diabetes-Station" in den KHs eher kontraproduktiv ist, nach dem Motto:
soll er /sie sich doch dahin verlegen lassen, die haben davon Ahnung ; und selber bleiben sie Fachidioten, ohne ueber den Tellerrand schauen zu wollen.

Yep. Ausnahmen sind dann nur die, die die Möglichkeit eines Konsils nutzen. Und das wird auch meist nur auf einen ärztlichen Konsiliarus beschränkt. Pflegerische Konsile sind noch seltener als Diamanten :knatschig:

 :kratz: Konsil????   :balla:  Wieso das? Geht doch nur auf unser Budget!  :mauer:

Offline Joerg Moeller

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Re: Krankenhaushorror Rostock
« Antwort #21 am: März 12, 2006, 11:05 »
Genau. Gefolgt von einem "wir kriegen das schon hin"... :knatschig:

Manchmal möchte man 
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Offline moewe

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Re: Krankenhaushorror Rostock
« Antwort #22 am: März 12, 2006, 12:44 »
Im Krankenhaus hab ich auch schon Dinger erlebt, die darf man keinem erzählen. Und da ist kein großer Unterschied zwischen West und Ost! Irgendwie ist der Diabetes meist reduziert auf den DM2, und dem wird schonmal generell nicht soviel Beachtung geschenkt. (ist doch nicht so schlimm, wenn die Werte zwischen 200 und 300 sind  :mauer: )

Oft lege ich mich gleich am ersten Tag mit Stationsarzt bzw. -Schwester an, weil ich MEINE Diabetesbehandlung durchsetzen muß. Gottseidank findet sich bei den Weißkitteln meistens einer, der Verständnis hat und mich zumindest machen läßt. (Früher haben sie einem ja Spritzen und Insulin gleich bei der Aufnahme abgenommen)

Wenn ich dran denke, daß ich innerhalb der nächsten Jahre eine ziemlich große OP vor mir habe... Ich traue mich nicht, das anzugehen, denn ich weiß nicht, in welches Krankenhaus ich gehen soll. Als Kassenpatientin mit DM1 bin ich da ziemlich verloren. Ich habe vor ein paar Jahren bei einer relativ harmlosen Steißbeinfistel-Op den Horror erlebt! Das macht dann richtig Mut fürs nächste Mal  :knatschig:



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Oliver2

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Re: Krankenhaushorror Rostock
« Antwort #23 am: März 12, 2006, 13:06 »
Oft lege ich mich gleich am ersten Tag mit Stationsarzt bzw. -Schwester an, weil ich MEINE Diabetesbehandlung durchsetzen muß. Gottseidank findet sich bei den Weißkitteln meistens einer, der Verständnis hat und mich zumindest machen läßt. (Früher haben sie einem ja Spritzen und Insulin gleich bei der Aufnahme abgenommen)

Versetzt man sich in die "Weißkittel" hinein, ist das auch gar nicht so unverständlich, da diese die Verantwortung für
die Behandlung tragen.

Offline moewe

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Re: Krankenhaushorror Rostock
« Antwort #24 am: März 12, 2006, 13:45 »
Oft lege ich mich gleich am ersten Tag mit Stationsarzt bzw. -Schwester an, weil ich MEINE Diabetesbehandlung durchsetzen muß. Gottseidank findet sich bei den Weißkitteln meistens einer, der Verständnis hat und mich zumindest machen läßt. (Früher haben sie einem ja Spritzen und Insulin gleich bei der Aufnahme abgenommen)

Versetzt man sich in die "Weißkittel" hinein, ist das auch gar nicht so unverständlich, da diese die Verantwortung für
die Behandlung tragen.

Na gut, es war 1992. Aber: Wenn sie mir bei einem von mir gemessenen Blutzucker von 300 kein Insulin geben wollen, weil ja die Mittagessenszeit noch nicht ran ist, dann haben sie ihre Verantwortung aber nicht recht ernst genommen, oder? Ich lag mit einem aktiven Schub meiner Hepatitis im Krankenhaus. Beim ersten Schub haben sie mich 6 Monate! dort liegen lassen, weil sie meinen Zucker nicht im Griff hatten. Damals war ich erst 15 und hatte erst 1 Jahr DM1. Das wollte ich beim letzten mal einfach vermeiden. Der Oberarzt hatte vollstes Verständnis für mich. Hinterher hat sich die Stationsschwester bei mir entschuldigt. Ich war ja nicht unverschämt, ich wollte ja nur mein Insulin und meine Spritzen zurück! Immerhin habe ich mit meinem eigenen Mangagement (bei jeder Visite natürlich das Tagebuch vorgelegt) meinen Aufenthalt im KH auf 4 Wochen begrenzen können. Wie jeder weiß, kann auch die Leber nicht heilen, wenn der Stoffwechsel entgleist....
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DerSüdSüdDäne

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Re: Krankenhaushorror Rostock
« Antwort #25 am: März 14, 2006, 12:15 »
Oft lege ich mich gleich am ersten Tag mit Stationsarzt bzw. -Schwester an, weil ich MEINE Diabetesbehandlung durchsetzen muß. Gottseidank findet sich bei den Weißkitteln meistens einer, der Verständnis hat und mich zumindest machen läßt. (Früher haben sie einem ja Spritzen und Insulin gleich bei der Aufnahme abgenommen)

Versetzt man sich in die "Weißkittel" hinein, ist das auch gar nicht so unverständlich, da diese die Verantwortung für
die Behandlung tragen.

Na gut, es war 1992. Aber: Wenn sie mir bei einem von mir gemessenen Blutzucker von 300 kein Insulin geben wollen, weil ja die Mittagessenszeit noch nicht ran ist, dann haben sie ihre Verantwortung aber nicht recht ernst genommen, oder? Ich lag mit einem aktiven Schub meiner Hepatitis im Krankenhaus. Beim ersten Schub haben sie mich 6 Monate! dort liegen lassen, weil sie meinen Zucker nicht im Griff hatten. Damals war ich erst 15 und hatte erst 1 Jahr DM1. Das wollte ich beim letzten mal einfach vermeiden. Der Oberarzt hatte vollstes Verständnis für mich. Hinterher hat sich die Stationsschwester bei mir entschuldigt. Ich war ja nicht unverschämt, ich wollte ja nur mein Insulin und meine Spritzen zurück! Immerhin habe ich mit meinem eigenen Mangagement (bei jeder Visite natürlich das Tagebuch vorgelegt) meinen Aufenthalt im KH auf 4 Wochen begrenzen können. Wie jeder weiß, kann auch die Leber nicht heilen, wenn der Stoffwechsel entgleist....


Im Bewusstsein der Aezte/innen und auch des Pflegepersonals werden immer noch Werte von 200-300 mg/dl einfach toleriert, weil sie es nicht anders/besser gelehrt bekommen haben. Selbst in der heútigen Ausbildung wird Diabetes teilweise immer noch als Randthema behandelt, weil die Dozenten es nicht anders gelehrt bekommen haben.
Seit 1990, Zeitpunkt meiner Manifestation, hat sich schon etwas bewegt, aber leider immer noch zu wenig und viel zu langsam.

Gruss Thierry

Offline Joerg Moeller

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Re: Krankenhaushorror Rostock
« Antwort #26 am: März 16, 2006, 13:15 »
Yep. :knatschig:

Wir hatten auf Intensiv mal einen Diabetiker, bei dem das richtig schön mit Perfusor lief (Spritzenpumpe, die das Medikament direkt i.v. abgibt). Ich hatte Nachtwache und hab den jeden Morgen brav mit einem 100er abgegeben und ihn abends regelmässig mit einem 300er zurückbekommen :mauer:

(Aber auf der Station konnten die meisten eh nicht bis drei zählen ohne die Finger zu Hilfe zu nehmen...)
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Offline Matthias Widner

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Re: Krankenhaushorror Rostock
« Antwort #27 am: März 22, 2006, 11:47 »
(Aber auf der Station konnten die meisten eh nicht bis drei zählen ohne die Finger zu Hilfe zu nehmen...)

Und ich hatte Hoffnung, dass die CUK Rostock Station G eine Ausnahme ist  :hilfe:
www.spaceindex.de - Günstiger Webspace
www.diabetesindex.de - Diabetes - Informationsportal
www.diabetessoftware.de - Der Name ist Programm ;)
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Re: Krankenhaushorror Rostock
« Antwort #28 am: März 22, 2006, 14:13 »
Yep. :knatschig:

Wir hatten auf Intensiv mal einen Diabetiker, bei dem das richtig schön mit Perfusor lief (Spritzenpumpe, die das Medikament direkt i.v. abgibt). Ich hatte Nachtwache und hab den jeden Morgen brav mit einem 100er abgegeben und ihn abends regelmässig mit einem 300er zurückbekommen :mauer:

(Aber auf der Station konnten die meisten eh nicht bis drei zählen ohne die Finger zu Hilfe zu nehmen...)

Sei froh, dass der BZ bei 300 war.
Hatte vor vier Wochen den Fall, dass ich Pat. im SD mit 120 mg/dl uebergeben konnte und ihn am naechsten Morgen mit 26 mg/dl wieder uebernahm.
Perfusor lief auf 8 ml/h mit 1IE/ml, nach Mitternacht wurde kein BZ mehr gemessen. Musste daraufhin den Kollegen etwas ueber Insulinempfindlichkeit usw. erzaehlen. Hatte er in der Fachausbildung auch nicht gelernt, konnte aber gross und breit ueber BGA referieren und dass es wichtig sei, den Luftdruck im Hochpaterre des KH zu kennen, um eine BGA richtig ein zu schaetzen. Vorrauf er sich anhoeren durfte, dass dies mir egal sei, weil das BGA-Geraet den Wert selbst bestimmt und sich darauf einstellt.

DerSüdSüdDäne

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Re: Krankenhaushorror Rostock
« Antwort #29 am: März 22, 2006, 14:15 »
(Aber auf der Station konnten die meisten eh nicht bis drei zählen ohne die Finger zu Hilfe zu nehmen...)

Und ich hatte Hoffnung, dass die CUK Rostock Station G eine Ausnahme ist  :hilfe:


Vielleicht ist es trotzdem eine Ausnahme.
Waere nur die Frage zu klaeren, von oder wegen was   :duck: